Eingeschlafenes Sexleben

  • Hallöchen ihr Lieben ;)


    Ich bin eigentlich primär stille Mitleserin aber habe momentan ein Problemchen, was mich ein bisschen beschäftigt.
    Mit meinem Mann bin ich seit ca. 9 Jahren zusammen. Als wir uns kennenlernten wog ich ca. 90 KG (172cm groß), nahm dann auf ca. 133 KG zu und bin aber mittlerweile auf ca 109 KG angekommen.
    Als ich noch viel mehr wog als jetzt eh schon (vor ca. 4 Jahren) war unser Sexleben schon nicht mehr wirklich berauschend. Wir hatten nicht oft Sex (ein Mal im Monat vielleicht) und er kam von sich aus auch nicht auf mich zu. Das war am Anfang ganz anders, da waren wir experementierfreudiger etc.


    Ich machte mir also schon vor 4 Jahren Gedanken und sprach ihn darauf an, dass wir nur noch so selten Sex haben. Nach langem rumdrucksen gab er zu, dass er mich mit dem Gewicht nicht mehr attraktiv findet.


    An diese Aussage kann er sich übrigens heut zu tage schon garnicht mehr erinnern, toll, mich hatte das damals echt gekränkt.
    Nunja, wie gesagt habe ich ein bisschen abgenommen, aber am Sexleben hat sich überhaupt nichts verändert.
    (ich hatte aber für mich abgenommen)


    Immer noch muss ich von mir aus auf ihn zugehen, wenn ich Sex haben möchte. (versuche da auch oft kreativ an "die Sache" ranzgugehen ;))
    Ich habe ihn noch nicht darauf angesprochen, warum das so ist, vielleicht, weil ich ein bisschen Angst vor der Antwort habe.
    Ich erwarte ja garnicht, dass man jeden Tag herzeln muss, aber so ein Mal die Woche z.B. finde ich nicht zu viel, oder?


    Natürlich sind wir jetzt schon lange zusammen, aber irgendwie sehe ich nicht ein, dass das ein Grund dafür sein muss, kaum noch Sex zu haben.
    Er selber hat während unserer Beziehung auch ein paar KG zugenommen, ich schätze mal um die 15 KG, und ein Bäuchlein bekommen. (wiegt ca. 100KG auf 175 cm)


    Das stört mich überhaupt nicht, ich finde ihn trotzdem sexy, anziehend und begehrenswert und ich liebe ihn ja auch über alles.
    Ich selber finde mich nicht attraktiv, ich bin dick, habe kleine Brüste und einen Hängebauch (und das mit 27).
    An den Brüsten und dem Hängebauch werde ich wohl nicht mehr viel ausrichten können, ich werde es so akzeptieren lernen müssen.


    Er sagt mir schon ab und zu, dass er mich hübsch findet, und wenn wir Sex haben, dann sagt er danach auch dass er es gut fand.


    Aber ich habe langsam keine Lust mehr, immer den ersten Schritt zu machen, möchte mich auch gern begehrenswert fühlen.


    Vielleicht hat ja jemand von euch einen Tipp?
    Das Thema werde ich so oder so wohl nochmal ansprechen müssen :(


    Viele liebe Grüße

  • Hallo,


    ich muss sagen, es ist echt schwer jemandem in so einer Situation mehr zu raten, als miteinander zu reden.


    Sexuelle Unlust ist ja eigentlich nichts schlimmes, wenn man nicht daran leidet. Leider ist das gängige Stereotyp, dass Männer immer wollen und Frauen Sex eigentlich nicht brauchen sehr unwahr in der Realität.


    Ich würde erstmal versuchen herauszufinden, ob dein Freund überhaupt ein Problem damit hat selten Sex zu haben. In meiner Beziehung kommt es auch ab und zu mal vor, dass ich mehr Lust habe als mein Mann. Das hängt aber fast immer damit zusammen, dass er gerade Stress hat und/oder was anderes im Kopf.
    Es kommt auch phasenweise einfach so vor, dass wir beide oder einer von uns mal keine Lust hat. Meisten können wir dann einfach nicht abschalten und kommen nicht in Stimmung. Es kann auch mit Medikamenten oder Krankheiten zusammenhänger, dass man keine Lust hat.


    Aber ich würde einfach darüber reden und gemeinsam eine Lösung suchen. Es kommt natürlich drauf an, ob ihr in eurer Beziehung solche Themen diskutieren könnt. Es gibt ja Paare, die können nicht raus aus ihrer Haut. Meiner Meinung nach ist offene Kommunikation ohne Vorwürfe wichtigter als falscher Stolz und rumgedruckste Andeutungen.

  • Danke für deine Antwort, Valentina.


    Als wir schonmal darüber geredet hatten (vor ein paar Jahren), meinte er erst, er bräuchte nicht so oft Sex.
    Ändert sich das dann einfach tatsächlich mit der Zeit?
    Wie gesagt, am Anfang der Beziehung war es eben genau andersrum.


    Generell können wir über alles reden, würde ich sagen. Ihm fällt es manchmal schwer richtig ehrlich zu sein, weil er Angst hat, er könne mich verletzen.


    Wahrscheinlich hast du aber auch recht, eine andere Lösung als reden wird es wohl nicht geben.

  • Es kann auch tatsächlich organische Ursachen haben, z. B. ein Testosteronmangel. Habe ich selbst so in einer Beziehung erlebt.


    Da hat leider auch alles miteinander reden nichts genutzt, da er sich nur immer schlechter fühlte, dass ich so unglücklich war mit der Situation. Er meinte dann auch mal, dass es als Mann total doof ist zuzugeben, dass einem Sex nicht so wichtig ist. Eben weil es diese Stereotypen gibt.


    Allerdings hat es irgendwann dazu geführt, dass er sich untersuchen ließ. Dadurch kam der Hormonmangel ans Licht und den kann man dann entsprechend behandeln.


    Also vielleicht auch den Gang zum Arzt mal im Hinterkopf behalten. Alles Gute für euch.

  • Mein Mann gehört auch zu denen, die eher wenig aktiv sind. Als ich in deinem Alter war, hat es mich zuweilen gekränkt und ich zweifelte an mir und meiner Anziehungskraft. Doch im Laufe der 30 Ehejahre erkannte ich, dass es gilt Durststrecken (die auch mehrere Jahre dauern konnten) abgelöst wurden von wieder aktiverem Sexleben.

    Mittlerweile nehme ich es hin, dass ich zwar mehr körperliche Liebe möchte als er, dass diese Tatsache aber nicht bedeutet, dass ich ihm nichts bedeute. Und wenn es dann wieder glückliche Zeiten gibt in denen es heftig knistert, genieße ich es und nehme die anderen Phasen nicht tragisch.

  • Danke für eure Antworten :)


    Wir haben bisher noch nicht geredet, ich hatte gehofft, dass er während eines Kurzurlaubes am Wochenende auf mich zu kommt, da kam aber leider auf nichts :rolleyes:


    Jetzt ist er bis Mittwoch weg, dann werde ich ihn aber mal darauf ansprechen.


    oddity - an organische Ursachen seinerseits hatte ich ehrlich gesagt auch schon gedacht. Gecheckt wurde noch nie wie das da so bei ihm aussieht. Werde ich auf jedenfall mal im Hinterkopf behalten, wenn das Gespräch so nichts ergibt, danke dir :)


    Kunterbunt - vielleicht hast du recht, und es ist tatsächlich gewöhnungssache. Körperliche Liebe gibt es von ihm in der Tat auch selten (sowas wie Umarmungen oder leidenschaftliche Küsse). Das kommt aber wohl von seiner Vergangenheit. Daran habe ich mich schon ein wenig gewöhnt, denn das war wirklich noch nie anders.


    "...hat es mich zuweilen gekränkt und ich zweifelte an mir und meiner Anziehungskraft"
    Das geht mir ehrlich gesagt ähnlich.
    Irgendwie scheint es mich auch unterbewusst ziemlich zu beschäftigen. Als ich letztens auf der Couch einschlief, träumte ich, dass er mir sagte dass ich ihm überhaupt nicht gefallen würde etc.


    Wobei das so ja auch nicht stimmt, sonst hätte ich mich ja nicht letztes Jahr geheiratet;)


    Hach, ich mag es nicht sowas anzusprechen, aber ich werde es machen um wieder zur Ruhe zu kommen (es hört sich zwar so an, als wenn es mich pausenlos beschäftigt, ganz sooo schlimm ist es jetzt aber auch nicht :D )

  • Hallo,



    ich kenne diese Situation, bei uns ist es genauso.



    Als wir uns 2011 kennenlernten war ich noch dünner mit weiblichen Rundungen und attraktiv. Da funktionierte das Sexleben auch wunderbar. Im Laufe der Jahre hatte ich einen schweren Unfall und bin motorisch nicht mehr so fit, um Sport zu machen und dadurch abzunehmen - Laufen, Joggen ect. geht nicht mehr - seit Jahren. Also nahm ich irgendwann, logischer Weise, wieder zu - bis heute als übergewichtige Dicke! Zwar toleriert und nimmt mein Mann mein Übergewicht so hin, aber ich merke, dass es ihn ein Stück weit stört.
    Darunter leidet auch der Sex. Seit ich wieder dick bin und zugenommen habe, ist der Sex von Monat zu Monat weniger geworden. Auf die Umstände und Ursachen dafür angesprochen, weicht mein Mann aus oder sagt gar nichts - wohl aus Rücksicht, denn die Wahrheit ist verletzlich.


    Aus Gesprächen mit ihm bekam ich nach und nach heraus, dass die Exfreundinnen von damals viel attraktiver waren (als ich jetzt), dass der Sex mit den "dünnen" Damen wohl besser und abwechslungsreicher war (als wenn man eine übergewichtige wabernde Kegelrobbe als Ehefrau vor sich liegen hat)!:(
    Ich denke (und gehe davon aus, dass es so ist), ich bin zu unattraktiv, nicht sexy genug, nicht antörnend genug mit meinen Fettrollen und dem Übergewicht. Wie soll so sexuelles Verlangen entstehen?


    Irgendwann waren wir bei ein-zweimal Sex im Monat, wobei auch ich immer Signale geben mußte - von ihm kam und kommt bis heute nie was. Mittlerweile beschränkt es sich (wenn überhaupt) auf ein- bis zweimal im Jahr (wie übel) - ich traue mir das schon gar nicht zu sagen!:o



    Mein Fazit daraus ist, dass Männer, die Frauen als schlank und attraktiv kennengelernt haben, mit der äußerlichen veränderung nicht klarkommen, wenn eine Frau zunimmt. Für die Herren wird die Frau unattraktiv und man nimmt es hin, aber läßt sie das Unbehagen leider auch spüren. Zudem kommt hinzu, dass die Frau (in dem Falle ich) sich zunehmends schlecht und ungeliebt fühlt, unattraktiv hingestellt, sexuell abgewertet durch Liebesentzug. Das nagt am Selbstwertgefühl und der Ausstrahlung. Wie soll eine Frau eine sexy Ausstrahlung nach außen hin abgeben, wenn der Mann ihr klar macht, dass sie übergewichtig und abtörnend ist. Selbstzweifel, Frust, Traurigkeit und Enttäuschung sind in meinem Fall die logischen Begleiter dieser ganzen Situation. Mitlerweile schäme ich mich gänzlich, mich vor meinem Mann aus- oder umzuziehen, weil ich weiß, wie abstoßend er meine Figur findet und wie ekelig das Fettgewebe ist.
    So kommt eben eins zum anderen - Gewichtszunahme gleich weniger sexy, gleich weniger Sex, gleich weniger Selbstwertgefühl, gleich Traurigkeit und Frust. Eine Reaktion, die der Mann durch sein Verhalten auslöst und die die Frau in ein tiefes Loch stößt.
    Reden und analysieren bringt bei uns nichts mehr, weil die Gründe ja offenliegen. Und nur ihm zuliebe abnehmen, das mache ich nicht! Da belüge ich mich ja selber. Letztlich leben wir weitestgehend ohne Sex, Verlangen danach hat er ja eh nicht (mehr), wir reden auch nicht mehr darüber - nur ich leide tief in mich hinein (weil ich enttäuscht bin, dass Männer so sehr auf Äußerlichkeiten abfahren als auf innere Werte).:(



    LG

  • Ohne die anderen Beiträge gelesen zu haben:


    Beziehung heißt Arbeit. Sobald sich einer gehen lässt, wird die Beziehung irgendwann einschlafen - und das weiß ich sogar als Jemand, der bisher nur 1 Beziehung in seinem Leben hatte. ;)


    Wenn das Sexleben einschläft, dann muss man Dinge suchen, um dieses wieder aufleben zu lassen. Sei es durch Dessous, Sexspielzeuge oder die Erfüllung von gesunden Fetischen.


    Allerdings muss ich sagen, dass ich über 30 Jahre keinen Sex hatte und die Welt deswegen nicht untergegangen ist. Klar hätte ich auch gerne welchen, aber ohne Partnerin geht das schlecht und dauernd dafür ins Puff gehen, dafür ist mir das Geld zu schade. Zumal mir bei den Damen im Puff die gewisse "energetische" Komponente fehlt. Sex ist auch nicht alles im Leben. Er sollte praktiziert werden, jedoch nicht als Muss angepinnt werden.
    Wichtig ist vor allem in einer Beziehung, dass man zusammenhält und sich hin und wieder kleine Geschenke macht. So bleibt eine Beziehung auch am Leben.


    Red doch mal mit Deinem Partner drüber und frag ihn, wieso das eingeschlafen ist. Ich persönlich habe mit übergewichtigen Frauen kein Problem und finde sie durchaus auch erotisch. Wenn Dein Mann allerdings keine Phantasie hat und nur mit Dir schlafen will, wenn Du schlank bist, dann ist er meiner Ansicht nach entweder nicht der Richtige oder sollte mal seine Ansichtsweise ändern. Beziehungen die auf Oberflächlichkeit basieren, sind sehr toxisch. Ich habe mir mal sagen lassen, dass Sex vor allem im Kopf stattfindet. Wobei man aber beim Sex nicht an jemand anderes denken sollte, da das für den Partner auch nicht gesund ist. Was ich besonders wichtig in einer Beziehung finde: Könnt ihr beide Euch riechen? Sprich: Euer Intimgeruch ist ein sehr großes Indiz, ob Ihr Euch "riechen" könnt oder nicht. Der Intimgeruch verrät viel über die Genetik des Menschen und verrät, ob die Person genetisch zu euch passt. Wenn ihr hier einen Wider verspürt, dann ist es definitiv nicht der richtige Partner. So war es auch bei meiner Ex.


    Grundsätzlich kann ich bzgl. langjähriger Beziehung nur auf theoretischer Ebene mitreden, da meine erste vor ein paar Jahren nur ein paar Monate angedauert hat, dafür aber sehr intensiv war. Warum ich die Beziehung kappen musste, ist eine längere Geschichte.


    Aber wie ich oben schon erwähnt habe: Es ist wichtig, miteinander zu reden! :)

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