Finde einfach keine Hilfskraft

  • Hallo ela,


    hast Du bereits Verhinderungspflege nach § 39 SGB XI beantragt?
    Das bieten auch viele Pflegedienste an - wird mit jährlich ca. 1500EUR bezuschusst. Die Genehmigung dürfte eigentlich gar kein Problem sein, eine Pflegebedürftigkeit Deiner Tochter ist ja gegeben.


    Ich kenn das noch von meiner Pflegeausbildung und meinem damaligen Arbeitseinsatz bei der Caritas.
    Da habe ich mich dann eben stundenweise um einen Herrn gekümmert, diesen natürlich soweit notwendig versorgt (Inkontinenzversorgung, Mobilisation etc.) und die Freizeitgestaltung übernommen, solange die Tochter in der Stadt war zum Einkaufen oder Ihre Termine wahrgenommen hat.


    Alternativ könntest Du bei der Pflegekasse noch nachfragen, ob eine Anspruch auf Betreuungsleistungen nach § 45 SGB XI vorliegt.
    Diese sind für Versicherte mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz, also für geistig behinderte und psychisch oder demenziell erkrankte Menschen vorgesehen. Je nach Einstufung wird ein Betrag von 100,00 oder 200,00 Euro pro Monat geleistet.
    Für eine stundenweise Betreuung steht dieser Betrag als Sachleistung zur Verfügung.


    Drück Dir die Daumen, dass die Vorstellungsgespräche gut laufen ;)


  • Ich habe den Thread erst heute morgen gelesen.


    Das Schicksal der Kleinen hat mich berührt, weil meine Mutter früher mal Chefin eines Kinderheims für körperlich und geistig behinderte Kleinkinder im Rheinland war. Ich erinnere mich noch wie viel unbändige Lebensfreude die Kleinen an den Tag legten und wie dankbar sie für Liebe und Geborgenheit waren.


    Schon damals in den 1980er Jahren war der Kampf mit den Behörden schwierig und langwierig.


    Das Kinderheim leistete sich im Einzelfall Fachanwälte für Sozialrecht.


    In der heutigen Zeit habe ich gute Erfahrungen mit dem Sozialverband Deutschland gemacht. Eine Art ADAC fürs SGB (Sozialgesetzbuch). Die beraten nicht nur, sondern führen für Mitglieder auch den Schriftverkehr mit Behörden und klagen, wenn es Aussichten auf Erfiolg hat, vor dem zuständigem Sozialgericht.


    Das kostet pro Familie 9 €/Monat, für Einzelpersonen 5 €/Monat, egal wie oft man Hilfe benötigt.


    Natürlich ist damit die Frage der Zuverlässigkeit der Helfer nicht geklärt. Da habe ich auch keinen Rat.


    Aber immerhin wird der Kampf mit den Ämtern einfacher und vielleicht gibt es bessere Leistungen.


    Ich denke jedenfalls unbekannterweise an Deine kleine Tochter und drücke Euch beiden die Daumen, dass ihr stark seit, Lebensmut habt und es voran geht.


    Alles Gute.


    Werner

  • Schokosahne
    ja die Verhinderungspflege habe ich für dieses Jahr bereits ausgeschöpft.Hatte mir dafür auch privat jemanden gesucht.Die Person war aber dann leider auch sehr unehrlich und unzuverlässig.
    Diese 200,-Euro Betreuungsleistungen monatlich bekomme ich und davon sollen auch die Stunden finanziert werden,für die ich jetzt jemanden suche.Diese Stunden müssen allerdings über einen Pflegedienst oder eben der Lebenshilfe abgerechnet werden.

    Werner,
    vielen Dank für Deine netten Worte.
    Ich denke mal darüber nach,ob es nicht vielleicht wirklich sinnvoll wäre,sich beim Sozialverband anzumelden.So kann man seine Kraft für andere Dinge einsetzen.

    Ich danke Euch allen,daß Ihr Euch so viele Gedanken gemacht habt.
    Drückt mir bitte alle die Daumen,daß das Vorstellungsgespräch gut läuft.

  • als ich meine mutter gepflegt hatte, war ich mitglied in einem pflegeforum für pflegende angehörige. die komunikation mit betroffenen hatte mir echt weiter geholfen. es macht viel aus zu wissen, dass man mit manchen problemen nicht allein ist, dass es anderen auch nicht besser geht im umgang mit behörden, dem pflegedienst, dem ärzten...die einen dann wirklich gute tips geben können. alles themen, die ich hier hätte nie anbringen können weil die wenigsten von euch selber daheim pflegen!
    zum beispiel bei den pflegemitteln, keiner kommt auf einen zu und erzählt dir..."hey, du musst deine mutter heben, beantrage doch einen lifter dafür" macht keine kasse oder gar ein arzt und erstrecht nicht der pflegedienst. sowas muss man selber wissen!!!:rolleyes:

    deswegen würde ich dir raten ela, schau doch mal nach einen forum mit betroffenen eltern im net, die meisten haben mit dem problem was du derzeit hast mehr erfahrungen und können dir mit sicherheit auch weiter helfen.

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    Was deinem Partner lieb und teuer, ergibt das schönste Osterfeuer.Wenn Blumen Nachbars Beete zieren, musst du es mit Gift probieren.:cool:

  • Also das Vorstellunggespräch heute war sehr vielversprechend.
    Sie ist gelernte Kinderkrankenschwester und hatte auf Anhieb einen guten Draht zu meiner Tochter.
    Sie hatte Ausbildungsnachweise usw. dabei.Ist zwar etwas jünger (26)als wie ich eigentlich wollte,aber sonst ist alles optimal.
    Sie hat PKW und Führerschein und ist somit auch recht flexibel.
    Ich hoffe,daß nun endlich alles mal so super läuft, wie es sich am Anfang anhört.
    Danke schön fürs Daumen drücken an Euch alle.
    Ganz liebe Grüße,ela

  • Na super!
    Da dachte ich endlich jemanden gefunden zu haben,habe alles schon in die Wege geleitet,da kriege ich doch grade ne Mail,daß sie es sich anders überlegt hat und nun eine ältere Dame betreut.
    Kann doch alles nicht wahr sein:mad:.

  • Ja,das habe ich.Ich habe einen Antrag auf ein sogenanntes Persönliches Budget gestellt.Damit hätte ich andere Möglichkeiten und würde quasi zum Chef werden und könnte selber mit den Hilfen einen Arbeitsvertrag abschließen.Der wurde aber nach 8 Monaten Bearbeitungsdauer abgelehnt.
    Zur Begründung hieß es:
    Im Rahmen der Eingliederungshlfe müßten auch Ziele vereinbart werden,was mit der Behindertenassistenz geübt/gemacht werden soll.Z.B.Dem Kind beibringen,wie es sich im Straßenverkehr verhalten soll o.ä.
    Ich habe in meinem Antrag u.a. geschrieben,daß es wichtig sei,daß meine Tochter auch außerhalb der Schule Kontakte zu anderen Kindern hat und das jemand mit ihr ab und zu mal Freizeitunternehmungen durchführt.Da sie diese aber alleine nicht wahrnehmen kann,brauche ich eine Hilfe.Da war aber das Sozialamt der Meinung,meine Tochter sei mit Pflegestufe drei sowieso zu behindert um Kontakte mit anderen Kindern zu knüpfen und sie hätte in der Schule ja genug Kontakte zu anderen.Außerdem hätten andere behinderte Kinder auch nicht viel mehr Freizeit und die Freizeit die sie hat würde völlig genügen.
    Als ich das las ,war ich etwas sprachlos,sehr wütend,aber auch sehr,sehr traurig.
    Es gibt diese Hilfen zwar,aber anscheinend nur auf dem Papier und nur für die Öffentlichkeit um zu zeigen,was nicht alles für behinderte Menschen in Dortmund oder anderswo gemacht wird,aber die Realität sieht leider ganz anders aus.


    Mein Gott, das ist ja schrecklich,ich selber habe auch das Persönliche Budget, und durch mich auch meine beste Freundin, wenn Du magst kontaktier mich mal, das bekommen wir schon hin.
    Schreib einfach eine PN oder ich weiß ja nicht unter XXXX
    Melde Dich!

  • Ich noch einmal, ich bin kein Dummschwätzer, glaube mir, das kann man hinbekommen, Du mußt das sogenannte Trägerübergreifende Persönliche Budget beantragen und zwar beim LWL Münster, denn Dortmund gehört vom Grunde her zu diesem Bezirk. Dort gibt es einen oder mehrere Sachbearbeiter für den Sachbereich Integration/Soziales.


    Aber wie gesagt, wenn Du magst ich schicke Dir per PN meine Tel. Nr. melde Dich.


    :evil::)

  • Hallo ela,

    hoffe, du hattest bis jetzt mehr Glück und vielleicht schon jemanden gefunden.

    Ich würde es auch noch mal an der Uni versuchen, vielleicht auch an der in Witten/Herdecke. Soweit ich weiß, bieten die doch auch einen Studiengang Pflegewissenschaften an.

    Arbeitsamt ist auch eine gute Idee. Auch in den Nachbarstädten. :p

    Ich wünsche Dir alles Gute und drücke Euch von Borkum (25 ° C, Sonne, Sonnenbrand, Wasser 18 °) aus die Daumen.

    LG
    mandan

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