Stehen Männer wirklich auf Rundungen?

  • Zitat von toni

    Solidarität unter Dicken gibt es nicht und wird es nie geben. Da gibt es vielleicht ansatzmäßig in Foren wie diesem hier, aber auch das nur weil Regeln und eine Grundphilosophie vorhanden ist.


    Hoffnung sehe ich nur in einem Wandel der Gesellschaft. Wenn man bedenkt, dass man am anfang des vorigen Jahrhunderts mit dem Begriff Humanismus wenig anfangen konnte, so bleibt zu hoffen, dass dieser Begriff "irgendwann" flächendeckend verstanden und angewendet wird.
    Allerdings, wenn ich mir diesen neuen "Gott" Internet so ansehe und die darin verbreiteten Meinungen, dann fällt mir es mir schwer noch an irgendwelche Werte zu glauben.



    Hm, also ich denke nicht, dass es keine Solidarität unter Dicken gibt. Dicke bekämpfen sich jedoch ganz gerne auch mal gegenseitig.
    Ist alles menschlich.
    Und selbstverständlich braucht es Regeln, die Chaos und Willkür unter den Menschen verhindern.
    Das betrifft aber keinesfalls nur ein solches Forum wie dieses.


    So wie man heute recht selbstverständlich die Wahrung von Menschen- und Freiheitsrechten allgemein als gemeinschaftlichen Wert betrachtet, so oft muss man sie eben auch verteidigen, die Menschen hier im diesem Land tun das auch recht effektiv indem sie von ihren Rechten gebrauch machen, Verfassungsbeschwerde einlegen, streiken, demonstrieren.
    Ich würde also ein gesetzliche Grundlage, auf der Mensche nicht wegen ihrer Körperform diskriminiert werden dürfen durchaus wegweisend finden, weil sie einem ein wirkliches Instrument in die Hand geben könnte, bzw. ein eindeutiges Signal setzt.


    Dass das Internet seine Bedrohungen hat und einen in seiner Ungefiltertheit sowohl mit dem Besten als auch mit dem Schlechtesten am Menschen bekannt macht, das steht außer Frage.
    Es ist nur noch sehr neu, es müssen sich erst noch sichernde Strukturen und Regeln bilden.

  • Rieke:


    Ich denke, wir müssen hier jetzt kein Methodenseminar veranstalten. Wenn Du Lust hast können wir das per PM weiterführen, aber an dieser Stelle geht das zu sehr Off-Topic.


    Nur soviel vielleicht: wenn ich verallgemeinere, dann in einem probabilistischen und nicht in einem deterministischen Sinn. Wenn ich sage, dass Aussehen ein wichtiger Faktor in der Beziehungsanbahnung sei, dann ist das zwar eine Verallgemeinerung, schließt jedoch nicht den individuellen Einzelfall (oder selbst eine große Menge an Einzelfällen) aus, die dem zuwiderlaufen.


    Wenn ich sage, Kenianer sind im Allgemeinen ärmer als Deutsche, schließt das ja auch nicht den reichen Kenianischen Unternehmer aus.


    @Spezialisierte Singlebörsen:


    Das ist ja genau das, wovon ich spreche. Eine spezialisierte Singlebörse hat idr weniger Mitglieder und erschwert damit die Partnersuche. That's it. Ein Katholik, der in Kiel einen katholischen Partner sucht, wird es auch schwerer haben als in München oder Wien.


    Ich bin nur dagegen dem Katholiken zu sagen, es sei in Kiel genauso einfach. 93% der Frauen denen er begegnet werden nicht katholisch sein. Natürlich kann es sein, dass er unter den 7% die richtige findet. Aber größer wären seine Chancen in einer Stadt, die mehrheitliche katholisch ist.
    Ob er dann trotzdem nach Kiel zieht oder ob er vielleicht nach Kiel zieht aber seinen Anspruch aufgibt, einen katholischen Partner zu finden, das bleibt ihm selbst überlassen.



  • Ich würde also ein gesetzliche Grundlage, auf der Mensche nicht wegen ihrer Körperform diskriminiert werden dürfen durchaus wegweisend finden, weil sie einem ein wirkliches Instrument in die Hand geben könnte, bzw. ein eindeutiges Signal setzt.



    Wenn das zu schaffen wäre, das wäre großartig.

    Offenbar wurde erst vor ein paar Wochen eine entsprechende Petition eingereicht (unterstützt durch Dicke e.V.). Schade, dass mir das entgangen ist. Ich hätte gern mitgezeichnet.

  • Ehrlich gesagt wundert es mich, dass das im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz noch nicht verankert ist.


    Ich bin zwar relativ agnostisch was den Nutzen von Antidiskriminierung in privat geführten Unternehmen im Allgemeinen angeht, aber warum bspw. Alter, sexuelle Identität und Behinderung, nicht jedoch sonstige körperliche Merkmale geschützt sind, leuchtet mir nicht ganz ein.

  • Zitat von Nicola2

    Offenbar wurde erst vor ein paar Wochen eine entsprechende Petition eingereicht (unterstützt durch Dicke e.V.). Schade, dass mir das entgangen ist. Ich hätte gern mitgezeichnet.



    Das ist ein richtig heißes Eisen.
    Vor allem Punkt 2 in der Begründung, die genetische Determinierung.
    Ich frage mich, ob das auch Auswirkungen auf die BMI-Grenze haben könnte, wenn es um Verbeamtungen geht.
    Nur eine Prognose, ich glaube nicht, dass das durchkommt, es wird noch eine Weile dauern, bis sich die Einstellung zu Übergewichtigen und den Möglichkeiten einer gezielten Abnahme relativiert hat.

  • Das ist ein richtig heißes Eisen.
    Vor allem Punkt 2 in der Begründung, die genetische Determinierung.
    Ich frage mich, ob das auch Auswirkungen auf die BMI-Grenze haben könnte, wenn es um Verbeamtungen geht.
    Nur eine Prognose, ich glaube nicht, dass das durchkommt, es wird noch eine Weile dauern, bis sich die Einstellung zu Übergewichtigen und den Möglichkeiten einer gezielten Abnahme relativiert hat.



    Ich bin ich auch nicht furchtbar optimistisch, was diesen Vorstoß betrifft, aber für mich persönlich entsteht jetzt gerade so das Gefühl, dass man doch wirklich mehr dafür kämpfen sollte. 182 Mitzeichner sind eben nicht genug. Man bräuchte Tausende.

    Wie schwer kann das schon sein? :confused::rolleyes:

  • Ich denke, wir müssen hier jetzt kein Methodenseminar veranstalten. Wenn Du Lust hast können wir das per PM weiterführen, aber an dieser Stelle geht das zu sehr Off-Topic.


    Nur soviel vielleicht: wenn ich verallgemeinere, dann in einem probabilistischen und nicht in einem deterministischen Sinn. Wenn ich sage, dass Aussehen ein wichtiger Faktor in der Beziehungsanbahnung sei, dann ist das zwar eine Verallgemeinerung, schließt jedoch nicht den individuellen Einzelfall (oder selbst eine große Menge an Einzelfällen) aus, die dem zuwiderlaufen.


    Wenn ich sage, Kenianer sind im Allgemeinen ärmer als Deutsche, schließt das ja auch nicht den reichen Kenianischen Unternehmer aus.


    Also nein, jetzt verrenkst du dich - und nachträglich deine Posts - beim Zurückrudern... Das hattest du geschrieben:

    Und dass Männer bei der Partnerwahl mehr Gewicht (no pun intended) auf das Aussehen der Frau legen als umgekehrt ist ja nunmal auch ein Fakt.


    Ich rede hier nicht über Ansichten sondern über empirische Fakten.


    Es hat sich ja nun herausgestellt, dass die "empirischen Fakten" keine sind, sondern unzulässige Verallgemeinerungen und Schlussfolgerungen. Punkt. Das ist 'ne Banalität, on-topic und dazu braucht es kein vertieftes Methodenwissen.
    Jetzt machst du daraus einen logischen Salto mortale inklusive Bruchlandung. Musst du unbedingt Recht haben?
    Und vorsorglich: Falls du tatsächlich über statistische Methoden diskutieren möchtest, mach' einen Thread dazu auf.


    @Spezialisierte Singlebörsen:


    Das ist ja genau das, wovon ich spreche. Eine spezialisierte Singlebörse hat idr weniger Mitglieder und erschwert damit die Partnersuche. That's it. Ein Katholik, der in Kiel einen katholischen Partner sucht, wird es auch schwerer haben als in München oder Wien.


    Ich bin nur dagegen dem Katholiken zu sagen, es sei in Kiel genauso einfach. 93% der Frauen denen er begegnet werden nicht katholisch sein. Natürlich kann es sein, dass er unter den 7% die richtige findet. Aber größer wären seine Chancen in einer Stadt, die mehrheitliche katholisch ist.
    Ob er dann trotzdem nach Kiel zieht oder ob er vielleicht nach Kiel zieht aber seinen Anspruch aufgibt, einen katholischen Partner zu finden, das bleibt ihm selbst überlassen.


    Es geht aber doch nicht darum, dass man unbedingt jemanden sucht, der ein seltenes Kriterium erfüllt, sondern dass man selbst der Norm nicht entspricht. Für dein Beispiel hieße das, dass eine Katholikin in Kiel einen Partner sucht, der eine Katholikin haben möchte oder zumindest kein Problem mit der Konfession hat. Und da mag es zwar sein, dass die Chancen in München tatsächlich etwas größer wären, aber wohl nicht so, dass es ins Gewicht fiele.

  • Rieke:


    Wenn Du ernsthaft meinen Satz so interpretiert haben willst, als habe ich behauptet, jeder Mann würde bei der Partnerwahl mehr Gewicht aufs Äußere legen als jede Frau, dann offenbart das nur Dein mangelndes Verständnis vom methodischen Charakter der Sozialwissenschaften im Allgemeinen.


    Es gibt so ziemlich GAR keine deterministischen Zusammenhänge in der Soziologie. Jeder Erstsemester lernt, dass eine Korrelation von 0.3-0.4 schon als stark gilt.
    Dass ich nun nicht jede Aussage mit "im statistischen Durchschnitt" qualifiziere versteht sich von selbst. Das denkt man mit.


    Und es geht um beides. Eine dicke Frau hat ja auch Ansprüche an einen Mann. Deshalb sucht sie jemanden, der nicht nur bestimmte Kriterien erfüllt, sondern sie sucht jemanden, der bestimmte Kriterien erfüllt und der sie gleichzeitig für die Partnerwahl in Betracht ziehen würde.


    Je weniger Kriterien der Partnerwahl anderer Menschen man selber erfüllt und je mehr Ansprüche man hat, desto kleiner wird der Pool qualifizierter Partner. Leuchtet ein, oder?

  • Je weniger Kriterien der Partnerwahl anderer Menschen man selber erfüllt und je mehr Ansprüche man hat, desto kleiner wird der Pool qualifizierter Partner. Leuchtet ein, oder?

    Ja, leuchtet ein. Ich bin allerdings noch immer der Meinung, dass es nicht unbedingt von Vorteil ist, aus einem möglichst großen Pool qualifizierter Partner schöpfen zu können. Zu meinem Puzzlestück passen genau vier andere Puzzlestücke. Die sind in einem 1000-Teile-Puzzle sicherlich leichter zu finden als in einem 5000-Teile-Puzzle.

  • Seraphina:


    Ich denke für manche Gruppen gilt das auf jeden Fall.


    Wenn ein ultra-orthodoxer Jude in eine fremde Stadt kommt und dort nach einer Frau sucht sind die Chancen, dass er in der orthodoxen Gemeinde der Stadt eine Partnerin findet sicher recht groß gemessen daran, dass die Gemeinde vielleicht nur sehr klein ist.


    Das liegt aber z.T. natürlich auch daran, dass in so einer Beziehung dieses wichtige Attribut, Zugehörigkeit zu einer bestimmten Glaubensgemeinschaft, andere Attribute in den Schatten stellt.


    Ähnlich könnte es bspw. auch mit Expats sein. Im Großraum Tokyo gibt es vielleicht nur 5000 Deutsche. Da kennt man sich untereinander, hat Stammtische etc.


    Für dicke Frauen ergibt sich hier jedoch genau das Problem, das im Thread auch schon mehrfach angesprochen wurde: sie wollen eben nicht über die Eigenschaft dick zu sein einen Partner finden, gerade wenn es sich dabei u.U. um Fetischisten oder gar Feeder handelt. Und genau die werden ja z.B. von Datingplattformen speziell für Dicke angezogen.


    Genauso, wie der ultraorthodoxe Mann vermutlich seine Frau verlassen würde, wenn sie vom Glauben abfiele und auf einmal ganz anders leben wollte, könnte auch der Mann, der dezidiert Interesse am Dicksein der Frau hat das Interesse verlieren, wenn sie eines Tages abnehmen sollte.


    Wenn wir nicht dezidiert über Männer sprechen, die ein besonderes Interesse an dicken Frauen haben sondern Männer, die einfach keine besondere Präferenz bzgl. des Aussehens der Frau haben oder denen das Aussehen im Allgemeinen nicht wichtig ist: um die konkurriert die dicke Frau ja mit allen anderen Frauen gleichermaßen auf dem Datingmarkt. Da passt die Puzzle-Analogie dann schon weniger.

  • Wenn Du ernsthaft meinen Satz so interpretiert haben willst, als habe ich behauptet, jeder Mann würde bei der Partnerwahl mehr Gewicht aufs Äußere legen als jede Frau, dann offenbart das nur Dein mangelndes Verständnis vom methodischen Charakter der Sozialwissenschaften im Allgemeinen.


    Lies einfach nochmal nach. Du gibst Plattitüden von dir und behauptest, sie seien empirisch belegt. Nachfragen zeigen, dass dem nicht so ist und dann versuchst du es so zu drehen, als hätte ich ganz einfach keine Ahnung.
    Ich habe deine Aussagen nicht interpretiert, sondern lediglich zur Kenntnis genommen und im Zuge deiner weiteren "Erklärungen" wiederholt. Das war eine Entwicklung von "Männer sind so und so..." zu "Männer sind so und so oder im Einzelfall oder sogar häufig das Gegenteil von so und so..." Merke: Auch probabilistische Zusammenhänge sind nicht beliebig.
    Und egal, wie du es drehst, von den Usern einer Datingplattform kann man nicht (sinnvoll) auf die Allgemeinheit der Männer schließen - auch nicht auf deren statistischen Durchschnitt.
    Muss ich echt 20 Jahre nach dem Studium hier nochmal empirische Methoden unterrichten? Damals brauchte ich das Hiwi-Geld, aber so spannend ist die Sache nun auch wieder nicht.:rolleyes:


    Es gibt so ziemlich GAR keine deterministischen Zusammenhänge in der Soziologie. Jeder Erstsemester lernt, dass eine Korrelation von 0.3-0.4 schon als stark gilt.

    Und er sollte auch gelernt haben, dass nicht der (niedrige) Betrag des Korrelationskoeffizienten den stochastischen statt deterministischen Zusammenhang ausmacht, sondern die Hinzunahme des "Fehlers"...


    Dass ich nun nicht jede Aussage mit "im statistischen Durchschnitt" qualifiziere versteht sich von selbst. Das denkt man mit.


    Siehe oben: Aus den von dir genannten Quellen lässt sich keine Aussage über die Allgemeinheit treffen - auch nicht im statistischen Durchschnitt.


    Und es geht um beides. Eine dicke Frau hat ja auch Ansprüche an einen Mann. Deshalb sucht sie jemanden, der nicht nur bestimmte Kriterien erfüllt, sondern sie sucht jemanden, der bestimmte Kriterien erfüllt und der sie gleichzeitig für die Partnerwahl in Betracht ziehen würde.


    Je weniger Kriterien der Partnerwahl anderer Menschen man selber erfüllt und je mehr Ansprüche man hat, desto kleiner wird der Pool qualifizierter Partner. Leuchtet ein, oder?


    Wobei die eigentliche Frage bleibt, wie stark die gewichtsmäßige Normabweichung den Pool einschränkt (probabilistisch, versteht sich, dennoch nicht nur nach deinen Plausibilitätsüberlegungen). Wenn man deine Beiträge so liest, scheinst du zu "maximal" oder wenigstens "ziemlich doll" zu tendieren, u.a. weil Männer (im statistischen Durchschnitt) mehr Wert auf das Aussehen legen. Nur belegen kannst du nichts davon.

  • Rieke:


    Ein Zusammenhang kleiner 1 ist probabilistisch, natürlich mit einer gewissen Irrtumswahrscheinlichkeit. Inwiefern spielt der Korrelationskoeffizient da keine Rolle?


    Desweiteren halte ich Dein Beharren auf einem repräsentativen Sample für kindischen Rigorismus. Ich bin selber eher ein Anhänger der quantitativen Sozialforschung, trotzdem würde ich einem Convenience Sample oder einer qualitativen Studie nicht jeglichen Wahrheitsgehalt absprechen - gerade wenn das Convenience Sample eine Fallzahl von zig Millionen hat.


    Repräsentativität, sofern man sie überhaupt annähernd erreichen kann, ist EIN Gütekriterium in der Sozialforschung. Jegliche andere Evidenz einfach nicht zur Kenntnis zur nehmen ist schlichtweg Ignoranz.


    Ich habe mir mal die Mühe gemacht, ein paar einschläge Studien zur unterschiedlichen mating preference von Männern und Frauen heraus zu suchen. Jede einzelne stützt meine Aussage, dass Frauen bei der Partnerwahl (wesentlich) geringeres Gewicht auf das Aussehen ihres Partner legen als Männer. Darunter sind auch 1-2 Meta-Studien und ich habe während meiner kurzen Recherche keine gegenteilige Evidenz unterschlagen.


    Vermutlich wirst Du jetzt den Einwand erheben, dass die meisten dieser Studien aus den USA stammen und deshalb keine Aussagekraft für den deutschsprachigen Raum haben. In dem Fall werde ich mir gerne die Mühe machen und nach Studien aus dem deutschsprachigen Raum suchen.


    http://psycnet.apa.org/journals/psp/59/5/981/


    http://psycnet.apa.org/psycinfo/1994-40946-001
    http://psycnet.apa.org/psycinfo/1992-38948-001


    http://qje.oxfordjournals.org/content/121/2/673.short


    http://www.sciencedirect.com/s…icle/pii/016230959390003Z


    http://www.sciencedirect.com/s…icle/pii/0162309594900175


    http://onlinelibrary.wiley.com…0.1997.tb00178.x/abstract


    Darunter ist von einem repräsentativen Sample aus den USA über convenience Experimente bis zur content analysis von Heiratsanzeigen alles dabei.

  • Desweiteren halte ich Dein Beharren auf einem repräsentativen Sample für kindischen Rigorismus. Ich bin selber eher ein Anhänger der quantitativen Sozialforschung, trotzdem würde ich einem Convenience Sample oder einer qualitativen Studie nicht jeglichen Wahrheitsgehalt absprechen - gerade wenn das Convenience Sample eine Fallzahl von zig Millionen hat.


    Repräsentativität, sofern man sie überhaupt annähernd erreichen kann, ist EIN Gütekriterium in der Sozialforschung. Jegliche andere Evidenz einfach nicht zur Kenntnis zur nehmen ist schlichtweg Ignoranz.


    Schnallst du es wirklich nicht? Es geht nicht um die Güte welcher Studie auch immer. Es geht um deine Äußerungen, dein Auftreten, dein Verhalten nach folgendem Muster:

    1. Es wird eine Verallgemeinerung in den Raum geworfen.
    2. Auf den so provozierten Widerspruch kommen keine Erläuterungen oder Spezifizierungen, sondern du deklarierst deine Verallgemeinerungen als empirisch gesicherte Fakten - unter Hinweis auf dein Studium, nicht unter Hinweis auf Quellen.
    3. Letzteres aus gutem Grund, denn bei Nennung einer Quelle zeigt sich, dass du aus einer möglicherweise supertollen Studie über Äpfel deine Schlussfolgerungen über Obst im Allgemeinen und bei Bedarf über Birnen im Besonderen ableitest.
    4. Darauf hingewiesen, wirst du erstens beleidigend und strampelst dich zweitens ab, um es zu verdrehen, Recht zu behalten, daraus eine Sache des Methodenverständnisses machen wollend. Zur Methodik noch am Rande: Es geht nicht (nur) um Repräsentativität des Samples, sondern um die Validität. Es mag sein, dass die von dir genannten Studien der Datingplattform einwandfrei sind. Aber bei den Aussagen, die du daraus ableiten wolltest, bleibt die Validität auf der Strecke. Nicht die Studie ist das Problem, sondern das, was du daraus machen möchtest.


    Vermutlich wirst Du jetzt den Einwand erheben, dass die meisten dieser Studien aus den USA stammen und deshalb keine Aussagekraft für den deutschsprachigen Raum haben. In dem Fall werde ich mir gerne die Mühe machen und nach Studien aus dem deutschsprachigen Raum suchen.


    Ja, diesen Einwand und den, dass sich die Qualität der Studie nicht aus ihrem Ergebnis ablesen lässt. Da bräuchte es genauere Infos zum Studienaufbau. Aber wie gesagt, es geht eh um die Diskussion hier (mit dir) und angenommen, es stimmt, dass Männer mehr Wert aufs Aussehen legen als Frauen (was ich übrigens auch glaube:( Was impliziert das für das Threadthema?
    Dass dick = hässlich ist und dass eine dicke Frau in etwa die gleichen Chancen hat, einen "guten Mann" zu finden, wie die Katholikin in Kiel einen an ihr interessierten, bindungswilligen Katholiken?

  • Rieke, ich bewundere ja deine Beharrlichkeit und Sachlichkeit in höchstem Maße, ich fürchte nur, dass das Spielchen bis zur Unendlichkeit weitergetrieben werden kann.
    Wer rechthaben will und nicht die Absicht hat auf der Beziehungsebene konstruktiv zu sein, wird es nicht verstehen können.



    Wenn ich mich einmischen wollte, würde ich jetzt einfach mal ein "letztes Wort" in den Datenraster werfen und mal schauen, wer das Stöckchen dann apportiert....

  • Für dicke Frauen ergibt sich hier jedoch genau das Problem, das im Thread auch schon mehrfach angesprochen wurde: sie wollen eben nicht über die Eigenschaft dick zu sein einen Partner finden, gerade wenn es sich dabei u.U. um Fetischisten oder gar Feeder handelt. Und genau die werden ja z.B. von Datingplattformen speziell für Dicke angezogen.


    Genauso, wie der ultraorthodoxe Mann vermutlich seine Frau verlassen würde, wenn sie vom Glauben abfiele und auf einmal ganz anders leben wollte, könnte auch der Mann, der dezidiert Interesse am Dicksein der Frau hat das Interesse verlieren, wenn sie eines Tages abnehmen sollte.


    Da unterstellst Du aber allerlei: Ich halte durchaus für möglich, dass ein Mann, der dicke Frauen attraktiv findet, dennoch in der Lage ist, sich in eine Frau mit all ihren Eigenheiten und Charakteristika zu verlieben. Seltsamerweise muss sich ein Mann, der *schlanke* Frauen bevorzugt, in der Regel nicht vorwerfen lassen, die Frau einzig und allein auf Ihr Dünnsein zu reduzieren. Einer, der dicke Frauen bevorzugt, steht hingegen sofort unter Fetischismus- und Feeding-Verdacht. Warum eigentlich?


    Indessen: Die dicke Frau sucht ja einen Mann mit einer ganz spezifischen Eigenschaft namens "Sollte kein Problem mit dicken Frauen haben." Nun schlägst Du vor, diese dicke Frau könne doch durchaus mit den anderen Frauen "konkurrieren" um diejenigen

    Zitat

    Männer, die einfach keine besondere Präferenz bzgl. des Aussehens der Frau haben oder denen das Aussehen im Allgemeinen nicht wichtig ist.

    Laut Deiner eigenen Aussage weiter oben jedoch dürften diese Männer fast noch dünner gesät sein als diejenigen, die dicke Frauen bevorzugen, weil ja schließlich Männer, so ganz im Allgemeinen, sehr viel Wert auf das Aussehen einer Frau legen. Hast Du zumindest behauptet.


    Wenn Du dann noch bedenkst, dass ja nicht nur die jeweiligen Präferenzen bezüglich der Körperform zusammenpassen müssen, sondern auch noch die Temperamente und Charaktere, die Weltsicht und im Idealfall noch die Wünsche und Ziele fürs weitere Leben... dann bleibe ich doch noch mal beim Puzzlespiel. Es passen nur ganz wenige.


    Auch unter denjenigen Männern, die sich eine dicke Frau prinzipiell vorstellen können, werden also noch jede Menge Typen sein, mit denen Frau mal so gar nichts anfangen kann. Oder sie mit ihr. Und zwar, bitteschön, ohne dass jetzt einer "zu wenig bietet" oder als Partner dritte Wahl wäre, es passt dann halt einfach nicht. Das Suchen bleibt einem keineswegs erspart, auch das Danebengreifen nicht. Aber es kann sinnvoll sein, die Puzzleteile vorzusortieren. Nach dem einen oder durchaus auch nach einem ganz anderen Kriterium.


    Dieses Vorgehen des "Suchens, was zu einem passt" (bei dem man sich dann auch durchaus noch über die geeignetste Methode der Partnerfindung streiten kann, weil die einen es sinnvoll finden, erst die roten Puzzleteile auszusortieren, während die anderen erst mal die mit der Wellenkante weglegen) wäre zu kontrastieren mit Deinem Vorschlag, denn ich mal in etwa zusammenfassen möchte mit: "Sich selbst so modifizieren, dass man zu möglichst vielen Puzzleteilen passen könnte und zu diesem Zweck auch durchaus mal die Schere bemühen, um das eigene entsprechend zurechtzustutzen."


    Das sind jetzt einfach zwei verschiedene Wege und Möglichkeiten. Wobei ich das suchende Puzzlestück so nehme, wie es ist, und Du, um es irgendwo dranzutackern, durchaus bereit wärst, es zu modifizieren. Kann man natürlich auch machen, wenn man sich davon Glück und Zufriedenheit verspricht, für mich persönlich kommt das eher nicht in Frage.


    Und ich fürchte, weiter als bis zu dieser Feststellung der grundsätzlichen Uneinigkeit werden wir nicht kommen.

  • Ich stelle mir gerade eine Situation beim Arzt vor.


    Ihre Probleme kommen von den Nieren.
    Nieren?!
    Ja, also, die ableitenden Harnwege.
    Aber ich habe keine Probleme beim Wasserlassen.
    Macht nichts, es ist die Blase.
    Ja, aber ich bin doch wegen Bauchschmerzen hier.
    Ich sage ja, sie haben Wasser in der Lunge. Das hat mit Wasserlassen ja auch nichts zu tun.
    Manchmal möchte ich sterben ...
    Ach, wegen den Blähungen müssen sie sich doch nicht gleich umbringen. Seil oder Pistole?
    Nein, einen anderen Arzt.
    Also bitte, was soll ich als Mediziner denn mit ihren Bauchschmerzen zu tun haben?
    ... ...


  • lol


  • Wenn ich im Plot allerdings schon wieder sowas lesen kann :
    Mike & Molly sind übergewichtig und wollen abnehmen.
    Selbsthilfegruppe Overeaters Anonymous
    ... belastet die Beziehung der beiden genauso wie Mikes Probleme, die Diät einzuhalten.


    Hm, will ich sowas sehen? Hört sich für mich nicht gerade verlockend an ...


    Ich kenne die Serie auch gut und muss sagen, dass diese Sachen nur in den ersten beiden Folgen vorkommen, in denen es um ihr Kennenlernen geht.
    Dabei dient die Selbsthilfegruppe nur als Setting und kommt in den restlichen Folgen nicht mehr vor. Auch Diät und Abnehmen ist in der Serie ein eher unwichtiges Thema, das nur in wenigen Folgen mal am Rande auftaucht.


    Mike ist zwar halbherzig auf Dauerdiät, es wird für mein Empfinden aber eher der alltägliche Wahnsinn solchen Handelns entlarvt und nicht etwa Werbung fürs Abnehmen gemacht.


    Die Serie ist eine harmlose, nette Sitcom über die Beziehung zweier recht unterschiedlicher Menschen, die eben auch (aber nicht vor allem) dick sind. ... nicht das Lustigste was man je gesehen hat, aber doch ganz OK. :) Mir gefällt sie auch sehr gut.


    Mike und Molly wirken als dickes Paar, neben ihren teilweise merkwürdigen und etwas verkorksten Freunden und Familien eher wie die "Normalos" der Serie ... auch mal ganz erfrischend. :)


    Die Serie stand in den USA übrigens ziemlich unter Beschuss und zwar aus dem Grund, weil Dicke einfach als normale Menschen, die auch noch ein Liebesleben haben :eek: dargestellt werden.


    Geradezu unverantwortlich wenn man weiß wie gemeingefährlich der Satan Adipositas ist :evil: - wie kann man solches Leben auch noch positiv beleuchten? :rolleyes:


    Besonders kritisiert wurde, dass man die Beiden beim küssen und im Bett sieht (komplett bekleidet muss man dazu sagen :rolleyes:) - huch wie schrecklich. :eek:


    Das Ganze hat aber dem Erfolg der Serie soweit ich weiß keinen Abbruch getan.


    Sie ist wirklich sehenswert. :)



    EDIT: Huch, ich sehe grade ,dass Nicola das gleiche weiter oben schon geschrieben hatte :o - na ja, doppeltgemoppelt hält besser.

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