Diese Kochpornographie kommt mir manchmal vor wie normale Pornographie.
Ich hab' mal einen Artikel über die Sexualität in der westlichen Welt gelesen, die mit Essen verglichen wurde. Die Analogie zielte darauf ab, dass ausgehungerte Menschen in ein Striplokal gingen, um dort Schweinehälften usw. präsentiert zu bekommen um dann am Ende wieder nach Hause zu gehen und weiter hungrig und frustriert zu sein.
Langsam habe ich den Eindruck, dass wir diesen Zustand längst erreicht haben. Die Menschen sind ständig auf Diät oder versuchen die neuesten Ernährungstrend aus, während im Fernsehen irgendein Fernsehkoch ein schmackhaftes Essen zaubert. Fehlt nur noch das "Ruf - Mich - An!"...
Früher hat man sowohl über die Sexualität als auch über das Essen viel weniger nachgedacht und es einfach gemacht. Das Essen, das die typische Hausfrau vor 100 Jahren zubereitet hat mag nicht besonders abwechslungsreich oder ausgefallen gewesen sein, aber es hat zumindest nicht ständig Aufmerksamkeit und Energie gekostet darüber nachzudenken. Und man hatte nicht ständig Schuldgefühle oder den Zwang sich zu rechtfertigen, wenn man nicht dem gerade neusten Trend folgte...