Gespaltene Persönlichkeit...?

  • Hallo zusammen


    Jetzt bin ich mal wieder dran und muss mir das mal von der Seele schreiben.
    Ich verstehe mich einfach selbst nicht mehr. Und je länger ich alleine darüber nachdenke umso verwirrter bin ich.


    Ich versuche mich kurz zu fassen.
    Vorweg: Ich weiß das jeder Mensch mal seine schlechten Tage hat nur das geht schon darüber hinaus.


    Es gibt Phasen (Tage,Wochen oder sogar Monate) an dennen ich mein Gewicht akteptiere. Ich fühle mich glücklich in meiner Haut und versuche das Leben zu genießen. Ich esse WAS ich will WAN ich will und lebe so wie ICH es möchte.
    Ich denke dann das ich die Abnehmerei hinter mich lassen kann. Es ist ok dick zu sein. Und in der Zeit lerne ich auch mich zu akteptieren.


    Bis zur nächsten Phase in der ich anfange an meine "Philosophie" zu zweifeln. Wie ein Schalter der sich umlegt verändern sich auch meine Gefühle. Ich frage mich warum ich mich selbst belüge und nicht einfach akteptiere das ich unglücklich bin.
    Ich mache mir sorgen darüber das ich es jetzt in jungen Jahren nicht schaffe abzunehmen, wie ist es dann wen ich älter bin und der Stoffwechsel nicht mehr so richtig mitmacht? Oder nach einer Schwangerschaft?


    Und dann kommt die nächste Phase...


    Und das halte ich nicht mehr aus. Ich frage mich mittlerweilse WAS WILL ICH? Ich weiß das keiner von euch das beantworten kann aber vllt habt ihr ein paar Tipps für mich wie ich endlich herausfinde was ich wirklich will. Ich benehme mich als hätte ich eine gespalltene Persönlichkeit und weiß nicht welche von beiden nun meine ist.


    Was stimmt nur nich mit mir?


    Ich sehe so viele dicke Menschen die zufrieden sind. Und auch Schlanke die unzufrieden sind.
    Es kommt mir so vor als wüsste ich das rezept zum "zufriedenen Leben" könnte es aber nicht verwenden.


    Vllt kennt ihr solche Lebensabschnitte und könnt mir ein bisschen von eurer Erfahrung erzählen.


    Lg^^

    Nicht die Schönheit entscheidet wen wir lieben sondern die Liebe entscheidet wen wir schön finden ;)

  • Solche Phasen hat wohl jeder. Ich kenne das auch von mir selber, dass ich einige Zeit mit mir zu frieden bin und in anderen Zeiten super unzufrieden.


    Hast du schon einmal versucht Zusammenhänge zu finden? Also mit deiner Unzufriedenheit mit deinem Gewicht und mit anderen Problemen. Weil oft hat man auch einfach Zukunftsängste, die sich durch vieles Nachdenken verstärken. Besonders wenn man Angst hat später nicht abnehmen zu können und auch was das für Folgen haben könnte.


    Es kann auch sein, dass dich Freunde und Bekannte unbewusst runterziehen, indem sie sagen, dass du mal abnehmen sollst, usw.


    Natürlich denkt man darüber nach, ob man so bleiben möchte oder abnehmen möchte. Du solltest jedoch das tun, was dich glücklich macht. Wenn du in einer Phases bist, wo du Spaß am abnehmen hast oder auch die Disziplin, dann kannst du das doch ruhig machen, oder etwar nicht? Und wenn du halt mal keine Lust dazu hast und mit deinem Körper zu Frieden bist, dann würde ich nicht bewusst abnehmen.


    Jedoch habe ich festgestellt, dass es sinnvoll ist, auf seine Ernährung zu achten, nicht um abzunehmen, sondern um nicht zuzunehmen. Und wenn du es schaffst nicht zuzunehmen, dann ist das schon einmal ein großer Fortschritt.


    Man merkt ja oft selber nicht, dass man über einen Zeitraum mal mehr oder weniger ist und so kann es passieren, dass man häufig in sich reinschaufelt, oder kaum etwas isst.


    Aber davon mal abgesehen, an deiner Stelle würde ich mir keine Sorgen über deinen Psychischen Zustand machen, weil solche Phasen hat glaub ich jeder mal. Du solltest dir nur vielleicht mal bewusst machen, ob du wirklich in manchen Zeiten mit dir Zufrieden bist, oder dir selber etwas vormachst.


    Ich selber komm auch mit mir klar und würde mein Übergewicht nicht als Problem sehen, nur wenn ich ehrlich bin, fände ich es schon schöner mal weniger zu wiegen. Allein wegen meiner Gesundheit. Manchmal trainiere ich wie verrückt, esse weniger ... aber sobald diese Euphorie vorbei ist, ist es mit dem abnehmen auch vorbei und ich setze mir andere Schwerpunkte im Leben.


    Es wird nie jemanden geben, der mit seinem Leben voll und ganz zu Frieden ist! Nur die Schwerpunkte liegen bei jedem wo anders.
    Bei dir ist es dein Gewicht, nur dort kann man nicht einfach den Bauch wegschneiden.



    Bei anderen ist es die Brust, dort zack zack neue Brust, aus fertig. Dafür finden die dann ihre Problemnase oder Falten ...


    Und mal so nebenbei, lieber rund und straff, als dünn mit Hautlappen und Zellulite ;)



    Mach dir einfach mal Bewusst, ob deine Zweifelphasen wirklich an deinem Gewicht oder doch an etwas anderem liegen.


    Und selbst wenn du bei der Geburt zunimmst (ist bei jeder Frau so) wird das eh niemanden interessieren, weil alle erstmal dein Kind im Vordergrund sehen und dein Übergewicht rückt da ganz ganz schnell in den Hintergrund.

  • Liebe Natasha!


    Ich kann an Deiner Beschreibung Deiner Situation nichts Ungewöhnliches, geschweige denn Besorgnis erregendes finden....in meinen Augen bist Du ganz normal und Deine Persönlichkeit ist nicht gespalten!;)


    Menschen sind nun mal nicht statisch, sondern entwickeln sich weiter (so sollte es wenigstens sein!) und Phasen der Zufriedenheit und Ruhe wechseln mit denen der Unzufriedenheit und des Zweifels, in denen alles, aber auch alles, was vorher so in Ordnung war, infragegestellt wird. Das ständige Auf und Ab ist menschliches Leben!


    Das ist das, was ich in meinem Leben gelernt habe. Koste den Wechsel aus und lebe jede Phase intensiv, denn das bringt Dich weiter!


    stübbken

  • Um in dieser Gesellschaft sein Leben in einem dicken Körper zu genießen und einfach nur glücklich und zufrieden zu sein ist selbst wenn man kerngesund verdammt schwer.


    Wer ist schon ganz immun gegen die mahnenden Stimmen, den meckernden Arzt, die zahllosen ungebetenen Ratschläge? Ich jedenfalls nicht. Leider!


    Wenn sich dann vielleicht noch ein Zipperlein hinzugesellt, gehen die Befürchtungen automatisch los und der Zweifel daran, ob man wirklich richtig handelt --- die Gedanken daran wie es wird, wenn man älter wird etc.


    Eine gewisse Schizophrenie dem Thema gegenüber ist da einfach normal. Ich kenne das auch sehr gut.


    Im Grunde ist es ja auch gut, wenn man seine Einstellungen von Zeit zu Zeit kritisch hinterfragt und nicht wie ein sturer Fels auf gewonnenem Wissen beharrt.


    Letztendlich hilft mir da nur mir in Erinnerung zu rufen was es mich (auch und gerade im Bezug auf meine Gesundheit!) kosten würde einen halbwegs schlanken Körper zu erreichen und dass ein schlanker Körper eben auch keine Garantie für Gesundheit ist.


    Man kann auch wenn man dick ist viel dafür tun gesund und fit zu bleiben ... solche Zweifel aktivieren mich dann mich wieder ein bisschen mehr für meinen Körper und mein Wohlbefinden einzusetzen ... und das ist ja an sich nicht Schlechtes. :)

  • Hi,


    ich kenne das in so ähnlicher Form, allerdings schwankt das bei mir noch stärker.. und das eigentlich auch regelmäßig.


    Tagsüber begegne ich immer wieder Situationen, in denen ich mich mies fühle, weil ich dick bin - oder generell fühle ich mich nicht wohl. Das können Blicke sein oder einfach die pure Anwesenheit von bestimmten Personen. So laufe ich also den ganzen Tag mit einem "ich bin so fett.." rum.


    Wenn ich Abends nach Hause komme, akzeptiere ich mich dann urplötzlich wieder, esse meist was mir schmeckt bzw. was ich will.


    Es ist bei mir dann wohl auch eine Art Frustessen und dennoch fühle ich mich wieder wohler in meiner Haut. Keine blöden Blicke, Anspielungen - ich kann einfach ich selbst sein.


    Ich denke aber, auf eine gewisse Weise akzeptiert man sich schon so wie man ist, andernfalls würde man ja wohl ALLES daran setzen, etwas zu ändern. Bei mir sind es aber so viele verschiedene Faktoren (sollen keine persönlichen Ausreden sein), dass ich momentan wohl einfach nicht die Lust/Geduld/Kraft habe etwas zu ändern. Ich bin zur Zeit einfach nur froh, wenn ich einen Tag nach dem anderen überstanden habe.


    LG


    Svantje

    LG


    Svantje
    --
    Ich habe meine Ernährung umgestellt. Die Schokolade liegt jetzt links vom Computer.

  • Hallo,


    was ihr da schreibt, klingt für mich nach Stimmungsschwankungen, Selbstzweifel oder Depression, aber nicht nach einer gespaltenen Persönlichkeit.
    Multiple Persönlichkeiten sind immer noch nicht ganz in der Wissenschaft geklärt, aber so viel weiß man:
    Sie entstehen vor allem in der Kindheit und wenn man starke Qualen oder gar Todesängste ausstehen muss. Das Gehirn baut eine zweite Persönlichkeit auf, die den Host (die Haupt-Persönlichkeit) davor schützen soll, an den Erinnerungen zu zerbrechen. Manchmal treten die anderen Persönlichkeiten sogar erst nach 30/40 Jahren auf, sodass der Mensch keine Ahnung hat, was er in der Kindheit durchleiden musste und dann in der Blüte seines Lebens damit konfrontiert wird.
    Die Persönlichkeiten können ein anderes Alter, ein anderes Geschlecht, einen anderen Charakter haben - sogar eine andere Handschrift. Manchmal wissen die einzelnen Persönlichkeiten voneinander und können sich sogar unterhalten und der Host kann steuern, wann welcher hervorkommt.
    In anderen Fällen hat der Host "Blackouts" und weiß nicht, was zwischen langen Zeitabständen passiert ist, sodass man z.B. mit einem Tagebuch nachhilft, um die Erinnerungen für alle Persönlichkeiten zugänglich zu machen.
    Wenn diese Punkte nicht auf dich zutreffen, solltest du keine multiplen Persönlichkeiten haben.


    Wenn eure "Tiefs" tatsächlich so stark sind, solltet ihr unter Umständen eine Depression in Erwägung ziehen, aber auch das ist kein Weltuntergang.


    Liebe Grüße,
    Sany

  • Hey,


    also "gespaltene Persönlichkeit" würde ich das auch nicht nennen. Finde mich selbst in deiner Beschreibung auch wieder. Mal treibe ich schon fast exzessiv Sport und dann gibt es Phasen, in denen ich den lieben langen Tag esse.
    Für mich klingt das alles ganz normal. Denke auch, dass es sehr davon anhängt, was gerade in der Umgebung passiert (so wie chila es schon geschrieben hat). Wenn schon alles schief läuft, dann bezieht man die allgemeine Unzufriedenheit auch gern mal auf sich selbst.

  • Vielen lieben Dank für die Antworten :)
    Ich habe mich mittlerwile auch schon etwas beruhigt.
    Die Antwort kommt auch ziemlich spät aber das liegt an meinen Prüfungen die zurzeit laufen.


    Ich fühle mich schon besser da ich jetzt weiß das es "normal" ist so zu denken.
    Vllt ging es mir auch so schlecht weil ich so unter stress stand.


    Ob ich das eine Depression nennen kann das weiß ich nicht. Das wird sich zeigen.


    Lg

    Nicht die Schönheit entscheidet wen wir lieben sondern die Liebe entscheidet wen wir schön finden ;)

  • Das kenne ich auch.
    Es ist ein Auf und Ab der Gefühle, doch es hat nix mit einer "Persönlichkeitsspaltung" zu tun. Ich denke, dann wären alle hier im Forum gespalten.
    Trotzdem ist es richtig von dir, deine Gefühle nieder zu schreiben, denn geteiltes Leid ist halbes Leid.

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