Probleme bei der Einstellung der Bahn wegen schwerem übergewicht?

  • Hallo.


    Ich hätte mal eine Frage. Und zwar habe ich am 10.3 eine Medizinische Untersuchung bei der Deutschen Bahn AG und mache mir jetzt Gedanken ob ich da nicht gleich ausgemustert werde und sofort nach hause geschickt werde... Ich habe mich dort als Kauffrau für Reiseservice beworben.


    Kann mir jemand helfen? Würde mich über antworten freuen!

  • Hallo Josi,

    dazu müßtest Du hier vielleicht schon mal die "Hosen runterlassen", denn so ohne Größen- und Gewichtsangabe ist es schwer, eine Einschätzung zu treffen.

    Keiner weiß eigentlich, welche Bedingungen Firmen zugrunde legen, wenn es um eine Einstellungsuntersuchung geht. Ich wog zu Ausbildungsbeginn 1988 112 kg bei einer Größe von 1,72 m. Heute bin ich bei 123 kg, zwischendurch war ich aber auch schon bei 72 kg und bei 135 kg. Bei Beamten weiß ich, daß Übergewicht teilweise ein Grund für Nichteinstellung war.

    Könntest Du Dir denn einen Grund vorstellen, warum sie Dich nicht einstellen können sollten? Du schaffst es sicherlich, 8 h auf dem Po in Deinem Stuhl zu sitzen, ohne geschwollene Beine oder Rückenschmerzen? Kannst Du am Kopierer 10 bis 15 min stehen, ohne daß Du Beschwerden hast? Dann solltest Du auch bedenken, daß Du Kunden bedienen mußt, fühlst Du Dich wohl in Deiner Haut und bist selbstbewußt genug auch "Dickenhassern" (denen sieht man es am Gesicht an) höflich und kundenorientiert zu begegnen? Wenn Du auch nur eine Frage in der Richtung mit JA beantworten kannst, würde ich Dich einstellen.

    Drücke Dir die Daumen! Übrigens, ohne die Entbindung von der Schweigepflicht, darf auch der Arzt dem zukünftigen Arbeitgeber keine Einzelheiten der Untersuchung mitteilen, sondern nur, ob Du geeignet bist oder nicht!

    mandan

  • Also ich hab mich vor 20 Jahren bei der Bahn beworben (mittlerer, nichttechnischer Dienst).
    Ich musste nach dem Einstellungstest auch zum Betriebsarzt. Die Bahn selber wird wohl nicht sagen, dass Du zu dick bist für den Dienst. Wohl aber wird sie auf die Empfehlung des Betriebsarztes hören. So war es bei mir damals. Ich hatte auf 163cm 110kg und wurde daraufhin, weil ich auch nach Ablauf einer Frist (ich glaube, es waren 6 Wochen) nicht die gewünschten keine_Ahnung_was-Kilo abgenommen hatte, nicht für den Dienst empfohlen. Daraufhin hat die Bahn mich abgelehnt.
    Wie das heute ist, weiß ich nicht. Kommt sicher auch sehr auf den Arzt an.

  • Ich hatte mich mal vor vielen Jahren für eine Ausbildung als Eisenbahner im Betriebsdienst beworben. Der Einstellungstest war gut, aber beim Doc bin ich durchgefallen. Ich glaube die Bahn ist nicht wirklich der erste Arbeitgeber für dicke Menschen.


    Im Nachhinein bin ich froh das sie mich nicht genommen haben.

    Der Verstand kann uns sagen was wir unterlassen sollen, aber das Herz kann uns sagen was wir tun müssen.

  • Warum machst Du Dich jetzt schon verrückt ?
    Niemand hier kann Dir genau sagen was bei der Einstellungsuntersuchung passieren wird und ob sie Dich "ausmustern" oder nicht.
    Was hättest Du auch davon ? Würdest Du den Termin dann 'sausen' lassen ?
    Geh' hin und dann wirst Du es sehen.
    Für einen Job im Büro legen sie sicherlich andere Maßstäbe an als zb. für einen als Lokomotivführer.

    Ich drücke Dir die Daumen ! :)

  • Ich hab mich damals als Fachkraft im Fahrbetrieb bei der Bahn beworben. Hatte dann auch eine Betriebsarzt-Untersuchung in Duisburg. Ich muss dazu sagen das ich 120kg wiege bei einer Größe von 1.86m. Die Ärztin hat mich reingerufen und meinte wortwörtlich zu mir "Sie haben ein BMI-Wert von 34. Tut mir leid aber wir stellen keine Leute ein die ein höheren Wert als 30 haben". Aber wie gesagt, bei mir war es halt die Fachkraft im Fahrbetrieb bzw. Lokführer.


    Möchte dich nicht verrückt machen und ich hoffe für dich, das es bei dir anders ausgeht. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen.

  • Meine Freundin hatte sich vor 2 Jahren bei der Bahn beworben. Nach der ärztlichen Untersuchung hieß es "nicht tauglich".
    Meine Freundin ist 1,70m und hat 115 kg.

    Ich hab mich zwar nicht beworben, aber hätte erst recht keine Chance, 1,68m / 121 kg.

  • Meine Freundin hatte sich vor 2 Jahren bei der Bahn beworben. Nach der ärztlichen Untersuchung hieß es "nicht tauglich".
    Meine Freundin ist 1,70m und hat 115 kg.

    Ich hab mich zwar nicht beworben, aber hätte erst recht keine Chance, 1,68m / 121 kg.



    Das hört sich für mich ja nciht gerade gut an. Ich bin nämlich nur 1,61 und wiege rund 100 Kg. Und mein BMI Liegt weit über 30. Bin voll gefrustet. Aber trotzdem danke.

  • Mich hat die Ärztin auch direkt wieder nach Hause geschickt... (hat Ihnen denn keiner gesagt, dass Sie kein Übergewicht haben dürfen?). Habe damals bei 1.92m ca. 130kg gewogen. Schön, dass das nicht im vorhinein gesagt wird, hätte ich mir den Einstellungstest und den ganzen schmu sparen können. Das ist ca. 15 Jahre her jetzt.


    Hatte mich damals für eine Ausbildungsstelle als Reiseverkehrskaufmann beworben.

    Viele die Leben verdienen den Tod und manche die sterben verdienen das Leben... kannst du es ihnen geben?... J.R.R. Tolkien

  • Mich hat die Ärztin auch direkt wieder nach Hause geschickt... (hat Ihnen denn keiner gesagt, dass Sie kein Übergewicht haben dürfen?). Habe damals bei 1.92m ca. 130kg gewogen. Schön, dass das nicht im vorhinein gesagt wird, hätte ich mir den Einstellungstest und den ganzen schmu sparen können. Das ist ca. 15 Jahre her jetzt.


    Hatte mich damals für eine Ausbildungsstelle als Reiseverkehrskaufmann beworben.



    Ja Mich haben sie heute auch gleich nach Hause geschickt und ich bin extra 6 stunden mit dem Zug gekommen. Und auf dem Bewerbungsfoto sieht man ja das ich nicht dünn bin. Jo Naja wenigstens haben sie mir die Fahrkarten bezahlt. Aber jetzt hab ich extra soviel Zeit geopfert und alles. Das ist Diskriminierung auf übelste Art und Weise. Also würde ich den Job nicht schaffen. Vorallem sind mir da auch dickere Begegnet.

  • Ja, das ist wirklich ärgerlich -- und diskriminierend. Offen hat mich noch keiner abgelehnt wg. Gewicht und die Einstellungsuntersuchungen habe ich alle "geschafft"
    Aber da jemand 6 Stunden anreisen zu lassen, um ihn dann unverrichteter Dinge wieder abzuservieren, finde ich schon ziemlich heftig. (Abgesehen von Deinem persönlichen Gefühl, wer bezahlt das? Aber wahrscheinlich wird die Knete bei der Berliner S-Bahn wieder eingespart.. ;))
    Wenn sie es schon nicht in die Stellenanzeige schreiben (was sie wg. Diskriminierung natürlich nicht so einfach dürfen), hätten sie ja spätestens bei der Bewerbung sehen können, dass Du nicht in ihr Raster paßt..


    Ist zwar jetzt blöd, aber Kopf hoch und viel Erfolg bei der Jobsuche! Am Ende erweist es sich vlt .auch als glückliche Fügung, dass der Pleiteverein Dich nicht genommen hat..


    Toitoitoi

  • Schade, Josi!
    Das was Dir passiert ist, habe ich von Anfang an befürchtet. Ich habe knapp 20 Jahre lang in einer Firma für die DB gearbeitet, und wir mußten uns zu Beginn vor der Zulassungsprüfung einer bahnärztlichen Untersuchung unterwerfen. Ich hatte damals schon mit weniger Gewicht große Probleme. Ja, und dann alle 3 Jahre die turnusmäßigen Untersuchungen - da geht es immer um Sein oder Nichtsein.


    Vorallem sind mir da auch dickere Begegnet.

    Ja sicher! Wer schlank bei der Bahn anfängt und immer dicker wird, den schmeißen die nicht gleich raus.

  • ...
    Aber da jemand 6 Stunden anreisen zu lassen, um ihn dann unverrichteter Dinge wieder abzuservieren, finde ich schon ziemlich heftig...



    nicht ganz on topic, aber dazu fällt mir grad noch Folgendes ein:
    Ich musste damals zum Eignungstest von Köln nach Hagen, sollte morgens gegen halb acht oder so dort aufschlagen und musste dementsprechend früh raus, ich glaube, ich bin was um 3 rum aufgestanden (genaue Zeiten kann ich mich nicht dran erinnern, ist schon über 20 Jahre her), weiß garnicht mehr, wie ich zum Bahnhof gekommen bin. ich glaube, mit dem ersten Bus, der kurz nach vier fuhr.
    Jedenfalls gab es einen Fragebogen dort, wo unter anderem drinstand: Sind sie ausgeruht/ausgeschlafen: ja/nein. Ich habe NEIN angekreuzt, denn ich fand die Frage ziemlich unverschämt. Ich wurde dann auch gefragt, wieso ich nein angekreuzt hätte. Da habe ich gesagt, ich bin zwar fit, aber ausgeschlafen bin ich nicht, wenn ich um 3h aufstehe. :cool:
    Ich kann bis heute nicht verstehen, warum ich bis nach Hagen gurken musste für diese Tests, sowas kann man doch sicherlich auch in Köln machen...

  • Hey Josi, ich habe 2001 meine Lehre als Kauffrau für Reiseservice bei der Bahn beendet und ich fand diese Ausbildung nicht toll. Da war ich bei 178 noch 100-110kg schwer. Ich musste in Zügen die Fahrkarten verkaufen und kontrollieren, was man mir vorher nicht gesagt hatte, da sagte man mir es sein eine Ausbildung im Mittleren Managment. Klar war es ja auch zwischen Schiene und Oberleitung:). Aber nicht das was ich mir vorgestellt hatte. Den einzigen Computer den ich hatte war das MT um die Fahrkarten im Zug auszudrucken. Du findest bestimmt noch was anderes wo man nicht so nen Mist redet und Übergewichtige nicht so diskriminiert. Kopf hoch;)

  • Ja Mich haben sie heute auch gleich nach Hause geschickt und ich bin extra 6 stunden mit dem Zug gekommen. Und auf dem Bewerbungsfoto sieht man ja das ich nicht dünn bin. Jo Naja wenigstens haben sie mir die Fahrkarten bezahlt. Aber jetzt hab ich extra soviel Zeit geopfert und alles. Das ist Diskriminierung auf übelste Art und Weise. Also würde ich den Job nicht schaffen. Vorallem sind mir da auch dickere Begegnet.


    Hey Josi,


    ich habe mich vor 3 Jahren bei der DB Zeitarbeit als KIN (Kundenbetreuer im Nahverkehr) beworben.


    Es ist alles prima gelaufen, ich habe sogar den Ausschuss miterleben dürfen, wo insgesamt 8 Leute der DB vor mir saßen und mir Fragen gestellt haben. Dort haben Sie auch meine Figur gesehen.


    Dann hatte ich 2 Wochen später den ärztlichen Dienst in Dortmund vor mir und die Ärztin hat mich aus dem Bewerbungsverfahren mit dem Vermerk "Nicht tauglich" ausgeschlossen, da ich damals auf 1,80m Körpergröße insgesamt 115 Kg hatte.


    Bei 100 Kg hätte Sie noch "ein Auge zugedrückt" aber nicht mehr.


    Tja, das ist die Deutsche Bahn....


    Kopf hoch. Bewirb Dich mal bei regionalen Unternehmen wie z.B. in meinem Fall bei der KVB (Kölner Verkehrs Betriebe), die bilden auch zum "Kaufmann für Verkehrsservice" aus. Dies war nämlich mein "Traumberuf". :)


    Die Verkehrsunternehmen in Deutschland bilden zum Großteil diese Berufssparte aus, dafür braucht man nicht die DB. ;)


    Viel Glück und liebe Grüße


    Ingo

  • @schnubbi
    :D:D:D Darf ich den kopieren? Oder mache ich mich dann des Schnubbi-Plagiats schuldig und muß wie KTGuttenberg alles hinwerfen?:D:D:D

    Jetzt mal ohne Scheiß. Die Bahn ist für Berufe im Reiseverkehrsbereich nicht der Alleinherrscher. Es gibt auch regionale Anbieter. Ansonsten echt auch mal im Reisebüro nachfragen, ob da ein Ausbildungsplatz frei ist.

    Ich will mit 7 weiteren Personen als Gruppe mit der Bahn nach Hamburg reisen (Vatertagswochenende). Man konnte mir weder bei der Hotline, noch im Internet (da schon gar nicht) und erst recht nicht im DB-Servicecenter im Bahnhof helfen. Ich hab' da echt die Pimpanellen gekriegt. Idee, dachte ich, geh' doch in unser Reisebüro mit DB-Agentur. Schwupps rein, freundlich bedient, dick Rabatte eingesackt (pro Nase Hin-und Rück für 55 € inkl. Platzreservierung), freundlich mit der Dame geschnackt, sie kümmert sich um alles, ruft mich Mitte Mai an und ich muß nur noch die Fahrkarten abholen. Das alles für ein Serviceentgelt von gerade mal 16 €. Geht doch! Da bezahle ich dann gern mehr. Bei der Bahn hätte ich das nicht bekommen.

    Ich finde es echt schade, daß auch bei der Einstellung immer noch die Vorstellung herrscht, "Dicke" schaffen das nicht. Was aber ist dick! Ab wieviel BMI ist man nicht mehr geeignet. Ich arbeite genauso hart in meinem Bürojob wie eine fast magersüchtige Kollegin und die ist ständig krank, während ich hier schon mal Vertretung über Wochen für 2 Kollegen wuppe. Wieso geht das nicht in die Köpfe? Dafür gibt es doch eine Probezeit, um zu gucken, ob es für beide Seiten paßt. Damit vergibt sich doch auch ein Betrieb nichts. Aber über Fachkräftemangel maulen! Dann muß ich doch bitte schön auch alle Arbeitswilligen am Arbeitsleben teilhaben lassen oder?

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