Hallo ihr Lieben,
habe dieses Forum erst heute gefunden und bin gespannt, was es hier so alles zu entdecken gibt
Verschiedene Therapien habe ich bereits hinter mir, auch einen 2-monatigen Klinik-Aufenthalt. Vor allem wegen Depressionen, mangelndes Selbstwertgefühl. Insgesamt waren die Therapien gut und hilfreich, wenn auch alles einfach sehr viel Zeit und Geduld braucht und immer wieder auch Rückschläge dabei sind. Was aber nie so recht betrachtet wurde, war mein Essproblem. In der Klinik hatte fast jede/r Probleme mit Essen, zu viel oder zu wenig, je nachdem, mit oder ohne Erbrechen, mit oder ohne Sport etc. - aber das Essthema schien irgendwie immer als "Randerscheinung" dazu zu gehören. Und ja, vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass es sich von alleine gibt, wenn die "Urprobleme" behoben sind. Aber so ganz ignoriert werden kann das Thema doch nicht. Bei mir ist es z.B. so, dass ich seit locker 20 Jahren immer wieder 10 - 12 kg zugenommen habe und dann wieder mühsam abgenommen. Bin inzwischen ein kleiner "Ernährungsexperte", weiß also ganz genau, was eigentlich gut für mich ist/wäre..... nach einer üblen Trennung vor ca. 1 Jahr habe ich nun irgendwie alle Grenzen übergangen und mir insgesamt über 25 kg angefressen. Irgendwie war da plötzlich nur noch dieses "ist doch eh alles egal Gefühl". Erst war es sogar irgendwie befreiend, einfach alles essen zu können, ohne drüber nachzudenken. Aber auf Dauer kommen dann natürlich nur mehr Probleme dazu. Passe inzwischen in keine Klamotten mehr rein, bin in meiner Beweglichkeit total eingeschränkt und ertrage weder meinen Anblick noch wie sich mein Körper inzwischen anfühlt mehr.... Dass Essen für mich Ersatz für alles mögliche ist, ist mir schon lange klar, Trost, Frust, Belohnung usw. Nehme mir auch oft vor, "vernünftiger" zu essen. Tagsüber bei der Arbeit geht das meist auch gut. Aber spätestens, wenn ich abends heimfahre, fängt der fiese Zwerg in meinem Hirn an, rumzuhüpfen und mir vorzumachen, dass das einzige, das mich jetzt am Abend happy machen kann ist, die Glotze anzuschalten und zu essen, bis ich fast platze. Und wenn es mir dann ohnehin nicht so besonders gut geht, dann braucht der Fiesling auch nicht lange, bis ich mich dazu überreden lasse. Und wenn das Gelage dann vorüber ist und ich mich kaum noch bewegen kann, weil mein Magen übervoll ist, dann fühl ich mich natürlich elend bis zum geht nicht mehr. Versager! Wieder mal! Meist räum ich dann alles weg, das mich an mein Gelage erinnern könnte, tu so, als wärs nicht passiert, aber es ist ja doch wieder mal zu spät.
Essen als Sucht. Wie geht man damit um???? Rauchen, trinken, da kann man ganz damit aufhören, braucht man ja nicht zum leben. Aber essen muss der Mensch ja.... Klar, Pläne erstellen, am Tisch sitzen, nach jedem Bissen die Gabel weglegen, eine Kerze anzünden usw. usf. Alles schön und gut. Abgesehen davon, dass es sich einfach superbesch.... anfühlt, wenn man alleine lebt und sich ohnehin so einsam fühlt und sich dann auch noch allein an den Tisch setzen soll ohne TV an und somit quasi "Menschen" um einen herum.... dazu kommt aber, dass, wenn mich der "Suchtdruck" überkommt, alles, was so vernünftig und ratsam ist, völlig kalt lässt. Ist dann diese totale "mir doch alles egal Stimmung" und dann will ich nur noch eins: essen, bis ich platze.... und danach hasse ich mich wieder dafür. Oh Mann.... wie soll man nur je rauskommen aus dem Teufelskreis???
Hm, könnte noch ewig weiterschreiben, aber bin mir ja eh nicht sicher, ob mein Beitrag überhaupt gelesen bzw. kommentiert wird, also sag ich jetzt einfach mal gute Nacht und sende liebe Grüße
freedom
(hoffe, der Name ist irgendwann mal nicht mehr nur Wunschdenken!!! )