Beiträge von mifri01

    Hallo freedom.


    Tagsüber bei der Arbeit geht das meist auch gut.


    Hhm, was ist denn in der Arbeit anders als zu Hause? Wann hattest du weniger Probleme mit dem Essen? Was war damals anders? Was hiervon kann man auf die Situation zu Hause übertragen?


    Abgesehen davon, dass es sich einfach superbesch.... anfühlt, wenn man alleine lebt und sich ohnehin so einsam fühlt und sich dann auch noch allein an den Tisch setzen soll ohne TV an und somit quasi "Menschen" um einen herum....


    Hat es einen Grund, dass du dich ohne TV an den Tisch setzt? Was ist anders, wenn der Fernseher läuft? Gibt es etwas anderes, das die Funktion des Fernsehers übernehmen kann?


    dazu kommt aber, dass, wenn mich der "Suchtdruck" überkommt, alles, was so vernünftig und ratsam ist, völlig kalt lässt.


    Wenn du ihn auf einer Skala von 0 bis 10 einschätzen müsstest (10 = stärkster Suchtdruck, den man sich vorstellen kann, 0 = kein Suchtdruck), wie stark ist dein Suchtdruck?
    Warum hast du gerade diese Zahl gewählt?
    Falls die Zahl nicht 10 oder 0 ist, was fehlt zur nächst höheren Stufe? Was ist das Kriterium dafür, dass du nicht die niedrigere Stufe gewählt hast?
    Was würde helfen, damit der Suchtdruck nur so stark ist, wie auf der nächst niedrigeren Stufe?



    (hoffe, der Name ist irgendwann mal nicht mehr nur Wunschdenken!!! :rolleyes:)


    Wenn du morgen aufwachen würdest und über Nacht ein Wunder passiert wäre und freedom ist nicht nur Wunschdenken, was wäre anders? Wie fühlt sich das an? Woran würdest du das bemerken? Wie würden deine Bekannten das merken? Was würden die darüber denken?




    also sag ich jetzt einfach mal gute Nacht und sende liebe Grüße


    Auch dir eine gute Nacht.


    LG,


    mifri01

    Hallo zusammen.


    Nachdem ich gerade erst diesen Thread entdeckt habe, wollte ich mich auch zu dieser Runde gesellen.


    Bin 27 Jahre, 1,90 m groß und durchaus auch ein Pfundskerl. Genaue Zahlen schreib ich ungern, da ich als angehender Lehrer keine Lust auf Diskussionen mit künftigen Schülern über irgendwelche Zahlenwerte habe - getreu dem Motto: "Über Gewicht spricht man nicht, Übergewicht hat man." (Günther Strack) Ich bitte hierbei um Verständnis.


    Meine Extraportionen imho sind eher gleichmäßig verteilt und mittlerweile hab ich mich mit dem Waschbärbauch auch angefreundet. :)


    LG,


    Michael aka mifri01

    Wenn Antworten auf das "Warum" so einfach wären... Unkontrolliertes Verhalten zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass es für den Betroffenen nicht kontrollierbar und nicht rational ist.


    Falls nicht die Dreimonatsspritze für das Verhalten sorgt, sehe ich eine Hauptaufgabe des Therapeuten genau darin, BillyJean zu helfen, diese Fragen zu beantworten oder aber direkt dabei helfen, das unkontrollierte Verhalten wieder kontrollierbarer zu gestalten.


    P.S.: Nur noch ne Kleinigkeit: biologisch gesehen ist das Wort Fachfrau etwas falsch... ;)

    Hi BillyJean.

    das nennt man depresion.


    Hhm. Ich finde eher, dass dieses Etikett nicht so ganz passt. Gerade hier scheint eher ein anderes Verhaltensmuster vorzuliegen. Du beschreibst ein impulsives Verhalten, bei dem deine Selbstregulation nicht so funktioniert, wie du willst. Zeitgleich schreibst du von tiefer Traurigkeit. Diese Symptome passen zwar in den Bereich der affektiven Störungen, zu denen auch die Depression gehört, zu einer reinen Depression (Dysthemie oder Major Depression) passen aber nicht die unkontrollierten Käufe und die vielen Verabredungen mit Männern.


    Hier könnte es sich um eine bipolare Symptomatik handeln, in denen Phasen von Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Traurigkeit (depressive Phase) sich mit Phasen von erhöhtem Antrieb, unkontrolliertem Verhalten, Gedankenflucht, Nervosität (manische Phase) abwechseln. Diese Phasenwechsel können lange andauern, oder aber sich schnell abwechseln oder gar überlappen.


    Aber das kann nur ein (Fach-)Arzt oder Psychotherapeut diagnostizieren. Die geschilderten Symptome könnten auch auf andere Syndrome hinweisen.


    Also: Wenn du mit der aktuellen Situation Probleme hast: ab zu einem Facharzt oder Psychotherapeuten oder zumindest zum Hausarzt. Der kann weitervermitteln und/oder erste Diagnoseschritte durchführen. (Blutabnahme, Anamnese, etc.)


    Bis zu dem Gespräch mit dem Arzt wäre es wahrscheinlich hilfreich, wenn du ein "Stimmungstagebuch" anfertigst, in dem du täglich oder besser noch dreimal täglich festhältst, wie du dich fühlst, ob du eher traurig oder aber eher aufgedreht bist. So kannst du auch für dich selbst feststellen, ob irgendwelche erkennbaren zeitlichen Muster für Stimmungswechsel vorliegen und einem Arzt hilft solch ein Tagebuch auch bei seiner Diagnose.


    Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute.


    Viele Grüße,
    Mifri01

    zunächst einmal ist mir bewusst, dass der Thread schon ein wenig alt ist, aber ich hoffe, dass mein Post interessant für dich und die anderen Leser sein könnte. Leider konnte ich nicht früher antworten, da ich bislang mit meinem ersten Staatsexamen beschäftigt war und keine Zeit zum Schreiben fand. Bitte entschuldige dies.


    Beim Lesen deines Posts fällt mir auf, dass viele Infos in Richtung Essstörung (v.a. Anorexia Nervosa) gingen, aber imho ein wichtiger Aspekt unberücksichtigt blieb: Ich höre folgende Symptome aus deinem Post heraus: Appetitlosigkeit (Essen macht keinen Spass mehr), wenig Freude beim Zusammensein mit deinen Lieben ("[habe vergessen], wieviel Spass es macht in fröhlicher Runde mit der Familie im Restaurant zu sitzen"), verminderter Einfallsreichtum (hier im Bezug auf Kochvariationen), Einstellen von Hobbies (Kochen), verminderte Lebenslust etc.


    Dies sind nicht unbedingt die Symptome einer Essstörung sondern legen den Verdacht einer depressiven Problematik nahe (z.B. eine Dysthemie, also eine leichtere, aber andauernde Depression, eine ausgewachsene Major Depression, oder ähnliches.) Ursachen von depressiven Problematiken sind vielschichtig und können von (auch ungewollt) antrainierten negativen Kognitionen (z. B. "Ich schaffe sowieso nichts." oder "Ich habe die Lust am Kochen verloren") bis hin zu Störungen im Hormonhaushalt reichen. Gerade letzteres liegt in deinem Fall nahe, da die Verstimmungen meinem Verständnis nach nach der Schwangerschaft begannen.


    Ob eine Depressionssymptomatik vorliegt und was dagegen getan werden kann, kann nur ein Arzt oder Psychotherapeut klären. Deshalb würde ich mich an deiner Stelle am besten mit den Symptomen an den Hausarzt wenden, der an einen entsprechenden Facharzt / Psychotherapeuten weiterleiten kann.


    Viele Grüße und alles Gute, mifri01