Berufsunfähigkeitversicherung abgelehnt

  • Hallo zusammen, kurz eine kleine Zusammenfassung meines Erlebnisses:


    Da ich im sozialen Bereich als Altenpfleger tätig bin und mich, aufgrund der Nebenerscheinungen die der Beruf mit sich bringt gegen Berufunfähigkeit absichern wollte, habe ich eine solche Versicherung bei Cosmos Direkt beantragt, über das im Internet zugängige Formular. Nach 3 Tagen hatte ich die Vertragsunterlagen im Briefkasten und habe sie Wahrheitsgemäß ausgefüllt (inklusive meiner korrekten Gewichtsangabe).


    Nun nach 3 Wochen bekam ich ein Schreiben der Versicherung in der folgendes stand:


    Zitat

    Sehr geehrter Herr XXXX


    Die Prüfung ihres Antrages führte unter Anwendung versicherungsmedizinischer Maßstäbe zu dem Ergebnis, dass wir den Versicherungsschutz für die Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung nicht übernehmen können.


    Auf Grund der besonderen Gewichtung der Berufsunfähigkeitsversicherung im Antrag gehen wir davon aus, das an einer reinen Risiko-Lebensversicherung kein Interesse besteht.
    .......


    Ich muß sagen ich bin grade etwas vor den Kopf gestoßen, ich wollte ja eine Berufsunfähigkeitsversicherung und NICHT NUR EINE Risikolebensversicherung, habe den Antrag ordnungsgemäß ausgefüllt und auch angegeben das ich bereit dazu bin mich vom Arzt checken zu lassen, falls die Versicherung dies verlangt, da trotz Übergewicht (ca. 135-140 kg, bei 1,80 m Größe) keine Erkrankungen bestehen, die Blutwerte sowie Blutdruck okay sind und ich keine Wirbelsäulen oder Gelenkschäden habe.


    Ist Übergewicht + der Beruf als Altenpfleger für die Versicherung das ABSOLUTE NO GO????


    Nun meine Frage an die Community, hat jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht, ob positive oder negative, bzw. hat jemand vielleicht eine Empfehlung für mich oder kennt eine finanziell günstige Versicherung bei der ich mich versichern könnte (Cosmos Direkt wollte zwischen 30 und 40 € im Monat)


    Ich bedanke mich im Vorfeld schon einmal für eventuelle Antworten.


    Grüßle, Chris

  • Leider sind die privaten Versicherer nicht verpflichtet einen Antrag anzunehmen.
    Ich kann Dir nur raten, Dich direkt an einen Versicherungsmakler oder einen Versicherungsberater zu wenden. Letzterer berät nur und verkauft selbst nicht.
    Beide stehen jedoch in der Haftung bei Falschberatung. Ein Versicherungsmakler ist verpflichtet, dass auf den Versicherungsnehmer beste und kostengünstiges Produkt anzubieten.
    Also keine Versicherungsgeselschaft direkt, denn die haben nur IHR Produkt. Die Makler hingegen um die 80 Gesellschaften. Der Makler bekommt auch keine Provision, sonder hat Courtageverträge, ist also unabhängig.
    Ich hoffe Dir geholfen zu haben.
    LG Verena

  • Hallo Chrischibär,


    ich hatte letztes Jahr denselben Plan und habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Mein Antrag wurde zwar nicht abgelehnt, aber der monatliche Beitrag wurde mal eben auf eine so horrende Summe angehoben, dass mir Hören und Sehen verging. :cool:
    Leider wird dort ausschließlich der BMI bewertet, ärztliche Gutachten o.ä. interessieren dort nicht.
    Ich habe bis dato keine Versicherung gefunden, die mich zu annähernd vernünftigen Konditionen nimmt, im Vergleich mit den Beiträgen, die ich zahlen müsste, wenn ich normalgewichtig wäre. Das wären dann bei den meisten Versicherungen so um die 30 - 40 Euro gewesen, aber wie gesagt, für Normalgewichtige. :evil:
    Wenn Du also noch fündig wirst, lass es mich wissen. ;)


    Viele Grüße
    kugelblitz :)

  • Hallo Chrischibär,


    ich bin in der Krankenpflege und ebenfalls übergewichtig. Ich habe eine private Berufsunfähigkeitsversicherung für die ich ca 35 Euro bezahle, trotz Nebenerkrankungen (Schilddrüse + Blutgerinnungsstörung). Nach meinem Auszug vin zu Hause ist der Versicherungsvertreter meines Vaters hier gewesen, der hat das alles geregelt und ging auch ohne Probleme alles so durch. Ich bin mir nicht ganz sicher und will auch nichts falsches sagen, ich weiß nicht ob da das richitge Gewicht angegeben wurde.

  • Wenn man bei Versicherungsantrag das falsche Gewicht angibt und dies wird im Schadensfall geprüft und nachvollziehbar wiederlegt, kann es sein, dass die nicht zahlen müssen. Das würde ich mir gut überlegen...

  • Das der BMI berechnet wird weiß ich, jedoch gabs in der Versicherung einen Zusatz, das Personen über einen BMI von 30 um die...ich glaube 2,50 € mehr zahlen müssen...


    Das Mit dem Makler ist ein guter Tip, ich weiß von meinem Chef das er privat einen kennt, werde wohl mal baldmöglichst einen Termin mit dem machen und hören was der zu sagen hat.


    Falls noch wer was anderes weiß, ich hab für alles ein offenes Ohr :)

  • Hallo zusammen,
    ich arbeite selbst bei einer Versicherung. Lebens- und Berufsunfähigkeitszusatzvers. sind zwar nicht grade mein Spezialgebiet, aber ein wenig kann ich dazu aber schon berichten.


    Grundsätzlich werden die versicherten Personen immer in Berufsgruppen eingeteilt, diese gehen meine ich immer von 1-4.
    Berufsgruppe 1 für die nicht körperlich tätigen, kaum berufsunfähigkeitsgefährdeten Berufe bis zu Berufsgruppe 4 für ganz schwer körperlich Tätige.
    Nicht nur die körperliche Tätigkeit spielt eine Rolle bei der Einstufung in die jeweilige Gruppe, sondern auch ein Lehrer kann durchaus höher eingestuft sein, weil Lehrer auch häufiger berufsunfähig werden.
    Wichtig ist, dass die Zuordnung zu den Berufsgruppen von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich sein kann! Und je niedriger die Gruppe, in die man eingestuft wird ist, um so niedriger ist auch der Beitrag.
    Hinzu kommen dann individuelle Risikozuschläge oder Ausschlüsse (z.B. für bestimmte Vorerkrankungen).
    Wenn die Gesellschaft meint, dass Risiko auch trotz hohem Zuschlag nicht annehmen zu können, lehnt sie den Antrag ab.
    Auch Übergewicht geparrt mit einer ungünstigen Berufsgruppe kann diese Folge haben. Bei hohem Übergewicht reicht das alleine leider auch schon...


    Wichtig zu wissen ist, dass die Gesellschaften sich untereinander austauschen. Wenn man bei einer Gesellschaft abgelehnt wurde, sind das leider keine guten Voraussetzungen um bei einer anderen Gesellschaft angenommen zu werden (Sorry Chris).
    Daher sollte man sich bevor man einen Antrag unterschreibt gut erkundigen. Meist wissen die Vertreter vor Ort schon wie kritisch ihre Gesellschaft dies oder das sieht. Den Tipp mit dem Makler finde ich an sich auch gut, denn der weiß (hoffentlich) gleich bei mehreren Gesellschaften wie der Hase läuft. Unabhängig ist er darum aber noch lange nicht, denn von den unterschiedl. Gesellschaften bekommt er auch unterschiedlich hohe Courtagen. Wessen Produkte würdet Ihr dann wohl eher verkaufen?? Genau, die wo es mehr Kohle gibt.


    Trotzdem würde ich natürlich auf jeden Fall versuchen eine BUZ zu bekommen. Ist eben wichtig. Auch die Gesundheitsangaben sollte man wahrheitsgemäß machen, nicht dass man nachher blöd aus der Wäsche guckt. Gut, 5 kg mehr oder weniger können in 3 Jahren sicherlich nicht mehr nachgeprüft werden, aber ansonsten bitte immer bei der Wahrheit bleiben. Letzendlich seid Ihr alleine dafür verantwortlich was im Antrag steht, denn Eure Unterschrift ist drunter..


    So, ich hoffe das war jetzt nicht zu ausführlich, und drücke Dir Chris die Daumen!!!
    Viele Grüße
    Gismo

  • Hm, habe meinen Chef (der den Makler kennt) drauf angesprochen.


    Der hat das bei einem Termin mit ihm erwähnt und er wollte meine Größe und Gewicht, sowie aktuellen BMI haben.
    Hab das nun alles notiert und an meinen Chef weiter gegeben, das Angebot vom Makler liegt dann in den nächsten Tagen vor, wie er mir sagte. Bin mal gespannt wieviel mich der Spaß dann kosten soll, da ich diese Versicherung schon sehr wichtig finde, denn wie heißt es so schön...unvorhergesehenes trifft sie alle(oder eben auch mich).

  • Sag mal Bescheid, wie es ausgeht, das interessiert mich auch, ich würde auch gerne so etwas abschließen, aber die Probleme, die hier angesprochen haben, schüchtern mich ein wenig ein.

    Inside me is a thin woman trying to get out.
    ...I usually shut the bitch up with chocolate.

  • Ich habe ähnliches durch- bei mir ging es um eine Risiko-Leben. Der Antrag wurde von Cosmos Direkt und Hamburg Mannheimer abgelehnt. Inzwischen bin ich seit 2 Jahren bei der Allianz versichert und das für nur 2 Euro mehr im Monat. Ich drück die Daumen, dass es auch für dich eine Lösung gibt!

  • Prügelt mich bitte nicht wieder raus aus dem Forum wenn ich hier mal eben ganz blauäugig sage : BU? Wieso eigentlich?


    Also ich muss sagen, ich hab mir zu Berufsbeginn auch mal eine anschaffen wollen, wäre auch ohne Probleme durchgegangen (hatte Finanzberater im Freundeskreis) aber mal ehrlich - wer kreigt bitte heutzutage noch eine Berufsunfähigkeit in der Pflege oder sonstwo anerkannt?
    Meine Mutter ihres Zeichens Altenpflegerin ist mittlerweile durch diverse OPs so geschädigt, dass Heben nur noch bis max 10kg erlaubt ist (zudem weiterhin immer wieder Unterleibs-Ops, Langzeitkatheter geplant weil Blase im Eimer). Meint ihr die wäre berufsunfähig gewesen? Laut Versicherungen nicht, die sind nämlich der Ansicht es gibt genug andere Einsatzmöglichleiten (Betreuung mobiler Klientel, Küchendienst, Beschäftigung der Bewohner usw und sofort) als dass meine Mutter mit Ihren mittlerweile 54Jahren berufsunfähig gewesen wäre. Vergesst es einfach :(


    Null Chance


    Frührente auch alles nicht möglich gewesen, die hat mittlerweile so die Nase voll, dass Sie alles geschmissen hat und auf Leistungen des Amtes verzichtet (geht glücklicherweise auch mit dem Gehalt meines Vaters) - die haben Sie nämlich immer wieder genötigt sich vorzustellen und wo wirst Du bitte wenn Du nichts heben kannst eingestellt? Hat alles niemanden interessiert ...


    Ich hab daraufhin meine BU über Bord geworfen, denn wenn man sich mal erkundigt bzw nachliest ab wann die erst zahlen, gibts noch genug Schlupflöcher (wie im Falle meiner Mutter) um den Anspruch abzulehnen. Ich leg meine Kohle jetzt lieber so auf die Seite. Hab Altersvorsorge aber alles andere - nee danke

  • "..unvorhergesehenes trifft sie alle(oder eben auch mich)."


    Versicherungen haben viele empirische Daten und geben viel Geld für gute Modelle aus. Warum denkst du wirst du abgelehnt? Weil es eben nicht unvorhersehbar ist sondern wahrscheinlich.

  • "..unvorhergesehenes trifft sie alle(oder eben auch mich)."


    Versicherungen haben viele empirische Daten und geben viel Geld für gute Modelle aus. Warum denkst du wirst du abgelehnt? Weil es eben nicht unvorhersehbar ist sondern wahrscheinlich.


    Also wenn das die selbe Empirie ist wie in den meisten Forschungen, dann darf man das ganz getrost in die Tonne treten...

  • Naja. Also ich denke die werden Ihre ehemaligen Kunden wohl hauptsächlich zur Modellbildung heranziehen. Bzw. sich mit anderen Versicheren der Branche zusammenschließen. Ich denke doch, dass die erfassten Daten zum größten Teil richtig sind.Und die Modelle dahinter durch teuere Mathematiker auch eine gute Annäherung an die Realität wiederspiegeln.
    Warum würdest du das in die Tonne treten wollen?
    Oder denkst du die Grundsätze der Statistik sind falsch? Wenn ja hör ich dir gerne zu, weil alle Leute die soetwas bahaupten sehr schnell nieder geredet werden. Ich lese gerade ein Buch in dem das auch nur angeschitten wurde...

  • Ich meine damit, dass Empirie oft nur halbherzig und unter falschen Voraussetzungen betrieben wird. Oder aber gar nicht. Wenn man etwas sucht, dann kann man es finden. Ob die Ergebnisse dann noch objektiv sind und nicht irgendwie verfälscht, weiß man nicht. Aus statistischen Daten kann man nämlich beispielsweise nicht ablesen, ob nun Übergewicht nur ein Symptom ist, was man behandeln könnte oder quasi die Ursache von anderen Krankheiten. Das gilt so als Volksweisheit, aber beweisen lässt sich das in den seltensten Fällen.

  • Da hast du recht. Man kann alles verdrehen und falsch darstellen.


    Jetzt mal ganz ganz grob gesprochen.
    Wenn man in einer großen Stichprobe (alle Versicherten bis jetzt) ein Merkmal (Körperfettanteil oder naja BMI...) hat welches nicht mit anderen Merkmalen korreliert geht man davon aus, dass diese eine erklärende Variable ist, wenn diese zum Ergebnis beiträgt.


    Das ist wohl alles wesentlich komplexer und fehleranfälliger und viel rumtricksbarer, aber ich bezweifle, dass die Kernaussage vollkommen daneben liegt. Wir könnens beide nicht nachweißen oder wiederlegden, da wir weder Daten noch Modelle haben. Aber allein dadurch, dass Versicherungen gut verdiehen, scheint die ganze Überlegung doch lohend zu sein?

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