Kann man als Dicke WIRKLICH glücklich werden???

  • Also...hm. Ich bin seit meiner Kindheit übergewichtig. Und wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen, dass mich das Übergewicht nie gestört hat. Gestört und unglücklich gemacht hat es mich deshalb nicht, weil ich es komplett ausgeblendet habe. Es war mir einfach nicht wichtig genug. Ich bin ja selbst auch jemand, der sich eher auf Innere Werte beruft, als auf äußere. In dem Sinne bin ich auch nicht unglücklich gewesen.


    Darf ich einmal fragen, wie Du z.B. mit Lästereien umgegangen bist, so es sie gab? Das fand ich nämlich als Teenie am Schwierigsten. Wobei, ich war als Kind und als Teenager gar nicht extrem übergewichtig, hatte lediglich einige Kilos über Normalgewicht und war eigentlich sehr niedlich. Hatte auch keinerlei Probleme Jungs abzuschleppen, schminkte mich, probierte rum, sah vermutlich, unter Tonnen von Make-Up, sehr viel älter aus als ich war... Flausen halt und ein 'sich Ausprobieren'. Aber wenn dann mal wer etwas sagte über mein Gewicht, war ich am Boden zerstört.



    Ob man bei etwas glücklich ist oder nicht, hängt ja zu einem großen Teil von den Prioritäten ab, die man persönlich setzt/ hat. Wenn man also Abnehmen für sich nicht als ein erstrebenswertes Ziel einstuft, dann macht es einen auch nicht unglücklich, wenn man dieses Ziel niemals erreicht, oder es eben gar nicht erst ansteuert.


    Bei mir kam das irgendwie automatisch. Ich schlug die Bravo auf, die Pop Rocky und wie diese Blättchen alle hießen und sah gertenschlanke Mädels. Auch in meinem Umkreis waren sehr schlanke Mädchen in der Überzahl und es geschah ganz automatisch, dass ich mich als minderwertig erlebte. Aus heutiger Sicht, war das natürlich völliger Unsinn, ich wog, wie gesagt, nur einige Kilos über Normalgewicht, aber das stieg an, je mehr ich mich verrückt machte und als ich dann zur Kur geschickt wurde, zum Abnehmen, danach war es ganz aus und das Diätjojo angestoßen.


    Soweit, so gut. Meine Sichtweise hat sich aber von der völligen Ausblendung meines Äußeren hin zu einer Identifizierung damit gewandelt. Ich kann nicht mehr sagen, dass es mich nicht kümmert, wie ich äußerlich aussehe. Denn zu dem "Ich ignoriere mein Gewicht" gehörte bei mir ebenfalls immer ein " Ich schminke und frisiere mich nicht und das Aussehen meiner Klamotten ist mir auch egal."


    Gut, das kenne ich so gar nicht. Ich war immer schon eine Stylingfanatikerin, schlicht weil mir das irren Spaß macht. Aber nochmal die Frage, wie bist Du mit Lästereien umgegangen? Denn wenn ich mir das jetzt so vorstelle und an meine Schulzeit denke, so wäre jemand der so gar nichts auf das ganze Styling-Gedöns gibt, gnadenlos niedergemacht worden. Traurig aber wahr.


    LG

  • Ich kann nicht mehr sagen, dass es mich nicht kümmert, wie ich äußerlich aussehe. Denn zu dem "Ich ignoriere mein Gewicht" gehörte bei mir ebenfalls immer ein " Ich schminke und frisiere mich nicht und das Aussehen meiner Klamotten ist mir auch egal."



    Entschuldige, aber obiges Zitat halte ich für völligen Blödsinn. Schon alleine aus beruflichen Gründen muss ich immer gestylt aussehen. Und das hat mir mit jedem Gewicht Spass gemacht.

    Mein Gewicht ist für mein Glücksgefühl nicht ausschlaggebend. War es auch nie.
    Ich fühle mich wohl mit Mann, Beruf und Freunden.

    LG
    Tessa

  • Entschuldige, aber obiges Zitat halte ich für völligen Blödsinn.
    Tessa


    Es mag vielleicht für dich nicht zutreffen, aber mir ging es genauso. Bis vor einigen Jahren, habe ich mich konsequent geweigert mich für Mode zu interessieren, zu Schminken und zu Frisieren. Als Teenager dachte ich das spielt sowieso keine Rolle, da man mit meinem Gewicht niemals gut aussehen konnte. Als ob man mit ein bisschen Lidschatten 10 oder 20 kg überschminken könnte? Heute weiß ich, dass es einen großen Unterschied macht.
    Als Jungendliche war ich gegen alles mädchenhafte. Keine Ahnung warum. Vielleicht wollte ich nur anders sein als die, aus meiner damaligen Sicht, oberflächlichen Tussen.

  • Es mag vielleicht für dich nicht zutreffen, aber mir ging es genauso. Bis vor einigen Jahren, habe ich mich konsequent geweigert mich für Mode zu interessieren, zu Schminken und zu Frisieren. Als Teenager dachte ich das spielt sowieso keine Rolle, da man mit meinem Gewicht niemals gut aussehen konnte. Als ob man mit ein bisschen Lidschatten 10 oder 20 kg überschminken könnte? Heute weiß ich, dass es einen großen Unterschied macht.
    Als Jungendliche war ich gegen alles mädchenhafte. Keine Ahnung warum. Vielleicht wollte ich nur anders sein als die, aus meiner damaligen Sicht, oberflächlichen Tussen.


    Ja, da kann ich dir zustimmen. Das Schminken und Stylen habe ich erst vor kurzem für mich entdeckt.


    Früher fand ich mich regelrecht entstellt und dachte, wenn ich mich schminke, fällt es noch mehr auf.

  • Valentina,
    dann auch an Dich mal die Frage(n), die ich auch schon der Drachin stellte:


    Zitat

    Darf ich einmal fragen, wie Du z.B. mit Lästereien umgegangen bist, so es sie gab?


    Denn, wie gesagt, an meiner Schule, wäre ein Mädel, das sich konsequent dem Aufhübschen verweigert hätte, das Opfer von jeder Menge Spott geworden. Es gab bei uns einge, wenige dieser Mädchen und die hatten noch weitaus weniger zu lachen als ich. Und ich wurde z. T. schon massiv angegangen.


    -----------------------------------------


    Dann mal einige Worte zum Thema Styling & Mode:


    Ich weiß nicht, wie das bei Anderen sein mag, daher werfe ich es jetzt einmal hier in den Raum. Ich stellte irgendwann, als ich die 100kg Marke überschritt, fest, dass die Mode, also die Mainstreammode, es zwar in großen Größen gibt, ich darin jedoch immer das Gefühl hatte, irgendwie auszusehen wie 'gewollt und nicht gekonnt'. Hüfthosen und Miniröcke, bauchfreie T-Shirts oder Röhrenhosen, nein, sorry und die Farben erst. Ich bin vermutlich absolut unmodisch, da ich bei meiner Kleidung in erster Linie darauf achte, wie sie an mir aussieht und nicht ob sie modisch ist.


    So zwang mich ein Gewicht quasi, einen ganz eigenen Stil zu entwickeln, was das Schlechteste mE auch nicht ist. Auch Frisurentrends gehe ich nicht mit und das neueste Make-Up muss es auch nicht sein. Ich probiere viel herum, jedoch unter der Prämisse, etwas zu entwickeln, ganz für mich alleine, das mir und meinem Typ absolut entspricht und womit ich mich wohlfühle. So hat mein Gewicht mittelbar dazu beigetragen, mich von Mode- und Trenddiktaten zu emanzipieren und mich absolut auf mich selbst auszurichten, was ich als total positiv werte/empfinde.


    In meinen Augen, hat es nicht nur Nachteile, sich auf einmal einem Umstand gegenüber zu sehen, der einen aus der Norm schubst. Im Gegenteil, kann so etwas einen auch animieren, selbst kreativ zu werden und einen somit sich selbst näherbringen. :)


    MfG
    Sarah

  • @Herr Naumann
    Tja… Wenn so was unvorbereitet kommt, ist das immer ein Schlag ins Gesicht. Aber Ich bin rel. Schnell dazu übergegangen, nach so einem Schlag ins Gesicht mit den Schultern zu zucken und das Ganze einfach so stehen zu lassen. Es gab für mich einfach Wichtigeres. Die Idioten, die lästern bedürfen einfach keiner Beachtung meinerseits. Denn sie werden in meinem Leben nie eine wertvolle Rolle spielen. Aber es sind ja auch nicht diese Idioten, wegen denen ich abnehme. Das tu ich wegen mir. J

    Naja. Ich hatte den Vorteil, ein paar Schulfreundinnen zu haben, die mich so akzeptierten, wie ich war. Das Gewicht war da kein Thema. Und die Bravo hab ich(eigentlich meine ganze Truppe) nie gelesen. Ich fand die schon damals doof. :3 Ich hatte wohl einfach mit der Auswahl an Klassenkameraden Glück. Gehänselt wurde zwar auch, aber es gab halt auch immer Leute, die für mich da waren und mich in Schutz genommen haben. Und wenn man diesen Luxus hat und nicht immer nur in der Schule rund gemacht wird, hat man auch den Luxus, auf das Gerede von einigen nichts zu geben.

    Tessa: Tja, das ist vielleicht bei dir so, aber bei mir eben nicht. Deshalb ist das durchaus kein völliger Blödsinn. Mal abgesehen davon, dass nicht jeder Beruf ein durchgestyltes Äußeres erfordert.
    Ich habe auch nie behauptet, dass meine Ansichten auf jede Person übertragbar sind. Es sind MEINE Erfahrungen bezüglich MEINES Übergewichts und MEINER Geschichte. Eigentlich dachte ich auch, das bereits klargestellt zu haben.

    Außerdem sind mir Beruf und freunde auch jetzt noch wichtiger, als mein Gewicht. Ist ja nicht so, als hätte sich das mit dem bisschen Selbsterkenntnis geändert und ich würde jetzt nur noch aufs Äußere achten.




    Valentina: ja. Genau so. :)

  • Ich bin und war nie der Typ der jeden Modetrend mitmachen wollte. Auch heute noch bin ich eher der Typ "klassisch-elegant".
    Ich mags gepflegt und schick im Rahmen dessen was mir, meiner Meinung nach, steht.
    Die Stoffe sind gut, die Farben kombinierbar und die Schnitte eher zeitlos.

    Und wenn ich eine Aussage lese wie "wenn mir mein Gewicht egal ist, dann schminke und frisiere ich mich auch nicht", dann ist das für mich Blödsinn.
    Eines hat mit dem anderen gar nichts zu tun.

  • @Herr Naumann


    Frau Naumann ;)


    Tja… Wenn so was unvorbereitet kommt, ist das immer ein Schlag ins Gesicht. Aber Ich bin rel. Schnell dazu übergegangen, nach so einem Schlag ins Gesicht mit den Schultern zu zucken und das Ganze einfach so stehen zu lassen.


    Das ist klar. Es bleibt einem ja auch keine Wahl. Ich habe überdies schon damals festgestellt, dass man solche Personen, mit nichts mehr ärgern kann, als wenn man sich nicht ärgern lässt. Aber das, was einem kein Mensch ansieht, das was im Inneren geschieht, das arbeitet dort, meiner Erfahrung nach und kann sehr schädlich sein, noch über Jahre danach.



    Naja. Ich hatte den Vorteil, ein paar Schulfreundinnen zu haben, die mich so akzeptierten, wie ich war. Das Gewicht war da kein Thema. Und die Bravo hab ich(eigentlich meine ganze Truppe) nie gelesen. Ich fand die schon damals doof. :3 Ich hatte wohl einfach mit der Auswahl an Klassenkameraden Glück. Gehänselt wurde zwar auch, aber es gab halt auch immer Leute, die für mich da waren und mich in Schutz genommen haben. Und wenn man diesen Luxus hat und nicht immer nur in der Schule rund gemacht wird, hat man auch den Luxus, auf das Gerede von einigen nichts zu geben.


    Hm.. ich hatte diese Freundinnen auch, einige, wenige. Ansonsten war ich nur mit Jungs befreundet und verhielt mich auch so. Ein aufgebrezelter Lausbube sozusagen. Ich mochte es einfach auch, mich zu stylen und zu verkleiden. Ich war damals der totale Faschingsfan. Aber das Gerede dieser Einzelnen, das hat mich dennoch getroffen. Bei mir funktionierte es nicht, dass das Eine das Andere aufgewogen hätte - es tat halt trotzdem weh und schlug sich in Folge auch auf mein Selbstwertempfinden nieder.


    Ich brauchte lange um das alles abzuarbeiten. Mittlerweile ist es mir gelungen, aber es war viel Reflektionsarbeit dazu nötig. Heute sehe ich auch die positiven Aspekte in Erfahrungen/widrigen Umständen und bin froh, dass mir das gelingt.


    MfG



  • Und wenn ich eine Aussage lese wie "wenn mir mein Gewicht egal ist, dann schminke und frisiere ich mich auch nicht", dann ist das für mich Blödsinn.
    Eines hat mit dem anderen gar nichts zu tun.



    Na ja - aber wenn man es doch so empfindet? Ich versuche das aktuell ein wenig nachzuvollziehen, was mir auch nicht recht gelingen mag, zugegeben. Aber ich finde es interessant, wie jeder anders damit umzugehen scheint. :)

  • @FRAU Naummann. (sry) XD:
    Möglicherweise war genau das Graue Maus- Stadium ein Resultat dessen. Sowas kratzt schon am Selbstbewusstsein. Und man fängt an, Äußerlichkeiten komplett abzulehnen.


    Tessa: Naja, etwas haben gewicht und Styling doch gemeinsam. Sie sind ein Teil des äußeren Bildes, das jemand abgibt. Und genau aus diesem grunde habe ich sie auch in einen Topf geworfen. Das es sich neben diese Begriffsdefinition um zwei Dinge handelt, die sonst nicht wirklich viel mit einander gemein haben, und durchaus nicht das Gleiche sind, ist mir bewusst.


    Aber es gab eine Zeit, in der für mich jegliche Aufhübschung mit der Erkenntnis "ich bin, wie ich bin" nicht vereinbar war.
    "Ich bin, wie ich bin, so sollen mich die Leute nehmen. Also brauch ich auch keine schönen Klamotten oder Schminke, weil die verhübscht mich ja künstlich auf und verschleiert das, was ich wirklich bin. Wenn ich mich schminke und ich sehe in den Spiegel, dann bin das nicht mehr Ich. "


    Dass diese Aussage ihre Schwachstellen hat, ist mir mittlerweile klar. Jetzt ist es eher ein: "Ich bin, wie ich bin. Und Wie ich bin, das sollen andere auch mitkriegen. Deshalb unterstreiche ich es mit meinem äußeren Erscheinungsbild. " Und das mach ich neben dem Entwickeln des eigenen Stils eben unter Anderem (wohlgemerkt nicht primär) auch mit dem Abnehmen. Dadurch ändert sich mein "Ich bin, was ich bin" nicht wirklich. Höchstens der Teil mit dem Gewicht. Und das auch nicht, weil andere das so haben wollen, sondern, weil ICH das so will.

  • Hm.. ich hatte diese Freundinnen auch, einige, wenige. Ansonsten war ich nur mit Jungs befreundet und verhielt mich auch so. Aber das Gerede dieser Einzelnen, das hat mich dennoch getroffen. Bei mir funktionierte es nicht, dass das Eine das Andere aufgewogen hätte - es tat halt trotzdem weh und schlug sich in Folge auch auf mein Selbstwertempfinden nieder.


    Ich brauchte lange um das alles abzuarbeiten. Mittlerweile ist es mir gelungen, aber es war viel Reflektionsarbeit dazu nötig. Heute sehe ich auch die positiven Aspekte in Erfahrungen/widrigen Umständen und bin froh, dass mir das gelingt.


    MfG


    Ja, so ging es mich auch. Ich wurde seit der Grundschule gehänselt und das ging bis zur 10 Klasse. Die Zeit von der 8 bis zur 10 Klasse war die schlimmste. Wir sind umgezogen und ich in eine neue Schule gekommen. Klar war ich sofort der Aussenseiter, aber ich hab mir nicht anmerken lassen, dass mich die Beleidigungen und der Spott verletzt haben. Irgendwann haben die Klassenidioten das Interesse verloren mich zu hänseln und ich habe es mir nicht mehr zu Herzen genommen. Es war eine harte Lehre, aber ich bin daraus nur gestärkt und nicht gebrochen herausgekommen. Es ist so unfair und es passiert auch heute vielen Kindern und Jugendlichen. Das einzige, was dich von den anderen unterscheidet sind einige Kilos und deswegen nehmen sie sich das Recht heraus mich zu beleidigen? Ich habe begriffen das ich besser bin als die und jetzt hat sich das bestätigt. Ich habe viel mehr erreicht, als die Verlierer, die sich damals wie die Helden vorgekommen sind.


    Ich habe mein Selbstbewusstsein aus meiner Intelligenz und Leistung in der Schule gezogen, aus den Freundinnen, die zu mir gestanden haben (auch wenn es nicht viele waren, aber dafür treue) und aus meiner Familie.


    zum Thema Styling: Ich würde nicht sagen, dass ich ein Modefreak bin. Ich gehe gern einkaufen (wenn ich genügend Geld habe :P) und schminke mich. Früher wollte ich nicht weiblich sein und jetzt eben schon.

  • Also für mich war mein Übergewicht auch früher schon kein Problem (außer beim Sportunterricht),
    und ich habe meine Schulzeit gut damit überstanden!

    In der Grundschule wurde das quasi übersehen.
    Da gab' es eigentlich nur ein einziges Mal einen Vorfall :D:
    einen Jungen, der mich als "fette Kuh" beschimpft hat;
    den habe ich kurzerhand die Treppe runter geschuppst!
    Passiert ist ihm nix, und er rannte heulend zur Lehrerin "...die hat mich geschlagen, bin gefallen..."!
    Darauf bekam er die richtig coole Antwort: "...sie wird schon wissen, warum sie das getan hat"!

    Auch in der Realschule war ich immer ganz vorn dabei!
    Dort war ich aber auch nicht die einzige "Dicke", da gab es noch etliche Andere mit Übergewicht.
    Die älteren Schüler hatten uns auf'm Kieker, da mußte man so Einiges einstecken!
    Dies hielt aber auch nicht lange an.
    Meine Klassenkameradin Angela hatte (von Natur aus) krauses Haar, und der Tag nachdem wir ihr zu Hause (auf ihren Wunsch)eine Dauerwelle verpaßt hatten, veränderte ALLES :D
    Sie zog alle Blicke auf sich, die schlanke Angela!
    Da kamen dann so Sprüche wie "du hast wohl soviel Stroh im Kopf, das es rauswächst",
    "igitt, du hast ja Schamhaare auf'm Kopf" und und und!

    Natürlich ist die Situation an den Schulen heute, eine völlig andere!
    Dort wird wohl auch alles vom "size zero"-Schönheitsideal beherrscht.

    Man sollte sein Glück jedenfalls nicht von Äußerlichkeiten abhänhig machen!

  • @FRAU Naummann. (sry) XD:
    Möglicherweise war genau das Graue Maus- Stadium ein Resultat dessen. Sowas kratzt schon am Selbstbewusstsein. Und man fängt an, Äußerlichkeiten komplett abzulehnen.


    Ja, DAS kann ich besser nachvollziehen. Ich ging den komplett umgekehrten Weg und war vermutlich noch wesentlich gestylter als alle meine wenigen Freundinnen (verwendete mehr Zeit darauf). Ich war witzigerweise mit DER Tussi in unserer Klasse ziemlich dicke. Ein Rauschgoldengel, rank und schlank, Haare bis zum Hintern und immer die neuesten Klamotten an. Die Eltern waren recht wohlhabend und Gerlinde, wie sie hieß, immer wie aus dem Ei gepellt, so wie ich auch. Aber ist wusste, was bei ihr Zuhause abging und wie ihr Vater, die Mutter und sie, demütigte und verprügelte. Ich wusste, dass unter der Tussischale, das Grauen eingeschlossen war - so wie auch bei mir. Das machte uns zu Schwestern.


    Wir verbrachten viele Stunden damit, uns gegenseitig zu schminken, zu verkleiden und Frisuren zu probieren. Das tröstete uns irgendwie, weil wir es beide nötig hatten. Daher vielleicht mein anderer Weg. Das Verkleiden, weil ich/wir, gerne etwas Anderes, in einer anderen Welt gewesen wäre/n, da unsere eigene zum Teil so furchtbar war.


    LG

  • Thihi. Ich fuhr dann eher die gegenteilige Schiene. All meine Freundinnen( Wohlgemerkt. es gab keine Jungens in meinem Freundeskreis. Das waren die, die immer gehänselt haben!) hatten im Nachhinein betrachtet etwas Freakiges. Wir waren die Uncoolen, die sich für Fantasy, Scifi und Abenteuergeschichten interessierten und lange Zeit nicht wirklich erwachsen wurden. Ja, sowas gibt’s nicht nur bei den Jungs mit Informatik- Fetisch. :P

  • Ja, so ging es mich auch. Ich wurde seit der Grundschule gehänselt und das ging bis zur 10 Klasse. Die Zeit von der 8 bis zur 10 Klasse war die schlimmste. Wir sind umgezogen und (..) und ich habe es mir nicht mehr zu Herzen genommen.


    Bei mir war es ein Auf und Ab. Meine schulische Karriere, zeichnete sich besonders dadurch aus, alle paar Jahre (manchmal auch in schnelleren Intervallen), die Schulen wechseln zu müssen. Das lag daran, dass ich andauernd zwischen meinen Eltern und Großeltern hin und her gereicht wurde, um 'das Kind' adäquat zu erziehen. Irgendwann flippte 'das Kind' dann vollkommen aus und kam erst ins Internat und schließlich ins Erziehungsheim. Das war schon ziemlich bitter und machte es mir nicht gerade einfach. Ich war irgendwann dauerzornig und zutiefst verletzt, denn natürlich war ich froh, wenn ich mal irgendwo halbwegs klar kam, nur um dann erleben zu müssen, dort wieder herausgerissen zu werden und dann irgendwo zu landen, wo das Gehänsele wieder losging und ich erst einmal ganz alleine war.



    Es war eine harte Lehre, aber ich bin daraus nur gestärkt und nicht gebrochen herausgekommen. Es ist so unfair und es passiert auch heute vielen Kindern und Jugendlichen. Das einzige, was dich von den anderen unterscheidet sind einige Kilos und deswegen nehmen sie sich das Recht heraus mich zu beleidigen? Ich habe begriffen das ich besser bin als die und jetzt hat sich das bestätigt. Ich habe viel mehr erreicht, als die Verlierer, die sich damals wie die Helden vorgekommen sind.


    Ich habe zu diesen Menschen keinen Kontakt mehr. Sah sie nach der Schule nie wieder und gönne ihnen alles Gute. Denn, und das empfinde ich wie Du, mich hat das alles gestärkt und war insofern gut für mich. Ich würde das Wort Dankbarkeit im direkten, persönlichen Zusammenhang (gegenüber diesen Personen) vermeiden, aber für die Erfahrungen und die Stärke die ich daraus zog, dafür bin ich dankbar.


    Ich habe mein Selbstbewusstsein aus meiner Intelligenz und Leistung in der Schule gezogen, aus den Freundinnen, die zu mir gestanden haben (auch wenn es nicht viele waren, aber dafür treue) und aus meiner Familie.


    Das war mir nicht vergönnt. Ich war vollkommen auf mich alleine gestellt, irgendwann. In einem Umfeld, das ich komplett als feindlich erlebte. Aber ich schaffte es, mich dort heraus zu holen, habe heute ein schönes Leben, mit Menschen darin, die mich schätzen und ich sie. Das macht mich zufrieden und stolz auf mich. Und selbst-sicher, denn ich weiß, was ich aushalten kann.


    LG

  • Bei mir war es ein Auf und Ab. Meine schulische Karriere, zeichnete sich besonders dadurch aus, alle paar Jahre (manchmal auch in schnelleren Intervallen), die Schulen wechseln zu müssen.


    Sorry fürs Offtopic: Aber da sagst du was! Ich war nie länger als drei Jahre an einer Schule und immer wenn ich es geschafft hatte einen Freundeskreis aufzubauen war alles zu Ende.
    Beispiel: 2.-4. Klasse danach Wechsel auf Realschule. Meine beste Freundin ist auf Gymnasium und wir haben uns aus den Augen verloren.
    5 bis 7. Klasse:Umzug in anderen Landkreis.
    8-10. Klasse, alle sind auf andere weiterführende Schulen gegangen. 10 bis 13. Gymnasium zu Ende und alle studieren wo anders. Jetzt bin ich mit meinem Studium fast fertig und mein Freundeskreis wird wieder auseinander ziehen.

  • Ganz ehrlich: Ob ich glücklich bin oder nicht hat bei mir momentan (in den letzten Jahren) recht wenig mit dem Gewicht zu tun.
    Es gibt Tage, an denen ich traurig bin zB über einen Streit oder über meine berufliche Situation.
    Es gibt auch Tage, an denen ich sehr glücklich bin. :)


    Die Auslöser zur Traurigkeit sind nur mehr ganz selten mein Gewicht oder etwas das damit zu tun hat.
    Wenn ich zu einem Arzt gehe und mich wegen dem Gewicht blöd behandelt fühle stört es mich natürlich. Aber deswegen bin ich noch lange nicht unglücklich!


    Ich denke es wäre eine Illusion zu meinen, dass ich schlank glücklicher wäre.
    Vielleicht gesünder, aber auch das muss nicht sein.
    Manchmal denke ich mir, wenn ich schlank wäre, könnte ich so viel mehr Sportarten machen wie Reiten, Surfen, usw.
    Aber wahrscheinlich würde ich mir trotzdem schwer tun. Denn nur weil ich schlank bin, bin ich deswegen noch lange nicht sportlich. Und ungeschickt wäre ich so oder so.


    Ich glaube Dinge wie im Flugzeug dann keine Gurtverlängerung zu brauchen werden auch sehr schnell selbstverständlich und tragen dann auch nicht zum Glück bei.


    Wenn man sich aber so unwohl fühlt, dass man nicht mehr aus dem Haus gehen mag - da meine ich schon, dass sich das Gewicht zum Unglück beiträgt. Aber das sollte sich auch ohne Abnahme ändern lassen, vielleicht durch eine Therapie.

    Well, if you want to sing out, sing out
    And if you want to be free, be free
    'Cause there's a million things to be
    You know that there are

  • Also ich persönlich kann nicht dick und gleichzeitig glücklich sein. Ich bin momentan 17 und fühle mich einfach im Leben eingeschränkt, weil es in dem Alter (in meinem Umfeld jedenfalls) mehr Dünne als Dicke gibt. Daher war ich die letzten 3 Jahre auch nicht mehr im Schwimmbad und schränke mich selbst in anderen Bereichen ziemlich ein, weil mich die abwertenden Blicke und Kommentare auf Dauer fertig machen. Ich nehme momentan ab, aber ob ich danach ein anderer Mensch... keine Ahnung.


    Sowas finde ich immer sehr schade.
    Ich gehe momentan ca. einmal die Woche schwimmen. Es war eine große Überwindung das alleine zu machen, das jetzt geht es.
    Und es macht mir wirklich Freude, das Wasser erfrischt mich.
    Und ganz ganz ehrlich: Es kommen keine Blicke.
    Mag vielleicht anders sein in Sommerbädern mit vielen Teenies. Aber ich gehe ins Hallenbad, wo auch viele Senioren schwimmen. Es kam kein einziges Mal ein blöder Kommentar und ich fühle mich auch nicht angeglotzt!
    Und das obwohl ich um die 130 kg wiege und vor allem meine Oberschenkel sicherlich auffallen und gar nicht schön find.
    Ich hülle mich nicht mal mehr in irgendwelche Tücher ein. Ich gehe im Badeanzug von der Umkleide ins Wasser wie die anderen auch.


    Ich glaube die Blicke kommen oft grade dann, wenn man sich selbst unwohl fühlt.
    Zum einen merken die anderen Leute die Unsicherheit vielleicht und schauen deswegen.
    Zum anderen bildet man sich es auch ein. Manche gucken vielleicht nur, weil sie den Badeanzug schön finden, man denkt aber gleich an die Figur.


    Vielleicht gibt es für dich ja noch einen anderen Weg als eine Abnahme dich besser zu fühlen.
    Wichtiger fände ich es am Selbstwertgefühl zu arbeiten.

    Well, if you want to sing out, sing out
    And if you want to be free, be free
    'Cause there's a million things to be
    You know that there are

  • Also ich bin total glücklich, obwohl ich Übergewicht habe. Mein Gewicht hat aber gar nichts damit zu tun.
    Ich habe eine richtig tolle beste Freundin und auch meine anderen Freunde sind echt nett. Niemand hat wirklich ein Problem mit meine Gewicht, ich werde von jeden abzeptiert.
    Außerdem habe ich eine super Familie. :) Ich liebe mein Leben.
    Doch natürlich bin auch ich mal traurig, oder habe einen schlechten Tag. Aber sowas hat ja bestimmt jeder Mal. ;)
    LG, Yuna

  • Jedenfalls kreisen sich meine meisten Probleme ums Ü-Wi und ich lasse mich manchmal dadaurch echt einschränken und habe Minderheitskomplexe.

    Gerade in deinem Alter war das bei mir auch so. Zumindest dachte ich das. Ich hab mir immer vorgestellt, drei Wünsche frei zu haben und mein erster Wunsch wäre immer gewesen, über Nacht einfach schlank zu sein. Da hab ich auch einfach noch in einer heilen Welt gelebt und es gab außer meinem - nicht mal erheblichen - Übergewicht quasi keine Probleme. Kurz vor dem Abi hatte ich dann auch gerade ne extreme Diätphase und die totale Diäteuphorie. Da dachte ich auch, danach fängt ein neues, viel tolleres leben an. Und zwar nicht, weil ich dann ein gutes Abi in der Tasche hätte, sonder weil ich dann endlich schlank wäre... Das tolle neue Leben ließ leider auf sich warten, die schlanke Figur war auch bald wieder Geschichte. Und zu keinem Zeitpunkt hat mir das mehr Glück beschert. Das, was ich für "Glück" hielt, war wirklich die reine Euphorie, die leider sehr schnell vorüberging. Was bleibt ist nur wieder das Gefühl, versagt zu haben.


    Ich will jetzt nicht behaupten, dass erst was Schlimmes passieren muss, damit man wieder klar sieht. Und ich sehe durchaus ein, dass das Dicksein einen belasten kann, vor allem in jungen Jahren. Ich denke aber, dass einen die Erfahrungen, die man im Laufe des Lebens macht, in dieser Hinsicht reifen lassen. Und das vor allem auch in Bezug darauf, dass man erkennen lernt, was wirklich wichtig ist. Hätte ich heute drei Wünsche frei, würde "Schlanksein" nichtmal mehr an dritter Stelle stehen.


    Ich kann dir mit Sicherheit sagen, keine Diät dieser Welt kann dich glücklich machen, wenn du es nicht unabhängig von deinem Dicksein schaffst, wahres Glück zuzulassen. Was genau "wahres Glück" bedeutet, definiert vielleicht jeder ein bisschen anders. Für mich ist das eine gesunde Familie zu haben (vielleicht weiß man das echt erst zu schätzen, wenn es nicht mehr so ist) und das Wissen, dass es in meinem Leben Menschen gibt, auf die ich mich jederzeit verlassen kann. Menschen, die mich genauso lieben wie ich bin. Das alles kann mir keine Diät bescheren.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!