Wann hört der "Leidensdruck" endlich auf?

  • Hi,
    kurz zu mir: bin 17 jahre habe ca. 1 jahr schon Esssucht.
    Es hat angefangen das ich ab und zu mengen gegessen hab und seid einem halben jahr hab ich sogut wie jeden tag fressanfälle gehabt die den ganzen tag über anhielten. Habe mich dann sehr viel mit mir und dem leben etc auseinandergesetzt und geschaut was ich wirklich will etc. Na klar, man denkt sich es ist schluss! Aber auch wenn man sein Problem kennt und alles ist es NICHT einfach wieder normal zu essen.
    Ok heute habe ich seid ca. 2-3 wochen ein völlig normales Essverhalten und verbiete mir auch nichts mehr..ihr denkt vllt "woh 2-3 wochen ist ja nix" aber ich hatte früher JEDEN Tag fressanfälle und hatte keien chance, also ist das ein großer fortschritt für mich.
    Ok schön und ABER:
    auch wenn ich seid 2-3 wochen normal esse etc. habe ich doch öfters immer diesen "Leidensdruck" in der Magen oder Kopfgegend ich weiß es nicht. Das heißt ich muss mich manchmal zusammenreissen das ich nicht wieder in eine Fresserei gerate und das damit dann wieder alles aus wär und meine Gedanken kreisen auch noch "oft" über das thema essen und irgend eine stimme im kopf sagt mir halt immer noch "Wie gut das dir jetz tunt würde eiunfach den ganzen tag zb kuchen und fettiges etc zu essen".

    Und meine Frage ist: muss ich jetzt mein ganzes Leben die ganze zeit kämpfen und aufpassen und mich immer zusammenreisen?!
    Mich macht das einfach fertig und ich weiß nicht mehr wie lange ich so ein durchhaltevermögen habe.

  • Hallo dego,


    erstmal Glückwunsch dazu, dass du seit ein paar Wochen besser klarkommst.
    Zu deiner Frage: es ist wahrlich nicht einfach, seine Gewohnheiten von jetzt auf gleich zu ändern, daher wirst du damit immer wieder zu kämpfen haben. Es muss allerdings nicht so ausgeprägt bleiben wie jetzt. Es kommt darauf an, wie gut du mit den Ursachen für deine Essstörung umgehen kannst, mit deinen Gefühlen. Es hilft, wenn man lernt, mit sich selbst umzugehen, sich selbst zu mögen.
    Wie heißt es so schön: steter Tropfen höhlt den Stein. Mit der Zeit kann es also besser werden. Verzage aber nicht, wenn du zwischendurch Rückfälle bzw. Rückschläge erleidest, das ist vollkommen normal.
    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • vielen vielen dank erstmal.. du hast vollkommen recht.
    wie gesagt ich hab mich dadurch sehr viel mit mir auseinander gesetzt hatte früher ja auch rückfälle etc nur diesmal werfen sie mich nicht mehr aus der bahn ;) .. auf jeden fall ist es nicht so das ich jeden tag immer so ein großes bedürfniss hab mich vollzufressen nur ab und zu ist es halt stark und ich muss wieder dagegen ankämpfen und mich heftig zusammenreissen und irgendwann gehts dann wieder weg. naja ich kämpf weiter vielen dank!

  • Hallo Dego,

    also,ich mache das,was Du grade durchmachst seit rund 4,5 Monaten und kann Dir also aus eigener Erfahrung sagen:
    Es wird besser!
    Ich habe meist noch so kurz vor meiner Mens etwas zu kämpfen,und futter da auch mehr,allerdings,und das ist schon ein Riesenfortschritt für mich: Nicht Chips und Schoki sondern dann eher Vollkornbrot und Bananen,die schlagen bei mir kaum zu Buche.
    Ansonsten habe ich (bis jetzt) im Alltag keinen "Leidensdruck" mehr,keine Fressattacken,keine Gelüste.
    Aber selbst,wenn ich mal wieder Jieper auf Schokolade bekommen sollte,sehe ich das nicht sonderlich eng,dann gönn ich mir halt ne halbe Tafel oder so.Kann man am nächsten Tag alles wieder ausgleichen;)

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • Zora: Dann bin ich ja wenigstens etwas erleichtert.. wie gesagt ich kämpf weiter und hoff das es sich noch verbessert und wünsch dir auch noch weiterhin viel glück!

    Madicken: wenn du mich meinst.... bis ich es geschafft hab allein die 2-3 wochen endlich mal normal zu essen und keine fressanfälle zu haben hab ich seeeeehhr viel gelitten, mich mit mir auseinandergesetzt, in foren nachgeschaut, sehr viele rückfälle gehabt und und und...es war NICHT einfach..aber irgendwann kommt man zu einem punkt wo es dann langsam besser wird.
    Man darf die sache nur nicht zu schnell angehn, es dauert (bei mir zumindest) sehr sehr lange bis man an den punkt kommt.
    aber wie gesagt vorbei ist es ja immer nich nicht...muss ja immer noch mit mir mehr oder weniger "kämpfen"

  • Bei mir war irgendwann einfach der Punkt erreicht,wo der Leidensdruck meines Gewichtes den Leidesndruck "fressen zu wollen" überwog.
    Ich konnte mir meinen Kindern einfach nicht mehr mithalten und habe lieber ne Extrarunde um den Parkplatz gedreht,um nur ja nicht so weit zum Eingang laufen zu müssen.
    Diese Einschränkungen wollte und konnte ich einfach nicht mehr in Kauf nehmen.
    Wie gesagt,ich spreche jetzt nur von mir und meiner Kondition,es gibt sicherlich zig Menschen,die mit meinem damaligen Gewicht null Probleme haben was solche Dinge angeht;)

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • okay grade bekomm ich iwie die gedanken ans essen einfach nicht weg egal wie sehr ich versuche mich abzulenken...heut ist samstag und ich hab grad nix zu tun, vorallem morgens und große langeweile kommt auf. eig fast unerträglich der innere zwang.
    daher auch die frage:
    ist es besser wenn ich es langsamer angehe? weil ich ja ca. ein halbes jahr fast jeden tag fresstage hatte. soll ich für den anfang 1x in der woche ein fresstag einbauen oder so? klingt jetzt komisch aber grade ist der zwang richtig groß -.-

    noch was anderes:
    ich stell mir manchmal vor wie es ist, wenn ich älter bin und mein leben sogut wie "hinter" mir habe.. vllt wenn ich in rente bin oder so. dann denk ich immer, dass ich wenn es soweit ist den gaanzen tag nur noch essen würde, weil eh alles egal wär und ich auf NIX mehr achten müsste (gewicht, aussehen etc.) und der gedanke bereitet mir auch richtig freude und alles.

    wie denkt ihr darüber?

  • ...bin grade ziemlich am ende.
    hab heute nach den wochen normalen essens versagt -.-
    und hab jetzt angst, dass ichs nie schaffe und nie endlich wieder normal leben kann. unbeschreibliches scheiss gefühl

  • Hallo mal wieder, Dego,

    1.) bestrafe und kasteie dich nicht, weil du einmal wieder rückfällig geworden bist, freue dich lieber darüber, dass du anscheinend einige Wochen lang etwas richtig gemacht hast, da du keine Fressanfälle hattest. Überlege in Ruhe, was dir in den letzten Wochen geholfen hat.

    2.) Es wurde dir schon ein paar Mal geraten, aber du hast immer wieder abgeblockt. Ich sage es trotzdem noch einmal:

    Such dir professionelle therapeutische Hilfe!!

    Allein ist es schwerer, und deshalb hast du wahrscheinlich auch diesen "Leidensdruck", den du beschreibst.
    Du bist 17, da hat man noch nicht den Durchblick, sage ich jetzt mal ganz offen (und ich habe täglich mit 17jährigen zu tun), also nimm ruhig mal Rat an von Leuten, die mehr (Lebens-)Erfahrung haben als du.

    Inside me is a thin woman trying to get out.
    ...I usually shut the bitch up with chocolate.



  • ok vielen dank... ich hoff das es nicht falsch rübergekommen ist, aber ich würde ja eig sehr gerne zu einem therapeuten o.ä. ..aber ich hab irgendwie zu viel angst davor,dass meine eltern erfahren dass ich esssucht habe. Bis jetzt hab ich darüber auch eig mit NIEMANDEM gesprochen außer halt im internet.

  • Mach dich nicht fertig, weil mal ein Tag nicht so gelaufen ist, wie du es dir vorstellst. Gewohnheiten zu ändern, ist wahnsinnig schwierig.

    Im Übrigen kann auch mal man einen Tag in der Woche problemlos schlemmen, wenn man sich den Rest der Woche im Griff hat. So lässt sich während einer Diät (ja, ich sage das böse Wort) beispielsweise verhindern, dass der Stoffwechsel auf Sparflamme schaltet.
    Mir hilft ein ordentliches, sättigendes Frühstück (Vollkorn etc.) gegen unkontrolliertes Gefutter am restlichen Tag.

    Ok, du schämst dich aber das sollte dich nicht davon abhalten dir Hilfe zu holen, wenn du welche bekommen kannst. Außerdem werden deine Eltern, wenn sie sich nicht Augen und Ohren zuhalten, sowieso schon gemerkt haben, dass irgendwas nicht stimmt und sich so ihre Gedanken machen. Wenn du ein gutes Verhältnis zu ihnen hast, werden sie sich über ein wenig Offenheit deinerseits bestimmt freuen!

  • ok vielen dank... ich hoff das es nicht falsch rübergekommen ist, aber ich würde ja eig sehr gerne zu einem therapeuten o.ä. ..aber ich hab irgendwie zu viel angst davor,dass meine eltern erfahren dass ich esssucht habe. Bis jetzt hab ich darüber auch eig mit NIEMANDEM gesprochen außer halt im internet.




    Das ist allerdings bis jetzt falsch rübergekommen, wenn ich dich mal aus deinen älteren Threads zitieren darf:

    ich mach sport und will auch keine diät anfangen..nur wieder normal essen..und glaub mir ich schaff es...ich finde wenn der mensch etwas ändern will und den willen dazu hat und sein problem erkannt hat dann schafft er es auch alleine..natürlich braucht man etwas unterstützung..aber eine therapi brauch ich nicht...es hat klick gemacht und ich schaff es...danke trotzdem.
    dann bin ich halt der erste mensch der es alleine schafft...das gibt mir schon genug kraft dazu.



    oder


    Naja nicht böse nehmen jetz, aber wenn ihr mir helfen woll kommt nicht mit "Geh zum Psychater" etc. Ich kenn mein Problem und ich hab das schon alles oooooffft genug durchgekaut und artikel durchgelesen etc.



    Das klingt mir nicht nach "ich will doch Hilfe, habe aber Angst vor meinen Eltern".

    Ich glaube, Flyin hat dir da schon einen guten Ratschlag gegeben.

    Ich werde wohl aufhören, dir was zu raten, denn beim Durchlesen der alten Threads ist mir aufgefallen, dass ich und andere dir schon so viele Ratschläge gegeben haben, die du anscheinend aber nicht annehmen willst, also lass ich es lieber.
    Ich wünsche dir nichtsdestotrotz viel Glück.

    Inside me is a thin woman trying to get out.
    ...I usually shut the bitch up with chocolate.

  • trotz psy. hilfe hört es bei mir nicht auf. manche tage kann ich alles in mich reinstopfen. das ist schrecklich. dieser ewige kreislauf.... fressen - schlechtes gewissen - ekel vorm eigenen körper - wieder fressen......

    ______________________
    Nein! Ich werde es nicht tun!
    Werde mich nicht ständig rechtfertigen!

    :o

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