Vitamine und Immunsystem

  • Hallo,
    weiß jemand von Euch, ob "künstliche" Vitamine, wie z.B. Tablettenzeugs aus der Apotheke, wirklich das Immunsystem stärken?

    Da ich frisches Obst nicht so gut vertrage, würde ich gerne solche Hilfsmittel nehmen, aber natürlich nur, wenns was hilft.

    Carolina

  • Das Problem bei geschmacksfreien Pillen - oder noch schlimmer: aromatisierten Dragees und Brausetabletten - ist, daß die Zunge als Kontrollinstrument für die geregelte Zufuhr entweder komplett umgangen oder irregeleitet wird.


    Der Vorteil von Obst ist nun einmal, daß das Darmhirn einen bestimmten Geschmack mit einem - in gewissen Grenzen - gleichbleibenden/reproduzierbaren "Wirkstoff"-Mix verbinden kann, um situationsbedingt möglichst paßgenau mit Appetit oder Abneigung auf vitaminhaltige Nahrung reagieren kann. Vor allem letzteres sollte man auf gar keinen Fall unterschätzen!


    Es stellt sich die Frage, wieso Du der Meinung bist, Dein Immunsystem mit Vitaminen stärken zu müssen. Hast Du Symptome, die Du als Vitaminmangel interpretierst?


    Und "helfen" ist auch so ein leicht dahingesagtes Wort.
    Prinzipiell hilft die Handlung des Pillenschluckens nicht soviel *schnipp* - wenn wir mal Placeboeffekte außen vor lassen.


    Helfen können Vitamine erst, wenn sie dorthin gelangen, wo sie ihre Wirkung auch entfalten können.
    Solltest Du nun tatsächlich Symptome haben, die Mangelerscheinungen vermuten lassen und dies auch tatsächlich Mangelerscheinungen sind, dann sind diese Mangelerscheinungen zu 99% dadurch entstanden, daß Dein Körper nicht in der Lage ist - oder davon abgehalten wird - diese Vitamine aufzunehmen oder zu verwerten.
    Ob Du diese Vitamine nun "natürlich" oder "künstlich" zuführst (ein chemischer Unterschied besteht nämlich nicht) wird an dieser Situation nichts ändern.


    Um Vitamine (oder Nährstoffe generell) verwerten zu können, müssen folgende
    Voraussetzungen erfüllt sein:
    - Der Darm benötigt ausreichend Zeit, um die Stoffe aus der Nahrung hersauszulösen und zu absorbieren.
    - Der Darm muß über die richtigen "Werkzeuge" (Enzyme, Verdauungssäfte, ggf. Bakterien der Darmflora) verfügen, um an die Nährstoffe gelangen zu können.
    - Auch die Nährstoffe dürfen sich nicht gegenseitig behindern.



    Auf Deinen Fall bezogen heißt das:
    Solange Deine Verdauung durch die unverträgliche Nahrung mehr auf die Entsorgung (sprich Dünnpfiff) als Verdauung eingestellt sein sollte, so hat Dein Darm gar nicht die nötige Zeit, um jene Nährstoffe aufzunehmen, die erst nach aufwendigen Zerlegungsprozessen zur Verfügung stehen.


    Nimmst Du dann auch noch Dinge zu Dir, deren Geschmacksreize Du bewußt ausschaltest oder ignorierst, gerätst Du in Gefahr, daß Du die Prozesse, die trotz aller Eile doch noch ablaufen könnten, unsinnigerweise blockierst.
    Denn üblicherweise ist der Geschmackssinn genau dafür da, um dies zu verhindern. Übergeht man ihn durch geschmacksfreie Pillen oder durch die Disziplin, die besonders den "guten Dicken" eigen ist - schließlich ist "gesundes Essen" erste Bürgerpflicht :rolleyes: , so verschärft man das Problem anstatt es zu lindern.


    Solltest Du Obst bisher nur im festen Glauben gegessen haben, daß es Deine Vitaminversorgung sichert, auch wenn es Dir ansonsten nicht gut tut ... tja... angesch***en.
    Wahrscheinlich hat es sogar noch die Nährstoffe, die Du hättest verwerten können, auf dem übereilten Weg nach draußen mitgerissen.


    Und da der Darm ein sehr wichtiger Pfeiler des Immunsystems ist, kommt es bei Unverträglichkeitsproblemen nicht selten auch zu einer erhöhten Anfälligkeit gegen Infektionen.
    Der Vitaminmangel muß dabei nicht einmal ursächlich sein - er ist eine Folge des völlig überlasteten Darms, der sowohl seine Funktion als Nährstofflieferant als auch die des Filters für unzuträgliche Bestandteile nur noch ungenügend wahrnehmen kann.


    Mein Tip:
    Versuche Dein Essen so zusammenzustellen, daß Deine Verdauung möglichst wenig daran herumzumeckern hat und verzichte dabei möglichst weitgehend auf aufgepeppte Lebensmittel jedweder Art.
    Wenn Du das schaffst, sollten sich eventuelle Mangelzustände (so sie denn welche sind) innerhalb kürzester Zeit (wenige Wochen) von alleine verflüchtigen.



    Ich denke, ich habe das schon öfters geschrieben:
    Ich habe während meiner unerkannten Unverträglichkeitsprobleme täglich massenhaft Pillen gegen die "Mangel"-Erscheinungen in mich hineingestopft. Und das, obwohl ich ja so superduper gesund und vitaminreich gegessen habe.
    Nach meiner klitzekleinen Nahrungsumstellung auf lauter Sachen, die angeblich überhaupt gar keine Vitamine enthalten (u.a. weißes Mehl) war der "Mangel" schwuppdiwupp behoben. Einfach deswegen, weil ich nun 100% der wenigen Inhaltsstoffe tatsächlich auch verwerten kann und nicht mehr 99,9% der achsotollvielen Sachen mit Nachdruck der Kanalisation überantworte.
    Und in der ganzen Zeit hatte ich nicht einmal mehr eine Erkältung.


    Hier gibt es die

    zum Nachlesen ;)

  • Ich pflege ja meine gesunde "Vitaminallergie", das heißt dass ich selbst auf Früchtetee Halsweh und fiebrige Knochenschmerzen bekomme. Bis ich das realisiert hatte, hat es Jahre gedauert.
    Ich vertrage deshalb auch die besten und teueresten Vitaminpillchen oder Rote-Grüne-Gelbe-Beete-Säftchen und sonstige supergesunde-Heilsbringer aus der Apotheke genauso wenig. Hat auch wieder Jahre gedauert, bis ich da dahinterkam.

    Ich bin Blutgruppe 0, die haben alles was sie brauchen, damit tröste ich mich, weil ich mich nicht pseudo-apothekenrundschaumäßig-gesund ernähren und bevitaminen kann.
    Das gleiche gilt für Selen und Kalzium und Magnesium...

    Immer wenn ich dachte: "Jetzt tuste deinem Körper mal was Gutes!", hatte ich diese blöden Symptome und fühlte mich, mies und elend. Ohne "Zusatzstoffe" geht es mir gut wie immer. Dann bleib ich halt unbevitamint und gesund.

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