• Mein Sohn ( 11 ) ist leicht übergewichtig. Jetzt hat er sich entschlossen, abzunehmen. Und ich muss sagen : er zieht es durch.


    Ich habe es einmal mitgemacht, dass eine meiner Töchter mit 15 Jahren in die Magersucht abgerutscht ist. Nun habe ich viel Angst, dass es bei dem Kleinen genauso endet. Natürlich möchte ich ihn bei seinem Wunsch abzunehmen unterstützen aaaber.......


    Was mache ich jetzt?????


    Liebe Grüße


    Biggi

  • Hallo Biggi!

    Wie wäre es, wenn Du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen würdest?!
    Es gibt, glaube ich, in jeder größeren Stadt ambulante Einrichtungen, wie zum Beispiel Moby Dick. Dort unterstützen Ärzte und Therapeuten die Kinder und deren Familien und können ggf. gegensteuern.

    Besonders bei Kindern finde ich es wichtig, dass da jemand drauf schaut, der Ahnung hat.

    Liebe Grüße,
    hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen....

    Fedora

  • 11 und leicht übergewichtig?

    Ich würde zusehen, dass er genug isst und versuchen ihm klarzumachen, dass er nur zu warten braucht, bis sich seine Körpergröße an sein Gewicht anpasst.

    Viele Grüße
    Marnie

  • Hallo, ihr Lieben


    @ Feenstaubflocke: Er verzichtet auf Süßigkeiten, isst kein Mc und soweiter mehr, hat alle süßen Getränke gegen Selters eingetauscht....
    und das ist ja auch soweit ok. Nur hatte meine Tochter genauso angefangen und dann wurde das essen immer weiger... bis es schließlich bei 1oder 2 Äpfeln am Tag war.....und ich hab eben Angst davor, dass es bei ihm genau so endet. Ist vielleicht Blödsinn aber die Angst ist da.
    @Marnie: Hab ich alles versucht. Aber die Kinder in der Schule haben ihn schon manchmal geärgert und er will jetzt unbedingt so aussehen, wie sein Freund, obwohl der einen ganz anderen Körperbau hat.
    Aber da kann man als Mutter reden was man will.:(


    Liebe Grüße


    Biggi

  • Ich denke es ist wichtig, das man als Kind lernt, wie man mit Essen umgeht. Also von jedem etwas, nicht immer das gleiche, das Süßes auch MAL erlaubt ist etc. Bezieh ihn doch beim Kochen mit ein, dass er die verschiedenen Lebensmittel kennenlernt. Und er kann sich ja auch bewegen, das heißt ja nicht, das er dann magersüchtig wird. Den gesunden Umgang mit Sport und Essen ist schon im frühen Kindesalter wichtig.


  • Ich würde zusehen, dass er genug isst und versuchen ihm klarzumachen, dass er nur zu warten braucht, bis sich seine Körpergröße an sein Gewicht anpasst.



    Das funktioniert nie und nimmer! Von ca. 120cm bis 185cm ist das gewicht bei mir nie verwachsen. War früher auch leicht übergewichtig. Vielleicht 1-3kg zu viel. Heute habe ich einen BMI von 57!!
    Nichts verwachsen.

    Ich finde es gut, das er was macht. Gesunde Ernährung ist ja auch wichtig. Würde allerdings auch professionelle Hilfe dazu ziehen. Da er für eine eigentlich "Diät" zu jung ist.
    Aber gegen eine Ernährungsumstellung ist nichts zu sagen, sofern diese vernüftig abläuft. Er soll halt nicht Hungern oder so. Nur gewisse Sachen austauschen.

    LG

  • Moin Biggi,


    ich sehe dein Dilemma, weil einerseits ja tatsächlich ein geringes Übergewicht bei deinem Sohn vorliegt -wobei seine Umstellung für ein normales Kind eher Zeitlich begrenzt sein dürfte, wenn er bis einschließlich Weihnachten nix süßes isst würd ich mir an deiner Stelle Gedanken machen und wirklich genauer Hinsehen.


    Ebenso wenn er so wie deine Tochter damals anfängt seine normalen Essensmengen immer weiter zu reduzieren - also drauf achten das er Morgens Brot oder Müsli oder eben Cornflakes isst (jedenfalls auch Kohlehydrate), das er mittags oder abends eine "warme Mahlzeit" auch isst (je nachdem wie ihr kocht) und eben zwar auch Obst, aber nicht nur noch Obst.


    Normalerweise ist es tatsächlich so das sich geringes Übergewicht eher "verwächst" - passiert das Gegenteil würde ich nach den Ursachen fragen und nicht das "Symptom" behandeln.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Ja, ich habe das bei beiden meiner Kinder erlebt. Sie wechselten, bis sie ausgewachsen waren immer wieder von "Pummelchen" zu "Schlacks".


    Meine Tochter war mit 15 an der Grenze zum Untergewicht und mein Sohn in dem Alter an der Grenze zum Übergewicht. Aber nun sind sie beide einfach nur schlank.


    In bisschen sehe ich das auch als meinen Verdienst an, denn der Rest der Familie: Meine Eltern, Tanten, meine Schwester und ich sind alle übergewichtig. Und ich glaube das liegt tatsächlich daran, dass wir alle irgendwie von Kindesbeinen an viel zu viel "Gewese" ums Essen gemacht bekamen.


    So lange sich bei meinen beiden aber weder eine Mager- noch eine Esssucht abgezeichnet hat, habe ich das Essen als absolut zweitrangig abgetan. Nach dem Motto:


    - Man isst, um nicht zu verhungern.


    - Essen ist weder gut noch schlecht und schon gar keine Belohnung.


    - Und Süßigkeiten sind eine Leckerei aber keine Hauptmahlzeit.


    - Ob man seinen Teller leer gegessen hat, hat absolut keine Auswirkungen auf das Essen-


    - Was man nicht mag, isst man nicht. Deshalb bekommt man aber noch lange keine Extra-Wurst gebraten.


    Es war nicht ganz einfach, meinen Kindern das zu vermitteln, weil ich mein Leben lang halt anderes gelernt hatte. Aber es hat geklappt.


    Nur das eine macht mir noch ein paar Probleme, weil es mir manchmal schwer fällt selbst dran zu glauben:


    Mama ist eben dick. Es gibt dünne Menschen und dicke, welche mit blauen Augen und welche mit braunen, große und kleine. Das ist eben so. Jeder Körper hat das Aussehen, die Größe und den Umfang, der für ihn am besten ist. Und wenn man versucht, etwas daran zu ändern, erreicht man oft das Gegenteil.


    Naja, bin jetzt ein bisschen abgeschweift...
    Macht nichts.


    Viele Grüße
    Marnie

  • Hallo, Biggi! Eine kurze Frage hätte ich an Dich: Was und wieviel hat denn Dein Sohn mitbekommen von der Magersucht Deiner Tochter?


    Das ist eigentlich sogar die entscheidende Frage. Denn wenn das Thema Magersucht ein vorherrschendes Thema war und dein Sohn das ganze mitbekommen hat, dann kann die "Ernährungsumstellung" und der Wunsch abzunehmen ganz entscheidende psychologische Ursachen haben.


    Manchmal ist ein Tisch aber nur ein Tisch, damit meine ich, vielleicht will er nur 2-3 kg abnehmen, weil seine Angebetete mal geäußert hat, dass sie Jungs mit Bauch häßlich findet. Das Problem ist, hier wird man das nicht rausfinden. Warum nimmst du nicht mal Kontakt mit einem Psychologen oder einem Experten für Ernährung Kontakt auf und läßt dich beraten? Diese Leute können die Motivation deines Sohnes zur Abnahme vielleicht eher herausfinden als das Forum hier.

  • Er verzichtet auf Süßigkeiten, isst kein Mc und soweiter mehr, hat alle süßen Getränke gegen Selters eingetauscht....
    und das ist ja auch soweit ok. Nur hatte meine Tochter genauso angefangen und dann wurde das essen immer weiger...



    Also zunächst einmal klingt das sehr vernünftig, Dein Sohn hat seine Ernährung umgestellt. Süssigkeiten, McDonalds und Cola braucht kein Kind ( das sage ich als eine, die sich als Kind davon hauptsächlich ernährt hat )
    Das ist zunächst mal überhaupt kein Grund besorgt zu sein und nur weil Deine Tochter auch so angefangen hat und später eine Esstörung entwicklet hat, muss das bei Deinem Sohn nicht genauso sein. Es ist sogar sehr unwahrscheinlich, erstens weil Magersucht bei Jungen zwar vorkommt, aber doch deutlich seltener als bei Mädchen und zweitens weil man nicht drumherum kommt seine Ernährung umzustellen, wenn man abnehmen will und vor allem das Gewicht dann auch halten will. Die wenigsten, die das machen, werden magersüchtig.
    Solange er kein auffälliges Verhalten zeigt was seine Ernährung betrifft gibt es keinen Grund sich Sorgen zu machen.
    Ganz im Gegenteil, Du solltest stolz auf Deinen Sohn sein. Daß er mit 11 Jahren so eine Entscheidung trifft und auch durchzieht, zeigt wie reif er schon ist.
    Ich wünschte ich wäre mit 11 auch so reif gewesen, aber gerade in dem Alter habe ich mir viele Kilos angefuttert und verwachsen haben sie sich auch nicht mehr. :(

    Gruss Janina

  • Liebe Leute, so leid es mir tut, aber ich muss mal mit Euch schimpfen. Ich glaube, es ist keine allzu taktvolle Vorgehensweise, einer Mutter zu gratulieren, dass ihr Sohn nun auch seine Ernährung umstellt, wenn sie Euch oben mitgeteilt hat, dass sich bei ihrer Tochter aus einer ebensolchen Ernährungsumstellung eine Magersucht entwickelt hat - von der wir nicht wissen können, wie viel Leiden sie über die Tochter und die Familie gebracht hat.

    Ich habe durchaus Verständnis für Eure Gefühle des "Hätte ich damals doch nur...!" Auch wenn ich persönlich viele Geschichten kenne, bei denen die Diäten, pardon: Ernährungsumstellungen im Kindesalter aus einem moppeligen Kind einen dicken oder sehr dicken und im schlimmsten Fall essgestörten Erwachsenen gemacht haben. Trotzdem, wie gesagt: Ich verstehe und vor allem: Ich respektiere Eure Gefühle.

    Macht Ihr das bitte auch. Diese Mutter da namens Biggi macht sich ernsthafte Sorgen, dass ihr Sohn ebenfalls eine Essstörung entwickeln könnte. Sie hat miterlebt, wie sowas anfangen kann, sie hat Angst. Und was sagt Ihr ihr? Sei froh, sei stolz, ich finde das gut? Findet Ihr das wirklich angemessen?

  • Da möchte ich mich Hermine anschließen. Diätbemühungen eines 11-Jährigen sprechen m.E. nicht für Reife, sondern für Verzweiflung. Intuitiv fände ich es wichtig, von der Fokussierung aufs Essen und Gewicht wegzukommen. Fachmännische Hilfe kann da sicher nicht schaden, gerade in einer durch eine Essstörung vorbelasteten Familie. Denn unabhängig davon, wieviel der Junge von der Magersucht seiner Schwester mitbekommen hat, es wird ihm nicht entgehen, wie sehr seine Mutter jetzt "anspringt".

  • Aber das genau ist doch die Sache.


    Was nun?


    Ist das jetzt eine "Phase", die einfach von alleine wieder aufhört. So wie das bei meinen Kindern war oder zeichnet sich da etwas ernsthaftes ab.


    Mein Sohn meinte auch einmal, er müsse abnehmen und ganz viele Muckies bekommen. Da war dann plötzlich Mäckes und Co. verpönt und er hat sich mit Hanteln rumgequält. Das war nach ein paar Wochen vorbei.


    Wenn ich da mit ihm zum Therapeuten gelaufen wäre, wer weiß, was dann davon geworden wär.


    Man kann das ganze nicht boykottieren, ohne dass die Kinder "trotzig" gerade deshalb weitermachen.


    Man sollte das aber auch nicht unterstützen.


    Und ignorieren ist auch nicht der richtige Weg.


    Ich habe einfach beobachtet, ohne ständig drüber zu reden. Einfach, damit es nicht noch eine "künstliche" Gewichtigkeit bekommt. Zum Glück war es dann nicht nötig, dass ich irgendwie eingreife.


    Viele Grüße
    Marnie

  • Wenn ich da mit ihm zum Therapeuten gelaufen wäre, wer weiß, was dann davon geworden wär.

    Wenn du zum Therapeuten gelaufen wärst, hättest du vielleicht nur ein paar Tipps bekommen, evtl. den, einfach mal abzuwarten. Wenn du deinen Sohn zum Therapeuten (mit)geschleppt hättest, wer weiß. Das kann tatsächlich unnötig pathologisieren und aus einer Mücke einen Elefanten machen, letztendlich das Problem überhaupt erst zu einem ernsthaften Problem werden lassen. Da wäre ich auch sehr vorsichtig. Auch Einrichtungen für übergewichtige Kinder würde ich nicht sofort aufsuchen. Angesichts der Vorgeschichte würde ich mich aber rückversichern, zunächst mal allein, für mich selbst. Außerdem: Biggi schreibt, dass sie Angst hat, was ich sehr verständlich finde. Aber das bedeutet auch, dass die Sache bereits jetzt ein sehr wichtiges Problem ist - wenn auch unausgesprochen.

    Man kann das ganze nicht boykottieren, ohne dass die Kinder "trotzig" gerade deshalb weitermachen.

    Man sollte das aber auch nicht unterstützen.

    Und ignorieren ist auch nicht der richtige Weg.

    Diese Problematik dürfte Therapeuten für Kinder und Jugendliche bekannt sein. Und vielleicht gibt es da nützliche Tipps, die von der Diät wegführen, ohne Lösungsversuche eines 11-Jährigen zu boykottieren (oder entgegen der eigenen Überzeugung zu unterstützen) oder mit der Diät gleich den gesamten Leidensdruck des Kindes zu ignorieren.

  • Hallo alle ihr Lieben,


    ich danke euch sehr, dass ihr euch so viele Gedanken macht und mich mit meinem Problem ernst nehmt. ( Was man von meinen Freunden und Bekannten nicht uneingeschränkt behaupten kann.)


    Ich habe zur Zeit beruflich wahnsinnig Stress ( selbständig heißt selbst und ständig!!!! ) so dass ich nicht ausführlich antworten kann.


    Ich werde das in den nächsten Tagen nachholen und danke euch allen für eure Tipps und das ihr mir überhaupt zugehört habt.


    Liebe Grüße


    Biggi



  • Macht Ihr das bitte auch. Diese Mutter da namens Biggi macht sich ernsthafte Sorgen, dass ihr Sohn ebenfalls eine Essstörung entwickeln könnte. Sie hat miterlebt, wie sowas anfangen kann, sie hat Angst. Und was sagt Ihr ihr? Sei froh, sei stolz, ich finde das gut? Findet Ihr das wirklich angemessen?



    Ich nehme ihre Sorgen doch ernst, ich finde es auch gut, daß sie sich Sorgen macht und ich kann auch verstehen, daß sie Angst hat, nach dem, was sie mit ihrer Tochter erlebt hat.
    Ich möchte sie aber nicht auch noch in ihrer Angst bestärken, denn so wie sie das Essverhalten ihres Sohnes beschrieben hat, scheint es mir völlig unbedenklich zu sein.
    Ihr Sohn ist ja nicht in den Hungerstreik getreten, er hat auch keine Trennkost Diät begonnen oder sonstwelche Experimente. Er will, so wie ich es verstehe, einfach auf gewisse Nahrungsmittel verzichten, die außer daß sie kalorienreich sind, keine Vorteile haben. Er macht genau das, was Ernährungsberater empfehlen.
    Wenn er statt Limo lieber Wasser trinkt, statt einem Bic Mac lieber ein Vollkornbrötchen mit Geflügelwurst und statt ner Tafel Schokolade lieber eine Banane isst, ist daran doch nichts schlimm ?

    Gruss Janina

  • Moin Janina,


    so viel Unschuld - du hast sicherlich keinerlei Allergien oder Unverträglichkeiten, oder?


    von dem Weg in eine EssStörung ist dir sicherlich auch nur wenig bekannt - es beginnt jedoch meistens mit einer "simplen notwendig erscheinenden Diät/Ernährungsumstellung".
    Wobei ja doch das stimmt - nicht jeder Mensch der mal eine andere Ernährungsform oder sogar eine "diät" ausprobiert hat landet in einer ES.


    Aber genau da dürfte das Problem liegen - wenn in einer Familie schon ein Mitglied (Tochter) eine ES entwickelt hat ist es völlig normal das die Mutter bei jedem weiteren Kind das mit so etwas anfängt auch entsprechende Ängste entwickelt. Die Frage wie Berechtigt diese Ängste sind, kann jedoch meist auch nur die Beobachtung der Mutter selbst zeigen.


    Mein Rat war es einfach weiter zu "beobachten" und weder in Panik zu verfallen, noch es als Harmlos ab zu tun.


    Liebe Grüße,
    Cailly

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