J. K. Rowling

  • Hallo,

    schaut mal; das habe ich gerade gefunden:

    http://www.jkrowling.com/texto…extrastuff_view.cfm?id=22

    Rowling bringt es auf den Punkt. Eigentlich finde ich ein derartiges Verhalten, so von außen betrachtet, ziemlich unemanzipiert. Ist "fett" wirklich das schlimmste, was ein Mädchen sein kann? Da reduziert man sich ja (innerhalb des eigenen Geschlechts) auf die Figur; als wären die Chancen bei Männern das wichtigste im Leben. Eine funtionierende Partnerschaft ist zwar schön, aber ich könnte es echt nicht ab, wenn ich mir bezüglich meines Aussehens eine wahnsinnige Mühe geben müsste, während ein Mann seinen Platz an der Seite einer Frau einfach dadurch rechtfertigen kann, dass er ein Mann ist. Es wird oft als unmännlich bezeichnet, wenn Männer viel Wert auf ihr Äußeres legen; aber wenn im Gegenteil eine Frau nicht besonders auf ihr Erscheinungsbild und ihre Figur achtet, gilt sie leicht als "Mannsweib" oder "Kampfemanze".

    Aus vielen Berichten hier im Forum wird ersichtlich, dass Frauen häufiger wegen ihrer Figur blöd angequatscht werden. Glaubt ihr, dass das irgendwann mal anders wird? Frauen werden heutzutage ja viel weniger als Anhängsel betrachtet als noch vor 50 Jahren, aber ganz scheint diese Idee noch nicht verschwunden zu sein :mad:.

    Liebe Grüße

    Sweetheart

  • Nun ich denke, das ist alles nicht neu - nur eben einmal sehr schön auf den Punkt gebracht.

    Aber solange Frauen sich selbst ohne Widerspruch auf ihr Aussehen reduzieren lassen, solange ihnen selbst die äußere Hülle wichtiger ist als ihr Wesen, solange sie nicht emanzipiert genug sind, jedem, der sie so oberflächlich beurteilt, den Stinkefinger zu zeigen, solange Eltern ihre Kinder schon auf die Waage stellen, statt ihnen ein gesunders Selbstbild vorzuleben und mitzugeben, solange Menschen unbedingt dem jeweils vorherrschenden Ideal unbedingt nacheifern müssen ... usw. usw. ...

    Es gibt immer "Gruppenzwänge/Modediktate" (oder wie auch immer man es nennen will), denen sich manche Menschen nicht entziehen können oder wollen und über die sie nicht nachdenken möchten, denn dann müßten sie vielleicht ihr eigenes Bild reflektieren ... und könnten evt. feststellen, daß in ihrem Leben gar nichts großartiges "interessantes" existiert außer der Tatsache, daß sie schlank sind ... oder die neueste aktuell hippe Klamotte tragen ... oder oder oder.

  • Moin Sweetheart,


    also zuerstmal muss ich zugeben das ich wenn ich eine Tochter hätte mir sie auch eher wie Hermine denn wie Pansy wünschen würde :D


    Aber zu deiner Frage....
    nun Frauen werden nicht mehr als "Anhängsel" und demnach nach dem Status (Beruf, usw.) ihres Ehemannes beurteilt - dafür aber noch sehr viel mehr nach ihrem Aussehen und leider halt seit der "Diätwahn" ausgebrochen war eben nach der "Figur".


    Ob das irgendwann anders wird? Ich glaube nicht das dies etwa "globaler" gesehen bald zu einer Änderung kommen wird.
    Obwohl es ganz sicher auch Gruppen von Menschen gibt die erkannt haben das dies "zu Oberflächlich" ist, bzw. wo eben andere Eigenschaften als viel "wichtiger" angesehen werden.
    Hoffen wir mal das genau diese "Gruppen" von Menschen immer mehr werden und das jede dicke Frau die unter mangelndem Selbstwertgefühl leidet mit solchen Menschen in Kontakt kommt.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat

    Meine Mädchen sollen wie Hermine sein, nicht wie Pansy Parkinson.

    Quelle

    Hm, so so. Pansy Parkinson wird in den Potter-Büchern als "mopsgesichtig" beschrieben, nicht etwa als schlank. Ohnehin ist es auffällig, wie die Autorin das Klischee böse = hässlich und nicht zuletzt dick = dumm überstrapaziert.
    Äußerst scheinheilig, Frau Rowling.

  • dick = dumm überstrapaziert.
    Äußerst scheinheilig, Frau Rowling.



    Das würde ich so nicht unterstreichen - denk' nur mal an die Figur des Neville ...

    Und Hermine wird nicht gerade als Schöhnheit beschrieben - sondern eher als recht farblos bis mausig.

    JKR Schwarz-Weiß-Schilderungen zu unterstellen ist nicht ganz richtig - viele der Figuren sind (gerade in den Anfangsbüchern) sehr vielschichtig und durchaus in etlichen Graustufen geschildert.

  • Nunja, aber auffallend ist es schon, dass die


    dummen auch die gefräßigen sind: Crabbe, Goyle, Duddley


    und die etwas "seltsamen" auch seltsame Dinge essen: Luna, ihr Vater oder Hagrid

  • Als Paradebeispiel für dick = häßlich, dumm und gemein usw. könnte man vor allem Dudley Dursley nennen. Wenn Rowling da tatsächlich frei von Vorurteilen ist, wieso macht sie dann zwei Personen aus der Familie, in der Harry aufwuchs, so unerträglich dick? Tante Magda scheint ein ähnliches Schicksal zu teilen. Nur Petunia "darf" dünn sein - kein Wunder, denn sie ist eine Verwandte des eher dünnen Harry.

    Ich muß zugeben, daß mir das beim ersten Lesen der Potter-Bände nicht aufgefallen ist. Allerdings habe ich mich auch ein wenig mit Dudley identifiziert, denn zweierlei hatten wir mit 11 Jahren gemeinsam: Liebende Eltern und Übergewicht. (Ohne Zusammenhang - also überfüttert hatten sie mich nicht).

  • Nur Petunia "darf" dünn sein - kein Wunder, denn sie ist eine Verwandte des eher dünnen Harry.


    Nun ja, Tante Petunia ist ja auch nicht wirklich eine positive Gestalt, Snape ist auch eher hager - ob in "Magersüchtigen-Foren" darüber diskutiert wird, wie negativ die Dünnen dargestellt sind? :D

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • ich finde harry potter cool ;). lese gerade das letzte erschienende Buch und bin fasziniert mit welcher Fantasy sie das Buch schreibt. erstmal auf so ne Geschichte überhaupt kommen.

    ich finde rowlings zitat gut, damit besagt sie eigentlich nur, das ihre Töchter nicht so verznirpt sein sollen wie die schönheitsideale.

    Hermine ist ja auch ziemlich farblos gehalten....ich weiß nur nicht was das für ne Bedeutung haben soll gg..
    dudley...nun, der ist ganz schön gemein zu dem dünnen Harry...da wiederum muß ich zugeben...wieso hat sie gerade nen dicken Dudley genommen, der so gemein ist?????
    hm.......

  • momentmal fibi, du liest doch gerade das buch. dann bist du sicherlich an die stelle gekomme wo sich harry von den dursleys verabschiedet(so mehr oder minder) und dudley ist der einzige der sich richtig von harry verabschiedet hat, in gegensatz zu seinen eltern. also ist in ihm doch ein guter kern, oder nich?

    jetzt zum eigentlichen thema zurück zu kommen. Ich glaube j.k.rowling will uns einfach damit sagen das ihre töchter einfach normal sein sollten. jetzt kommt bestimmt wieder die frage was ist denn normal?
    für mich heißt einfach normal leute nicht nach ihren aussehen zu beurteilen sondern nach dem charakter und was sie im kopf haben.

  • Ja, denke auch das die Rowling ziemlich scheinheillig ist. In ihren Büchern verwendet sie ja grade das Klischee vom dicken als hässlich und gemein. Nicht nur Dudley sondern auch die Kumpels von Draco werden als ziemlich dümmlich dagestellt.

  • Dudley wird doch im Laufe der Reihe zum Muskelprotz, wenn ich das recht in Erinnerung habe? Und diese schnubbelige, runde Hausfrau namens Molly Weasley ist doch sicherlich keine negative Figur?

    Ich finde bei Harry Potter alles: Nette Dicke, blöde Dicke, nette Schlanke, böse Schlanke. Dat is ja man fast so wie im richtichen Leben, wa?

  • Zitat von Hermine

    Ich finde bei Harry Potter alles: Nette Dicke, blöde Dicke, nette Schlanke, böse Schlanke. Dat is ja man fast so wie im richtichen Leben, wa?

    Findest du wirklich? Ich empfinde Rowlings Schreibweise als extrem schwarz-weiß und klischeeüberladen, ihre Charaktere als platt und eindimensional. Interessant, dass es darüber so unterschiedliche Sichtweisen gibt.

  • Jetz haben wir schon so viele Gegenbeispiele für dick= doof und böse o.ä. gefunden und trotzdem gibt es wahrscheinlich immer Menschen hier, die sich angegriffen fühlen. Aber grade bei den wichtigen Personen wie Dudley ist es eigentlich ganz klar, warum er dick ist. Er wird einfach verhätschelt und verwöhnt. Und sein Vater wird nicht neben dem Essenstisch stehen und seinem Sohn beim Essen zusehen. Es ist wohl auch der Vorstadtüberfluss, dem sie erliegen.


    Hagrid ist dick weil er ein Halbriese ist. Und Riesen werden historisch oft als etwas beleibter dargestellt. Und es wäre auch komisch, wenn er ein dürrer Hänfling wäre und dann Drachen bändigt o.ä.


    Und dass in den Büchern manche Menschen seltsame Sachen essen, könnte vielleicht daran liegen, dass das ein Fantasyroman ist und das es auch einfach ein Stilmittel ist, einen literarischen Charakter mit bestimmten Eigenschaften zu belegen. Und das sind durchaus manchmal Klischees, aber die sind manchmal nötig, um etwas so darzustellen, dass der Leser merkt, was man will.


    Ich persönlich finde, dass sie eine relativ realistische Mischung zwischen dick und dünn hat und meiner Ansicht nach ist sie nicht scheinheilig.

  • Findest du wirklich? Ich empfinde Rowlings Schreibweise als extrem schwarz-weiß und klischeeüberladen, ihre Charaktere als platt und eindimensional. Interessant, dass es darüber so unterschiedliche Sichtweisen gibt.

    Na, ich habe ja keine allgemeine Literaturkritik abgegeben, sondern nur eine kleine Einschätzung der dick-dünn-Verteilung. ;)

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