Der richtige Weg...

  • Hallo, ich stell mich mal kurz vor. Ich bin Artanis, 31 und seit ich denken kann essgestört und übergewichtig. Ich hab von der Bulemie bis zur Fresssucht alles durch. Auch Therapien, Klinikaufenthalt und Ernährungsberatung. Im Moment geht es mir recht gut, auch mit dem Essen klappts meistens. Jetzt würd ich doch gerne versuchen, von meinem hohen Gewicht runterzukommen, oder wenigstens mein Gewicht zu halten. Ich hab mich gefragt, wie ich das machen soll. Es gibt ja mehrere Möglichkeiten: -alle Arten von Diäten (FdH, LowFat, Weight Watchers...) -Sport -Ernährungsumstellung (wobei das für mich eigentlich auch ne Diät ist) Mir gefallen alle drei Möglichkeiten nicht. Die Gefahr des Rückfalls ist doch ziemlich groß. Oder man nimmt alles wieder zu, was man abgenommen hat. Meine Frage ist: Kann man überhaupt dauerhaft abnehmen? Ich hab mal irgendwo gelesen, daß der Körper nix hergibt, was er mal draufhatte. Das würde ja bedeuten, daß der Zeiger nur nach oben gehen kann, nie nach unten. Ich träume davon, "normal" zu essen. Genau so viel, wie mein Körper braucht. Ohne Selbstkasteiung. Und dann nehme ich gaaaanz langsam (von mir aus bloß 5 Kilo im Jahr) ab. Meint ihr, das ist möglich? Wie denkt ihr dazu? Ich hoffe, ich habe eure Regeln nicht verletzt. Wenn doch, dann löscht meinen Beitrag wieder. Aber dieses Thema beschäftigt mich... Liebe Grüße, Artanis

  • Wie lange "klappt es" denn schon mit dem Essen? Und was heißt das, dass es klappt?

    Möglich ist es sicherlich, wie Du es beschrieben hast, und ich denke, es gibt hier auch einige, die Dir von genau dieser Erfahrung berichten können: Nach Bedarf und ohne Schielen auf die Waage essen und dabei langsam abnehmen. Zumindest, wenn man von einem hohen Gewicht ausgeht. Womit Du dabei allerdings rechnen musst: Dass es ein bisschen dauert, bis es "anschlägt". Und dass Du keine 55 kg-Elfe wirst, sondern ein bisschen "Reserve" behältst.

    Von gezielten Maßnahmen zur Gewichtsreduktion würde ich mit Deiner Vorgeschichte absehen. Ich denke, da ist Dein Instinkt schon ganz richtig. :)

  • Meine Frage ist: Kann man überhaupt dauerhaft abnehmen?

    Das dürfte darauf ankommen, wieso man zugenommen hat und wieviel man dauerhaft abnehmen möchte. Hat man sich dick diätet, stelle ich mir den Rückweg schwierig vor, schließlich hat der Körper aus den Hungersnöten was gelernt. Bei hormonell bedingtem Übergewicht könnte es schon ganz anders aussehen, sofern die Ursache behoben wird.

    Ich hab mal irgendwo gelesen, daß der Körper nix hergibt, was er mal draufhatte. Das würde ja bedeuten, daß der Zeiger nur nach oben gehen kann, nie nach unten.

    Biologisch sind wir darauf eingestellt, Hungersnöte und Gewichtsverlust überzukompensieren. Ich weiß nicht, inwiefern der Körper mit der Zeit lernen kann, dass demnächst nicht mit weiteren Hungersnöten oder auszehrenden Krankheiten (= Bulimie) zu rechnen ist. Wenn er es lernen kann, sollte es möglich sein, sich von dem einen oder anderen kg zu trennen.

    Ich träume davon, "normal" zu essen. Genau so viel, wie mein Körper braucht. Ohne Selbstkasteiung. Und dann nehme ich gaaaanz langsam (von mir aus bloß 5 Kilo im Jahr) ab. Meint ihr, das ist möglich?

    Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wirst du so dein Gewicht zumindest halten und nicht weiter zunehmen. Rein intuitiv kann ich mir auch eine Abnahme vorstellen, allerdings nicht bis zum früheren "Ausgangsgewicht".

    In einer Sache bin ich mir allerdings sicher: Mit allen möglichen Arten von Diäten oder Ernährungsumstellungen wirst du auf lange Sicht nicht nur zunehmen, sondern auch einen Rückfall in die Essstörung provozieren.

  • Danke für eure Antworten. Ich möchte noch was zu mir hinzufügen: Ich hatte zwar Bulemie, war aber trotzdem immer übergewichtig. Mal mehr, mal weniger... Ich möchte auch keine 55 kg Elfe werden (hihi), ein Gewicht von 80 Kilo wäre mein absoluter Traum. 100 kg wären auch ok. Solange ich dieses ohne Schwierigkeiten halten könnte. Hermine, mit dem Essen klappt es wie folgt: Seit etwa 1 1/2 Jahren nur noch sehr wenige (etwa 3 Mal im Jahr) Eß-Brechanfälle. Diese auch längst nicht mehr so schlimm, wie früher. "Eßtage" wie ich sie nenne, sind im letzten halben Jahr auch seltener geworden. Ich versuche, dreimal täglich zu essen, möglichst nix dazwischen und das klappt. Leider hab ich das mit den Mengen noch nicht so drauf, deswegen steigt wohl mein Gewicht. Was kann ich tun, um dieses:

    Zitat

    Nach Bedarf und ohne Schielen auf die Waage essen und dabei langsam abnehmen.

    zu erreichen?

  • Ich hatte zwar Bulemie, war aber trotzdem immer übergewichtig. Mal mehr, mal weniger...

    Das könnte immerhin bedeuten, dass dein Körper keine Hungerperioden kennt.

    Was kann ich tun, um dieses:


    zu erreichen?

    Ich bezweifle, dass es da - zumal angesichts einer Essstörung - einen Königsweg geben wird. Wahrscheinlich liegst du mit regelmäßigen Mahlzeiten aber ziemlich richtig. Nur das mit dem Hunger- und Sättigungsgefühl scheint noch nicht so recht zu klappen. Auch der Appetit als Wegweiser zur bedarfsgerechten Ernährung wird wohl noch nicht richtig "funktionieren". Sicher braucht das Zeit und Geduld. In deinen Therapien hast du wahrscheinlich schon mal so etwas wie "Genusstraining" kennengelernt. Das könntest du vielleicht in deine Mahlzeiten integrieren, um den Appetit zu trainieren. Und wie sieht es mit Hunger und Sättigung aus? Isst du bis "Oberkante Unterkiefer"? Falls ja, ist das so, weil du nicht merkst, wann du genug hast, oder weil du nicht aufhören kannst? Wandelst du - wegen dem "nix dazwischen" - immer noch am Rande täglicher Fressanfälle?

  • Wenn ich mich auf meine Mahlzeit konzentriere, und mich darauf "einlasse", merk ich schon, wann ich satt bin. Komischerweiße muß ich immer ganz schnell essen. Obwohl ich gerne esse, soll es möglichst schnell gehen. Dann merk ich natürlich nicht/zu spät, wenn ich satt bin. Bis "Oberkante/Unterkiefer" ess ich häufig. Weil ich nicht aufhören kann. Als Fressanfall würd ich das allerdings nicht bezeichnen. (Warum eigentlich nicht?)
    Argh! Du hast mich erwischt. Dieses Thema ist mir sehr unangenehm, und ich möchte am liebsten überhaupt nicht drüber nachdenken...ich weiß, mir würde es sehr helfen, wenn ich es schaffen würde, langsamer zu essen. Leider kann ich das überhaupt nicht umsetzten. Das klappt einmal, beim nächsten Mal schon wieder nicht. Irgendwas sperrt sich da bei mir...:o

  • Bis "Oberkante/Unterkiefer" ess ich häufig. Weil ich nicht aufhören kann. Als Fressanfall würd ich das allerdings nicht bezeichnen. (Warum eigentlich nicht?)

    Würde ich auch nicht. Das findet schließlich im Rahmen der normalen Mahlzeiten statt, und die musst du zu dir nehmen. Aber wenn du nicht aufhören kannst (unabhängig von einem Sättigungsgefühl), scheint noch ein gewisser therapeutischer Handlungsbedarf zu bestehen.

    ich weiß, mir würde es sehr helfen, wenn ich es schaffen würde, langsamer zu essen. Leider kann ich das überhaupt nicht umsetzten. Das klappt einmal, beim nächsten Mal schon wieder nicht. Irgendwas sperrt sich da bei mir...:o

    Kann es sein, dass du sehr viel von dir verlangst - hinsichtlich deiner therapeutischen Fortschritte? Du hast eine sehr schwere Essstörung in den Griff bekommen. Das ist eine Riesenleistung. Vielleicht ist es einfach noch zu früh, um übers Abnehmen nachzudenken oder um an deinem Essverhalten rumzufeilen. Ich würde eher versuchen, das Erreichte weiter zu stabilisieren und nicht das Essen wiederum - wenn auch unter anderen Gesichtspunkten - in das Zentrum des Interesses zu rücken. Bist du eigentlich noch in Therapie, oder wie lange liegt die zurück?

  • (Ich habe nicht alles gelesen oder nur überflogen)


    Ich glaube das eine nachhaltige Gewichtsabnahme nur mit sehr viel Disziplin möglich ist.
    Zudem muss man einen Absolut gefestigte Einstellung dazu entwickeln. .. meine Meinung.


    Das man im Endeffekt die komplette Ernährung damit Abstimmen muss ist denke ich mal ein Fakt ohne den es nicht geht.


    Ich hab zudem die Erfahrung gemacht das schon leichte Bewegung/ Gymnastik/Spazierengehen einem einfach ein gutes Körpergefühl gibt.
    Was den Auslöser geben KANN durchzuhalten.


    Ich bin das letzte mal mit 110 kg gejoggt was absoluter Blödsinn war.


    Wenn ich schon soviel von mir ausgehe... :o
    .. ich hab zurzeit nicht die Einstellung dazu zB nur einmal die Woche "deftig" zu essen. (obwohl ichs gerne würde)


    Wenn man sowas machen will muss man das Leben wollen und das ist super schwierig.


    Ich weiss nicht obs sowas gibt..
    Eine Art freie Gruppe die nicht direkt das Ziel hat abzunehmen, sondern erstmal nur Standpunkte und Ursachen abzuwägen um sich ggf. auf so eine Ernährungsumstellung vorzubereiten.


    sowas fänd ich mal richtig knorke..


    viel Erfolg .. ;)

  • Moin Zusammen,


    @Dj Splinter: Ich glaube du hast nichtmals bemerkt in welchem Unterforum du gerade schreibst *denk* Wir sind hier im EssStörungsbereich - da paßt dein Post absolut nicht, ist sogar eher konträr.


    Artanis: Ich denke du solltest zuerstmal deine Anforderungen an Dich selbst runter schrauben. Auch würde ich dir Empfehlen andere Ursachen wie nur das "falsche/zuviel Essen" als "Ursache" für dein Übergewicht zu sehen.
    Was das schnelle Essen betrifft
    - hast du schonmal versucht beim "langsamen Essen" in dich rein zu horchen, welche Gefühle aufkommen?
    - wenn du langsam isst, geht es dir dann "nur" darum weniger zu essen? (für mich ist der "genuß" dabei wichtiger)
    - hast du früher erlebt das du "schnell essen musstest" um genug zu bekommen? (unbewußte Ängste spielen beim Essen mit)
    - fällt dir das langsamere Essen in bestimmten Situationen oder bei bestimmten Mahlzeiten/Gerichten besonders schwer?


    Sorry wenn ich jetzt so viele Fragen in den Raum werfe, aber ich denke und erlebe es bei mir selbst immer wieder das ich solche Fragen brauche um weiter zu kommen.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Ich glaube das eine nachhaltige Gewichtsabnahme nur mit sehr viel Disziplin möglich ist.

    Ich glaube, dass jeder Versuch, die Nahrungsaufnahme zu disziplinieren, einen Essgestörten nur noch tiefer in seine Problematik treibt. Für einen, der mit Essstörungen kämpft, sollte es darum gehen, das Thema Essen von Zwang und Schuldgefühlen zu befreien. In diesem Bereich aus Zwangshandlungen herauszukommen. Da KANN es einfach nicht hilfreich sein, sich selbst noch weitere Zänge aufzuerlegen.

    Zitat von Artanis

    Bis "Oberkante/Unterkiefer" ess ich häufig. Weil ich nicht aufhören kann. Als Fressanfall würd ich das allerdings nicht bezeichnen. (Warum eigentlich nicht?)

    Ich glaube, ein klassisches Fressanfall läuft etwas anders ab. Jedoch: Permanentes Überessen, bis Oberkante Unterlippe, ist auch kein störungsfreies Essverhalten.

    Ich wünschte, ich wüsste, wie genau der Prozess der Gesundung für Dich ablaufen könnte, was Du tun könntest, um Dir da selbst zu helfen. Leider bin ich kein Therapeut. Der weiß sowas in der Regel besser. Hast Du denn gerade einen an Deiner Seite, dem Du solche Fragen stellen könntest?

  • Ich komme inzwischen besser klar, seit ich zwischen den Mahlzeiten kleine Snacks in Form von Obst zu mir nehme. Möglicherweise ist das zur Konstanthaltung des Blutzuckerspielels gut? Wie auch immer, es bekommt mir und ich bekomme nicht mehr so leicht Heisshungerattacken.

  • "Meine Frage ist: Kann man überhaupt dauerhaft abnehmen?"


    Ich habe ganz allgemein aus meiner Sicht geantwortet.


    Das ich keine Ahnung von Essstörungen habe ergibt sich mehr oder weniger aus meinem Post.. wenn ich jemandem zu nahe getreten bin dann tut mir das Leid.


    Ich bleibe aber dabei.. Jede Sucht, Abhängigkeit oder Krankheit benötigt Disziplin und den unbedingten Willen um etwas zu verändern!


    in dem Sinne .. viel Kraft weiterhin

  • Ich bleibe aber dabei.. Jede Sucht, Abhängigkeit oder Krankheit benötigt Disziplin und den unbedingten Willen um etwas zu verändern!

    Ich würde Dir sogar zustimmen, wenn es, beispielsweise, um Alkoholabhängigkeit geht. Disziplin und Wille sind da sicher sehr hilfreich, um sich vom Suchtstoff fernzuhalten.

    Ein Essgestörter jedoch hat diese Möglichkeit nicht. Worin er sich von anderen Suchtkranken unterscheidet. Denn er kann sich nicht komplett fernhalten vom Essen. Essen muss man. Deswegen ist das Therapieziel bei einer Esstörung auch ein anderes als bei einer Alkoholsucht. Und auch der Weg zur Gesundung ist ein anderer.

    Ein Alkoholiker gilt als trocken, sobald er nicht mehr trinkt. Wenn Du's mit einem Essgestörten vergleichst, müsstest Du den Alkoholiker nicht dazu bringen, den Alkohol stehen zu lassen, sondern regelmäßig welchen zu trinken, ohne dass das jedoch Suchtcharakter entwickeln dürfte. Bei der Alkoholsuch ist das Ziel: Wegbleiben davon. Für einen Essgestörten ist das Ziel: Ein anderes Verhältnis dazu gewinnen.

    Disziplin und Willen kann einem Essgestörten vielleicht insoweit helfen, als dass er zu seinen Therapiestunden geht. Aber beim Essen, ich bleibe dabei, ist es kontraproduktiv, aus den genannten Gründen. Denn sobald Du Deine Nahrungsaufnahme disziplinierst, hast Du das Therapieziel "Entspannt und nach Bedarf essen" leider verfehlt - und läufst zudem noch Gefahr, von einer Essstörung in eine andere Essstörung zu switchen, womit ja auch nicht geholfen ist.

  • Hallo Hermine


    ich sehe das wie du. Kontrolle und Disziplin können nicht der Weg aus der Essstörung sein. Zumal ja die meisten dadurch erst in die Essstörung gerutscht sind (Diäten, Kallorien zählen, Verzicht).


    Um wieder normal zu essen muß man vor allem lernen auf seinen Körper zu hören. Disziplin, wie das Abwiegen von Lebensmitteln, essen nach Uhr usw sind da eher kontraproduktiv.


    Ich komme inzwischen besser klar, seit ich zwischen den Mahlzeiten kleine Snacks in Form von Obst zu mir nehme. Möglicherweise ist das zur Konstanthaltung des Blutzuckerspielels gut? Wie auch immer, es bekommt mir und ich bekomme nicht mehr so leicht Heisshungerattacken.


    Hallo knuffigeHH


    ich habe gegenteilige Erfahrungen gemacht. Ich esse am besten, wenn ich zwischen den Mahlzeiten absulut nichts außer Wasser zu mir nehmen, also auch kein Obst, Saft, nicht mal ein Kaugummi.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Jede Sucht, Abhängigkeit oder Krankheit benötigt Disziplin und den unbedingten Willen um etwas zu verändern!

    Sogar dem möchte ich widersprechen. Jede Sucht benötigt eine Therapie, um die Bedürfnisse, die die Sucht stillt, anderweitig und nicht selbstschädigend zu erfüllen. Und bei jeder Sucht ist es kontraproduktiv, Disziplin überzubetonen. Dann führt nämlich u.U. jedes kleine "Versagen" (auch in anderen Bereichen als beim Suchtmittel) dazu, dass wieder alle Dämme brechen. Der "unbedingte Wille", der tatsächlich nötig ist, um einen körperlichen Entzug anzufangen (beim Durchhalten hilft dann ggf. die geschlossene Suchtabteilung), ist oft genug blanke Verzweiflung.

  • @ DjSplinter

    du schreibst, dass es dir leid tut, wenn du jemanden zu nahe getreten bist, schreibst, dass du keine ahnung von ES hast und parallel dazu wagst aber über diese leute zu urteilen, wirfst ihnen disziplinlosigkeit vor.

    meinst du nicht, dass du dir nur ein urteil über etwas erlauben kannst, wenn du ahnung davon hast??

  • Ich persönlich finde, dass es schon großer Disziplin Bedarf, eine Esstörung zu überwinden. Dies setzt für mich nämlich unbedingt den Verzicht auf Diäten und das Liebgewinnen der eigenen Körperformen voraus.

    Vermutlich kennt fast jeder, der "Fressanfälle" hat, das Gefühl, dem daraus erwachsenden psychischen Druck dadurch zu begegnen, dass man die nächste Diät plant. Dem zu widerstehen und einfach nur "normal" weiterzuessen, erfordert wirklich sehr viel Disziplin.

    Außerdem braucht es auch Disziplin, seine Emotionen wahrzunehmen und auszuhalten und sie nicht mit Essen oder einem anderen Suchtverhalten zu überdecken.

    Die Überwindung einer Essstörung und abnehmen wollen schließen sich FÜR MICH aus. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass ich, wenn ich mich "normal" ernähre, dabei auch (minimal) abnehme.



  • Kann mich dem voll und ganz anschließen, ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man Disziplin braucht, um eine ES zu überwinden, ein ganz einfaches Beispiel ist, dass man als jemand, der an Bulimie erkrankt ist, die Disziplin aufbringt einen "Fressanfall" drin zu behalten. Das tut weh und kostet Kraft, aber dafür braucht man meiner Meinung nach auch etwas Disziplin, genauso wie man das zum Auseinandersetzen mit den eigenen Gefühlen braucht.

    Ich habe allerdings auch die Erfahrung gemacht, dass ich dann abnehme, wenn ich "normal" esse, und auch nicht nur minimal. Normal essen bedeutet für mich allerdings, dass ich nur esse, wenn ich wirklich Hunger habe und aufhöre, sobald ich das erste Anzeichen von Sättigung verspüre...

    :) Wenn ich das denn kann, klappt das sehr gut... Aber auch nicht immer so einfach...

    Alles Liebe, das Fangirl

  • Zur Überwindung jeglicher psychischen Störung ist Selbstregulation nötig. Dazu gehört u.a. (!) die Fähigkeit, aktuelle Bedürfnisse (wie das Bedürfnis, zu erbrechen oder eine Diät zu planen) zugunsten langfristiger, vernünftigerer Ziele zu unterdrücken - also Disziplin i.e.S. Vor der Disziplin stehen aber noch (Selbst-)Erkenntnis der eigentlichen Problematik, Auseinandersetzung mit Gefühlen, Erarbeiten von suchtfreien Lösungsstrategien etc. Da finde ich es missverständlich, die Disziplin als scheinbar alleinige und wichtigste Voraussetzung zu betonen - wie DjSplinter es tut. Es entsteht allzu leicht der Eindruck, als seien diejenigen, die es nicht (so gut) schaffen, "einfach nur" nicht diszipliniert genug.

  • "du schreibst, dass es dir leid tut, wenn du jemanden zu nahe getreten bist, schreibst, dass du keine ahnung von ES hast und parallel dazu wagst aber über diese leute zu urteilen, wirfst ihnen disziplinlosigkeit vor."


    Nochmal.. ich formuliere es nochmal um da mir das wichtig ist.


    Ich habe nicht über andere geurteilt. Ich habe meine Meinung aus meinen Erfahrungen geschildert.


    Als Grundlage muss aber auch erstmal der Wille bestehen etwas zu verändern.
    Wenn ich mich auf eine Therapie einlasse ohne es zu wollen kommt nix bei raus.


    Falscher "Druck" kann da natürlich nicht förderlich sein.


    So und nicht anders hab ich es gemeint und geschrieben.
    Und ja ich habe nun auch begriffen das ich mich in Zukunft aus solch sensiblen Threads fernhalte.
    Ihr solltet die Leute aber auch entsprechend behandeln wenn ihr meint das jemand da nix zu melden hat.


    Weiterhin viel Kraft!

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