Ein Teufelskreis...

Zitat von Alke

I[...] klar kann und wird es gesundheitliche Ursachen haben aber dafür sind Ärzte zuständig sicherlich keine Menschen in einem solchen Forum [...]

Ich weiß ja nicht, wie deine Erfahrungen so sind. Vielleicht sind sie ja besser als meine. Sollte dieses der Fall sein, herzlichen Glückwunsch. Ich bin in meinem Leben erst EINEM Arzt über den Weg gelaufen, der wirklich erst mal ein paar Ursachen abgeklärt hat, bevor er mein Übergewicht auf übermäßigen Nahrungskonsum geschoben hat. Aber er hat beileibe nicht alles überprüft.

Wie MJ schon gesagt hat: Ein gesunder Körper reguliert sich selber. Für mich persönlich heißt das körperlich wie geistig gesund. Ich habe in den letzten drei Jahren 50 Kilo zugelegt. Kilos die ich vorher bereits mit einer "Nahrungsumstellung" runter hatte (davor nach einer Diät wieder drauf und so weiter und sofort). Auch MJ war es, die angeregt hatte, mal ein Nahrungsmitteltagebuch zu schreiben um zu schauen, wie viele Kalorien ich eigentlich esse. Laut einer Tabelle mit Richtwerten, die ich im I-Net gefunden hatte ich einen Grundumsatz von knapp 3000 Kilo-Kalorien bei meinem Alter, meine Größe und meinem Gewicht. Ich muss sagen, dass Ergebnis war erstaunlich. Hätte ich doch nach Ansicht aller gängigen Meinungen (Friss weniger, dann nimmst du ab) schlank sein müssen wie ein Besenstiel. Wenn ich mal auf 1500 Kilo-Kalorien gekommen bin in der Zeit war ich gut. Und trotzdem zugenommen!
Was bedeutet das? Scheinbar hatte ich in der Vergangenheit meinen Stoffwechsel ziemlich runtergeschraubt durch diverse Auf und Abs. Nachdem ich dieses Ergebnis gesehen habe, habe ich wieder anfangen Butter statt Halbfettmagarine zu essen. Ich gehe dem fetten Käse nicht mehr aus dem Weg und liebe die Tortellini von meinem Freund (und die sind wahrlich "böse"). Mittlerweile komme ich ganz gut an meinen Grundumsatz ran. Meistens bin ich so bei 2500 Kilo-Kalorien am Tag. Tsja ... seitdem ich das mache, wiege ich schon [...edit...(ein paar)...] Kilo weniger.

Ich hoffe, diese Abnahme-Dokumentation wird mir nachgesehen, auch wenn es eigentlich laut Regeln nicht erlaubt ist. Ich wollte damit nur mal verdeutlichen, wie schädlich es eigentlich sein kann, diesem Hype "Iss weniger" zu folgen. Und wie gesund es sein kann auf den eigenen Körper zu hören. Meiner weiß, was er will. Und wenn er sich nach einer ganzen Tafel Schoki sehnt, dann bekommt er die. Sie hat sich auf meinen Hüften seitdem noch nicht wieder niedergelassen.

Dem Einzigen, dem ich bei dem Ganzen hier zustimmen kann: Bewegung schadet nicht, egal wie viel man wiegt. Und auch Dicke können sich bewegen. Fang einfach damit an. Ganz langsam. Du kannst du fünf Minuten? Dann mach nur fünf Minuten. Setz dich nicht unter Druck, dann klappt eh nix. Du wirst merken, dass du fitter wirst. Und wenn du dabei das ein oder andere Kilo verlierst ... hey, ist doch eine tolle Nebenwirkung.
Und überprüfe deine Ernährung. Und zwar auch auf die Art, wie MJ es gesagt hat. Du glaubst gar nicht, was man seinem Körper mit dem ganzen Diätsch*** antun kann. Ich hab es durch. *sigh* ...

Zitat von artemis

Bei einer kleinen Strecke im Schneckentempo brauchst du erst gar nicht losfahren, wenn du anschließend Kekse futterst.

Mal abgesehen vom ewig gleichen Tonfall von der allwissenden artemis finde ich einen Punkt genauso bedenklich: warum ESSEN als Belohnung? Wenn dein Problem evtl. eine Essstörung ist, dann denke ich, dass du dich besser nicht mit deinem Suchtstoff belohnst. So als wenn du einem Alkoholiker sagst, trink mal drei Tage nichts und als Belohnung dafür kriegst du ein Glas Sekt.

Ansonsten denke ich auch: medizinische Abklärung könnte was bringen, auch wenn man unter Umständen lange suchen muß, bis man einen Arzt findet, der einem da was zu bieten hat.

"... wenn man nach 5 Schritten anfängt zu hecheln ..."

Das kenne ich!
Mit dem fetten Pudel meiner Nachbarin war das auch auch so: ganz plötzlich fing das Viech nach einigen Schritten an zu hecheln und war fix und alle.

Nach 2 Wochen dann: es war ein warmer Sonntagmorgen, ..... egal - jetzt hat sie 'nen Dackel!

Ich wiege ca. 130 kg, bin 41 Jahre alt und arbeite auch - Dein Gewicht ist keine Entschuldigung, nicht arbeiten zu können.
Raff' dich auf und tritt dir selbst wohin - eine andere Möglichkeit sehe ich da nicht!

Du bist noch zu jung, um dich hängen zu lassen!

Also: Hintern hoch!

Gruss,
arne

... was ich dir auch gar nicht übel nehme!

Ich mache mir bloss Sorgen, wenn sich ein junger Mensch (und das ist Teddy nunmal) schon jetzt aufgibt.

Das Leben ist lebenswert, ... auch für uns Dicke!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wenn du gerne tanzt, dann geh' tanzen. Und habe Spaß dran und mach' dir keine Gedanken, was andere eventuell über dich dich denken könnten.

... und dann wird BIGTEDDY zum TANZBÄREN

So long,

arne

Bei mir ist der Fall zwar etwas anders gelagert, ... aber Du hast Recht.

Aber es gibt bestimmt irgendetwas, mit dem er die Aufmerksamkeit seiner Angebeteten auf sich lenken könnte, ... oder?

Man glaubt gar nicht, wieviele Frauen auf männliche Kugelkörper stehen.

Mir gings ganz ähnlich wie dir. Ich hatte auch immer Übergewicht, aber eigentlich nie so extrem. Während meines letzten Jahres in der Schule habe ich mich total unwohl gefühlt und war in den Sommerferien auf ner Kur. Da hab ich 8 Kilo oder so abgenommen. Dann begann meine Ausbildung und das eigentliche "Problem". Ich hab in der Arbeit "Brotzeit" gemacht. Sprich Wurstsemmeln gegessen, viel Cola ausm Automaten getrunken, dazu nach der Arbeit dann zu Hause gegessen und vorm schlafen gehen mal schnell 500 g Nudeln oder paar Wurstbrote gegessen. Ich hab mich in 4 Jahren von 70 kg (die ich damals bei ner größe von ca. 1,60 m hatte) auf 125 kg (die ich dann bei ner Größe von ca. 1,75 m hatte) hochgefuttert. Ich hab damals keinen Sport gemacht und meine Selbstbewusstsein, war überhaupt nicht vorhanden.

Im Juli 2005, kam dann ein Einschnitt. Mir wurde in der Arbeit gekündigt (aus betrieblichen Gründen, sprich Stellenabbau). Ich saß zu Hause und wollte schon wieder mit der Rumfresserei anfangen, als mir die Idee kam die Zeit doch anderweitig zu nutzen. Das hab ich dann auch gemacht. Ich hab mit normalem Walking (sprich Spazierengehen) und Rad fahren angefangen. Meine Ernährung habe ich soweit umgestellt, das ich ganz normal mit meiner Familie mitgegessen hab, aber wenn mich Abends doch noch der Hunger/Fresslust gepackt hat, hab ich statt Süßigkeiten/Wurstbrot/Nudeln, nen Apfel, Tomaten, ne Gurke oder ne Paprika gegessen.

Seit Juli 2006, hab ich wieder nen Job (ich hatte schon Angst in mein altes Muster zurückzufallen), aber wenn man den PC nicht als wichtigstes Hobby sieht, hat man auf einmal Zeit und grad wenns solange hell ist, kann man nach der Arbeit, locker 2 Stunden "Walken" oder Rad fahren.

Seit Februar 07, gehe ich ins "Krafttraining", was mir ebenfalls großen Spaß macht.

Ich hab mich bisher noch nie so wohl gefühlt wie jetzt und hatte noch nie so viel Selbstvertrauen.

Bis jetzt habe ich über 40 kg abgenommen, ohne das ich jetzt nen schlimmen Einschnitt in meiner Lebensqualität gesehen hab. Mir kam die Arbeitslosigkeit echt zu gute. Ich glaub fast nicht, das ich so "sportlich" geworden wäre ohne das Jahr Pause von der Arbeit.

Das soll hier keine Angeberei oder so sein, nur ein evtl. Denkanstoß, das es klappen kann.

@artemis

3 Kekse (z.B. Vollkorn) bedeuten nicht, dass man unkontolliert Kekse in sich reinfrißt. Sag nicht, dass Du nie mal etwas Süßes ißt!;) Und dann doch besser nach einer sportlichen Tätigkeit, wenn man es sich verdient hat. Wer redet eigentlich von einer Ministrecke im Schneckentempo? Und selbst wenn, ist es nicht besser, als nichts zu tun??

@Mrs. Freedom

Ich glaube nicht, dass es angemessen ist, einen "Diätler" mit einem Alkoholiker zu vergleichen. Im Gegensatz zu Alkoholikern, die immer auf jeden Tropfen Alkohol verzichten müssen, muss ein gesunder Mensch jeden Tag mit Nahrungsmitteln hantieren. Da ist es doch wohl in Ordnung, 3 Kekse zu genießen. Es geht doch bei einer Nahrungsumstellung auch darum, wieder normal mit Essen umzugehen.....

Dirpi

Ich kann wirklich nicht verstehen, warum vieles von Dir entfernt wird . Ein verzweifelter Mensch wendet sich an andere Forumbesucher, um Hilfe zu bekommen. Meinen kleinen Tipp, was er tun kann, damit er nicht so einen Heißhunger auf z.B. Chips hat, zu streichen, halte ich für total überzogen . Dann darf auch keiner schreiben: "Geh´ doch ins Fitnessstudio, etc." Ist ja auch ein Mittel, um abzunehmen.....

***taicia***

Zitat von taicia

@artemis

3 Kekse (z.B. Vollkorn) bedeuten nicht, dass man unkontolliert Kekse in sich reinfrißt.

Zitat

Sag nicht, dass Du nie mal etwas Süßes ißt!;) Und dann doch besser nach einer sportlichen Tätigkeit, wenn man es sich verdient hat. Wer redet eigentlich von einer Ministrecke im Schneckentempo? Und selbst wenn, ist es nicht besser, als nichts zu tun??
***taicia***

Also du schriebst von einer kleinen Strecke. Deswegen komme ich auf Ministrecke. Wenn man die langsam fährt verbraucht man nicht sonderlich viel Kalorien. Drei Kekse lese ich als einige wenige Kekse. Wenn ich wenige hundert Kalorien durchs Fahren verbrauche und anschließend wenige hundert Kalorien wieder zuführe, bringt es außer einem guten Gefühl recht wenig. Deswegen meine Aussage.

Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht so ganz, warum man sich dafür belohnen soll, vor allem mit Essen. Ich habs ja weniger mit der DGE, sondern vielmehr mit Pollmer/Gonder/Worm, aber eines erscheint mir trotzdem klar. Wenn man innerhalb von zwei Jahren nach dem Verlust des Arbeitsplatzes von 90 auf 150 kg zunimmt, spielt Essen als Tröster wohl eine wichtige Rolle.

Essen als Belohnung ist also genau das falsche Muster.

Ich glaube es ist Arne der in vielen Beiträgen Selbstmitleid anprangert. Wenn Bigteddy sich durch meinen Beitrag auf den Schlips getreten fühlt und Mrs. Freedom in ihre alten Beißreflexe verfällt, zeigt das nur eins, ....

Bigteddy schnappt nach 5 Minuten nach Luft? Na und? Besser als im Rollstuhl zu sitzen. Es ist die Psyche die nicht mitspielt. Der können wir hier aber nicht auf die Sprünge helfen. Das bedarf eines Psychologen.

Ansonsten hilft der Kondition nur eines. Nämlich Bewegung. Und dafür brauche ich keine speziellen Sportarten und Studios. Es reicht anfangs normal zu gehen. Morgens 5 Minuten und abends 5 Minuten. Und im zweiten Monat statt 5 Minuten vielleicht 10 Minuten.

Außerdem kann ein Besuch beim Arzt nicht schaden. Mal schauen wie die Laborwerte aussehen, mal ein 24 Stunden EKG machen, die Schlappheit und Atemnot abklären.

Wenn man ehrlich ist, sind das keine Tipps für die man Medizin studiert haben muß. Da kann jeder von uns auch selbst drauf kommen.

Diese Haltung "ich fühle mich schlecht und will bedauert werden" bringt überhaupt nichts. Mein Mitgefühl für seine Lage hat Bigteddy. Aber das kann ja nicht heißen, daß man nichts mehr sagen darf.

Yours

Artemis

... Morgens 5 Minuten und abends 5 Minuten. Und im zweiten Monat statt 5 Minuten vielleicht 10 Minuten. ...

So hab ich es auch gemacht!
Und im dritten Monat habe ich mir einen Hund zugelegt. Der zwingt mich, mehrmals am Tag mit ihm spazierengehen zu gehen. Wenn ich das nicht tue, k.... und p .... der mir nämlich in die Wohnung

Seit ich täglich mehrmals mit meinem Hund spazierengehe
- fühle ich mich wesentlich fitter.
- treffe ich täglich neue, nette andere Hundehalter (und -innen).
- sehe ich die Welt mit ganz anderen Augen.

Und da Teddy doch eh arbeitslos ist, dürfte er doch genug Zeit haben, sich um einen Hund zu kümmern.

Gruss,
arne

Aber wie ich den Laden hier mittlerweile kennegelernt habe, kommt gleich wieder der typische Satz:

"Tolle Idee, würde ich gerne machen, aber ...!"

Zitat von arne

Aber wie ich den Laden hier mittlerweile kennegelernt habe, kommt gleich wieder der typische Satz:

"Tolle Idee, würde ich gerne machen, aber ...!"

Genau: Sic transit gloria mundi !

Zitat von taicia

Da ist es doch wohl in Ordnung, 3 Kekse zu genießen. Es geht doch bei einer Nahrungsumstellung auch darum, wieder normal mit Essen umzugehen...

Da hast Du ganz recht. Aber was ist "normal"? Das hier:

Zitat von taicia

Und dann doch besser nach einer sportlichen Tätigkeit, wenn man es sich verdient hat.

ist für mich nicht normal. Man muss sich Essen nicht erst "verdienen". Auch keine Kekse. Essen ist nämlich gar nichts Schlimmes, dass nur dann entschuldbar ist, wenn man vorher Sport getrieben hat. Dieses Gegenrechnen von "Jetzt bin ich 10 Minuten Rad gefahren, das entspricht einem Gegenwert von 1,7 Keksen, die ich mir damit verdient habe" (Artemis, Du hast da oben übrigens auch nichts anderes gemacht), das klingt sogar im Gegenteil sehr ungesund und zwanghaft für mich. Da bewege ich mich doch lieber, weil ich Spaß dran habe, und esse Kekse, wenn ich Lust drauf habe.

Bigteddy: Ich kann verstehen, dass man sich sehr eingeschränkt fühlt, wenn man selbst Alltägliches konditionell nicht mehr auf die Reihe bekommt. Und auch ich würde Dir raten, etwas für Deine Kondition zu tun. Einfach, damit Du Dich besser fühlst. Immer vorausgesetzt, dieses "Hecheln" ist kein Zeichen von Asthma oder Allergie. Der Sport im Keller ist doch schon mal ein guter Anfang, finde ich. Mach weiter damit.

Übrigens: Ein paar der Einschränkungen, die Du aufzählst, sind nicht unbedingt eine Sache des Gewichts. Du wirst zum Beispiel feststellen, dass sehr viele dicke Menschen einen Partner haben.

Zitat von artemis

und Mrs. Freedom in ihre alten Beißreflexe verfällt

:D:D:D
*lach* besser als Kekse beißen...ob nun zur Belohnung oder als Tröster.
[ ich schätze mal, mit Beißreflexen kennst du dich auch ganz gut aus...!? ]

Versöhnliche Grüße!
Mrs. Freedom

Zitat von taicia

@Mrs. Freedom
Ich glaube nicht, dass es angemessen ist, einen "Diätler" mit einem Alkoholiker zu vergleichen. Im Gegensatz zu Alkoholikern, die immer auf jeden Tropfen Alkohol verzichten müssen, muss ein gesunder Mensch jeden Tag mit Nahrungsmitteln hantieren. Da ist es doch wohl in Ordnung, 3 Kekse zu genießen. Es geht doch bei einer Nahrungsumstellung auch darum, wieder normal mit Essen umzugehen.....

Hallo taicia,
Ich glaube, das ist ein Mißverständnis. "Normal" essen hat für mich nix mit "Belohnung durch Essen " oder "Trost durch Essen" zu tun, deswegen habe ich das Beispiel gewählt - um die Absurdität des Vorhabens zu verdeutlichen, man könne oder "dürfe" sich durch Essen belohnen.

Ich seh es wie Hermine: Laufen wenn ich mich bewegen will, essen, wenn ich Hunger habe.

Das Wort "Belohnung" zeigt doch schon, dass ich was ganz tolles leisten muß und dann DARF ich auch drei Kekse. In meinen Augen "Fregatten-Diät-Niveau".

Und wenn es schon Belohnung sein soll, dann vielleicht mal was, was mich von meinem Problem mit Essen eher weg- als da hinführt.. man kann ja nach ner noch so kurzen Wanderung ein "belohnendes" Fußbad nehmen oder was weiß ich.

Sonst verbindet man doch nur wieder "Kekse" und "ich darf Kekse, wenn ich xxx tue" miteinander. Nicht gut in meinen Augen.