• Hallo
    Letzten Montag bin ich ins Krankenhaus eingetreten wegen einer Operation. Der Narkosearzt kam und wir vereinbarten eine Vollnarkose. Er fand, er müsse den Schlauch nicht bis in die Lunge führen, es reiche, wenn er eine Maske einlege, die bis zum Kehlkopf geht. Vorteile sind, dass die Narkose weniger tief ist, Stimmbänder werden nicht angekratzt und es ist einem nacher weniger übel. Ich fand das toll und willigte ein.
    Dann musste die OP verschoben werden auf Donnerstag. Also kam am Mittwoch eine andere Narkoseärztin und meinte, sie werde mir einen Schlauch durch die Nase einführen. Ich erzählte ihr vom Gespräch mit dem anderen Arzt und ob man das nicht mit der Maske machen könne. Sie meinte nein, da müssen wir gar nicht diskutieren, bei ihrem Gewicht ist das zu gefährlich.
    Mit einem mulmigen Gefühl ging ich am nächsten Morgen zur OP. Bei der Vorbereitung steckten sie mir die Infusion und ich dachte, jetzt kommt dann die Spritze und ich bin weg. Aber nix da. Ich bekam eine Spritze in den Kehlkopf, was sehr unangenehm war. Dann hat sie mir den Schlauch durch die Nase gestossen. Sie brauchte etwa 7 Versuche, es hat geblutet und war sehr schmerzhaft... Danach weiss ich nix mehr.


    Nach der OP hab ich sie gefragt, wieso sie das bei vollem Bewusstsein gemacht habe. Sie meinte: wissen sie, was ein BMI ist? Bei ihrem BMI muss man das so machen. Ich hab sie drauf hingewiesen dass ich im Februar bei zwei Operationen ein anderes Procedere hatte und sie meinte: nein, das hat man genau so gemacht, sie wissen das nur nicht mehr.


    Ich hab gemeint ich spinnne. Ich kann mich doch wohl erinnern, ob ich schon mal einen Schlauch durch die Nase gewürgt bekommen habe oder ob der Arzt gesagt hat: suchen sie sich einen schönen Traum aus... Werde nächse Woche einen TErmin beim Chefarzt der Anästhesie machen und ihm das sagen. Ich glaub,die hat mich extra leiden lassen, um mir zu zeigen, welche Konsequenzen das dick sein hat.


    Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

  • Hallöchen,


    also das was dir da passiert ist, empfinde ich schon beim Lesen als äußerst unangenehm.


    Ich habe 2002 per Kaiserschnitt meine Tochter entbunden. Es ging nicht anders, weils mit der Geburt nicht voran ging.


    Ich habe damals auch eine Vollnarkose bekommen. Ich weiss ja nicht, wo dein BMI liegt (...ich kenne nicht mal meinen:D), aber ich habe damals ca. 146 Kg auf 1,75 m gewogen.


    Der Narkosearzt kam vorher zu mir und fragte, ob ich irgendwelche Fragen hätte (ein gaaaaaanz junger, unverschämt netter Arzt *schmacht*:o). Ich habe ihn gefragt wie das denn wäre wegen meines Übergewichts usw. Und er meinte nur, ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen, er würde die Menge des Narkosemittels meinem Gewicht anpassen. Ich würde also "ein bisschen mehr" als normal bekommen.


    Als ich dann im OP lag war noch eine Narkoseärztin dabei. Die zwei haben mich super lieb beruhigt und sich mit mir unterhalten. Dann bekam ich eine Spritze bekommen, eine Maske aufs Gesicht bekommen und dann habe ich geschlafen wie ein Baby:D:D:D


    Ich war super zufrieden mit meinem Ärzten!
    Zum Glück sind nicht alle gleich. Aber an deiner Stelle würde ich mich über diese Ärztin wirklich beschweren.


    Liebe Grüsse
    Kerstin

  • Die Frau hat ja wohl einen an der Klatsche.
    Wenn Du es schaffst, einen Termin beim Chef zu bekommen, solltest du wirklich ein paar unangenehme Fragen stellen. z.B. warum es bei Dicken bluten muß.
    Wenn so ein Schlauch nicht durch die Nase will, dann liegt das a) an der Unfähigkeit des Arztes und/oder b) an einer Verkrümmung der Nasenscheidewand o.ä.
    Bei mir paßt der Schlauch eines Endoskops z.B. nur auf einer Nasenseite durch, weil ich mal als Kind aus einer vollen Drehung heraus gegen eine Türklinke geknallt bin und es ganz hübsch geknirscht hat. Örks. Zum Glück ist äußerlich rein gar nichts zu erkennen, aber auf einer Röntgenaufnahme ist es "drinnen" ganz schön schief.


    Wenn manche Anästhesisten lieber auf Nummer sicher gehen und einen Schlauch ganz einführen, ist das ja noch verständlich, aber ich bezweifle in allerhöchstem Maße, daß dies a) bei vollem Bewußtsein mit örtlicher Betäubung :eek: und b) unter Verletzung empfindlicher Schleimhäute geschehen muß.


    Michaela

  • Danke, das waren die Antworten die ich brauchte. Ich denke ich werde auf jeden Fall einen Termin beim Chefarzt bekommen, ich bin halbprivat versichert, also sollte das gehen.


    Ich hab in der Zwischenzeit herausgefunden, dass der erste Arzt, der mir das mit der Maske nur bis zum Kehlkopf erklärt hatte, der Chefarzt höchstpersönlich war.... Also wird er sicherlich Erklärungsnotstand bekommen, falls er die andere Ärztin decken will. Ich bin immer noch richtig wütend! (ist ja ein gutes Zeichen, dann bin ich schon wieder auf dem Damm *gg)


    Ich werde berichten, wenn ich mehr weiss...

  • Bei Bewußtsein? Was soll denn der Quatsch? Das ist ja pure Quälerei und unter aller S**:mad:
    Das mit dem BMI ist auch Unsinn, ich hatte insgesamt 4 Vollnarkosen mit einem BMI von über 60!!! Diese Klinik kannte sich aber, im Gegensatz zu der Narkoseärztin, aber mit Narkosen bei dicken Menschen durchaus aus!
    Das würde ich mir so nicht gefallen lassen, das kann nicht sein, dass du so gequält wurdest mit so einer unverschämten Begründung!


    Grüßle von einer aufgebrachten Kesh!



  • Bin da voll deiner Meinung Michaela, echt das ist ja diskriminierung auf der ganzen Linie, echt der Hammer da schwillt mir bei lesen die Halsschlag ader an.

    und das der Chef das so und die andere so erklärt ist ja auch noch voll der hammer und spricht gar nicht für diese Klinik!

  • :mad: Also fassen kann ich das ganze überhaupt nicht. Wenn ich sowas nur lese, dann bekomm ich ne große Halsschlagader.

    Ich selbst wurde vor einem Jahr operiert und es gab wirklich null Probleme, es liegt denke auch immer an der Änästhesitin wie du grade "lustig" ist.. zu fassen ist das ganze allerdings nicht!
    Bei meiner OP lief alles ganz normal, ich bin in den OP Vorraum, wurde an alles angeschlossen und dann wollten sie einen Butterfly legen, haben sie dann auch an dem linken Arm in der Beuge. Die Änästhesitin meinte dann noch, die hätte das zwar lieber im Handrücken aber das wolle sie mir bei vollem Bewusstsein nicht antun und das würde sie dann in der Narkose nachholen... Dann bekam ich was gespritzt und sollte zählen, dazu kam ich aber gar nicht mehr! Warum im Himmel muss man nur auf dem Bogen vor der OP sein Gewicht eintragen? Jaaaa weil die die Narkose darauf einstellen müssen. Oh ne sowas unfähiges!
    Meine Narkose war soooo gut eingestellt, dass ich glatt noch im OP wieder aufgewacht bin.
    Das einizige was war, dass die Pfleger (ich war ja schon wach und habs also mit bekommen) meinten, wie sie mich wohl von der OP liege in mein Bett bekommen... Aber da machte ich die Augen auf und habe gezeigt, dass ich das schon mache. Die waren natürlich heil froh, dass sie meine damals noch 145kg nicht da rüber heben müssen, wobei es auch heute mit 132 noch schwer ist :D aber dafür hab ich ja volles Verständnis, ich konnte denen das ja abnehmen da ich schon wach war. Im "Aufwachraum" lag ich 2 Stunden obwohl ich schon von der 1.ten Minute an wach war.

    Ich würde mich an deiner Stelle auch beschweren gehen, bei aller Liebe, aber irgendwo hört es auch mal auf. Zumindest kannst du es dir nicht mehr "ersparen" aber vllt. deinen dicken Mitmenschen nach dir. Alleine aus diesem Grund würde ich genauso verfahren. Hoffe nur, dass der Arzt dich dann auch "ernst nimmt" und dein Anliegen versteht.

    Grüße
    Mone

    PS Ich muss immer noch den Kopf schütteln! Hoffentlich ist diese Frau wirklich eine Nadel in einem Heuhaufen und es laufen nicht mehr von dieser Sorte rum...

  • Ich hatte in den letzen Jahren verschiedene Operationen, wie z.B. einen Notkaiserschnitt, Gallenoperation oder jetzt vor 10 Monaten eine Operation an der Lunge. Meinen BMI kenne ich nicht - aber seit versichert - hoch!!!!:D



    Alle genannten Operationen sind unter Vollnarkose ausgeführt worden. Mir ist nichts geschehen - weder vorher noch nacher. Im Aufklärungsgespräch war das Narkoserisiko bei meinem Gewicht ein Thema für mich - nicht für die Narkoseärzte. Ich erfuhr, dass Narkosemittel heute so verträglich und genau zu dosieren sind, dass das Restrisiko sehr gering ist.

    Ich würde auch auf Erklärung hinsichtlich der Durchführung der Narkose bestehen.

    Das macht mich nicht gerade mutiger für die Zukunft.

    Was man für die Zukunft auch machen kann - gerade im Krankenhaus - die Behandung durch einen bestimmten Arzt ablehnen. Das habe ich auch schon gebracht und bin damit durchgekommen. Dieser Arzt stand auch bei Chefarztvisiten nicht mehr an meinem Bett :cool:

    Allerdings gilt man dann als schwieriger und renitenter Patient.

    Bis bald!

  • Ich finde diese aktive Verbreitung der "Narkose-Angst" einfach nur peinlich.
    Wenn das wirklich dermaßen ein Risiko darstellte, dürfte Adipositas-Chirurgie das absolut allerletzte Mittel sein, das zur Anwendung kommt - stattdessen ist es heutzutage mithin das erste, wozu eifrige Ärzte raten.


    Oft genug wurde hier schon von Arzt-Patient-Gesprächen berichtet, die im Prinzip so abliefen:
    Arzt: "Sie sind so dick, daß wir ihr kaputtes Knie nicht operieren können."
    Patient: "Ich halte aber einfach keine Diät durch."
    Arzt: "Macht nix. Es gibt da ganz tolle Operationsmethoden..."


    Da hilft es wirklich nur, hemmungslos zum renitenten Patienten zu werden.
    Jeder Autobesitzer, der seinen Liebling in der Werkstatt abliefert, stellt mehr Fragen als die meisten Patienten, die ihren Körper einem Arzt "überlassen".

  • hallo,

    du mußt zwischen den unterschiedlichen arztsparten schon unterscheiden.
    oftmal sehen sie "nur" ihr fachgebiet.

    was der chirurg gerne operieren will, möchte der anästhesist noch lange
    nicht gerne narkotisieren!

    alles liebe
    m.

  • Also meine Mutti wurde jetzt innerhalb von 4 Monaten 3x operiert unter Vollnarkose und hatte keinerlei Probleme. Sie meinte, dass sie wahrscheinlich einen Schlauch im Hals hatte, weil es ihr danach so vorkam, als hätte sie einen Frosch im Hals. Aber es muss alles erst passiert sein, als sie schon weggenickt war. Sie hatte keinerlei Schmerzen und auch sonst nichts. Ich weiß nicht, was die Narkoseärztin sich dabei gedacht hat und dann auch noch die Sache mit dem Nasenbluten. Als ob man nicht mit einer OP schon genug zu tun hat. Da muss man doch nicht schon vorher Schmerzen haben wegen der Narkoseärztin.

  • Habe mich diese Woche mit einem Rettungssani gesprochen der auch während seiner Ausbildung im OP gestanden hat. Also das läuft so bei einer Vollnarkose: Du bekommst vorher ja schon ne Tablette die dich "glücklich" macht, dann bekommst du ja im OP eine Spritze damit du schläfst die hält aber nur ein paar Minuten!!! dann bekommst du ein Mittel das die Muskeln erschlaffen lässt, auch das Zwerchfell was ja die Atmung steuert. So dann wirst du intubiert, sprich schlauch im Hals dadurch bekommst du dann auch das Betäubungsgas!!!

  • Würde erklären, warum meine Mutti nichts von dem Schlauch gemerkt hat. Warum hat die Ärztin bei Elefäntchen das nicht auch so gemacht? Wollte sie so eine Art Exempel statuieren, dass es anders gelaufen wäre, wenn sie kein Übergewicht gehabt hätte? Hat sie ganz persönlich etwas gegen Übergewichtige? Meine Mutti ist selbst übergewichtig und hat keinerlei Probleme mit der Vollnarkose gehabt. Ich würde der Sache auf jeden Fall nachgehen.

  • Echt heftig, was man hier so liest...
    ich hab mich mal bei meinem Arzt schlau gemacht (hatte in den letzten zwei Jahren auch diverse OPs, jedes mal Vollnarkose und nie Probleme)
    Es ist, wie hier schon gesagt wurde so, das jeder Patient, egal wie viel er wiegt, im Normalfall eine gewöhnliche Vollnarkose bekommen kann. Einziger Punkt, warum es nicht gehen kann wäre eine bekannte Unverträglichkeit gegen div. Narkosemittelchen. Ansonsten wird aber das Narkosemittel je nach Gewicht dosiert, da ist es also egal, ob jemand 60kg wiegt oder 160kg...

  • Ich denke auch, dass die Ärztin:
    a) entweder zu wenig Erfahrung hatte und aus Angst, dass bei der Narkose einer übergewichtigen Patientin auf dem normalen Weg etwas schief gehen könnte, diesen Weg gewählt hat oder
    b) sie hat persönliche Vorurteile oder eine Abneigung gegen dicke Menschen und diese hat sich dann in dieser äußerst unangenehmen und schmerzhaften Art der Narkose geäußert.
    Nach dem Spruch mit dem BMI bin ich ja eher der Meinung, dass die zweite Variante zutrifft.

  • Der Meinung bin ich auch. Wer sich schon bei einer Patientin, die evtl. eh schon Angst vor der OP hat, so äußert. Verboten sowas.:mad:



    Was ist denn jetzt rausgekommen, hattest du das Gespräch beim Chefarzt schon?

  • Hallo Elefäntchen,
    Dein Erlebnis find ich ja echt nen Hammer!!! Eine absolute Frechheit von der Ärztin und ich hab sowas auch noch nie gehört, dass die METHODE der Narkose bei stark Übergewichtigen "anders" war als bei Normalgewichtigen.

    Ich hatte vor einigen Jahren eine Vollnarkose, wog damals um die 115 kg. Null Problem und ganz normal über die Gesichtsmaske. Mir wurde nur gesagt, wie auch schon jemand schrieb, dass sich die Dosis nach dem Gewicht richtet, aber der Narkosearzt sagte kein Wort, dass da bei mir irgendein Risiko erhöht wäre.....nur die Strümpfe hinterher sollte ich wegen Embolierisiko bisschen länger tragen.

    Da bist Du wohl an eine ausgesprochene Sadistin geraten.

    Was wohl stimmt, zumindest hab ich es schon mehrfach gelesen und gehört, ist, dass bei sehr hohem Übergewicht generell das OP-Risiko erhöht ist für Todesfälle, aber eigentlich eher was Lungenambolie angeht und ähnliches angeht.

    Dass man da die Narkose ANDERS macht und dadurch sich das Risiko verringert, hab ich noch nie gehört und kann es mir acuh kaum vorstellen.
    Das würde ich mir mal ganz genau erklären lassen, auch wenn es jetzt nur imNachhinein ist und Dich leider nicht vor diesem schrecklichen Erlebnis bewahrt hat.

  • Also, ich hatte das Gespräch nun mit dem Chefarzt. Hab ihm alles beschrieben und er meinte dazu folgendes:
    - bei Übergewichtigen kann es sein, dass es zu Schwierigkeiten kommen könnte, den Schlauch hinunterzuführen, da die Platzverhältnisse inwändig bisschen anders sind. Daher habe die Narkoseärztin eigentlich korrekt gehandelt, weil sie kein Risiko eingehen wollte.
    - Sie hat falsch gehandelt indem sie mich nicht vorher darüber aufgeklärt hat, was sie machen werde.
    - sie hat sich falsch verhalten, weil überhaupt kein Grund zur Annahme bestand, dass es bei mir schwierig werden könnte, da ich drei Vollnarkosen ohne jeglichen Komplikationen hatte.
    - er versteht auch nicht, wieso sie ihn nicht kontaktiert hat, da er als Chef die Larynxmaske empfohlen hatte und an diesem Donnerstagmorgen ebenfalls im Hause war. :mad::mad::mad:


    Wenn ich jemals wieder eine Operation haben sollte, solle ich ihn verlangen, er macht das dann mit dieser Maske. Er spricht mit dieser Ärztin.


    Will heissen, ich kann überhaupt nix gegen sie unternehmen, sie ist aus dem Schneider wenn sie sagt, ich traue sich das nicht zu und gehe auf Nummer sicher.


    Aber der Chefarzt hat sich viel Zeit genommen und die Stirn immer mehr gekräuselt, ich glaube schon, dass er sie noch in die Mangel nimmt. Ich hoffe, es bringt was!

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