Gestern mal wieder Magenbypass

  • @ Kerstin


    Ich denke die allermeisten wissen, dass ich mich schon viele Jahre immer mal wieder mit dem Thema AC beschäftige, auch um Ärzten mit guten Argumenten Paroli bieten zu können. Das ist doch nichts Neues?



    Und die besten Argumente gegen eine Adipositias Operation findet man (so traurig das ist) noch immer in Foren die Pro-AC sind.


    Dass ich niemals für mich eine solche OP in Erwägung ziehen würde, dürfte zum einen bekannt und zum anderen aus meinen sehr klaren Worten weiter oben hervorgehen.



    Dass es (sehr wenige) Fälle gibt in denen eine solche OP sinnvoll ist, ist mir auch bewußt.


    Warum ich das Gefühl des Schockiert-seins vortäuschen sollte ist mir nicht ganz klar :confused: ... Wenn Du es ganz genau wissen willst: eine der Verstorbenen kannte ich vom lesen, sie wohnte ganz bei mir in der Nähe, deshalb hatte ich auch ihr Gewicht in Erinnerung.


    Was die Leute geantwortet haben hatte ich gar nicht geschrieben :confused: - ich gehe mal davon aus, dass sie einfach "Herzliches Beileid" geantwortet haben ... es ging mir hier um den Threadtitel.


    Und: natürlich ist es wichtig über Todesfälle zu reden, mich hat eben die hohe Anzahl und die Beiläufigkeit erschreckt. (So nach dem Motto: "XY hat es nicht geschafft und "YZ hat es auch nicht geschafft") Dabei gilt die Kritik aber immer (!) der Adipositaschirurgie und der gesamten Industrie drumherum und nicht den Patienten, Angehörigen oder Operationswilligen.


    In "normalen" dicken Foren habe ich in vielen, vielen Jahren gerade mal zwei Tode von Usern miterlebt. Ein Tod war ein Verkehrsunfall, der andere eine Magenbypass-OP. Das mag sicher auch andere Grüde haben, z.B. dass sich die Leute in AC-Foren häufiger als hier auch noch aus einem realen Kontext (z.B. SHG) kennen ... und manche User hier werden eben einfach verschwinden und keiner erfährt von ihrem Tod, dennoch gehört für mich zum Forenleben der Tod nicht unbedingt als allwöchentliches Ereignis dazu ... in AC-Foren ist anders und dass einen das zum Grübeln bringt (morgens um halb drei) halte ich für normal.

  • @ Kerstin


    Ich denke die allermeisten wissen, dass ich mich schon viele Jahre immer mal wieder mit dem Thema AC beschäftige, auch um Ärzten mit guten Argumenten Paroli bieten zu können. Das ist doch nichts Neues?


    Du willst mir jetzt echt erzählen, dass Ärzte dich immer und immer wieder mit einer Magen-OP behelligen? Du gute Argumente brauchst um "Nein" sagen zu können? Ich bitte dich, die Frage, ob du schon einmal über so eine OP nachgedacht hast wird maximal kommen und die kann ja wohl jeder für sich beantworten! Ich glaub kaum, dass du da mit Statistiken oder ähnlichen kommen musst um deinen gegenüber davon zu überzeugen was du willst oder nicht.

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    Was deinem Partner lieb und teuer, ergibt das schönste Osterfeuer.Wenn Blumen Nachbars Beete zieren, musst du es mit Gift probieren.:cool:

  • Du willst mir jetzt echt erzählen, dass Ärzte dich immer und immer wieder mit einer Magen-OP behelligen? Du gute Argumente brauchst um "Nein" sagen zu können?


    Ja - ist so. Vom Hausarzt über den Phlebologen, einer Ernährungsberaterin bis zur Psychologin und sogar einmal eine Krankenschwester auf der Straße, die mich ansprach. :eek:


    Ich habe schon des öfteren den (teilweise recht eindringlichen) Rat bekommen mich doch operieren zu lassen. Ich bin halt auch wirklich extrem dick KerstinN - kommt virtuell vielleicht nicht so rüber. :cool: Mir wurde schon öfter gesagt, ich läse mich schlanker als ich bin. (Was auch immer das nun heißen möge :confused:)


    Und ich brauche nicht zwingend gute Argumente um "Nein" zu sagen, das stimmt. Es macht mich aber glaubwürdiger und zeigt dem Arzt dass ich mich ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt und ich nicht einfach nur irgendeine irrationale Angst davor habe.


    Meiner Erfahrung nach sind Ärzte auf diesem Gebiet oft gar nicht so wahnsinnig bewandert und wissen nur dass es die Möglichkeit einer OP gibt. Meine Hoffnung ist auch, dass ich sie eventuell dazu bringe sich ein bisschen besser zu informieren. Mag nur ein frommer Wunsch sein und zu nichts führen, ich kann mir jedenfalls nicht vorwerfen mich auf dem Gebiet nicht auszukennen.


    Mein (ehemaliger ;)) Hausarzt empfahl mir z.b aus dem Blauen heraus vor 2 Jahren ein Magenband. Vorher hatten wir überhaupt noch nie über mein Gewicht gesprochen. Er sagte er sei bereit mich da sehr zu unterstützen.


    Nur ist das eine Methode, die heute so gut wie überhaupt nicht mehr zum Einsatz kommt - schon gar nicht in meiner Gewichtsklasse. Und dadurch dass ich mich so intensiv mit dem Thema beschäftige zeigte mir seine Aussage direkt, dass er sich wiederum nicht sonderlich intensiv damit beschäftigt haben kann. Das finde ich schon bedenklich und ich weiß dann einfach, dass seine Aussagen dazu mit Vorsicht zu geniessen sind.




    Ausserdem kann man auch einfach so an Themen interessiert sein. Ich will ja auch kein Hobbit werden nur weil ich Herr der Ringe lese. ;)


    Ist ja auch letztendlich meine Freizeit die dafür draufgeht und tut keinem weh.

  • Du willst mir jetzt echt erzählen, dass Ärzte dich immer und immer wieder mit einer Magen-OP behelligen?


    Geht mir z.B. genauso. War in letzter Zeit bei einigen Ärzten, obs jetzt beim CT wegen meiner Sprunggelenkarthrose, beim Orthopäden und selbst bei der Vertretung meines Hausarztes, bei dem ich wegen ne kleinen Erkältung und einer Einweisung für die Tagesklinik wegen Depressionen (übrigens eine Kontraindikation für AC) war, alle wollten mir irgendeine OP aufschwatzen. Mein eigentlicher Hausarzt übrigens nie <3


    Du gute Argumente brauchst um "Nein" sagen zu können? Ich bitte dich, die Frage, ob du schon einmal über so eine OP nachgedacht hast wird maximal kommen und die kann ja wohl jeder für sich beantworten! Ich glaub kaum, dass du da mit Statistiken oder ähnlichen kommen musst um deinen gegenüber davon zu überzeugen was du willst oder nicht.


    Mir geht es da auch ähnlich wie Fräulein Wunder. Ich bin der Meinung, das AC immer nur positiv in den Medien rübergebracht wird, die schädlichen Nebenwirkungen, extremen Risiken und massive erhöhte Suizid- und Unfallrate nach ACs wird nur allzuoft kleingeredet oder direkt verschwiegen.


    Als mir das erste Mal von einem Arzt ein Magen-Bypass nahegelegt wurde hab ich angefangen, mich darüber zu informieren. Ziemlich schnell stand für mich fest: NIEMALS!


    Auch ich suche immer wieder in solchen Foren nach Gegenargumenten, um evtl. auch die (in diesem Bereich eigentlich nicht wirklich erfahrenen) Ärzte und sonstigen Befürwortern von AC mit entsprechenden Gegenargumenten zu kommen und ihnen evtl. auch mal die Augen zu öffnen, was die da eigentlich empfehlen.


    Für mich persönlich wäre es weniger schlimm, 500kg+ zu wiegen und das Bett nicht mehr verlassen zu können als die Nebenwirkungen eines Magenbypasses o.Ä. zu ertragen!

    Wer Knuddel austeilt oder vermehrt, oder ausgeteilte oder vermehrte Knuddel in Verkehr bringt, wird mit Gegenknuddel nicht unter zwei Knuddeleinheiten belohnt ...


    Ich bin nicht dick, ich bin flauschig!

  • Sorry...ein "Ja, ich will!" und ich komme unters Messer, kann ich mir bei einer solchen Op nicht vorstellen. Um die von der Kasse bezahlt zu bekommen, bedarf es meines Wissens nach schon mehr! Und auf den Weg dahin kann man immer noch "Nein" sagen!

    Klar sollte man sich nicht alles von Ärzten aufschwatzen lassen und eine gewisse Information muss einfach vorhanden sein aber wenn ich mit meinen Arzt diskutiere, dann über das wesentliche, dass mich im jetzt betreffende. Wenn er mir was aufzeigt was mich interessieren könnte, dann brauch ich Informationen aber wenn er mir was aufschwatzen will, was ich ablehne, dann lehne ich das einmal ab, mit Nachdruck und mit meinen eigenen Worten überzeugend!

    Es ist bestimmt nicht das schlechteste nach so einen Arztgespräch sich in einen betreffenden Forum umzuschaun aber das mach ich doch nicht regelmäßig wenn ich der Meinung bin, dass es für mich überhaupt nicht in frage kommt und ob und was die bessere Methode ist, ist mir dann aber auch egal. Ich möchte das nicht und gut ist! Wird doch keiner dazu gezwungen und wenn jemand gedrängt wird, dann wie schon oben erwähnt, es ist ein langer weg bis unters Messer einer solchen OP!

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  • Sorry...ein "Ja, ich will!" und ich komme unters Messer, kann ich mir bei einer solchen Op nicht vorstellen.


    Hat auch keiner behauptet. :confused:



    Es ist bestimmt nicht das schlechteste nach so einen Arztgespräch sich in einen betreffenden Forum umzuschaun aber das mach ich doch nicht regelmäßig wenn ich der Meinung bin, dass es für mich überhaupt nicht in frage kommt und ob und was die bessere Methode ist, ist mir dann aber auch egal.


    Ja, genau: DU machst das nicht :), da ICH aber auch in diversen Foren aktiv gegen die Adipositas Chirurgie argumentiere (unter anderem auch hier) ist es mir wichtig informiert und auf aktuellem Stand zu sein.


    Die Adipositas Chirurgie ist ein großes Thema, das m.E. alle angeht, die theoretisch davon betroffen sein könnten ... und zwar nicht nur auf einer persönlichen Ebene, sondern auch auf einer politischen und gesellschaftlichen Ebene.


    Gerade weil viele Dicke dazu neigen die Schuld für ihr vermeintliches Versagen bei sich selbst zu suchen fallen so viele auf diese Industrie rein. Und das finde ich schrecklich, denn es geht hier nicht um irgendeine Kleinigkeit, sondern um einen Eingriff der das gesamte weitere Leben verändert. Gerade für ganz junge Dicke finde ich das extrem gefährlich.


    Warum mich das Thema auch umtreibt ist sicher die Tatsache, dass ich als junge Frau auf ein ärztlich betreutes Abnahmeprogramm reinfiel, dass mir letztendlich den Weg ins massive Übergewicht geebnet hat und mir noch heute (Jahre danach) einen überempfindlichen Darm beschert. Eine der Teilnehmerinnen hatte damals einen Herzinfarkt der durch dieses rigide 800 kcal Programm ausgelöst wurde und alle Teilnehmer haben ausnahmslos massiv wieder zugenommen. Das war für mich alles ein heilsamer Schock und ein Zeichen, dass man den eigenen Körper nicht nach gutdünken formen kann ohne dass Konsequenzen für einen daraus entstehen.
    Und das war nur ein Diätprogramm, das man abbrechen konnte, hätte es damals die Adipositatschirurgie gegeben wäre ich heute operiert und hätte an den Folgen zu leiden.
    Davon bin ich überzeugt. Und das wäre nicht rückgängig zu machen.


    Da ist mir die Gnade der späten Geburt zu Gute gekommen, sozusagen. ;) Aus Fehlern lernen und die eigenen Erfahrungen weitergeben ... ob die Message rüberkommt ist die andere Frage, aber probieren kann man es zumindest. Und dazu gehört eben auch fundiert informiert zu sein.



    Als ich vor einiger Zeit durch einen Fehler des Sekretariats in einen Aqua-Gymnastik Kurs OP-williger geriet, statt in den normalen XXL-Kurs lernte ich u.a. eine Frau kenne die in etwa meine Figur hatte. Sie kämpfte mit allen Mitteln und bis zum bitteren Ende um die OP und bekam sie schliesslich genehmigt. Als es zur OP ging kreischte die Gruppe wie Teenies die zum ersten Rock-Konzert gehen. "Et is noch immer jot jejange." rief ihr eine Teilnehmerin hinterher. Et is aber jar nit jot jejange und sie ist an den Folgen fast elendig verreckt (sorry, aber so krass war es wirklich) Sie hatte übrigens ein Kind und sie kam nie wieder in den Kurs, weil ihr die Teilnahme körperlich nicht mehr möglich war. Also NACH der OP wohlgemerkt nicht VOR der der OP. Kräftig am wieder zunehmen war sie bald danach auch schon wieder.


    Grauslig ... änderte aber an der Einstellung der Gruppe nichts. Selten habe ich von Menschen einen derart gehirngewaschenen Eindruck gehabt wie von dieser Gruppe.


    Sowas hinterlässt doch Spuren ... zumindest bei mir.



    Kerstin: "you´re really barking up the wrong tree" wie man auf Englisch sagen würde. Dass ich klammheimlich einen Magenbypass plane wurde mir auch noch nicht unterstellt. :D "Eigentlich auch schon wieder geil." wie Heinz Strunk sagen würde. :D


    Sind jetzt alle Fragen zu meiner persönlichen Einstellung dazu geklärt? :)

  • hätte es damals die Adipositatschirurgie gegeben wäre ich heute operiert und hätte an den Folgen zu leiden.
    Davon bin ich überzeugt. Und das wäre nicht rückgängig zu machen.


    Du solltest ein bißchen mehr Vertrauen zu Dir und Deiner Intelligenz haben. Du wärst sicherlich nicht so doof gewesen, Dich operieren zu lassen. :)

  • Du solltest ein bißchen mehr Vertrauen zu Dir und Deiner Intelligenz haben. Du wärst sicherlich nicht so doof gewesen, Dich operieren zu lassen. :)


    Gut es ist immer schwierig zu sagen was gewesen wäre, wenn die Dinge anders gelaufen wären :), aber ich glaube schon dass ich mich hätte operieren lassen. Als ich noch sehr jung war, hätte ich praktisch alles getan um schlank zu sein und damals glaubte ich auch was die Ärzte mir erzählten ohne es zu hinterfragen. Wenn ein Arzt zu etwas riet, dann vertraute ich darauf, dass es schon stimmen wird.


    Ich weiß noch, dass eine Frau in der Gruppe war, die davor bereits einmal am Programm teilgenommen und danach wieder massiv zugenommen hatte.


    Da dachte ich noch ziemlich überheblich, dass MIR sowas NIE-mals passieren würde. :rolleyes: Tja, falsch gedacht. ;)


    Erst als mir bei der rigiden Diät immer wieder schwarz vor Augen wurde, ich regelmässig umkippte und anfing mein Essen wieder auszukotzen, weil ich bei läppischen 1000 - 1200 kcal wie eine Weltmeisterin zunahm, dämmerte mir, dass der Ratschlag des Arztes vielleicht doch nicht der beste gewesen war.


    So konnte ich beschliessen NIE wieder so eine Diät zu machen .. wäre es eine OP gewesen, hätte mir diese Erkenntnis aber herzlich wenig gebracht, denn es wäre nicht mehr zu ändern gewesen ... und das ist eben der Unterschied.

  • Naja, ich halte die "Schuldfrage" für nicht so leicht zu beantworten.
    Das kann man auch nicht, wenn man nicht den Patienten rund um die Uhr begleitet hat.
    Gab es Aufklärngsgespräche? War der Patient in Nachbehandlung? Ist er da auch hingegangen? Hat er sich an alle Vorgaben gehalten?
    Wie war die Voruntersuchung? War der Patient immer ehrlich?
    Woran ist er genau verstorben?


    Da spielen so viele Faktoren eine Rolle, dass ich Schuldzuweisungen doch eher Abstand halten würde.


    Tragisch ist die Sache alle Male.


    Mir gehen Schönheits-OPs nicht in den Kopf. Und darunter fällt die AC.


    Aber ich erinnere mich noch an eine Patientin, deren Tochter regelmäßig zu Besuch kam.
    Stark Übergewichtig. Ende 20, würde ich sagen.
    Und alles andere als lebensfroh.
    Ihre Mutter erzählte mir dann, dass sie (an Darmkrebs erkrankt) nicht verstehen kann, wieso Menschen sich freiwillig unters Messer legen können. Sie wäre so oft schon operiert worden und sie hätte oft sehr darunter gelitten.
    Dennoch hat sie ihre Tochter unterstützt, als sie beschloss sich ein Magenband setzen zu lassen. Weil beide davon ausgingen, dass sie dann endlich nicht mehr so "lebens-müde" sei.
    Wieder Spaß am Leben finden könnte und das Leben lebenswert wäre.


    Mich bringt sowas dann ins Grübeln. Klar - was ist, wenn die OP keinen Erfolg bringt? Was, wenn es einen Rückfall gibt? Die psychische Betreuung darf dabei nicht außer Acht gelassen werden.


    Doch, wenn ein Mensch nichts von seinem Leben hat und sich an diese Option klammert.... ich könnte es demjenigen nicht ausreden.


    Ähnlich wie meine damalige Freundin, die sich nichts sehnlicher wünschte, als Brustimplantate.
    Mit 20 hatte sie das Geld zusammen und hat sich operieren lassen. Von A auf C.
    Sie sagt, sie bereut nichts, geht gerne schwimmen und ist glücklich.

  • Was, wenn es einen Rückfall gibt? Die psychische Betreuung darf dabei nicht außer Acht gelassen werden.


    Ein Rückfall worein?
    Das IST doch eben das kranke an diesem ganzen unseligen Geschäft!
    Wie schon oben erwähnt, ist der Ausschluß von Verhaltens- und Zwangsstörungen DIE Grundvoraussetzung eine solche OP von der Kasse bewilligt zu bekommen.
    Auf dem Papier ist es dies heute immer noch, aber für die Erlangung dieser Bewilligung haben sich doch inzwischen genau die gleichten Strukturen entwickelt, die auch notorischen Verkehrssündern helfen sollen, sich durch die MPU hindurchzuwuseln.
    Die richtigen Antworten zur richtigen Zeit und *bäng* Stempel auf Formular. Erledigt.


    Zitat


    Ähnlich wie meine damalige Freundin, die sich nichts sehnlicher wünschte, als Brustimplantate.
    Mit 20 hatte sie das Geld zusammen und hat sich operieren lassen. Von A auf C.
    Sie sagt, sie bereut nichts, geht gerne schwimmen und ist glücklich.


    Sorry, das finde ich überhaupt nicht ähnlich. Jetzt mal abgesehen von dem zwanghaften - wie auch immer gewachsenen - Wunsch, an seinem Körper rumschnippeln zu lassen.
    Es gibt sogar Menschen, die hassen ihr rechtes Bein so sehr, daß sie eine Amputation durchklagen. Das wäre auch ein Vergleich.


    Aber was kann bei einer Brust-OP schon passieren?
    Daß man am Ende zwar nen paar geile Titten hat, die aber beim Sex keinen Spaß mehr bringen, da kein Gefühl mehr drin ist?
    Daß bei Erreichen des ultimativen Zwecks, fortpflanzungswillige Männchen anzulocken, diese Organe nicht mehr zum Stillen des Nachwuchses taugen?
    Wurde aber in eine Grundfunktion des täglichen Überlebens eingegriffen? Nein.
    Und entfernen kann man das Implantat auch.

  • Ich bewege mich in der gleichen Gewichtsklasse wie Fräulein Wunder und kann auch davon berichten, dass ich mit schöner Regelmässigkeit (nein, nicht wöchentlich, aber ab und an und meist bei Arztwechseln) darauf angesprochen werde, das bzw. ob ich eine OP in machen sollte/will.
    Als junge Dicke (um die 100kg, da kamen diese OPs grad auf), hatte ich auch darüber nachgedacht. Glücklicherweise hielt meine damalige Hausärztin da überhaupt nichts von, sonst hätte ich es vermutlich versucht. Es wurde ja damals schon als heilsbringende Methode propagiert....

  • Sehr richtig, Julchen


    @ Catstar




    Als Schönheits-OP kann man die AC meines Erachtens nicht bezeichnen.


    Sie mag als solche missbraucht werden, aber sie ist definitiv nicht als solche gedacht.




    Doch, wenn ein Mensch nichts von seinem Leben hat und sich an diese Option klammert.... ich könnte es demjenigen nicht ausreden.


    Na ja, entschuldige bitte, aber zum Einen bist weder Du noch ihre Mutter geschulte Psychotherapeutinnen :) und zum anderen geht es nicht ums "ausreden" sondern darum zu sehen wo die Ursachen wirklch liegen.


    Was wenn die junge Frau Depressionen hatte, das Gewicht aber als bequeme Erklärung für alle herhält. Ich glaube kaum, dass ihre Probleme sich durch eine Operation am Magen-Darm Trakt lösen. :eek:


    Wie sagen die ACler immer so schön:" Der Kopf wird nicht mitoperiert."


    Glaubst Du ernsthaft, dass sie nur durch eine OP wieder lebensfroh werden kann - und dass dies die richtige Lösung ist nur weil sie selbst sich an diese Option klammert?


    Vielleicht sollte es eher darum gehen ihr zu zeigen wie das Leben auch sein kann ... und zwar auch in einem dicken Körper, statt sie zwanghaft anzupassen damit sie besser ins Bild passt?


    Da scheinen mir (zumindest wie Du es beschreibst) doch eher psychische Probleme im Vordergrund gestanden zu haben und die kann keine OP lösen. Im Gegenteil!! :eek:

  • Ein Rückfall worein?
    Das IST doch eben das kranke an diesem ganzen unseligen Geschäft!


    Klar gibt es Vorgaben wie sich der Patient zu verhalten hat. Krank? Also normal ist es nicht jemandem zu sagen "Bitte essen sie in den ersten Wochen nicht mehr als einen Löffel, sonst reißt die Naht und sie sterben an einer Sepsis. Weil sie gegessen haben."


    Aber das ist das, was ich in dem Fall, aus medizinischer Sicht, als Rückfall beschriebe. Ob nachvollziehbar oder nicht.


    Zitat


    Sorry, das finde ich überhaupt nicht ähnlich. .[...]


    Aber was kann bei einer Brust-OP schon passieren?


    Ich hab darauf bezug genommen, weil es mir um den Antrieb, den Willen des Menschen geht an sich rumschnippeln zu lassen. Manche Wünsche sind merkwürdig. Aber es sind Herzenswünsche. Die nicht jeder verstehen kann.
    Ärzte haben hier aber eine gewisse Aufgabe, der sie nicht nachkommen und Patienten gefährden. Herzenswunsch hin oder her.
    Deswegen gibt es dabei aber 2 Seiten. Die des verzweifelten Menschen und die des Gesundheitsystems.


    Ich würde die Risiken und Nebenwirkungen einer Brustvergrößerung btw nicht unterschätzen. Aber darum gehts hier ja nicht ;)



    Als Schönheits-OP kann man die AC meines Erachtens nicht bezeichnen.


    Sie mag als solche missbraucht werden, aber sie ist definitiv nicht als solche gedacht.


    Hm, ich sehe das genau andersrum.
    Ärzte verkaufen dir die AC als "gesundheitlich absolut notwendig und letzten Ausweg"
    Wobei es nichts anderes ist, als eine allumfassende Fettabsaugung. Durch nicht mehr essen können. Und einer höheren Mortalität.


    Zitat


    Na ja, entschuldige bitte, aber zum Einen bist weder Du noch ihre Mutter geschulte Psychotherapeutinnen :) und zum anderen geht es nicht ums "ausreden" sondern darum zu sehen wo die Ursachen wirklch liegen.


    Würde mein Partner oder einer aus meiner Familie sagen, er möchte das machen, würde ich sehr wohl versuchen es auszureden.


    Ich meinte es also allgemein und nicht auf die Krankenhaussituation bezogen. Da habe ich mich schön raus gehalten.
    Das lag nicht in meinem Aufgabenbereich, da gebe ich dir recht.


    Zitat


    Was wenn die junge Frau Depressionen hatte, das Gewicht aber als bequeme Erklärung für alle herhält. Ich glaube kaum, dass ihre Probleme sich durch eine Operation am Magen-Darm Trakt lösen. :eek:


    Wahrscheinlich nicht. Aber vllt doch? Und vllt wurde schon alles getan und dieser Mensch glaubt nur an die eine Lösung für sich selbst?
    Es ist nicht so, als dass man denigen halt einfach mal in eine langjährige Therapie schickt und alles ist wieder gut.
    Klar - genauso wenig macht die AC alles wieder gut.
    Aber ich verstehe die Motivation und die Emotion, die dahinter steckt.


    Zitat


    Glaubst Du ernsthaft, dass sie nur durch eine OP wieder lebensfroh werden kann - und dass dies die richtige Lösung ist nur weil sie selbst sich an diese Option klammert?


    Nein. Missversteh mich bitte nicht. Oder vllt drücke ich mich auch falsch aus. Ich heiße AC nicht für gut und nicht für die richtige "Lösung"
    Es geht mir nach wie vor darum, dass manche Menschen das als letzten Ausweg für sich sehen. Und die Risiken in Kauf nehmen. Sind sie deswegen verrückt und brauchen psychische Behandlung? Oder sind es freie Menschen, die machen können was sie wollen? Muss man ihnen helfen und sie in Therapien schicken? Oder unterstützt man sie in ihrem Vorhaben, weil es ihr Körper ist?
    Ich finde das alles irgendwie nicht so leicht zu beantworten.


    Zitat


    Vielleicht sollte es eher darum gehen ihr zu zeigen wie das Leben auch sein kann ... und zwar auch in einem dicken Körper, statt sie zwanghaft anzupassen damit sie besser ins Bild passt?


    Ja, das sollte es.
    Und es ist schön und toll, wenn es funktioniert. Vielen Selbstmördern hat man versucht das zu zeigen und zu erklären " Mensch, es ist doch so einfach, du musst nur glücklich sein und dich und dein Leben akzeptieren"
    Es wäre toll zu wissen, warum manches beim Menschen nicht fruchtet.... egal in welcher Hinsicht.

  • Aber das ist das, was ich in dem Fall, aus medizinischer Sicht, als Rückfall beschriebe. Ob nachvollziehbar oder nicht.


    Gerade in dieser Nicht-Nachvollziehbarkeit liegt doch die ganze Perversität!
    Den Überlebenswillen des Körpers als Schwäche oder Rückfall zu bezeichnen ist schon ziemlich krass. Wenn Ärzten keine anderen Worte und Bezeichnungen einfallen, dann zeigt das doch, aus welcher Gedankenwelt heraus diese OPs begangen (und dieses Wort wähle ich hier bewußt!) werden.
    Es wird wie eine Züchtigungsmaßnahme eingesetzt!
    Dann soll man den Patienten eben während der kompletten kritischen Phase bis zur vollständigen Verheilung (zusätzlich) an den Tropf hängen, so daß zumindest aus Sicht der Deckung des Energiebedarfs keine kritischen Situationen entstehen.
    Wenn jedoch darüberhinaus die Nahrungsaufnahme wie schon vor der OP als Zwangshandlung betrieben wird, der es entgegenzusteuern gilt, so hätte diese OP gar nicht stattfinden dürfen!!!

  • Es ist nicht so, als dass man denigen halt einfach mal in eine langjährige Therapie schickt und alles ist wieder gut.
    Klar - genauso wenig macht die AC alles wieder gut.


    Nein, natürlich nicht ... aber "genauso wenig" finde ich sehr stark verharmlost, denn bei der AC werden gesunde Teile des Körper amputiert und es werden hohe Risiken eingegangen die im schlimmsten Fall für immer die Lebensqualität stark einschänken.


    Eine Therapie kann man zu jedem Zeitpunkt abbrechen wenn sie einem nicht gut tut, die Folgen einer solchen Operation sind lebenslänglich und nicht rückgängig zu machen.


    Es geht auch nicht darum Menschen die eine OP wollen als verrückt zu erklären, sondern genauer nach den wirklichen Ursachen des Übergewichts zu forschen.


    Warum halten die Leute die AC denn für ihren allerletzten Ausweg? Doch weil es ihnen von allen Seiten eingetrichtert wird. :confused:


    Dieser letzte Ausweg ist doch nicht ein von Gott geschicktes Wunder für das es keine Alternative gibt ... und er wird doch nicht deshalb als alternativlos angesehen, weil er es wirklich ist, sondern weil er eine Möglichkeit ist schnell, sehr viel Geld am Patienten zu verdienen.


    Für die AC wird direkt und indirekt sehr ordentlich die Werbetrommel gerührt. Dieser Weg fällt den Patienten doch nicht einfach so ein.


    Und die Patienten treten doch auch nicht an herzensgute Ärzte heran, die sich gutmütig breitschlagen lassen müssten ihnen den dringlichsten Wunsch nach einem Magenbypass zu erfüllen ... umgekehrt, dicke Menschen werden doch regelrecht durch diese Maschinerie durchgeschleust und erhalten jede Menge Schützenhilfe um diesen vermeintlich eigenen Wunsch durchzudrücken.


    Da finde ich Deine Ansichten erschreckend naiv, Catstar. :(



    Zitat

    Vielen Selbstmördern hat man versucht das zu zeigen und zu erklären " Mensch, es ist doch so einfach, du musst nur glücklich sein und dich und dein Leben akzeptieren"

    Ähem ... ohne Expertin zu sein, aber .... die Therapie von suizidgefährdeten und/oder depressiven Menschen besteht nun wirklich nicht darin ihnen zu sagen, dass sie ganz einfach nur glücklich sein müssen :confused:, sondern beinhaltet intensive Therapie und in vielen Fällen sicher auch eine medikamentöse Behandlung. :confused:

  • Gerade in dieser Nicht-Nachvollziehbarkeit liegt doch die ganze Perversität!
    Den Überlebenswillen des Körpers als Schwäche oder Rückfall zu bezeichnen ist schon ziemlich krass. Wenn Ärzten keine anderen Worte und Bezeichnungen einfallen, dann zeigt das doch, aus welcher Gedankenwelt heraus diese OPs begangen (und dieses Wort wähle ich hier bewußt!) werden.
    Es wird wie eine Züchtigungsmaßnahme eingesetzt!
    Dann soll man den Patienten eben während der kompletten kritischen Phase bis zur vollständigen Verheilung (zusätzlich) an den Tropf hängen, so daß zumindest aus Sicht der Deckung des Energiebedarfs keine kritischen Situationen entstehen.
    Wenn jedoch darüberhinaus die Nahrungsaufnahme wie schon vor der OP als Zwangshandlung betrieben wird, der es entgegenzusteuern gilt, so hätte diese OP gar nicht stattfinden dürfen!!!


    Danke!!!

  • Hm, vermutlich liegt es echt an meiner Ausdrucksweise.


    Ich gebe dir in (fast) allem Recht.
    Würde alles so laufen, wie es laufen sollte, dann würde man keine Magenbypässe - Bänder - Resektionen oder weiß der Kuckuck was "verschreiben"
    Dann würde man Übergewicht nicht als etwas zwingend behandelbares ansehen, würde den Ursachen des Übergewichtes auf den Grund gehen und ggf. wenn nötigen Therapien anbieten, die Menschen zu Selbstakzeptanz verhelfen.


    Natürlich wäre es toll, wenn man gar nicht an sich selbst zweifeln müsste, weil man kein Opfer von Mobbing wird, weil man nicht von der Gesellschaft gestraft, geächtet o.ä. wird.
    So ist es aber leider nicht.
    AC wird angeboten und AC ist für manche Menschen DIE Lösung.


    Das ist eine Gesellschaft, in der wir auch mit ihren Auswirkungen umgehen müssen.
    Und dazu gehört für mich auch das Beachten der "anderen Seite". Wie entstehen solche Wünsche?


    Ich halte mich da nicht für naiv.
    Ich kenne die Irrsinnigkeit der AC.
    Aber da die Arme und Augen zu verschließen und zu sagen "ih pfui, das darf es nicht geben!" hilft leider nicht weiter.

  • Ist gar nicht so lange her, da wurde Homosexualität durch Herausschnippeln von Gehirnteilen "behandelt".
    Das war für die Leutchen mit Sicherheit auch DIE Lösung - um den Demütigungen und Vergfolgungen zu entgehen.
    Die Lösung gegen Demütigung und Verfolgung wohlgemerkt - nicht etwa für/gegen (wie immer man es sehen mag) die Einrichtung ihrer Lebenssituation.


    Welcher Psychologe hat nochmal gesagt "Wir behandeln die falschen" ?

  • Nein ich denke nicht dass wir der gleichen Meinung sind Catstar.


    Die AC ist m.E. keine Lösung, sie ist Teil des Grundproblems und löst auf lange Sicht gar nichts, sondern macht die gesamte Situation noch viel schlimmer.


    Mit dem Argument, das es die AC nun mal gibt und sie DIE Lösung für manche Menschen ist könnte man theoretisch fast alles legitimieren.


    Ja eben früher auch die operative Behandlung von Homosexualität wie Julchen sagt.


    Klar ist das Leben für einen winzigen Augenblick für den Einzelnen in Teilbereichen vielleicht leichter, aber macht es die Situation für alle Homosexuellen, unsere Gesellschaft und die nicht operierten Schwulen besser? Ist es überhaupt für irgendjemand eine langfristige Lösung? Wird der behandelte Patient dadurch körperlich gesünder? Nein! Er passt sich unter großem Druck und auf Kosten der eigenen Gesundheit und Freiheit an.


    Hast Du echt den Eindruck dass ich die Augen verschliesse und sage "Ihhh, das darf es nicht geben?"


    Ich verstehe Menschen auf der emotionalen Ebene sehr gut, die sich zu diesem Schritt entscheiden und ich verurteile sie nicht.


    Aber ich habe kein Verständnis für eine Industrie die sich dumm und dämlich an ihnen verdient, ihnen den größten Blödsinn einredet, deren Skrupel mit jedem Jahr kleiner werden und deren Kundschaft mit jedem Jahr jünger und dünner wird.

  • und deren Kundschaft mit jedem Jahr jünger und dünner wird.


    Ich möchte diesbezüglich nochmal (schlagt mich :p ) auf meine 4-Punkte Checkliste hinweisen, mit der man "therapeutische" Rohrkrepierer jedweder Art zweifelsfrei erkennen kann.


    1. Wenn's nicht funktioniert, hat man's nur nicht verstanden
    2. Wenn man's verstanden hat, hat man sich nur nicht dran gehalten
    3. Wenn man sich dran gehalten hat, hat man einfach nur noch nicht lange genug durchgehalten
    4. Wenn man es nun wirklich schon lange genug macht, dann hat man eben nicht früh genug angefangen (die ultimative Arschkarte)


    Die AC ist damit schon längst im Listen-Endstadium angekommen, was ein klares Zeichen dafür ist, daß den Verantwortlichen zweifelsfrei bewußt ist, daß der Scheiß keinesfalls zu dem taugt wofür er vermarktet wird.
    Ich bin mir sogar sicher, daß es inzwischen die Opfer sind, die von der Methode weitaus überzeugter sind als die Täter. Ein solcher Propaganda-Erfolg verdient Respekt.

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