11.03.'11 Japan-Unglück

  • Auf Phönix kommt um 00.45 bzw um 06.15 eine Reportage "Risiko Atomkraft", nachdem in die heute nachmittag schon gesehen habe...herzlichen Glückwunsch, ich denke über einen Umzug zum Südpol nach...

    Ich lese über die Katastrophe mittlerweile nur noch im Videotext.
    CNN und BBC machen sich grad mehr Sorgen um "ihr" Öl in Lybien und Bahrein und bringen dadrüber Dauerschleifen und die Berichterstattung bei n-tv und n24 ist mir zu "Geile Katastrohe- ey noch nen Toter-halt drauf".
    Es ist schlimm genug was da drüben passiert, da muss man nicht dermaßen voyeuristisch solche Bilder in Dauerschleife bringen.
    Ich hoffe, dieses Land kommt schnell wieder auf die Beine und wünsche den Japaner alles Gute, soweit das zur Zeit möglich ist.
    Ich hoffe auch, das die Arbeiter, die noch in Fukushima arbeiten sich nicht opfern ala "Kamikaze für den Kaiser" und die Sache da in den Griff kriegen ohne sich tödlich zu verstrahlen.

    Jeder Post spiegelt nur MEINE persönliche Meinung wieder...

    Glaubst du noch, oder denkst du schon?

  • Ich hoffe auch, das die Arbeiter, die noch in Fukushima arbeiten sich nicht opfern ala "Kamikaze für den Kaiser" und die Sache da in den Griff kriegen ohne sich tödlich zu verstrahlen.



    "Kamikaze" heisst im japanischen "Göttlicher Wind" bzw "Hauch Gottes", bei diesem Unglück gewinnt der Begriff eine erschreckend treffende Bedeutung.
    Ich habe auch schon an die 50 verbliebenen Arbeiter dort gedacht und hatte die erschreckende Erinnerung an die Arbeiter (Liquidatoren) in Tschernobyl im Kopf.
    Der Gedanke daran ist einfach nur furchtbar.

  • Ja das waren schon aufregende Tage und unruhige Nächte. Die ganze Verwandschaft hat mitgezittert, und auch die Freunde und Nachbarn. Aber man hat mitgefühlt und uns aufgemuntert.


    Jetzt ist ja alles wieder gut! Man ist halt in Gedanken noch oft bei den Menschen die man in Japan kennt und hofft, dass es denen weiter gut geht.

  • Also ich muss ehrlich gestehen, dass ich seit Wochen den TV nicht mehr anmache. Hat nicht nur mit Japan zu tun, sondern auch damit, dass es kaum noch Dinge gibt, die das Anschauen auch wert sind.


    Einmal am Tag lese ich online was sich so bewegt in der Welt, aber gerade beim Thema Japan stellen sich mir die Nackenhaare auf. Und zwar vor allem über die Berichterstattung. Ich fand es von Anfang an furchtbar, wie versucht wird, sich in jeder Sendung noch zu überbieten. Pervers (ja pervers) fand ich dann diesen Countdown, "noch 48Stunden bis zum Supergau", "die letzten 24Stunden" usw. :mad:


    Ich wünsche mir von Herzen, dass es noch einmal gut geht - aber ich befürchte auch, dass kaum jemand daraus lernen wird. Die deutsche Politik demaskiert sich in den letzten Tagen - erst Laufzeitverlängerung, da wir ja noch nicht soweit wären, auf Atomkraft zu verzichten. Dann ist es plötzlich von Geisterhand möglich, gleich mehrere AKWs abzuschalten, und dies ohne nennenswerte Einschränkungen.


    Erschreckenderweise hat der japanische Botschafter im Fernsehen geäußert, egal wie es ausgehe, würde man schauen müssen, ob man bei Atomenergie bliebe oder doch alternative Energien in Betracht zieht. Es klang für mich nicht danach, dass dies ernsthaft in Betracht gezogen werden würde. Bei einem Land, dass in aller Regelmäßigkeit aufgrund der topografischen Lage mit Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüchen konfrontiert ist und der potenziellen Gefahr, die eben von der Atomenergie ausgeht, für mich unverständlich. Es kann mir keiner erzählen, dass der "Faktor Natur" berechenbar sei.

  • Schön wärs...das geht nur, weil wir jetzt Strom importieren. Und Strompreiserhöhungen wurden auch schon angekündigt. Mal davon abgesehen ist es ja "nur" für 3 Monate...


    die Strompreise wurden auch regelmäßig erhöht, als die ollen Schrotthaufen noch in Betrieb waren.
    Die Gefahr ist doch, dass sich jetzt die Betreiber die Abschaltungen teuer bezahlen lassen, vor allem weil die erzwungenen Abschaltungen gesetzlich auch noch auf sehr wackeligen Fuss stehen.


    Zudem, im Moment ist der Druck durch die Bevölkerung (also den gemeinen Wähler) immens hoch. In drei Monaten, so fürchte ich, ist es wieder Schnee von gestern

  • das geht nur, weil wir jetzt Strom importieren


    das haben wir auch schon zuvor getan, in der Gesamtbilanz ist Deutschland sogar noch ein Stromexportland ...


    Ich muss ehrlich sagen, ich habe kein Problem damit temporär mehr für den Strom zu zahlen, wenn dafür langfristig aus der Atomenergie ausgestiegen wird - und dass die Komplettnetzabdeckung mit alternativen Engergien so langsam vor sich geht - na mal ehrlich, wir wissen doch warum, gell?;)
    Zudem reguliert sich auch das Preisniveau wieder, wenn der Strom aus unterschiedlichen Quellen kommt und dann deutlich mehr Anbieter existieren.


    Weiterhin gibt es Jahr für Jahr große Fortschritte in der Energiespeichertechnologie, so dass auch hier die Einsatzgebiete zunehmen.

  • Ich muss ehrlich sagen, ich habe kein Problem damit temporär mehr für den Strom zu zahlen, wenn dafür langfristig aus der Atomenergie ausgestiegen wird


    Das sehe ich genau wie du, keine Frage! Nur denke ich, wenn wir im nationalen Alleingang gegen die AKW´s vorgehen, wird uns das nicht so viel Sicherheit bringen. Es müsste schon ganz Europa an einem Strang ziehen. Hier ist mal eine Grafik auf der man sieht wo aktive AKW´s stehen, zur Zeit welche gebaut werden und wo welche geplant sind.


    http://wua-wien.at/home/images…a/kkw-europa-original.jpg


    Würden wir jetzt in Deutschland alleine unsere AKW´s abschalten (Ich bin stark dafür, keine Frage!) , hätten wir in Punkto Sicherheit nicht viel gewonnen. Man sieht auf der Grafik schön das komplett Deutschland, mal abgesehen von oben im Norden, grenznahe mit AKW´s eingekreist ist. Würde also in einem dieser AKW´s der Supergau stattfinden, hätte das für Deutschland auch nicht ausser acht zu lassene Folgen. Von daher macht für mich als Atomkraftgegner, nur der globale Ausstieg oder mindestens der eropäische Ausstieg Sinn. Dass das so schnell nicht möglich sein wird, ist mir klar, aber wir sollten stark daran arbeiten.


    Fazit: Ich bin stark gegen Atomkraft, allerdings ist mir bewusst das wenn nicht alle an einem Strang ziehen, es nicht viel bringen wird :(

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt. (Albert Einstein)

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