Boah.... ich könnte ja... und sowieso...
Auf jeden Fall habe ich eben einen Leserbrief an die Securvita-Krankenkasse rausgehauen, weil ich so einen Hals habe.
Im aktuellen Securvital-Magazin befindet sich ein Artikel, der mich die Zähne in die Tischplatte schlagen läßt. Darin wird den absolut abgedroschensten Banalitäten bezüglich "gesunder Ernährung" gefrönt, die man sich nur denken kann.
Zitat: "... Fleischkonsum halbieren und das Gemüse verdoppeln. ... Vollkorn bevorzugen (weil es viele gesunde Inhaltsstoffe enthält) "
Verquirlt wird alles mit Biobewußtsein, regionalem Einkaufsverhalten und Vegetarismus.
Aber lest selbst.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich möchte meiner Verärgerung über Ihren Artikel "Klüger essen" Ausdruck verleihen.
So eine Aneinanderreihung von Banalitäten und Halbwahrheiten habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Was, bitteschön, ist an diesen Informationen neu? Mit diesen Weisheiten wird doch schon seit Jahren - wenn nicht gar Jahrzehnten - hausieren gegangen. Inzwischen dürfte wohl jeder, der nicht die letzten 40 Jahre unter einem Stein gelebt hat, x-mal in seinem Ernährungsleben damit überzogen worden sein.
Und hat es "geholfen"? Ich denke mal nicht, denn sonst müßte man diesen abgenudelten Unfug nicht ständig wiederholen und die Leute motivieren, sich möglichst genau an diese Vorschriften zu halten.
Gerade von der Securvita, die für Dinge wie Homöopathie, Ganzheitlichkeit und den Blick auf den Menschen hinter dem Patienten eintritt, habe ich mehr erwartet als eine derart erschreckende Hinwendung zur blinden Gleichförmigkeit.
Das einzige wofür dieser Artikel - wie viele andere seiner Art - sorgen wird, ist daß den Ärzten niemals die Patienten ausgehen werden. So ziemlich genau das Gegenteil von dem, was sie damit bezwecken.... zumindest hoffe ich, daß die Ziele der Securvita entsprechend gesteckt sind ...
Ich weiß wovon ich rede. Ich habe jahrelang nach diesen Vorschriften gelebt, weil ich unter schweren bis schwersten Symptomen litt, die man als - in dieser Form - Ernährungsberatener ganz automatisch auf eine schlechte Ernährung und den damit einhergehenden Mangelerscheinungen etc zurückführt. Bauchweh, Durchfall, schlechte Zähne, Auschlag, Ekzeme, Migräne, Kreislaufbeschwerden mit Herzrhytmusstörungen bis hin zu hohem Fieber und schweren Schwellungen mit nekrotischen Anwandlungen, die mehrere Monate Bettlägerigkeit nach sich zogen! Dazu kamen unerklärlich scheinende Nebenwirkungen von Medikamenten gegen ebendiese Beschwerden, die alles nur noch schlimmer machten.
Ich wurde untersucht, gepiekst, geröntgt, magnetisiert, endoskopiert und sonstwie gescannt. Ergebnis? Ich wäre total gesund. Alles nur Einbildung, Aufregung und im Übrigen läg's ja sowieso nur an meiner Ernährung und ich sollte da mal mehr drauf achten und so... blabla.
Tja, im Prinzip hatten die Ärzte und Berater recht. Es lag am Essen! Wie ich durch Eigeninitiative und durch einen glücklichen Zufall (und keineswegs durch Untersuchungen!) herausfand, habe ich nämlich eine recht happige Nahrungsmittelunverträglichkeit (namentlich Histamin- und Fructoseintoleranz gepaart mit einigen wenigen echten Allergien), mit der sich all die oben genannten Symptome (und ihre heutige Abwesenheit) ganz wunderbar in Deckung bringen lassen. Und je mehr ich mich an diese elenden 08/15-Vorschriften hielt, desto schlimmer wurde es. Wurde mir das geglaubt? Nein. Natürlich nicht. Denn solche tollen und einfachen Vorschriften müssen ja schließlich helfen - und wenn nicht, dann macht es der Anwender einfach falsch, noch nicht lange genug oder hat nicht rechtzeitig genug damit angefangen, Umstellungs- und Anfangsschwierigkeiten ...laberlaber. Heute sage ich dazu: Drauf gesch...en. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Seit nun schon 6 Jahren bin ich völlig symptomfrei! Die Besserung trat übrigens innerhalb weniger Wochen nach der Ernährungsumstellung ein, die meinen Reaktionen auf Nahrung die Aufmerksamkeit und den Respekt zukommen ließ, die ihnen zusteht. Ich benötige weder Medikamente noch Nahrungsergänzungsmittel. Nach über 15 Jahren ständiger Beschwerden fand ich dies ausgesprochen beeindruckend. Und auch sehr ernüchternd bezüglich des Bildungsstandes aller beteiligten Mediziner, Berater und Artikelschreiber. Soviel zur Klugheit.
Kurz und knapp: Nicht die Handlung des Essens ist gesund, sondern das, was nicht krank macht.
In diesem Sinne mit gesunden Grüßen
*grmpf*