Fressoholikerin!

  • Hallo,

    So. Ich muss sagen das sich meine Sucht nach Essen teilweise mit Alkoholismus vergleichen lässt.

    Ich brauch mein Essen und zwar wann ich will und soviel ich will weil sonst werd ich schnell schlechtgelaunt.
    Ich weiß genau welche Folgen dieses ungesunde Essen hat, hab teilweise auch schon panische Angst vor den Folgen/Spätfolgen aber in dem Moment wo ich esse ist mir das ziemlich Wurst!
    Oft hab ich mir schon Gedanken gemacht endlich ne Magen-Op machen zu lassen. Schließlich will ich ja auch irgendwann noch Kinder haben! bzw. gesünder leben ect. Aber allein der Gedanke nie mehr wieder die Freude erleben zu dürfen ein XXL-Schnitzel mit Pommes zu essen/essen zu können. Das treibt mich in den Wahnsinn bzw. macht mir der Gedanke Angst. Die Folgen meines Übergewichts unter denen ich schon leide "übersehe" ich einfach oder rede sie mir schön. Zum Arzt gehen wegen Rücken/Knieschmerzen? niemals! Ich weiß ja was er sagt und was die Ursache ist. Gegen die Schmerzen hilft ja auch (-noch-) das Reizstromgerät von Tchibo. Aber deshalb gesünder/weniger zu futtern? Deshalb sich mehr bewegen? Achwas! Einfach weiterdümpeln im Leben.

    Der "Vorteil" den die Alkoholiker im Leben haben, ist das sie komplett ohne Alkohol leben/überleben können. Sie können den Alkohol aus dem Weg gehen.

    Ich kann meinem "Stoff" nicht aus dem Weg gehen. Ich muss täglich essen so wie jeder andere Mensch auch.

    Versteht ihr was ich meine? :(

    Lg

    Kathi

  • Hallo Kathi,


    es passt zwar nicht ganz zu Deiner Frage, aber ich möchte Dir wirklich ans Herz legen, KEINE Magen-OP zu machen. Meine Cousine hat sich vor ca. 8 Jahren ein Band legen lassen und vor knapp einer Woche wurde ihr der Magen KOMPLETT entnommen... Eine Magen-OP ist wirklich wirklich sehr riskant.


    Ich wünsche Dir alles Gute!


    Rubensdame

  • Hallo Kathi,


    du hast schon erkannt, dass es sich bei dir um eine Sucht wie Alkoholsucht handelt, deshalb wirst du auch wissen dass ein Alkoholiker nur mit einer sehr langen Therapie geheilt werden kann.


    Warum sollte es also mit der Essucht anders sein?
    Wenn es sich wirklich um eine Essucht handelt ist auch eine lange Therapie angesagt. Mit gutem Willen allein ist da nichts zu machen.
    Es sei denn, dein Essverlangen beruht auf einer Krankheit, die durch richtige Mendikamenteneinstellung behandelt werden kann.
    Es gibt einige Krankheiten, die starkes Hungergefühl auslösen, es muss nicht immer eine seelische Ursache haben, dass man immer Hunger hat.


    Ich rate dir zu einem Arzt zu gehen der dich ernst nimmt und entsprechen untersucht.


    LG Bärbel

  • Hallo Kathi


    ich sehe vieles wie du, nur wird eine Magenop an deinem Problem an sich nichts ändern. Sicher du wirst nicht mehr soviel essen können, sicher auch abnehmen. Aber, die Sucht an sich wird bleiben und wenn du n icht mehr essen kannst wird sich der Körper ein anderes Ventil suchen. Bitte, zieh eine Therapie in Erwägung um erst die Sucht in den Griff zu bekommen.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Hey Kathi!
    Dein Problem kommt mir bekannt vor! Hast Du auch so ein Motto wie ich: "Das was mir das Essen geben kann, kann mir nichts anderes geben!" ? Ich lebe nach diesem Motto. Kaufe entsprechend ein, sorge dafür das das Essen immer in den Tagesablaug mit eingebunden wird, etc. Ich bin in Therapie, wegen meines Übergewichts und dort haben meine Therapeuten und ich u.a.herausgefunden, dass ich unter Dysthemie leide, also es mir zu ca.80% im meinem Leben schlecht geht: habe viele neg. Gedanken, kann mich nicht konzentrieren, bin ständig müde, habe Kopfschmerzen, etc.. Da ist es ganz logisch, dass ich meine Stimmung dauernd verbessern will und das geht am allerbesten mit Essen!!! Ich muss also bei meiner Dysthemie ansetzen! Es würde nichts bringen nur isoliert mein Essverhalten ändern zu wollen. Viell. ist das bei DIr ja auch so..Eine Therapie kann ich Dir auch nur empfehlen!!!

  • Hallo :)

    Lumina: Ja ich denke ähnlich wie du. Essen "befriedigt" mich. Also nicht im sexuellen Sinn aber wenn ich esse ist alles ok.

    Ja ich brauch eine Therapie. Das weiß ich. Aber den Schritt zu machen sich Hilfe zu holen (und sich damit einzugestehen das man krank ist) fällt mir wahnsinnig schwer. Und ich hab auch Angst davor was der Therapeuth herausfindet. Und wie geht es dann weiter? Alles wird sich ändern. Auch davor hab ich Angst. Wird mich der Therapeuth komplett ummodeln? Einen neuen Menschen aus mir machen? oder darf ich "Ich" bleiben nur des Thema Essen verschwindet?

    Lg

    Kathi

  • Hallo Kathi


    ich habe zwei Therapien, zwar nicht wegen Essstörung aber wegen Depressionen gemacht. Du wirst du bleiben, du lernst andere Denkmuster, andere Verhatensweisen, einen anderen Umgang mit Problemen. Aber ein anderer Mensch wirst du deswegen nicht. - Wie sagte meine Therapeutin: ich kann aus einem Hasenfuss keinen Helden machen, aber der Hasenfuss kann lernen mutiger zu werden.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Man sollte sich auch im klaren sein, das weder ein Therapeut oder eine Magen OP helfen kann, wenn man nicht bereit ist an sich selbst zu arbeiten.


    Wenn Du abnehmen willst, gehört eben eine gewisse Änderung des Lebensstils dazu.


    Wie Du bereits richtig erkannt hast, kann man nicht einfach aufhören zu essen! In diesem Punkt haben es die Alkoholker in der Tat etwas "leichter".


    Außerdem darf es auch mal ein XL Schnitzel sein, selbst wenn man abnehmen will. Verzicht führt zu Unzufriedenheit, was wiederum zu Frust führt und man landet wieder beim essen.


    Verbiete Dir nichts, lege Dir keine Zwänge auf (z.B. "Ich muss jeden Tag Sport machen"), sondern esse etwas "bewusster".

    Der Verstand kann uns sagen was wir unterlassen sollen, aber das Herz kann uns sagen was wir tun müssen.

  • Rapidmovement


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man, wenn man eine Essstörung hat, diese Ratschläge wenig bis gar nichts bringen, weil man von vornherein nicht in der Lage ist, sich zu etwas zu zwingen - vor allem der Bereich Essen liegt dann außerhalb der eigenen Kontrolle. Und bewußter zu essen, liegt damit auch eher außer der Kontrolle, da es Sinn der Sucht ist, nach Möglichkeit unbewußt zu essen.
    Das Wissen darum, dass dies außer Kontrolle geraten ist, schafft dann einen Leidensdruck, weil man am liebsten "Normal" essen und "bewußt" essen würde - die ganze Zeit über. Das allgemein zu schaffen ist allerdings eine sehr hohe Hürde. Man kann sich erstmal versuchen bewußt zu machen, was man für ein Gefühl mit dem Essen befriedigen oder beseitigen will. Vielleicht schafft man es sogar, etwas anderes zu tun statt zu essen. Wenn das gelingt, kann man sich darüber freuen...
    Wichtig bei einer Essstörung ist in erster Linie auch nicht das Abnehmen, sondern sein gestörtes Essverhalten wieder in relativ geradlinie Bahnen zu lenken. Wenn man sich als Essgestörte zu sehr ins Abnehmen verbeißt - kann die Esssucht in eine andere Essstörung umschlagen.
    Dieser Satz hier von dir:
    "Man sollte sich auch im klaren sein, das weder ein Therapeut noch eine Magen OP helfen kann, wenn man nicht bereit ist an sich selbst zu arbeiten."
    ist dabei sehr wahr.


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • hallo, ich kenne dein problem ganz genau und verstehe dich. meine psychologin ist auch der meinung ich sei esssüchtig und wir arbeiten schon lange an der sache da auch ich voller sorgen und ängste stecke ist es nicht so einfach aus diesem teufelskreis herraus zu finden eins weis ich aber mittlerweile erst muss ich meine ängste in den griff bekommen bevor eine ernährungsumstellung funktionieren kann!mit 52 ist das gar nicht so einfach , manchmal denke ich der zug ist sowieso schon abgefahren!:(


    lg urmel

  • Ja. Und vor allem nicht das Abnehmen in den Vordergrund stellen. Das ist kontraproduktiv. Wie gesagt, am besten mit therapeutischer Hilfe die Ursachen erkennen, an den Ursachen arbeiten, wie Mendi geschrieben hat, neue Denkmuster und Strategien lernen mit dem Alltag und auch eventuellen Traumata klarzukommen. Und dann, wenn sich das Essverhalten nach einiger Zeit reguliert, dann nimmt man wahrscheinlich ab. Auf ein für den Körper individuell gesundes Gewicht.

    Wie gesagt, ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass jegliche Diätvorstellungen da fehl am Platze sind und nichts bringen. Es nur schlimmer machen.

    Wünsche dir viel Kraft und Mut auf deinem Weg!

  • wie soll ich das denn machen mich selbst akzeptieren, wenn ärzte und teile der familie darauf drängen abzunehmen? manchmal denke ich man sieht mich garnicht als mensch sondern als unikum! genau deshalb möchte ich auch perfekt sein um wenigstens auf anderem gebiet zu glänzen.ach das ist eine lange geschichte. lg urmel:(

  • wie soll ich das denn machen mich selbst akzeptieren, wenn ärzte und teile der familie darauf drängen abzunehmen? manchmal denke ich man sieht mich garnicht als mensch sondern als unikum! genau deshalb möchte ich auch perfekt sein um wenigstens auf anderem gebiet zu glänzen.ach das ist eine lange geschichte. lg urmel:(


    Hallo Urmel,


    du wirst niemals perfekt sein, auch wenn du abnimmst wirst du niemals perfekt sein. Versuche dich mit dir selbst anzufreunden. Nur wenn du dich selbst magst werden auch die anderen dich akzeptieren können.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • verstehe schon was gemeint ist und habe es schon oft gehört,ich glaube es kommt aus meiner kindheit ,dass ich mich nicht mag denn ich erinnere mich, dass ich damals bereits davon geträumt habe ich hätte einen langen reissverschluß am rücken den brauch ich nur zu öffnen und herraus kommt ein schönes mädchen!:o

  • Du mußt ganz tief in Dich hineinhorchen. Du mußt versuchen ob in Deinem Unterbewußtsein etwas lebt, vielleicht hat Deine Mutter Dich immer als Kleinkind zum Essen angehalten und wenn Du alles gegessen hast hat sie Dich gelobt. Vielleicht sucht Du in Streßsituationen unbewußt dieses Glücklichsein wieder. Wenn Du das erkennst mußt Du Dich freimachen, sage Dir immer wieder "ich brauche zum Glücklichsein kein Essen, ich bin glücklich weil ich bin so wie ich bin"
    Viel Erfolg

  • ... dass ich damals bereits davon geträumt habe ich hätte einen langen reissverschluß am rücken den brauch ich nur zu öffnen und herraus kommt ein schönes mädchen!:o


    schau mal in den spiegel. du brauchst keinen reissverschluss: du BIST eine schöne junge frau!:)

    Unter den Menschen
    gibt es viel mehr Kopien
    als ORIGINALE.


    [FONT=&quot](Pablo Picasso)[/FONT]


  • @ nudel, krypton
    danke für euren beitrag habe mich echt gefreut nach so langer zeit noch antwort zu erhalten:D. viel geändert hat sich bei mir nicht es ist ein auf und ab mit den gedanken die mein aussehen betreffen.
    das mit meiner kindheit ist gar nicht so weit hergeholt nur anders herum d.h. bis ich ins teeniealter kam lernte ich essen mit gemütlichkeit und geborgenheit zu verbinden später ,ich hatte 58 kg mit 15,lag die erste miederhose auf meinem bett als ich nach hause kam und seither höre ich nichts anderes als abnehmen,achte auf die figur,du musst anders kochen etc. alles wirklich gut gemeint aber ich kann es nicht mehr hören.
    heute muß ich in therapie um zu lernen mich selbst zu mögen und mich anzunehmen:o.
    viele liebe grüsse von möppel 56:)

  • hm... mal ne nachdenkliche Reaktion von meiner Seite: Gabs einen bestimmten Anlass für die erste Miederhose?
    Mir fällt da nämlich spontan ein: Abnehmen, um weibliche Rundungen "wegzumachen", quasi "Desexualisierung" wegen gewissen moralischen Vorstellungen... Auch wenn jetzt diese Assoziationen so gar nichts mit dir zu tun haben müssen...


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

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