Mir ist gerade wieder ein sehr beklemmendes Erlebnis eingefallen, dass ich in den USA bezügl. meines Gewichts hatte.
Das war als ich nach dem Abitur mit einer Freundin (schlank) durch Amerika reiste. Es war in Californien und wir liefen in einem kleinen Wäldchen durch das auch eine Strasse führte ... gewunden den Berg hoch. Ein Auto voller männlicher Jugendlicher kam uns entgegen, sie sahen uns wohl und dann riefen sie bei jeder Biegung aus dem Autofenster: "You´re so fat! You´re so incredibly fat! Fat ... fat ... fat" schallte es noch minutenlang durch die Bäume. (Also von wegen, dass der Begriff "fat" im Englischen einen netteren Klang hat, das wird ja auch gerne mal behauptet. )
Das war wirklich super, super unangenehm, weil einfach so feige ... Antworten oder reagieren ging ja nicht, ich sah ja nicht mal wer das rief, musste notgedrungen diesen Spott einfach minutenlang über mich ergehen lassen. Damals war ich gerade mal 18 und das machte mir wirklich viel aus.
Übrigens wog ich damals noch deutlich unter der 100 kg Grenze.
So "incredibly fat" war ich also noch nicht mal. Einfach nur recht dick.
Das ist für mich so ein Sinnbild dafür wie ich die Dickenfeindlichkeit in den USA empfunden habe: sie ist da, aber man sieht sie nicht so klar und offen wie bei uns, sie ist diskreter, versteckter, feiger. Das kann in einer konkreten Situation angenehmer sein, das kann aber auch sehr unschön sein, weil sie weniger greifbar ist, man sich weniger gut dagegen wehren kann.