Neue Erfahrungen bei Knieprothesen - TEP?

  • Hallo,
    hat jemand von Euch inzwischen Erfahrungen gemacht wegen einer KnieVollprothese bei hohem Gewicht (150 kg)? Seid ihr operiert worden? Gabs Probleme? Wie war die Reha, wie lange wart ihr krank geschrieben?
    Mir steht so etwas bevor.
    LG und danke für jede Info

  • hi,


    ich habe beide knie schrott, weiß das schon, seit ich 14 jahre alt bin, jetzt bin ich 51 jahre alt.


    mein orthopäde sagt mir, mit meinem gewicht (160 - 180 kg) geht das mit nem künstlichen gelenk nicht.


    aber ich glaube auch nicht, dass ich das machen lassen würde.


    mein vater hatte probleme damit, ne bekannte aus einem anderen forum auch und die waren nur so 10 kg "drüber".


    ich versuche mich regelmäßig auf mein ergometer zu setzen, selbst nur 5 minuten jeden tag, tun da gut, nehme 25 mg diclo am tag und schmiere diclo-gel. ansonsten lebe ich mit den beschwerden.


    hast du zweit-meinung eingeholt?


    ich bin da halt sehr kritisch.


    mit meinem jetzigen status kann ich "berechenbar" leben, d.h. ich weiß, wie ich mich arrangieren kann.


    gruß zegge

  • Prothesen, die in den Knochen eingepflanzt werde, sind mithin so ziemlich eine der wenigen OPs, wo das Gewicht eine erhebliche Rolle spielt.


    Nicht bezüglich der Durchführungsmöglichkeit als solches, sondern tatsächlich aus rein physikalischen und materialtechnischen Gründen.


    Es hilft deswegen auch nichts, nur deswegen abzunehmen, um die OP zu "bekommen".
    Legt man hinterher wieder Gewicht zu und die Belastungsgrenze des bearbeiteten Knochens (gar nicht so sehr des Materials) wird überschritten, so besteht da die reale Gefahr, daß dieser Risse bekommt oder sogar spaltet. Sehr sehr uncool, das.
    Mal ganz abgesehen davon, daß Radikalkuren nicht zuletzt auch den Stoffwechsel so angreifen können, daß die Knochen am Ende zusätzlich geschwächt werden.


    Kümmere Dich also lieber nachhaltig darum, daß Du gut "eingestellt" wirst und die bereits vorliegenden Schäden gemanagt werden.

  • Ich würds mit 150 kg auch nur machen lassen, wenn es gar nicht anders geht. Also an Schmerzmitteln ausschöpfen, was nur geht.


    Meine Knie sind auch schon ewig und drei Tage geschrottet. Über zwanzig Jahre lang waren 50 - 100 mg Diclo mein täglicher Begleiter. In guten Zeiten 25. Mein Magen hats gottlob mitgemacht. Inzwischen nehme ich Arcoxia. Auch die höchste Dosis (125 oder so), aber da gehen dann auch mal ein paar Tage ohne.


    Laufen geht nur an der Krücke (müssten eigentlich zwei sein, aber naja, ist halt unpraktisch).


    Ergometertraining mache ich auch. Genauer gesagt nicht mit einem Ergometer, sondern so einem kleinen Pedalding, bei dem man aufm Stuhl sitzen kann. Meine Knie mögen die größere Kurbellänge eines richtigen Ergometers nämlich nicht.


    Und ich staune immer wieder, was für einen Unterschied es ausmacht, ob ich das regelmäßig mache oder ein paar Tage schleifen lasse. Im Idealfall schaffe ich es, eine Stunde am Stück zu strampeln, und das gestärkte Muskelkorsett hat eine enorme Wirkung auf die Beweglichkeit und den Schmerzpegel.

  • Ich danke Euch für Eure Antworten. Also gibt es bisher niemanden, der mit dem Gewicht operiert wurde. Ich habe deshalb auch große Befürchtungen. Es liegt in meiner Entscheidung / bei meiner Schmerzgrenze, ob ich die OP antrete. Habe von Geburt an kaputte Kniegelenke und jetzt ist gar nichts mehr zu machen. Und meine vielen Diäten haben mir jetzt das hohe Gewicht gebracht. Ich werde nochmal mit dem Arzt sprechen.
    Aber ich kann noch nicht mal mehr Rad fahren, schwimmen, mein NordigWalking machen - nix. Und das seit einem Jahr.
    Wünsche Euch allen eine frohe Weihnachten

  • Du mußt lernen, die richtigen Fragen zu stellen.


    Zum Beispiel werden bei diesen großen Gelenkprothesen vor der OP Berechnungen angestellt. Die Materialstärke, der Einbauwinkel und noch viel mehr muß sich dem Menschen anpassen - und nicht andersrum.
    Von Hüftgelenken weiß ich (weil's in der näheren Bekanntschaft schon vor vielen Jahren so gemacht wurde), daß vorher im Labor ggf. Bewegungsabläufe und Kräfteverteilung gemessen werden - sofern weitgehend normale Bewegungsabläufe noch möglich sind.


    All das beruht aber auch auf Erfahrungswerten. Und diese Erfahrungen können immer nur einen gewissen Bereich abdecken.
    Man kann Formeln und Theorien drumherumbasteln, die dann aber auch nur die Erfahrung abbilden.
    Ist wie mit dem Wetter. Vorhersage für den nächsten Tag geht, weil man die Wölkchen schon aufm Satellitenbild sieht, aber das Wetter in 14 Tagen hat sich selbst dort, von wo wir es herbekommen, noch nicht einmal gebildet.


    Lange Rede kurzer Sinn:
    Frage danach,
    - wie weit konkret der Erfahrungsbereich geht
    - welche Erfahrungen genau dies sind (alles gut? beschwerdefrei? so lala? schlimmer als vorher?)
    - ob die Umstände von Erfolgen oder Fehlschlägen konkret mit Deiner Situation vergleichbar sind (Art/Dauer des Schadens, X-Beine, krumme Wirbelsäule, familiäre Neigung zu Knochenschwächen etc)
    - ob es Rechenmodelle gibt, die sich mit gutem Gewissen um 10 oder 20kg extrapolieren lassen
    - wie diese Vorbereitungen/Voraussagen sich bei den bis dato schwersten Patienten gestaltet haben als diese diejenigen waren, für die noch keine Erfahrungen vorlagen - und was draus geworden ist.



    Wenn der Arzt hierauf guckt wie ein Ochsenfrosch, wenn's donnert, dann gönne Dir auf jeden Fall ein paar weitere Meinungen.


    Es hilft ja nix wenn man "nur" operiert, weil's nicht mehr geht - und hinterher geht dann erst recht nix mehr - plus ein Haufen Probleme extra an der Backe.

  • kannst du überhaupt nichts mehr machen?


    ich sitze "nur" 5 minuten auf meinem ergometer, wenn ich da am ball bleibe, kann ich das auch steigern.


    oder lass dir physiotherapie verschreiben und fange da an ganz langsam muskeln aufzubauen.


    was ich auch immer wieder bemerke, ist der schuhwechsel.


    wenn ich von sommer- auf winterschuhe umsteige, trotz einlagen scheint da das laufen anders zu sein.


    das dauert bei mir ca. 3 -4 wochen und dann geht es auch wieder.


    ggf. würde ich da eher zu einem schmerzthera gehen und schauen, ob du mit medis - ggf. auch opiate - weiterkommst.


    wobei ich sagen muss, dass ich aufgrund einer anderen erkrankung tramals nehme, aber das wirkt bei meinen knien nicht. da brauche ich diclo oder was ähnliches.


    was op betrifft, würde ich wirklich sehr viele meinungen einholen und auch nach einem krankenhaus suchen, das da sehr viel erfahrungen hat.

  • Also gibt es bisher niemanden, der mit dem Gewicht operiert wurde.


    Das ist nicht unbedingt so. Du hast Deine Anfrage ja erst gestern - an einem Vorweihnachtswochenende!- eingestellt.
    Ich neige auch dazu in solchen Dingen etwas ungeduldig zu sein;)
    - aber gib der Anfrage noch etwas Zeit.
    Evtl schreibt ja nach dem ganzen Feiertags-Streß doch noch jemand zu Deiner Frage...
    Wünsche Dir VIEL GLÜCK!

  • Hallo Ihr Lieben,
    Ihr habt allesamt Recht - ich hatte so einen Druck aufgebaut, dass ich gar nicht mehr richtig denken konnte. Ich habe heute früh die OP auf Ende des Jahres verschoben. Ich bin in einer richtig guten Klinik und sie haben Verständnis für meine Situation und niemand drängt mich zu der OP - alles rein meine Entscheidung. Ich werde die Zähne zusammen beißen und Physiotherapie machen - hoffentlich ein paar Kilos verlieren und fitter werden.
    Ich werde auf alle Fälle hier berichten, wenns soweit ist mit der OP. Ich finde es wichtig für uns Übergewichtige solche Infos und Erfahrungen auszutauschen.
    Eure Antworten haben mir gut getan - Daaaanke


    Habt alle ein frohes Fest und einen guten Rutsch nach 2016 - wir hören von einander :)

  • Ich bin in einer richtig guten Klinik und sie haben Verständnis für meine Situation und niemand drängt mich zu der OP - alles rein meine Entscheidung.


    ÖÖHHM....-sollte das nicht eine Selbstverständlichkeit sein?:confused:



    Du meinst jetzt nicht wirklich, eine Verschiebung auf Ende diesen Jahres (2015), um mal eben fitter und leichter zu werden, oder etwa doch???:eek:
    (hast ja zu wenig über Dich erzählt, um einschätzen zu können was Du für möglich hälst...)

  • hi daisyducki,


    nimm auch bei der physio oder deinen privaten übungen den druck raus.


    gerade wenn ich wieder anfange zu walken, dauert es am anfang fast länger die klamotten (incl. knöchelbandagen) anzuziehen, als die runde zu laufen. d.h. ne kleine runde von max. 10 minuten.


    oder beim ergometer am anfang 2 minuten, 1 kilometer.


    einfach ganz langsam und sanft aufbauen.


    mir hilft auch diclofenac-gel oder tiger balm rot aufs knie.


    teuflisch ist für mich auch, wenn die knie kälte erfahren, d.h. die lauen lüftchen zzt. kommen mir sehr entgegen.


    fang einfach an, in dich reinzuhören und zuzuhören


    ich merke, ob es jetzt ein schmerz ist, der sich in zwei - drei tagen verzieht oder ob ich wirklich überlaste und ich mehr kaputt mache


    liebe grüße
    zegge

  • @Krokette: natürlich Ende 2016 ;)
    zegge: Danke für die lieben Tipps. Habe mir vor zwei Jahren extra ein stabiles E-Bike gekauft, weil ich dachte ich könne damit wieder gut Fahrrad fahren. Naja, nach 30 km war das Knie wieder Tage lang steif. Seitdem steht mein E-Bike im Keller. Habe jetzt so ein kleines Pedaltreterchen für die Wohnung gekauft. Man sitzt auf dem Stuhl und tritt in die Pedale. So mache ich das immer nur wenige Minuten am Tag.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!