• Mir ist gerade wieder ein sehr beklemmendes Erlebnis eingefallen, dass ich in den USA bezügl. meines Gewichts hatte.



    Das war als ich nach dem Abitur mit einer Freundin (schlank) durch Amerika reiste. Es war in Californien und wir liefen in einem kleinen Wäldchen durch das auch eine Strasse führte ... gewunden den Berg hoch. Ein Auto voller männlicher Jugendlicher kam uns entgegen, sie sahen uns wohl und dann riefen sie bei jeder Biegung aus dem Autofenster: "You´re so fat! You´re so incredibly fat! Fat ... fat ... fat" schallte es noch minutenlang durch die Bäume. (Also von wegen, dass der Begriff "fat" im Englischen einen netteren Klang hat, das wird ja auch gerne mal behauptet. :rolleyes:)


    Das war wirklich super, super unangenehm, weil einfach so feige ... Antworten oder reagieren ging ja nicht, ich sah ja nicht mal wer das rief, musste notgedrungen diesen Spott einfach minutenlang über mich ergehen lassen. Damals war ich gerade mal 18 und das machte mir wirklich viel aus.
    Übrigens wog ich damals noch deutlich unter der 100 kg Grenze.
    So "incredibly fat" war ich also noch nicht mal. :rolleyes: Einfach nur recht dick.


    Das ist für mich so ein Sinnbild dafür wie ich die Dickenfeindlichkeit in den USA empfunden habe: sie ist da, aber man sieht sie nicht so klar und offen wie bei uns, sie ist diskreter, versteckter, feiger. Das kann in einer konkreten Situation angenehmer sein, das kann aber auch sehr unschön sein, weil sie weniger greifbar ist, man sich weniger gut dagegen wehren kann.

  • Hallo,


    Ich kann nicht bestätigen, dass die USA besonders "dickenfreundlich" sind. Ich war schon in einigen Staaten dort und das einzige was ich dort wahrgenommen habe, dass ich dort deutlich mehr extrem dicke Menschen gesehen habe, die tw immobil waren und auch dort begafft wurden.


    Und gerade Staaten wie Kalifornien und New York sind alles andere als adipositasfreundlich... Eher das Gegenteil... Nahezu jede Speisekarte enthält die Kalorienangaben etc, .. Da habe ich es schon selbst erlebt, dass eine dicke Frau von anderen Frauen richtig bepöbelt wurde und da war "fat pig" noch nicht das derbste und das ganze fand an einer Ampel statt.


    Gruß, Mara

  • Ich habe in den USA ca. 3,5 Jahre in einem Bastelladen gearbeitet und wir hatten Kunden die schon eine extreme Koerperfuelle hatten und ohne Rollstuhl und Gehhilfen nicht mehr in der Lage waren sich fortzubewegen. Was ich toll fand, dass man auch mit Koerperfuelle noch ein aktives Leben haben kann. Und man nicht als Uebergewichtiger schlicht weg abgelehnt wird. Wie oft in Deutschland. Ich habe Bekannte die sich kaum noch aus dem Haus trauen weil sie die Blicke nicht mehr ertragen koennen.


    Menschen die meinen sie muessten ihre Weltanschauung in derber Form an den Mann/Frau was auch immer bringen sind nun mal Weltweit. Ich habe bisher wohl Glueck gehabt und bin in den USA noch keinem Begegnet der mich angepoebelt hat. In Deutschland, den Niederlanden und in Belgien allerdings schon. In anderen Laendern habe ich es nicht erlebt bzw. mangels Sprachkenntnissen haette ich es dann auch nicht verstanden.


    Ich will hier kein Land uebermaessig verteidigen oder Loben ... aber keines ist per se schlecht. Es sind immer einzelne Menschen die einem das Leben schwer machen und leider dann eine Region in Verruf bringen. Ich war uebrigens auch in Kalifornien - mag es an meinem reiferen Alter sein ... keine Ahnung ... mir hat keiner was Nachgerufen etc.

  • Ich lebe seit 13 Jahren in den USA (Indiana, Florida und seit zwei Jahren in Los Angeles) und bin noch nie beleidigt oder schief angeguckt worden. In Deutschland passiert das hingegen schon hin und wieder.


    Ich sehe auch keinen Unterschied zwischen den Bundesstaaten. Hier in Los Angeles kuemmert sich auch nicht wirklich jemand um die Koerperfuelle des anderen...

  • Kann ich so nicht sagen ... ich mag es in der USA und wir wussten ja das wir nur begrenzt in DE sind. In einer gemischten Ehe leidet halt immer eine Seite der Familie ... aber das koennen wir leider nicht aendern. Familie ist wirklich das einzige was es schwieriger macht.


    Ansonsten freue ich mich auf Strand ... and the american way ... ein bischen habe ich das schon in den letzten 3 jahren vermisst.

  • Wie versprochen ... Hier nun der Bericht. Ir waren letzten Sonntag hier am Strand keine dummes Kommentare keine bloeden Blicke. Bisher habe ich nur recht nette Menschen kennengelernt. Also ich kann auch nichts negatives ueber Californien sagen.

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