Disziplin? [aus: Wem gebt Ihr die Schuld??]

Zitat von Pratox

Aber dieses Wort "Disziplin", das höre ich so oft hier, in anderen Foren oder auch im real life natürlich noch mehr. Aber was zum Teufel bedeutet Disziplin?

Wenn ich morgens früh aufstehe, weil ich zur Arbeit muss, dann bin ich vernünftig, denn ich tue etwas, das so getan werden muss. Wenn ich früh aufstehe, weil ich mich auf den Tag freue und sowieso ausgeschlafen bin, dann genieße ich (den Tag, mein Leben). Wenn ich früh aufstehe, obwohl ich es weder muss noch will, dann bin ich diszipliniert.

Zitat von Marnie

Wenn ich etwas tuen sollte, was mir gut tut...
...Aber sich einfach nur zu drangsalieren, ohne dass man irgendetwas davon hat...

Ich denke, genau das ist der Punkt, wo bei vielen Leuten ein Kurzschluß im Hirn stattfindet.
Manche sind so sehr darauf versessen, ein Ziel mit genau der einen Methode zu erreichen, daß sie weitestgehend die Fähigkeit verlieren, zwischen dem eintretenden Ist-Zustand und der Wunschvorstellung zu unterscheiden.

Wenn mir etwas gut TUT (sprich: mein Wohlbefinden spürbar nachhaltig und langfristig verbessert), dann benötige ich kaum/keine Disziplin (sprich: Überwindung), um es oft genug zu wiederholen, um diesen Zustand beizubehalten.

Nehme ich stattdessen aber "Rituale" ausschließlich deswegen auf mich, weil ich HOFFE, daß sie irgendwann einen positiven Effekt haben werden und auch dann noch lange Zeit an ihnen festhalte, obwohl ein solcher mitnichten eintritt, dann bin wirklich einfach nur dämlich.
Noch dämlicher bin ich, wenn ich mir einrede - oder einreden lasse - daß ich einfach noch nicht diszipliniert genug war, um das Ziel erreichen zu können.

Wie viele in diesem Forum haben eigentlich genau DAS in Bezug auf Dauer-Diäten erlebt und glauben immer noch an fehlende Disziplin?

Moin Zusammen,
also ich nehm jetzt mal Riekes Beispiel:

Für mich ist es "diszipliniert" wenn ich jeden Morgen früh genug aufstehe um pünktlich auf der Arbeit zu sein. Wobei es egal ist, ob diese Arbeit spaß macht oder nicht einfach weil es eine Verpflichtung ist die ich dann freiwillig auf mich genommen habe um Geld damit zu verdienen.

In Bezug auf Essen würde ich dies jedoch niemals Anwenden - ausser natürlich mein Körper kann nicht selbst sagen wann er was haben will,
z.B. bei mir wenn ich trotz Cortison aufpasse regelmäßig was zu essen was meinem Körper meines Wissens nach gut bekommt obwohl ich keinerlei "Hungergefühl verspüre" - das hat schon auch ein wenig mit disziplin zu tun, aber auch mit Vernunft, da meine Erfahrung mir gezeigt hat das dies in solchen Zeiten notwendig ist.
Diszipliniert nach den Vorstellungen irgendeines anderen Menschen der keine Ahnung davon hat was "MEIN" Körper gerade braucht und was ihm so gar nicht bekommt zu essen ist einfach nur "dämlich" und im schlimmsten Falle auch noch "krankmachend".

Auf Julchens Frage:

Zitat

Wie viele in diesem Forum haben eigentlich genau DAS in Bezug auf Dauer-Diäten erlebt und glauben immer noch an fehlende Disziplin?

kann ich nur sagen, ersteres trifft bei mir zu, zweiteres definitiv nicht mehr.

Liebe Grüße,
Cailly