Leute, das hier muß ich jetzt mal wieder aufschreiben. Hat lange genug gedauert, daß mir ein Licht aufging, obwohl ich hier gefühlte 24/7 nix anderes tue, als über den individuellen Geschmack zu schreiben
Wie den meisten bekannt sein dürfte, ernähre ich mich aufgrund meiner äußerst heftigen Unverträglichkeits- und allergischen Reaktionen äußerst eingeschränkt. Falls nicht, einfach mal
Vitamintabletten helfen dabei leider auch nicht so recht, weil die Verwendung ihrer Inhaltsstoffe genausowenig in ausreichendem Maße möglich ist wie jener, die in der verzehrten Nahrung stecken, die…
reingruseln.
Also: Meine Ernährung ist sehr sehr eingeschränkt.
Da sie aber eben ausschließlich aus 100%-ig verträglichen Dingen besteht, habe ich damit absolut keine Probleme und ich muß auch keinerlei Willenskraft oder Angstszenarien aufbieten, die mich vom Verzehr anderer Dinge abhalten. Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe und Heißhunger oder Futterneid kenne ich nicht (mehr).
Ich möchte hier jetzt auch nicht ausbreiten, woraus genau mein Essen besteht und beschränke mich auf den interessanten Teil davon.
Und zwar esse ich kein Fleisch. Nicht daß es mich ekeln würde, aber die meisten Sorten sind für mich unverträglich - außer Hühnerfleisch, welches ich einige wenige Male im Jahr und dann auch mit Genuß esse. Verlangen als solches "Ich brauche Fleiiiiiisch!" besteht keines
Dieser Umstand hat mich aufgrund meiner dafür doch recht normalen Eisenwerte, die mein jährliches Blutbild aufweist, ziemlich gewundert.
Quiz-Frage: Woher bekommt mein Körper das Eisen, wenn nicht aus dem, was ich esse?
Wenn ich mich recht erinnere habe ich darüber auch schon an verschiedenen Stellen geschrieben.
Keine Angst, ich bekomm die Kurve zur Themenüberschrift noch
Die Erkenntnis liegt darin, daß ich es doch esse. Und zwar in Form von Rübensirup. Das erbrachte ein Vergleich "meiner" Lebensmittel mit einer Ernährungstabelle.
Man mag es zwar nicht glauben, aber Rübensirup enthält mehr Eisen als Fleisch.
Er ist zudem meine einzige Quelle - und das macht die Sache wiederum sehr interessant bezüglich Geschmacksempfindung und Appetit.
Ich habe schon vor längerer Zeit bemerkt, daß ich umso mehr dem Süßen zuspreche, je regelmäßiger ich aus dem Haus muß.
"Klarer Fall" könnte man jetzt denken, "Schule/Arbeit strengt den Kopf an und das Hirn schreit nach Treibstoff".
Tja, ebenso ein klarer Fall eines klassischen Denkste.
Es gab Tage, da habe ich auch schon mal eine handvoll Kandis vernascht, bekam davon aber nichts anderes als Sodbrennen. Der Appetit auf Süßes blieb.
Und dann ist mir ein Licht aufgegangen.
Was tut die intelligente Verdauung (siehe obig verlinktes Thema), wenn dem Körper die Betriebsmittel ausgehen?
Rischtisch: Sie löst einen Appetit aus, dessen Befriedigung das notwendige Material anliefern wird.
Es fehlt also Eisen ... welches Signal sendet der Bauch nun seinem Menschen, dessen einzige Eisenquelle in Rübensirup steckt?
Rischtisch: Die charakteristische Eigenschaft von Sirup ist "süß".
Was macht der dumme Mensch (also ich), wenn er Appetit auf Süßes hat?
Rischtisch: Was Süßes essen.
Und hier liegt der Hund begraben, der erklärt, wieso dieser Appetit mich ganz besonders dann überfiel, wenn ich regelmäßig unterwegs war.
Zu Hause esse ich über den Tag verteilt u.a. mindestens ein Sirupbrot.
Bleibe ich jedoch den ganzen Tag außer Haus, so beinhaltet mein Freßkörbchen für den Tag meistens Pfannkuchen, da diese leicht und schnell vorzubereiten und genauso schnell und leicht aus der Hand zu essen sind. Würde ich da irgendwo Sirup drauf oder reinstreichen.... eine e.l.e.n.d.e Sauerei, kann ich euch sagen. Das habe ich einmal gemacht und n.i.e wieder!
Kurzum: Bisher aß ich zu Hause des Tags ausreichend eisenhaltig, außer Haus eisen-los.
Mein armes Hirn wollte auf der Arbeit also keineswegs Zucker sondern einfach nur Eisen, welches es aber mit dem süßen Geschmack des Sirup verknüpft.
Ok, das Problem ist nachdem ich es erkannt habe, keines mehr. Ich esse nun bevor ich aus dem Haus gehe - oder wenn ich abends heimkomme - mein obligatorisches Sirupbrot und der überfallartige Süßhunger hat sich erledigt.
Ich weiß ... ihr fragt euch, worauf die olle Meier denn nun schon wieder mit ihrem ganzen Geschreibsel hinauswill.
Also fein:
Kennt ihr diese tollen aufgepeppten Nahrungsmittel, die streng nach Empfehlungen moderner Ernährungsberaterfilosoofen von ganz furchtbar ungesund auf totaaaaaal gesund umgebaut werden?
Hier ein paar Vitaminchen, da ein paar Minerälchen und schon wird aus dem schlimmsten Bonbon ein Stückchen naturnahe Gesundheit als Belohnung für das brave Kind, das ohne zu Murren sein Gemüse gegessen hat.
Aber was denkt ihr (wenn ihr meine Ausführungen berücksichtigt) wird sich das (auch im fortgeschrittenen Alter) immer im Lernen begriffene Ernährungsgedächtnis des Kindes für Informationen über gute Vitaminquellen abspeichern?
Einen riesengroßen Teller voll Gemüse oder all das was an (über-)vitaminisierten Süßigkeiten auf dem Markt ist und so mit sehr viel weniger Aufwand (und hier meine ich nicht den Aufwand des Packungaufreißens sondern durchaus den Verdauungsaufwand) verfügbar ist? Na .... ?
Ich jedenfalls würde nach meinem Erlebnis sagen: Wenn "böse böse" Süßigkeiten, dann bitte so "ungesund" wie möglich - damit der Körper auch merkt, daß da nichts anderes außer leerer Kohlenhydrate drinsteckt und nicht zur Befriedigung nicht-kalorienbezogener Bedürfnisse taugt.
Da kann man den Nachwuchs (oder wahlweise auch jeden diätenden Gesundheitswilligen) mit Ernährungsvorschriften zulabern bis ihm oder ihr die Ohren abfallen - der Körper weiß, wo die für ihn guten Sachen drinstecken. Und genau die will er haben, ohne Kompromisse.
Nur leider ist es ihm durch die Vielfältigkeit der Geschmacksnoten, die jedoch immer denselben aufgepeppten Inhalt haben, so gut wie unmöglich ein gezieltes Appetitsignal auszusenden.
Ich hatte das Glück (wenn man es so nennen mag), daß ich aufgrund meiner Einschränkung schnell dahinter gekommen bin, worin der Unterschied zwischen süßem Zucker, der mich seltsamerweise nicht "süß-satt" macht, und süßem Sirup besteht.
Wer aber durch die Bank selbst bei "ungesunden" Dingen zu dem reichhaltigen Angebot der besonders "gesundgemachten" Sachen greift, wird da ein ziemliches Problem haben.
Vorrausgesetzt er/sie erkennt überhaupt, daß das Problem nicht im inneren Schweinehund begraben liegt, der durch reine Willensanstrengung bezwungen sein möchte.