Unverheiratet & kinderlos

  • :mad: Aaaaargh! :mad:

    Manchmal könnte ich ausrasten.

    Ich bin 31 Jahre alt, ich bin nicht verheiratet und ich habe keine Kinder.

    Ich habe auch nicht vor, in nächster Zukunft zu heiraten und Kinder waren noch nie ein großes Thema für mich.

    Warum bloß fällt es der Umwelt so schwer, das zu akzeptieren? Bin ich mit 31 in einem Alter, in dem ich einfach ein Kind und einen Ehemann haben MUSS?

    Fast alle meiner ehemaligen Klassenkameradinnen haben in den letzten 5 Jahren geheiratet und Kinder gezeugt. Das freut mich für sie.
    Einige von ihnen sehen die Elternschaft sehr gelassen, andere sind zu Oberglucken mutiert, die nur noch über Kinder reden können.

    Diese Mädels und ich halten alle lockeren Mailkontakt und heute kamen mal wieder zwei Mails.
    Jeweils 4 Absätze lang, in drei Absätzen ging es um die eigenen Kinder und im vierten stand: „Wie sieht es denn bei dir mit konkreten Heirats- und Kinderplänen aus?

    Ich verstehe es nicht. Warum muss jedes Mal wieder diese Frage kommen? In 1-Monatsabständen!!!

    Selbst eindeutige Antworten helfen nichts. Wird bei diesen Frauen bei der Geburt das Gehirn auf Kurzzeitgedächtnis gesetzt und sie vergessen immer wieder, dass es MEINE Entscheidung und es DERZEIT eben KEINE Entscheidung ist? :confused:

    Mütter, die ihr dies lest, fühlt euch jetzt bitte nicht angegriffen!

    Ich weiss, dass es viele Frauen gibt, die sich über ihr Kind einfach nur unsagbar freuen, auch weiterhin über andere Themen reden können und mich so leben lassen, wie ich möchte. Die Mutter meiner Nichte ist so :) Das finde ich toll, denn ich habe oft den Eindruck, als wäre in den Augen vieler dieser „Gluckenmütter“ mein Leben weniger wert als ihrs. Und der Hohn dabei ist, dass sie doch auch mal ein Leben vor ihren Kindern hatten und genauso wie ich lebten. Ein Kind ist doch nicht etwas, das mich „upgraded“!?!

    Geht es euch auch so, kennt ihr das? Hat irgendjemand einen Vorschlag, wie man diese nervigen Fragen abstellen kann? Ich habe es mit direkten, offenen Antworten versucht, aber es war nicht erfolgreich. Vielleicht sollte ich sie alle mal zu einem Termin (meinem angeblichen Hochzeitstermin) einladen und dann selbst nicht erscheinen :rolleyes: Vielleicht würde sie das kurieren?!

    Ich wiederhole noch mal: Dies ist kein Angriff auf Mütter, denn jeder soll so leben wie er es möchte. Es geht mir nur um die Menschen in meinem Umfeld (wobei ich vermute, dass viele Unverheiratete/“Unverkinderte“ solche Menschen in ihrem Umfeld kennen/haben).

    Ich akzeptiere die Entscheidung, Mutter zu werden/sein, warum haben diese Leute ein Problem damit, mich als Nichtmutter und Nichtehefrau zu akzeptieren?

    Babs
    die sich gerade mal diesen Frust von der Seele schreiben musste

  • Hihi, sowas kenn ich. Eine enge Freundin von mir hat geheiratet. Sie wurde seit der Entschluss feststand ständig gefragt, ob sie denn schwanger wäre. Als ob das der einzige Grund zum Heiraten ist. *g*



    Ich hab das Thema Kinder für die nächsten vier Jahre auch abgehakt. Erstmal Schulden zahlen, Welt ankucken, nochmal bisschen richtig leben und dann schauen wir weiter. Ich habe mir diesen Stress einfach nicht machen wollen.

    Diese ganzen Fragen, die man so gestellt bekommt, zeugen m.M. nur davon, dass der Fragesteller schon ein ziemlich eintöniges Leben führen muss, sonst könnte er nämlich auch andere Themen besprechen. Und wer sich angesprochen fühlt, der soll das ruhig tun. :)

    Ich persönlich denke nämlich (und bin felsenfest davon überzeugt), dass Kinder haben zwar ein neues Leben bedeutet, allerdings nicht bedeutet, dass man für alle anderen Dinge blind wird und anfängt sich zu fixieren :D

    Babs verstehende Grüße
    die Grit <-- gut gelaunt weil gleich feierabend :)

  • Hallo Babs,

    ich habe Kinder und bin obendrein verheiratet.

    Nichtsdestotrotz bin ich bin ich weder Oberglucke noch Übermutter, aber ich möchte gerne versuc hen, Dir das Verhalten Deiner Freundinnen zu erklären.
    Damit möchte ich AUSDRÜCKLICH NICHT Dich irgendwie überzeugen oder dergleichen.

    Die meisten kinderlosen können sich kaum vorstellen, was es heißt, ein Knid zu bekommen. Es ist ein schier unglaubliches Gefühl, und es verändert das gesamte Lebensgefühl zutiefst. Man ist dann nicht einfach Mensch+Kind, sondern eben Mutter bzw. Vater. Und das in allen BEreichen des Lebens.

    Manchen eltern fällt es sehr schwer, sich daran zu erinnern, wie es vorher war, als sie noch keine Kinder hatten, und sie trachten mehr oder weniger bewußt (eher weniger bewußt) danach, andere auch in diesen Zustand zu bringen. Deine Freundinnen meinen es warhscheinlich überhaupt nicht böse oder ignorant, aber die Elternschaft nimmt einen ziemlich großen Teil des Seins ein. Wenn man dann nicht gerade sich selbst am Riemen reißt und sowieso etwas auf sich konzentriert ist, fällt einem gar nicht auf, daß man den anderen in die Ecke drängt oder das er sich gedrängt fühlt.

    Deine Freundinnen teilen nur mit, was sie bewegt, oder?
    Und sie meinen vermutlich, sie stellen eine nette Frage?
    Natürlich ist es schwer, mit den übertriebenen Müttern zu reden. Aber ich würde da drüber stehen und sie freundlich fragen, ob die Stilldemenz noch anhält und sie schoooon wieder vergessen haben, was Du gerade vor ein paar wochen gesagt hast...;)

    Ich ahbe allerdings leicht reden, meine beste Freundin hat sich gegen Kinder entschieden und hat auch für Kinder fast nichts übrig, sie mag nur meine beiden ganz gerne, sonst keine. Und die gute Frau trainiert mich sorgfältig im Vermeiden kinderreicher Themen.

    Aber ansonsten: Frag nach der Stilldemenz und lass es gut sein.;)

    Liebe Grüße
    Kirsten

  • Hi Babs,

    auch wenn Dein Posting frustriert klingt so muß ich gestehen, daß ich richtig lachen mußte. Eines vorweg: ich gehöre zur Kategorie verheiratet, Mutter von 2 Kindern und fühle mich von Deiner Situationsbeschreibung nicht angegriffen :D .
    Im Gegenteil: ich gebe Dir sogar Recht. Viele Frauen (wohlgemerkt nicht alle) gehen regelrecht in diesem Familienidyll auf. Obwohl mein Mann und ich selber kleine Kinder haben hat sich unser Bekanntenkreis um ein Pärchen reduziert, weil diese kaum noch ein anderes Thema hatten als Kinder. Die beiden boten das Paradebeispiel für meine aus dieser Situation geborene These: Schwanger macht blöd!
    Natürlich machen Kinder einen Großteil des täglichen Ablaufs aus, aber herrje - es gibt auch noch etwas anderes!

    Unverheiratet zu sein ist ja nicht unbedingt das Lebensstadium in dem die Leute erwarten, daß man auf der Stelle Kinder in die Welt setzt. Daher laß Dir gesagt sein: Dein Fall ist noch harmlos!
    Schlimmer wird es wenn Du schon länger verheiratet bist und Dir bei jedem Kilo das Du mehr hast ein Baby in den Bauch geguckt wird oder ständig die Frage kommt: Na, wann klappt es denn jetzt endlich mit 'nem Kind? Bei dieser Frage kann man mitunter auch gewaltig ins Fettnäpfchen treten, aber das ist ein anderes Thema. Was aber nicht heißt, daß einige Menschen selbst mit dieser intimen Frage ein Problem haben.

    Wenn Deine Freundinnen gegen Deine Beteuerungen nicht heiraten zu wollen bzw. kindertechnisch noch nicht in die Serienproduktion einsteigen zu wollen immun sind, dann mußt Du da wohl oder übel durch.

    Kopf hoch!
    Yanced :)

    Ach und by the way: Wann heiratest Du eigentlich Deinen netten Freund und für wann sind denn die ersten Kinder geplant??!!?? :D **grinsundwegrenn**[Blockierte Grafik: http://www.mainzelahr.de/smile/frech/grinundwech.gif]

  • Ein befreundetes Paar (16 Jahre wilde Ehe) hat auf die unvermeidliche Frage "Ja wann heiratet Ihr denn nun endlich" immer geantwortet

    "Ja wer nimmt uns denn in unserem Alter noch?!"


    Das hat geholfen!

  • Oh ja, das kenne ich. Bei mir selbst konzentrieren sich die wohlmeinenden Fragen zwar mehr darauf, ob ich denn mit meinen 27 Jahren *immer* noch keinen festen Kerl habe (als würden einem die in Frage Kommenden wöchentlich über den Weg laufen *g*), aber hin und wieder muss auch ich mich fragen lassen, wo das denn noch hinführen soll mit mir, wenn ich nicht langsam mal an die Familiengründung denke.


    Schlimmer allerdings hat es meine beste Freundin erwischt. Die nämlich *hat* einen festen Kerl, und das schon seit neun Jahren. Das heißt, sie kann nicht wie ich auf bemitleidenswerte Übriggebliebene machen (manchmal liebe ich es, den Menschen ihre Klischees zu bestätigen). Neulich wurde sie von einer schwangeren Bekannten gefragt, ob sie nicht auch nch schnell schwanger werden möchte. Immerhin seien schon drei andere Freundinnen von ihr guter Hoffnung – na, wenn DAS mal kein Grund ist, sich anzuschließen. *Kopf schüttel* Und es lief darauf hinaus, dass sie sich einen ganzen Abend lang zu rechtfertigen hatte, warum sie denn jetzt nicht auch mitmacht bei der Kollektivschwangerschaft.


    Ich ziehe mich, wie gesagt, meist mit dem netten Satz aus der Affäre „Ja, wenn mal der richtige Mann käme…“ (melancholischen Seufzer nicht vergessen!) Da werden die meisten dann ganz verständnisinnig… Wenn mich einer allerdings sehr nervt, bekommt er ein bitterböses „Was dem einen sein Babybrei ist der anderen der Doktortitel“ ab. (Letzteren möchte ich nämlich wirklich gern noch vor dem dreißigsten Geburtstag. Viel lieber als Nachwuchs…

  • Zitat von Sophonisbe

    Bei mir selbst konzentrieren sich die wohlmeinenden Fragen zwar mehr darauf, ob ich denn mit meinen 27 Jahren *immer* noch keinen festen Kerl habe (als würden einem die in Frage Kommenden wöchentlich über den Weg laufen *g*) [...]
    Ich ziehe mich, wie gesagt, meist mit dem netten Satz aus der Affäre „Ja, wenn mal der richtige Mann käme…“ (melancholischen Seufzer nicht vergessen!) Da werden die meisten dann ganz verständnisinnig…

    Könnte Dich knuddeln für Deinen Beitrag. So läuft das bei mir auch immer. Wenn ich meine Eltern besuche, gehe ich der neugierigen Nachbarschaft lieber aus dem Weg. Die Fragen sind sonst immer die gleichen:
    - Wann bringste denn mal Deinen Freund mit? / Wen versteckste denn vor Deinen Eltern? / Dürfen die's nicht wissen?
    - Erzähl mal..., da gibt es doch bestimmt einen Mann in Deinem Leben...
    *haarerauf*
    Boah, habe keine Lust, darauf zu antworten und werde dann leicht patzig in meinen Aussagen. Sollte vorsorglich Schilder bedrucken lassen und bei Gelegenheit damit quer über die Straße winken:
    - Nein, ich habe keinen Freund, eine Heirat steht nicht an.
    - Kinder sind auch erstmal nicht geplant.
    - Bin nicht lesbisch, wenn wär's absolut ok!
    - Mein Studium ist noch nicht fertig.

    Grausame Welt, die uns da immer wieder mit diesen Fragen nervt :D . Ach ja. Da gibt es noch Unterschiede zwischen uns beiden: 1. bin schon 28 und 2. das mit dem Doktortitel klappt wenn überhaupt dann erst etwa mit 32.

  • *lach*Babs,ich geb dir völlig recht!!!ICh kann diese nur-übers-Baby-reden Muddis auch nich leiden,und glaub mir ich bin verheiratet und hab ein Kind und selbst dann hört diese nervige Fragerei nicht auf,nur ändern sich die Fragen in
    "Ja ihr Mädele isch doch auch schon so gross,wann kommt denn´s zweite?"
    und wenn ich es wage zu sagen das ich das ganz entspannt sehe kommt prompt "Na,das Kind braucht doch ein Geschwischterle,jetz aber los,gelle!!":mad:
    "Na,hats schon geklappt,seid ihr schon kräftig am üben,hm*augenzwinkeraugenzwinker*??:rolleyes:
    "Ja war deine Heirat nich doch sehr verfrüht??":mad:
    Du siehst also,wie mans auch macht,man kanns den Leuten nicht recht machen,egal was man macht,die dämlichen Fragen bleiben ;)

  • hmmm.... ich hatte gestern ähnliche gedanken... grad mal zarte 28 geworden, da kam meine mum wieder mal mit dem tollen satz "als ich 28 war, warst du schon 8 jahre alt". (und sie war geschieden und danach mit diversen nieten zusammen, aber das ist eine andere sache und gehört nicht hier her)

    anscheinend wäre sie gern oma. wer weiss, obs noch lang dauern wird, mein bruder ist eh schon 17 *SFG*

    nein, spass beiseite, ich denke mal, das kanns ja nicht sein.

    ist der lebenszweck eines menschen, insbesondere einer frau, denn wirklich nur heiraten und kinder kriegen?

    ich wage zu behaupten nein, schon gar nicht in der heutigen zeit bzw. in unserer kultur.

    ok, ich bin zwar seit fast 3 jahren in einer tollen beziehung, wir wohnen zusammen und es könnte besser nicht sein. es ist zwar kein kind geplant, aber sollte es doch "passieren", dann freuen wir uns drüber und sind eine familie.

    im moment ists aber immer noch so, dass wir unsere beziehung unbeschwert geniessen und auch mal spontan was unternehmen wollen, was mit einem kind wohl schwer möglich ist.
    whoa, und das, obwohl wir 28 bzw. 30 jahre alt sind und die biologische uhr tickt und tickt und tickt... what shells?

    ich sag mal, so 7 bis 8 jahre hab ich locker noch zeit, und meinungen können sich ändern.

    aber unter zwang und druck familie haben zu müssen, weil es eben immer schon so war, bzw. weil die lieben verwandten es gern hätten, das funkt nicht!


    man kann den faden ja jetzt weiterspinnen. hätte ich keinen passenden mann, würden dann wohl die sätze lauten "such dir einen mann und gründe eine familie" statt "wie siehts mit der familienplanung aus" oder "wann ist es denn jetzt so weit?"

    oder wie es war mit meinem ex, 2 jahre versch****n, weil er mich ausgenutzt und behandelt hat wie müll (nun ja, das kapitel "was tun manche dicken frauen für ein bisschen (imaginäre) liebe" wurde ja an anderer stelle schon ausführlich behandelt :rolleyes: )

    hätte ich da mit ihm ein kind zeugen sollen, damit wir halt eins haben, ohne rücksicht auf die umstände?

    ich sage NEIN!


    ich kann dich sehr gut verstehen @ babs.

    mir gehen diese fragereien auch schon ziemlich auf den nicht vorhandenen sack.

    warum sehen die leute nicht einfach ein, dass es menschen gibt, die andere ziele als die althergebrachten haben im leben?

    ich frag ja auch nicht die leute, die kinder haben, warum in aller welt das denn so ist.

    jeder soll so leben wie er will bzw. es für richtig hält.


    liebe grüße
    von der
    müslimaid

  • Oh jaaa, auch ich kenne diese Fragen - allerdings fragt in meinem Fall mein Cousin... :D :D :D denn seit er Papa ist, dreht sich alles ums Baby und da würde es O-Ton... "doch gut passen, wenn Du jetzt auch schwanger werden würdest, dann hätte Baby doch gleich einen adäquaten Spielgefährten!"


    Haalllooooo... mein Kind, wenn wir denn einmal eines haben werden, darf sich aussuchen, mit wem es spielt..


    Aber ich nehme es ihm nicht krumm, er ist mein Lieblingscousin und gleichzeitig war er auch mein bester Spielgefährte in einer sehr schönen Kindheit.


    LG von der - bereits 2 Jahre verheirateten und immer noch nicht schwangeren
    Fehmarnmaus

  • Die Frage hat mir glücklicherweise lange keiner mehr gestellt, obwohl ich mit 34(!) unverheiratet und kinderlos bin. Liegt vielleicht daran, dass mein Freundeskreis in der Hinsicht auch nicht besser ist :D .

    Aber ich hatte am Wochenende Abijahrgangstreffen. Nachdem es anfangs sehr gemischt war und sich jeder mit jedem ein bisschen unterhalten hat, saßen mit fortschreitender Zeit in der einen Ecke die mit Kindern und in der anderen die ohne. Woran das wohl liegt, sind die Gesprächthemen auch bei einer gemeinsamen Vergangenheit so unterschiedlich, dass man sich nichts mehr zu sagen hat? Irgendwann hat sich das "Problem" in Luft aufgelöst. Die mit Kindern mussten früh ins Bettchen, die ohne saßen noch bis morgens um 4 Uhr :p !

  • [QUOTE=Müslimaid:

    warum sehen die leute nicht einfach ein, dass es menschen gibt, die andere ziele als die althergebrachten haben im leben?
    [/QUOTE]



    Ich glaube, das liegt daran, weil Jeder, der mit einer anderen als der eigenen Lebensform konfrontiert wird, seine eigene infragestellen muss.
    Angriff ist die beste Verteidigung!


    stübbken

  • Guten Morgen Babs,



    abgesehen davon das meine Schwester mit vier Kindern und mein Bruder mit einem (das sie leider nie zu sehen kriegen) den "Enkelbedarf" meiner Eltern und den "Kinderbedarf" unserer Familie allgemein gedeckt haben habe ich irgendwann festgestellt das das mit der Fragerei mit dem Alter weniger wird. Als ich um die 30 war wurde ich auch noch öfter gefragt ob ich denn nun nicht bald mal....
    Heute fragt kaum noch einer.

    Lieben Gruß
    Steffi

  • Meine beiden älteren Geschwister haben meiner Mutter auch schon insgesamt 5 Enkel beschert. 3 davon sind nur unwesentlich jünger als ich und meine älteste Nichte ist mit 3 Jahren jünger eine sehr gute Freundin und eher wie eine Schwester für mich. Während ihre etwas jüngere Schwester schon einen festen Freund hat, hat sie ab und zu mal was laufen, nix ernstes und sie will auch nix richtiges festes. Ihr Studium nimmt sie voll in Anspruch, gescheite Männer laufen in ihrer Umgebung nicht rum und sie sieht es locker. Ich frag höchstens mal, was die Liebe macht, mehr nicht! Meine Meinung: erschtma richtisch austoben und dann hat sie noch genug Zeit. :)

    So richtig bewusst, wie sehr Menschen ihre eigene Lebensweise in Frage stellen, wurde mir das, als ich meinen jetzigen Freund kennenlernte und seine besten Freunde. Ein verheirates Paar in meinem Alter (26 u. 27). Seit vielen Jahren zusammen, seit 2 oder 3 Jahren verheiratet, dreht sich alles darum, ein Haus zu bauen. Ich selbst war - trotz meiner langjährigen Beziehung vorher - immer ein Weltenbummler und hab mir meine Reisen immer zusammengespart. Hat zur Folge, dass ich schon einiges von der Welt sehen durfte und natürlich ein Hausbau für mich finanziell eh nur schwer möglich wäre.

    Die beiden sind totale Ägyptenfans und haben es aber selbst immer nur bis Italien geschafft (bitte das "immer nur" nicht überbewerten). Dann stolperte ich da rein und während die beiden immer nur von Ägypten träumten, war ich schon viermal dort. Nicht, dass es ihnen finanziell nicht möglich gewesen wäre, aber irgendwie hat denen wohl der Schubs aus der Tür gefehlt. Jetzt mittlerweile fliegen sie im Juni eine Woche hin. Ratschläge wurden von mir zwar eingeholt, aber letzten Endes fand keiner Beachtung *seufz*. Ist mir da aber auch ehrlich wurscht. Muss jeder seine eigenen Erfahrungen machen, genau wie ich :)

    Ich allerdings bekam auch meine Krise. Ich dachte mir, Mensch, Du bist 26. Die beiden können und wollen Hausbauen, sind verheiratet, planen Kinder und Du? Tja, ich kämpfte ein bisschen mit dem, was ich auch irgendwann mal gern hätte und irgendwie schien es mir, als würde mir die Zeit davon rennen. Aber mittlerweile bin ich froh, dass ich mein Leben bisher so gelebt habe und die nächsten vier Jahre wird sich daran auch nix ändern. Wir haben die Möglichkeit, die Welt anzukucken, warum sollten wir sie nicht nutzen? Morgen könnt ich schon tot sein. Sollte ich mal Kinder haben, hab ich die 18 Jahre auf dem Hals (bitte nicht falsch verstehen) und wer weiß, ob ich dann, wenn ich vielleicht 50 bin noch die Möglichkeit habe, in der Weltgeschichte rumzugurken? Sowohl finanziell als auch gesundheitlich?

    Jeder wie er leben möchte. Ich lebe doch auch so wie ich will :)

  • Zitat von Iarex

    Ein befreundetes Paar (16 Jahre wilde Ehe) hat auf die unvermeidliche Frage "Ja wann heiratet Ihr denn nun endlich" immer geantwortet

    "Ja wer nimmt uns denn in unserem Alter noch?!"


    Das hat geholfen!


    Ich mußte laut lachen, denn genau das sagen wir auch immer...


    @Babs, das würde ich an deiner Stelle auch antworten, ansonsten einfach die Frage nach Ehe und Kindern einfach ignorieren...
    denn du bist keinem Rechenschaft schuldig...

  • Zitat von Na_Ich

    Jeder wie er leben möchte. Ich lebe doch auch so wie ich will :)

    Ergänzend dazu fällt mir der Spruch aus dem Musical "Hair" ein:
    "Kids, be free! Do whatever you wanna do, be what ever you wanna be. Just as long as you don't hurt anybody!"
    Den mag ich.

  • Also, mir geht's da so ein bisschen wie Sunny80 ... sprich, die Fragen hören nie auf, egal für welche Lebensform man sich entscheidet.

    Ich habe 20 Jahre lang auf der "Überholspur" gelebt :D , sprich bin durch die Nächte geturnt, war quer durchs ganze Land ständig unterwegs, hab die halbe Welt gesehen von Madagaskar bis Hawaii ... und hab mir ständig anhören müssen, wie egoistisch ich denn sei und ob ich denn doch nicht mal ... wobei vielen ja sowieso "klar" war, dass ich es mit meiner Figur natürlich schwer habe bei der Partnersuche.

    Dann habe ich völlig ungeplant, aber voller Freude, mit 38 meine Tochter bekommen. Allein. Der Vater hatte sich bereits im ersten Drittel der Schwangerschaft verabschiedet (und wir haben ihn nie wiedergesehen). Ich finde das aber nicht so sehr dramatisch. Aaaaber - trotz meiner doch in weiten Teilen frei gewählten Lebensform "Single mit Kind" werde ich ständig gefragt, ob denn nicht doch vielleicht ein netter Papa viel netter wäre ... und ob ich nicht doch vielleicht noch ein zweites Kind haben wolle. Man versucht mir ein schlechtes Gewissen zu machen nach dem Motto "armes vaterloses Einzelkind, böse egoistische Mama". Manchmal könnte ich die Wände hochgehen, manchmal ist es mir schlicht wurscht.

    Zitat

    warum sehen die leute nicht einfach ein, dass es menschen gibt, die andere ziele als die althergebrachten haben im leben?

    Das habe ich mich auch schon oft gefragt. Für mich (wohlgemerkt, für mich ganz persönlich, diese Aussage hat keine Allgemeingültigkeit!!) wäre es die Hölle, mit zwei Kindern in einem Vorort-Reihenhäuschen zu sitzen. Mein Leben sieht anders aus. Ein Kind hat darin Platz gefunden, weil es eben kam, obwohl 99,9 Prozent meiner körperlichen Bedingungen dagegen sprachen. Da hab ich es genommen, als Geschenk des Himmels sozusagen. Wäre es nicht gekommen, wäre mein Leben auch ok gewesen. Aber die anderen sollen sich doch bitte da raushalten. Da muss man manchmal sehr hartleibig sein.

  • Mensch, bin ich froh, dass es so vielen von euch ähnlich geht. Am besten fand ich übrigens den Spruch mit der Stilldemenz und „wer will uns in dem Alter noch nehmen?“ – da habe ich sehr gelacht :D

    Was mich so ärgert, ist, dass diese Mädels mich kennen, seit ich 17 bin. Ich war immer ein wenig anders als sie. Ich flog mit 17 alleine nach Amerika, ich hatte nie wirklich einen festen Freund, ich hatte immer etwas andere Hobbies als der Durchschnitt und ich habe schon immer gesagt, dass ein Kind nicht mein Lebensziel ist. Jetzt sind 14 Jahre vergangen und noch immer kommen die selben Fragen. Ich finde das wenig respektvoll und das ärgert mich. Ich bringe den Mädels doch auch den nötigen Respekt bzgl. Ihres Lebens entgegen, warum ist es so schwer, das auch umgekehrt zu tun.

    Anguas Erklärung fand ich sehr gut. Und ich habe auch überhaupt kein Problem damit, die Elternschaft als etwas sehr ....hmm... sagen wir mal ‚Umfassendes’ zu sehen. Ich kann auch verstehen, dass man stolz auf sein Kind ist und es eben viel Raum einnimmt. Dennoch meine ich erwarten zu können, dass ich auch ohne Kinder von ihnen als vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft gesehen werde.

    Vielleicht werde ich meinen Freund eines Tages heiraten. Wir sind jetzt über 3 Jahre sehr glücklich zusammen und das Thema steht immer mal wieder im Raum. Wir haben jedoch keinen Zeitplan und noch weniger Zeitdruck. Gleiches gilt für Kinder. Ich wollte noch nie wirklich welche, ihm ist es relativ egal UND ich bin doch erst 31! Ich habe noch locker 10 Jahre Zeit, Kinder in die Welt zu setzen. Nein, ich möchte keine alte Mutter sein, aber wenn ich in 4 Jahren anfange, bin ich immer noch gut in der Zeit.

    Meine Eltern sind sehr entspannt, wobei sie auch gut mit einem Enkelkind leben könnten. Sie machen jedoch keinen Druck und das rechne ich ihnen hoch an. Außerdem sind sie sicherlich sehr froh, dass ich mit 27 endlich einen Kerl gefunden habe, der mich so liebt wie ich bin :)

    Babs

  • Ich hatte von den Fragen eine zeitlang Ruhe. Mein Freund und ich haben klargestellt, dass wir erstmal unser Leben leben und genießen wollten.

    Jetzt haben wir angefangen bei meiner Oma im Haus den 1. Stock zu renovieren und sind jetzt auch so langsam am umziehen.

    Sofort gingen die Fragen wieder los. Jetzt, wo ihr doch schon fast ein Haus mit Garten habt, wann heiratet ihr und bekommt Kinder.

    AHHH :D Muss ich den mit Haus heiraten und Kinder haben? Kann ich mir nicht auch für meinen Freund und mich? Weil ein eigenes Haus schon immer unser Traum war? Ein Haus geht auch ohne Kinder.

    Babs, ich kann dich da voll verstehen. Ich bekomm zur Zeit auch fast immer einen Schreikrampf wenn das Thema wieder aufgegriffen wird.

    Liebe Grüße Sandra

  • Zitat

    Nein, ich möchte keine alte Mutter sein

    Sowas zu lesen tut schon ein bisschen weh. Ihr werdet alle (hoffentlich) selbst erleben, dass es am 40. Geburtstag keinen Schlag tut und man plötzlich alt, kraftlos, runzlig und lebensunfroh dasitzt, sodass man einem Kind nichts mehr zu bieten hätte. Ich kenne viele Mütter, die um die 40 Mütter geworden sind und sie sind nicht schlechter als Mütter mit 25 oder 30. Auch nicht besser. Vielleicht manchmal anders, aber das ist auch eine Frage der individuellen Persönlichkeit.

    Für mich war es jedenfalls der richtige Weg, erst mit 38 Mutter zu werden. Ich hatte eben 20 Jahre lang Zeit mich "auszutoben" und finde es jetzt nicht so schlimm, ein paar Jahre auf exzessives Ausgehen verzichten zu müssen. Denn das muss man dann und das ist ein ziemlicher Einschnitt. Wäre ich jünger gewesen, hätte ich darunter sehr gelitten.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!