Schwägerin raucht in der Schwangerschaft, etwas sagen?

  • Hallo,


    ein nichtdickes Thema, oder doch nur am Rande; meine Schwägerin ist sehr schlank während mein Bruder kräftig wie wir alle ist. Das geht bei ihr wirklich in Richtung Kleidermodell, sie ist auch recht groß, mein Bruder aber auch, in dieser Hinsicht passen sie wieder zusammen.


    Ich ahnte das schon immer, daß das bei ihr in Richtung Magerscht geht - paradox daran ist, daß sie nie irgendetwas negatives über Dicke sagt. Mein Bruder ist ja sogar Koch von Beruf (Küchenmeister), so daß sie sich quasi in die "Höhle des Löwen" begeben hat...


    Aber jetzt zur Sache, sie hat schon vorher geraucht, eher normal, aber seit sie schwanger ist, läuft das aus dem Ruder; wenn ich mir ansehe, was sie beim letzten Besuch geraucht dat, dann ist das Minimum eine Schachel auf den Tag hochgerechnet, eher ein Bigpack. Und wenn ich an eine kettenrauchende Kollegin denke, wo das Enden kann...


    Leider ist mein Bruder nicht Manns genug, ihr mal klar zu machen, daß das so nicht geht, dafür aber uns einzuschärfen, daß wir sie nicht kritisieren sollen. Da sie momentan Hausfrau ist, gibt es da auch keine Kritik von Kollegen, die vielleicht heilsam wäre. Deshalb denke, ich, daß ich das wohl doch übernehmen muß. Mein Bruder verdrängt wohl - genau wie sie - die Risiken und packt sie lieber in Watte.


    Zumal diese Raucherei ja vermutlich darauf abzielt nicht zu "rund" zu werden, während das Kind die Nährstoffe, Vitamine usw.braucht.


    Oder was meint ihr? Ist das deren Sache, nichts sagen? Ich könnte mir das nicht verzeihen (und die beiden sicher auch nicht), wenn das Kind krank zur Welt kommt und Chronische Probleme mit den Atemwegen oder dem Herzen hat, da nichts gesagt zu haben. Ich habe selbst schon gelesen, daß Fälle des plötzlichen Kindstots bei (starken) Raucherinnen exorbitant höher liegen. Eigentlich verstehe ich mich mit ihr gut und bin auch gegen (starke) Raucher sehr tolerant, aber wenn Kinder ins Spiel kommen, habe ich Null Verständnis.


    Sie kommt ja aus dem Osten (Rußland; die beiden haben sich aber hier ganz normal kennengelernt) und ich weiß, daß da es nicht so unüblich ist, daß man dort bei Schwangerschaften und Dingen wie Rauchen/Trinken zum Teil eine gewisse Leichtsinnigkeit an den Tag legt. Es geht mir auch nicht um Vorwürfe ich will bloß, daß das aufhört, oder sie es meinetwegen bei ein paar Zigaretten pro Tag beläßt und nicht noch mehr raucht.


    Bei meinem Bruder ist es wohl so, daß er Angst um die Beziehung hat - so schätze ich sie allerdings überhaupt nicht ein und ich kenne sie doch inzwischen relativ gut.


    PS: Falls Ihr der Meinung seid, das geht mich nichts an und daß ihr es seltsam findet, wenn ich mir hier über "andere Leute" den Kopf zebreche, dann schreibt das gerne auch. Ich will ja gerade die Rückmeldung, ob ich mich einmischen soll oder nicht. Vermutlich wird auch die Beziehung zu meinem Bruder etwas angeknackst sein, vor allem, wenn sie sich nicht zur vernunft bringen läßt. Aber ich glaube, darauf kann ich keine Rücksicht nehmen, das Kind kann sich ja nicht wehren.

  • Hallo Rosemarie!


    Dass sie eventuell magersüchtig ist und nichts Negatives über Dicke sagt, muss nicht unbedingt paradox sein. Ihr gefallen Dicke Männer vielleicht einfach und sie lebt nach dem Motto „leben und leben lassen“.


    Nun aber zum eigentlichen Thema. Rauchen in der Schwangerschaft, sowas geht für mich gar nicht! Und ich selbst würde nicht einfach schweigen. Denn das ungeborene Kind kann sich gar nicht wehren und kommt unverschuldet möglicherweise zu Schaden.


    Ich weiß, dass viele Russen eine andere Mentalität haben; sie sind sehr optimistisch oder wie du sagst, leichtsinnig und haben den Hang, zukünftigen, potentiellen Schaden auszublenden („...wird schon nichts passieren...“). Da ich teilweise Russisches Blut in mir habe und entfernte Angehörige in Russland habe, erlaube ich mir sowas zu sagen, auch wenn es vorurteilsvoll klingt. Es sind aber auch nicht alle Russen so!
    Russische Frauen können auch sehr impulsiv sein, vielleicht hat dein Bruder eben Angst davor!? Angst ist wahrscheinlich das falsche Wort aber er geht vielleicht Konflikten gerne aus dem Weg.


    An deiner Stelle würde ich sie mal zur Seite nehmen und mit ihr unter vier Augen darüber sprechen. Mach das auf keinen Fall vor anderen Leuten. Und auch nicht in einem besserwisserischen Tonfall, sondern ihr wirklich deine Sorgen für das ungeborene Kind darlegen.
    Ich hoffe, dass sie so schlau ist und dies nicht als persönlichen Angriff wertet, sondern dies als Zeichen von Zuneigung und Sorge sieht. Wenn deswegen tatsächlich deine Beziehung zu ihr und deinem Bruder angeknackst wird, dann wäre das wirklich sehr schade, aber du hättest ein reines Gewissen und hast nicht einfach tatenlos zugeschaut.


    So würde ich es machen, denn falls das Kind Probleme hat, würde ich es mir selbst nicht verzeihen können, nichts gemacht zu haben.
    Schlussendlich kannst nur du entscheiden und erahnen, wie sie und dein Bruder reagieren werden.


    Viel Glück!


    Liebe Grüße
    Angelica

  • Hallo Angelic,


    danke für Deine Rückmeldung, Bekräftigung und Tips, da sind wir uns also einig, das Kind geht vor.


    Du liegst ziemlich richtig, ich wollte das gar nicht so explizit schreiben. Sie ist recht impulsiv und er eher weich, wir hatten uns ja - um ganz ehrlich zu sein - manchmal schon gefragt, ob er sich überhaupt für Frauen interessiert, aber da auch kein Interese an Mänern zu erkennen war, war das wohl mehr Schüchternheit. Eigentlich sollte er ja die Metzgerei von unserem Vater übernehmen - angesichts des damals noch praktizierten Schlachtens hatte er eine Abneigung dagegen und so hat er Koch gelernt, daß er jetzt Meister ist und ein eigenes Restaurant hat, hat auch mehr oder weniger unser Vater "erzwungen", von sich aus hätte er das nicht gemacht. Ich merke das auch im Umgang mit seinem Personal, daß er nachsichtig ist - selbstverständlich nicht bei der Lebensmittelhygiene oder der Qualität der Speisen aber bei Zuspätkomen und solchen Dingen. Aber er ist ein hervorragender Koch. Während ich in dieser Hinsicht (Durchsetzungsvermögen) eher nach unserem Vater geraten bin, kommt er eher nach der Mutter, abgesehen von der Größe, da ist es umgekehrt.


    Aber da es jetzt spät ist, nur diese paar Zeilen, ich werde morgen vielleicht noch einmal ausführlicher darauf eingehen und wünsche eine gute Nact.

  • Unter vier Augen, wie Du sagst, finde ich eigentlich auch am besten, da das tatsächlich am wenigsten bloßstellt. Es darf/sollte allerdings nicht der Eindruck entstehen, er hätte seine Schwester vorgeschickt oder dergleichen. Wenn sie dann damit zu ihm ginge und ihn mit diesem Vorwurf konfrontiert, dann würde das wirklich eine Belastung. Und dieses Problem halte ich nicht für völlig fernliegend.


    Würde ich es in seinem Beisein machen und zwar gegen seinen Willen, dann dürfte es an seiner Reaktion nicht zu übersehen sein, daß ich es gegen seinen Willen mache. Sie sähe dann, es kommt von mir und nicht von ihm. Möglich, daß er mich dann dann sogar rauswirft und ein paar Tage böse ist. Im Anschluß könnte ich mit ihr noch einmal telefonieren.


    "Angst" scheint mir übrigens durchaus das richtige Wort, er hat Angst, daß ich bzw. wir seine Beziehung damit kaputtmachen.

    Ob sie da irgendwo wunde Punkte hat, im Hinblick auf Kritik an ihrem Rauchen während der Schwangerschaft, weiß ich nicht so genau. Wissen, daß das schädlich ist, was sie macht, muß sie ja nun auch und ich tue mir schwer dabei, vorzustellen, daß es noch Leute gibt, die dei Schädlichkeit des Rauchens bei Schwangerschaften für objektiv nicht gegeben halten. Sollte sie mich beleidigen und mir klarmachen wollen, daß ich nicht die Person bin, Gesundheitsratschläge zu geben, oder meine Sorgen wegstreichen, wäre mir das weitestgehend egal. Es geht hier in meinen Augen wirklich um Wichtigeres.

  • Hallo Rosemarie


    Sieht aus als wäre dein Bruder schüchtern und harmoniebedürftig und wurde da als Restauranteigentümer in eine Rolle gesteckt, die er selbst nicht wollte. Ich hoffe, dass er sich damit nicht ein Burnout oder andere psychische Probleme holt.


    Genau, auf keinen Fall sollte sie bloßgestellt werden. Ich halte es für eine gute Idee, dass dein Bruder dabei ist, damit sie sieht, dass er nicht der Auslöser ist. Denn wenn sie ihn gleich damit konfrontiert, ist er nicht mit ihr allein.
    Ich denke, du bist stark genug, um Kritik oder Beleidigungen von ihr oder vielleicht sogar von deinem überraschten Bruder wegzustecken. Wir sind uns beide einig, dass es hier um Wichtigeres geht.


    Bitte lass mich wissen, wie es gelaufen ist. Wenn es dir lieber ist auch als PN. Das Thema beschäftigt mich.


    Liebe Grüße
    Angelica

  • Hallo Angelic,



    danke nochmals für die Nachricht, ich hoffe ebenfalls, daß sowohl beruflich als auch privat alles glattläuft, denn die beiden sind mir liebe Menschen, die ich sehr gern habe. Genau so, werde ich es dann letztlich auch machen, in der Hoffnung, daß die Einsicht siegt. Probiert habe ich dann jedenfalls mein Bestes.

  • Ich tue mir etwas schwer damit, ob ich mich an deiner Stelle da einmischen würde. Ich denke, ich würde sie vielleicht fragen, ob sie die Risiken schon bedacht hat und auch eingehen will, aber ich würde sie nicht bevormunden. Ich würde auch meiner eigenen Frau keine Vorschriften machen. Ist das Risiko denn überhaupt wirklich so groß? Bei den vielen Raucherinnen während den Schwangerschaften, vor allem noch vor ein paar Jahren, müsste man doch zu mass kranke Kinder haben. Gibt es die?


    Ich gebe zu, als Pfeifen- und Cigarilloraucher bin ich da nicht ganz neutral und als Mann werde ich auch nicht in die Situation kommen. Aber umgekehrt würdest du es haben wollen, wenn sie dich vor einer Schwangerschaft darauf hinweist, dass du "zu dick" bist und erst abnehmen musst?

  • Hallo Claas


    Und ich tue mich schwer damit, nichts zu sagen. Ich bin ja auch nicht dafür, dass man Frauen bevormunden sollte, ganz im Gegenteil! Aber hier geht es um das Wohl eines Wesens, welches sich noch nicht selbst wehren kann.


    Deine Frage, ob das Risiko denn überhaupt so groß ist, finde ich in der heutigen Zeit auch ziemlich ignorant. Denn ja, diese kranken Raucher-Kinder gibt es. Du musst mir nicht glauben, du kannst es selbst nachlesen: such mal nach “Fetales Tabaksyndrom“ und lies dir mal den Wikipedia-Eintrag durch. Dort sind auch die Quellen und weiterführende Links vorhanden.


    Und nein, ich will bei meiner Schwangerschaft nicht ohne Grund auf mein „Dick sein“ hingewiesen werden. Direkte Risiken für das ungeborene Kind sind bei übergewichtigen Müttern nicht nachgewiesen. Bei den untersuchten Fällen hätten andere Faktoren ebenfalls eine Rolle spielen können. Wenn es aber tatsächlich wissenschaftlich nachgewiesen ist, wäre ich froh, wenn man mich darüber informieren würde.


    Zudem macht Rosemarie ihrer Schwägerin auch keine Vorschriften, sondern weist sie lediglich darauf hin. Und das wird man wohl noch machen dürfen.


    Mein Beitrag mag etwas schroff klingen. Ich will dir auch keinesfalls zu nahe treten. Du darfst selbstverständliche deine Meinung hierzu haben. Aber ich darf das ebenfalls, und die habe ich jetzt dargelegt. Vieleicht nicht ganz so emotionslos wie üblich.

  • Hallo,


    also meine Frau ist ebenfalls Raucherin und ich habe erst in unserer Beziehung angefangen zu rauchen. Wir haben noch keine Kinder, haben sie aber auf der Wunschliste. Auch bei uns bin ich eher der Zurückhaltendere und sie eher die starke "coole Maus", die einen Rauchwunsch eher in der Form "ich darf doch hier rauchen" als einer echten Frage äußert. Rosemaries Bruder ist anscheinend Koch, ich zwar Angestellter, aber zuhause koche ich meistens auch, auch den Haushalt halst sie mir auch schon mal gerne auf. ;) Dass ich mich nicht gegen sie durchsetzen kann, ist nicht der Fall, ich will es meistens einfach nicht, weil ich weiß, dass sie gerne ein wenig die Hosen anhat. Wenn ich sehe, dass sie es nötig hat oder ich es will, kann ich ihr aber schon den Marsch blasen oder ihrem Anlehnungs- und Betüddelungsbedürfnis nachkommen. ;)


    Ihre Antwort wäre sicher auch "Quatsch, da passiert schon nichts" oder so ähnlich, wenn man sie abbringen will. Was soll man da machen? So lange ein schlechtes Gewissen einreden, bis sie einlenkt? Mit Konsequenzen drohen? So ähnlich stelle ich mir das hier auch vor. Manche Menschen sind eben von Natur aus risikofreudiger. Aber ich weiß es sowieso nicht, haben wir noch nicht drüber geredet, ich werde sicher mit ihr drüber reden, aber eben auch nur reden, entscheiden muss sie dann selbst.


    Dass Rauchen Schäden verursachen kann, ist mir natürlich auch bekannt. Aber mich interessierte halt, wie wahrscheinlich das ganze ist. Ich meine, wenn das Risiko, dass meine Frau oder die Frau des Bruders von Rosemarie das Kind bei einem Sturz von der Treppe oder einem Verkehrsunfall verliert bzw. geschädigt wird höher ist als durch das Rauchen, dann reden wir doch eher von einem vernachlässigbaren Risiko. Sie schreibt, sie ist Hausfrau, das ist doch sicher schon mal eine massive Absenkung der Risiken für das Kind, wenn sie nicht zur Arbeit fährt und seltener über die Straße läuft. Seien wir doch fair, im Leben lauern überall Risiken. Ich bin übrigens selbst ein Raucherbaby und habe keine Krankheiten, das Rauchen habe ich, s.o, auch erst später angefangen.


    Ich werde mir den vorgeschlagenen Artikel aber mal durchlesen.

  • Ich habe ihn nun gelesen, Angelica, klingt zum Teil dramatisch (7-fache Steigerung und so).


    Was da aber fehlt ist die "Grundzahl", die angehoben wird, außer beim plötzlichen Kindstod, deshalb nehme ich diese Zahl mal. Jährlich gibt es in Deutschland 500-600 Fälle (Hälfte angeblich vom Rauchen), heißt es, aber wie viel Geburten gab es, es gab 2018, 787.523 Geburten. Damit ist also jedes 1.000 Kind überhaupt und jedes 2.000 Kind durch das Rauchen betroffen. Rechnerisch noch weniger, aber durch die Asylanten ist die Geburtenrate gestiegen und die Zahlen sind vermutlich älter. Allerdings glaube ich nicht, dass allzuviele der Asylantinnen Raucherinnen sind. Aber egal.


    So jetzt frage ich mich aber, wie man feststellen will, welche der Todesfälle nachweislich vom Rauchen kommen? Nimmt man da einfach die Zahlen der Raucherinnen und führt sie automatisch auf das Rauchen zurück? Jetzt müsste man wissen, wie hoch der Anteil der Raucherinnen unter den Schwangeren ist. Ob es dafür valide Zahlen gibt?

  • "Lustig" in dem Artikel finde ich übrigens "Übergewicht" als Folge des fetalen Tabaksyndroms auszugeben. Wenn mich nicht alles täuscht gehören die USA - wo Rauchen schon seit Jahrzehnten verpönt ist und der islamische Kulturkreis mit zu den Ländern mit den dicksten Menschen, auch England. Aber in so einigen Ländern die man mit rauchenden Frauen assoziiert wie Frankreich, Ex-Jugoslawien, Osteuropa sind die Menschen schlanker. Ich will nicht sagen Bluff, aber vielleicht sollte man das alles doch mal etwas kritischer unter die Lupe nehmen, bevor man Beziehungen/Verwandschaftliche Bindungen durch übertriebene Hysterie anknackst. Die Politik will die Raucher vom Rauchen abbringen, was ist da wirksamer als den Leuten zu erzählen und den Müttern einzubleuen, dein Kind wird krank, wenn du weiterrauchst?



    Zum Anteil der rauchenden Mütter habe ich eben Zahlen zwischen etwa 12 und 25% gefunden - eher zu diffus, um daraus Verlässliches abzuleiten.

  • Eine weitere Frage, die aufschlussreich wäre: Wie hoch mag der Anteil an den Erkrankungen sein, der von so richtigen krassen Fällen verursacht wird, die quasi die eine an der anderen anmachen!? Kam es zu einem signifikanten absinken der Fallzahlen in den letzten Jahren usw? Und solltet ihr euch ärgern: Seht es positiv, das alles könnte als Gegenargumente auch von ihr oder dem Bruder kommen.

  • Danke für Deine Antwort, Claas, nachvollziehen kann ich es, ehrlich gesagt nur schwer, wie du als anscheinend gebildeter Mensch einen solchen Standpunkt vertreten kannst und auch noch mit "Argumenten" zu untermauern versuchst. Du "stehst" offenbar auf deine "wilde Maus", aber findest du nicht, daß man ein vermeidbares Risiko vermeiden sollte? Was wäre, wenn Dein Kind eines dieser Fälle wäre, dann ist es nicht mehr eine kleine statistische "vernachlässigbare" Möglichkeit, sondern Realität, unter ein Mensch stirbt oder sein ganzes Leben leiden muss. Meine Schwägerin ist zur Zeit nun mal Hausfrau und nicht berufstätig, das Rauchen ist ein zusätzliches Risiko, warum sollte man Deiner Meinung nach das eingehen?

  • Ich habe noch ein wenig recherchiert und bin dabei auch auf Doktorarbeiten gestoßen. Alle bescheinigen zum Teil massiv erhöhte Risiken in verschiedenen Stadien und Aspekten der Entwicklung. Eine französische Studie war sogar noch dramatischer (suche im Google nach „grossesse et tabac : les risques“ – ist halt auf Französisch): 11% der untersuchten Totgeburten konnten dem Tabakkonsum zugerechnet werden. In Deutschland werden auf 1000 Geburten 2.4 Kinder tot geboren, davon also 11%. Ich weiß, wir vermischen hier die Länder. Und verschiedene Studien so zusammenzuwürfeln ist wissenschaftlich nicht ganz korrekt, genügt aber um die Größenordnung im Rahmen dieser Diskussion zu schätzen.


    Der Sachverhalt ist wissenschaftlich klar erwiesen. Das Risiko von Problemen wird mit dem Tabakkonsum zweifelsfrei erhöht. Das bestreitest du auch nicht. Ich verstehe, dir geht es um die absoluten Werte. Und die mögen aus deiner Sicht klein sein. Aber wenn es passiert, sind Konsequenzen sind riesig und werden das Kind und die Eltern ein Leben lang begleiten.


    Bei Risikoabschätzungen sind für mich zwei Attribute wichtig: Wahrscheinlichkeit des Eintretens und Auswirkung bei Eintritt. Wenn auch nur eines von beiden groß ist, versuche ich das eine oder das andere zu reduzieren. In diesem Fall kann die Wahrscheinlichkeit mit „relativ kleinem Aufwand“ - aufhören zu Rauchen - reduziert werden.


    Claas, ich muss mich da auch der Meinung Rosemaries anschließen.

  • Du verstehst mich falsch, ich sage nicht, dass man während einer Schwangerschaft rauchen soll, auch wenn ich nicht ganz leugnen kann, dass etwas dominante rauchende Frauen eine gewisse anziehende "Coolheit" ausstrahlen können. Aber das wäre für mich nie ein Grund.


    Es geht mir eher darum, die Kirche im Dorf zu lassen. Die Risiken bestehen, aber insgesamt scheinen sie mir aber relativ gering, jedenfalls, wenn sie nicht gerade 4 Päckchen am Tag raucht oder so. Entgegen Angelicas Auffassung ist Übergewicht wohl auch ein Risiko bei der Schwangerschaft, was man schon hier im Forum nachlesen kann. (Was ja aber hier nicht das Thema ist.)


    Aber wie gesagt, es kann überall etwas passieren. Teile ihr halt deine Bedenken mit, aber lasse sie frei entscheiden, würde ich sagen und lass sie es nicht spüren, wenn sie sich nicht deiner Meinung anschließt. Es ist letzten Endes nicht deine Schwangerschaft und nicht dein Kind.

  • Wenn ich als Betroffene mich auch mal zu Wort melden darf: Ich bin Raucherin und wurde Anfang des letzten Jahres mehr oder weniger ungeplant schwanger. Ich habe natürlich sofort versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, es aber nicht sofort ganz geschafft, es blieben so 1-3 am Tag (vorher "richtige" Raucherin). Das ist nämlich leider nicht so einfach. Das ist nicht anders wie mit dem Essen. Nach so anderthalb Monaten rührte ich keine Zigarette mehr an. Inzwischen habe ich allerdings (leider) wieder angefangen, aber nur draußen.


    Und jetzt schlagt mich bitte nicht, wie das mit solchen "Rabenmüttern" wie mir in Schwangerschaftsforen gemacht wird. Teilweise von den gleichen "Supermamis", die dann ein paar Posts weiter "rumprotzen" gerade (schwanger) ein Glas Sekt gekillt zu haben.


    Ja, also darüber reden auf jeden Fall, aber bitte auch etwas Verständnis haben, wenn sie es nicht ganz oder sofort schafft. Meine Tochter ist übrigens kerngesund, aber das nur, bevor ihr fragt. Für eine Schachel oder mehr am Tag, weil sie Angst hat, zu dick zu werden, während der SS, hält sich mein Verständnis aber auch in Grenzen.

  • Ich finde leider gerade nicht die Zeit mich ernsthaft mit deinen Ergebnissen auseinanderzusetzen, Angelica, aber vielleicht am Wochenende.


    Meine Regierung, die übrigens gerade mit dem Essen wartet und so langsam ungeduldig wird, wenn ich nicht bald komme, meinte auf die Frage ob sie aufhören würde, eben auch "wenn ich es schaffe" und dass du es ja mal ansprechen kannst, Rosemarie.

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