Fast/Junk Food als Ursache für Übergewicht unwahrscheinlich

  • Zitat

    Junk Food Isn't To Blame for America's Obesity Epidemic
    Soda and sweets aren’t making Americans fat. In fact, underweight Americans consume more junk food than those who are morbidly obese.


    (Die Studie umfaßte 6000 Teilnehmer.)


    Mehr u.a. auf:
    http://fortune.com/2015/11/06/fast-food-obesity/


    "Limonade und Süßigkeiten sind nicht das, was dick macht. Tatsächlich konsumieren Untergewichtige mehr Junk Food als krankhaft Übergewichtige."



    Ach was?
    Eigentlich braucht es dazu keine Studie sondern einfach nur den schweifenden Blick in ein beliebiges Massen-Restaurant. Schaufenster sind ja groß genug bei den meisten Läden, nech?




    Am Rande möchte ich dazu mal anmerken, daß ich es langsam geradzu als witzig empfnde, daß es bislang keiner der bisher von mir verlinkten Artikel in die deutsche Presselandschaft geschafft zu haben scheint.
    Zumindest ist es mir in den News-Verteilern nie so sehr ins Auge gesprungen wie auf US-Seiten.
    Sehr kurios - oder auch nicht, wenn man es bedenkt. Da würden wahrscheinlich zuviele Köpfe abrauchen (oder rollen) :rolleyes:


    So wie's aussieht, verdichten sich die Hinweise, daß offensichtlich nur Dicke vom Essen dick werden :evil:

  • Man sollte jedoch darauf aufmerksam machen, dass die Autoren mit Absicht Menschen mit einem BMI über 40 ausgeschlossen haben um den Effekt von Fastfood auf Normalgewichtige und Menschen mit Adipositas 1 zu beschränken. Das macht Sinn, denn Menschen mit einem BMI über 40 haben auch oft Essstörungen.


    Jedoch sind mehrere Dinge an der Studie zu kritisieren. Es ist zwar nur ein "Brief Report", wenn jedoch in dem ganzen Artikel nicht mehr steht, dann habe ich große Zweifel an der Validität der Ergebnisse.


    1) Es wurden nur die Häufigkeit von Essensepisoden gemessen und nicht die Menge. Die Autoren geben zu, dass die Menge schwer von den Probanden eingeschätzt werden kann und es zu Verzerrungen führen kann. Das bedeutet, dass es zwar sein kann, dass mache Personen mehr und manche weniger gegessen haben aber genauso oft. Das könnte die Ergebnisse beeinflussen.
    2) Mit den Analysen können sie gar nichts über die Kausalität aussagen. Daher sind das höchstens Zusammenhänge, aber keine Ursache-Wirkungsbeziehungen.
    3)Jetzt ging es um Take-away essen. Aber Personen, die sich hauptsächlich was holen oder welche, die nur zu Hause kochen und essen unterscheiden sich eventuell massiv in ihrer Tagesstruktur, Gesundheit und Gesundheitsbewusstsein und vieles weiter.
    4) Ich habe nicht gesehen ob für Geschlecht, Bildung, vorige Erkrankungen oder Einkommen kontrolliert wurde. Menschen mit höherem Einkommen und Bildung essen viel seltener Junk Food.
    5) Die abhängige Variable war BMI, warum nicht andere Indikatoren wie chronische Krankheiten oder andere Morbiditätsindikatoren
    6) Es gab keine Validierung der Ergebnisse mit anderen Daten oder Methoden.


    Wenn der komplette Artikel zumindest Punkt 4 beinhaltet, dann muss man diese Ergebnisse mit Vorsicht genießen und zitieren

  • So wie du das schreibst, Valentina, ist die Studie also auf dem gleichen Niveau wie viele andere Studien, wo dann hinterher groß getitelt wird " Fast-Food macht fett" oder "Vegan ist gesund" oder was auch immer. Insofern sehe ich die Studie jetzt nicht als minderwertiger im Vergleich zu anderem.


    Grüße
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Dani, das wollte ich zwar nicht direkt sagen, aber so kann man es auch sehen. Im schlimmsten Fall ist die Erkenntnis, dass für die Menschen, die Fast Food häufig essen und weder untergewichtig sind noch morbide Adipositas haben, das Gewicht nicht signifikant höher als bei Menschen für die das Gleiche zutrifft, die aber weniger oft Fast Food essen. Aber diesen Zusammenhang kann man eben nicht auf die körperliche Gesundheit beziehen und nicht warum und auch nicht auf Menschen, die nur zu Hause essen.

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