Rückflug eines schweren Passagiers verwehrt

  • Die British Airways hat einem 226 Kilogramm schweren Mann den Rückflug in seine Heimat verweigert. Der 22 jährige war wegen einer Hormonstörung in Chicago behandelt worden und wurde bei seinem Rückflug nicht mehr an Bord gelassen.


    Extrem einfältige Kommentare wie der von „Woolf“ dürfen natürlich, bei solch einem Thema, nicht fehlen:

    Zitat

    Wer sich 226kg anfrisst ist selbst schuld. auch bei einer Hormonstörung …


    KLICKKLACK

  • Der Artikel ist relativ kurz. Andere längere Artikel zu dem Geschehen enthielten noch den Hinweis, dass der Mann ein Sauerstoffgerät und ständige Betreuung brauchte ** und dass BA das Sicherheitsrisiko nicht auf sich nehmen wollte der Familie aber einen finanziellen Ausgleich und Hilfe angeboten hat. Eigentlich ging es da glaube ich gar nicht vorrangig ums Gewicht, das wurde nur so dagestellt.


    Kommentare lesen ist m.E. kontraproduktiv und selbstverletzend, weil die die Leute da (zu jedem Thema) die Sau rauslassen und sich in dem Bereich auch viele Trolle trollen.


    Deshalb vermeide ich es wenn möglich und wäre froh (also jetzt einfach als Userin und nicht als Moderatorin) wenn ich die Kommentare nicht via Zitat dann hier aufs Auge gedrückt bekomme sondern selbst enscheiden kann ob ich mir das antun will.


    (Nicht böse gemeint Bircan, Du weißt ich schätze Dich sehr)



    **EDIT: Ähem :o :o erst lesen dann schreiben Frl. Wunder! Das mit dem Sauerstoff und der Betreuung steht ja im Artikel. Sorry, da habe ich zu schnell geschossen. ;)

  • [...] Deshalb vermeide ich es wenn möglich und wäre froh (also jetzt einfach als Userin und nicht als Moderatorin) wenn ich die Kommentare nicht via Zitat dann hier aufs Auge gedrückt bekomme sondern selbst enscheiden kann ob ich mir das antun will.


    Du hast vollkommen Recht - und ich finde es gut, dass du mich darauf hingewiesen hast. Es stimmt und ich werde mir es merken - solche Zitate muss man sich nicht geben, denn sie haben keine Aussagekraft, sondern sollen nur beleidigen und das braucht niemand :)

  • Hallo,


    das Problem liegt meiner Meinung nach nicht beim Gewicht sondern bei der Sauerstoffversorgung.


    Da ist dann auch entscheident wie viel Sauerstoff benötig wird. Denn in der Druckkabine des Flugzeugs verdoppelt sich der Bedarf.


    Die Fluggesellschaften haben eine Liste auf der die erlaubte Sauerstoffgeräte stehen. Wenn das Gerät des Patienten nicht gelistet ist hat er keine Chance auf die Beförderung.



    Seit 2009 lebe ich mit einer Sauerstofftheraphie.
    Bis vor kurzem hatte ich Sauerstoffkonzentratoren. Die produzieren max. 5 Liter in der Stunde.
    Inzwischen habe ich Container mit flüssigem Sauerstoff im Haus. Mein Bedarf liegt inzwischen bei 6 Liter in der Stunde und das 24 Stunden lang.


    Obwohl ich "nur" 145 Kg wiege würde ich mit meinen Therapiemitteln auch nicht an Bord kommen.
    Was ich noch nicht abgeklärt habe ist ob die Fluggesellschaft mir 12 Liter Sauerstoff, pro Flugstunde, zur Verfügung stellen würde.
    Kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen. Ein Container enthält 40 Liter, wiegt jedoch 80 Kilo.


    Foto Sauerstoffcontainer

  • Der Artikel zeigt doch klar,das das Problem im Sauerstoff bestand und die Beförderung deshalb auch zurecht abgelehnt wurde.
    Ein Linienflug ist kein Krankentransport!
    Das Gewicht ginge ,zur Not eben 3 Plätze blocken.

  • [...] Was ich noch nicht abgeklärt habe ist ob die Fluggesellschaft mir 12 Liter Sauerstoff, pro Flugstunde, zur Verfügung stellen würde.
    Kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen. Ein Container enthält 40 Liter, wiegt jedoch 80 Kilo.


    Da kämen dann locker weit über 200 Kilo Mehrgewicht, bei dieser Strecke, zusammen - sind denn die gelisteten Sauerstoffgeräte leichter, oder hat es etwas mit der Größe der Container zu tun?

    Zitat

    das Problem liegt meiner Meinung nach nicht beim Gewicht sondern bei der Sauerstoffversorgung

    Stimmt vom Text her, aber der Passagier selbst bezog seine Ablehnung auf sein Gewicht "Ich bin sicher, dass es viele dicke Menschen wie mich gibt oder noch dickere, die wegen des gleichen Problems nicht reisen können" - was ich aber nicht aus dem Text heraus lesen konnte ist, ob beim Hinflug der Passagier auch schon Sauerstoff benötigt hatte, denn dann könnte ich die Ablehnung nicht mehr nachvollziehen.

  • Da kämen dann locker weit über 200 Kilo Mehrgewicht, bei dieser Strecke, zusammen - sind denn die gelisteten Sauerstoffgeräte leichter, oder hat es etwas mit der Größe der Container zu tun?


    Hallo,


    die Geräte von denen ich schrieb sind Konzentratoren.
    Ein solches Gerät zieht den Sauerstoff aus der Umgebung und gibt ihn konzentriert wieder ab.


    Mein mobiler Konzentrator wiegt rund fünf Kilo. Solange er Strom hat arbeitet er. Für einen Flug in die USA würden die Accus allerdings nicht ausreichen.
    Auch ist die Leistung beschränkt. Wer nur zwei Liter benötigt kann damit noch in ein Flugzeug steigen. Wer mehr braucht hat ein Problem. Wie erwähnt verdoppelt sich der Bedarf im Flugzeug.


    Ich nutze einen Konzentrator um das Haus zu verlassen.
    Das mobile Gerät für flüssigen Sauerstoff ist für meinen Bedarf zu klein. Damit käme ich nur ca. drei Stunden aus, dann ist der Inhalt verbraucht.
    Jetzt muss ich aber fünf Stunden zur Dialyse. Also nicht möglich. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Füllen schon gut 20 Minuten dauert. Dann dürfen die Behälter nur aufrecht transportiert werden. Wenn sie liegen lassen sie sofort den Sauerstoff ab, wegen der Sicherheit.
    Zur Dialyse müsste ich praktisch drei Behälter mitnehmen um rund herum abgesichert zu sein.


    Mit dem Konzentrator bin ich zwar unterversorgt aber unabhängig. So kann ich ihn z. B. im Auto an die 12 V Steckdose hängen. Und während der Dialyse hängt er am Netzteil.


    Dadurch, dass ich während der Therapie im Bett liege komme ich mit der Unterversorgung klar. Ein Bummel durch die fußgängerzone ist damit für mich nicht mehr möglich.
    Aber dafür habe ich ein Elektromobil, dann geht auch das wieder.



    - was ich aber nicht aus dem Text heraus lesen konnte ist, ob beim Hinflug der Passagier auch schon Sauerstoff benötigt hatte, denn dann könnte ich die Ablehnung nicht mehr nachvollziehen.


    In 18 Monaten kann viel passieren.
    Und es ist auch unwahrscheinlich, dass wir in der Presse alle Infos finden.
    Ich habe vor 12 Monaten auch noch deutlich weniger Sauerstoff benötigt wie zur Zeit.
    Damals hat es bei mir ausgereicht wenn ich mich mal für eine viertel Stunde an der Konzentrator gehängt habe.
    Meistens war das nach körperlicher Anstrengung der Fall. Wenn ich jedoch erkältet war habe ich auch über Nacht am Konzentrator gehangen.

  • die Geräte von denen ich schrieb sind Konzentratoren.
    Ein solches Gerät zieht den Sauerstoff aus der Umgebung und gibt ihn konzentriert wieder ab.


    Erst einmal vielen Dank für deine ausführliche Erklärung :) - ich bin etwas neugierig und habe noch eine Frage an dich: Wenn man mit dem Flugzeug in hohen Höhen fliegt ist die Luft doch "dünner", weißt du ob die Konzentratoren dann anders arbeiten?

    Zitat

    In 18 Monaten kann viel passieren.
    Und es ist auch unwahrscheinlich, dass wir in der Presse alle Infos finden.


    Ja vielleicht hat es auch daran gelegen.

  • Hallo,


    die Luft ist zwar dünner doch davon bekommt man nichts mit.
    Der Passagierbereich ist wie eine Druckkammer aufgebaut. Erst wenn die beschädigt ist gibt es Probleme. Deshalb gibt es ja für jeden Sitz Sauerstoffmasken an Bord.


    Wie schon weiter oben geschrieben ändert sich jedoch der Sauerstoffbedarf. Leider finde ich gerade die Seite nicht mehr, doch die Lufthansa gibt an, dass sich der Bedarf verdoppelt.


    Insofern müssen die Konzentratoren nicht anders aber eben mehr arbeiten. Und je höher die Leistung um so kürzer die Acculaufzeit.

  • Für Sauerstoffpatienten gibt es einiges zu beachten und die Reisevorschriften sind wirklich von Fluglinie zu Fluglinie anders. HIER habe ich eine Auflistung der Reisevorschriften von einigen Fluglinien gefunden … British Airways ist aber nicht dabei.

  • Der 22-jährige Kevin Chenais ist nun in London-Heathrow mit einer Virgin-Airways Maschine angekommen. Die Weiterreise wird entweder mit der Fluggesellschaft Air France geschehen, oder mit dem Eurostar-Zug.


    KLICK


    P.S. das Symbolbild auf der Seite finde ich mal wieder typisch :mad:

  • da stand gestern noch das Bild des Passagiers in seinem Elektromobil :confused:


    Ich habe mir gerade die "Arbeit" gemacht und mit der Online-Redaktion gesprochen ... seeehr unhöflich war der "Herr" und Rechtfertigung ist "wir haben tausende Berichte und wir können nicht jeden genau kontrollieren" - "Das Bild haben wir wohl getauscht, weil es besser passte ... "

    Ich habe mich zwar über das Telefonat bzw. über das Verhalten dieses Mannes geärgert, aber so ist das Leben - mal trifft man liebe Leute und mal unangenehme Leute ;)

  • Soso... eine Readktion, die ihren eigenen Output nicht mehr unter Kontrolle hat?


    Na, danke für soviel Ehrlichkeit. :rolleyes:


    Kommt gleich hinter dem Busunternehmen, wo ich an der Heißlinie auf meine Beschwerde die Antwort "Unsere Fahrer sind schlecht ausgebildet" bekam :D


    Merken dies eigentlich noch oder haben die schon ein Knalltrauma? :evil:

  • Das finde ich wirklich schlimm ... weil das neue Bild besser gepasst hat, naaa klar :rolleyes: - nicht dass man noch glaubt hinter dem Fall steckt ein Mensch und nicht nur ein kopfloser Dickwanst der Brote ins sich reinschaufelt.


    Sowas ist für mich schon an der Grenze zur Hetze.

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