Hallo,
in diesem ruhigen Moment möchte ich gerne ein wenig von meiner Reise nach Südengland berichten, die ich gerade hinter mir habe.
Achtung, das wird lang!
Wir sind mit dem eigenen Auto quer über den Kontinent über Aachen nach Calais und mit der Fähre nach Dover. Dort angekommen starteten wir eine Rundreise über Brighton, Portsmouth, Plymouth, Land's End, Ilfracombe, Bath und Salisbury, die über Edenbridge wieder nach Dover führte. Nach der Überfahrt nach Calais ging es über Brüssel zurück nach Leipzig.
Wir kamen unterwegs in das "Vergnügen", reichlich verschiedene Zimmer und Betten zu testen und diverse Attraktionen vor Ort auf Tauglichkeit zu prüfen.
In Aachen regnete es wie aus Kübeln, daher haben wir den Abend hauptsächlich im Hotelzimmer verbracht. Das Hotel hatte eine eigene Tiefgarage, die vor allem für Kleinwagen sehr geeignet ist.
Das Bett war für zwei eher schmal, vor allem, wenn eine Person (wie ich) dick ist. Aber bequem. Das Zimmer war auf das Nötigste beschränkt.
Das Bad ist nur was für Akrobaten bzw. gelenkige Personen. Die Dusche bietet da noch am meisten Platz, durch den Rest musste ich mich durchschieben. Aber ich hab es geschafft, mich im Bad abzutrocknen, ohne die Tür zu öffnen (bin gelenkig).
Das Frühstück war für den Preis nicht gut genug. Die Frühstücksdame hat einen genötigt, ein Tablett zu verwenden und hat glutenfrei und laktosefrei verwechselt. Ich hab also mein eigenes Brot/Müsli verspeist.
Kritikpunkt Bett: Nur eine große Decke. Wir haben aber eine zweite bekommen.
Kritikpunkt Bad: Sauberkeit - die Fliesen über der Tür und rechts daneben waren voller Haare (keine Ahnung, wie man das hinbekommt).
Die Fähren sind in Ordnung, man kann bequem aus dem Auto aussteigen, es gibt Fahrstühle, ein Restaurant mit annehmbaren Preisen, und je nach Fähre sitzt man etwas enger oder halt bequem. Von den Decks hat man Aussicht nach Calais/Dover und kann viele Fotos machen. Auch die Toiletten sind groß genug, dass man nicht gleich Platzangst kriegt oder sich zusammenfalten muss, um überhaupt rein oder raus zu kommen.
In Dover waren wir im Clare House. Es ist ein Bed & Breakfast, das Haus schon älter, aber recht gemütlich. Das Treppenhaus ist teilweise eng/steil, aber zu bewältigen. Es gibt eine eingeschränkte Anzahl von Parkplätzen vor dem Haus.
Wir waren ganz oben unterm Dach und hatten daher ein "Kleiderschrank-Bad", wie ich die Dinger nenne. Der Platz vor der Dusche ist so schmal, dass ich die Tür nicht zumachen konnte, wenn ich vor der Dusche stand.
Der Streifen war etwa 40cm breit. Eine große Handtasche passt also durch. Dummerweise musste man sich an der Dusche vorbei quetschen, wenn man zu Waschbecken und Toilette wollte, die beide unter der Schräge waren.
Ich bin durchgekommen, auch wenn mich die Handtuchstange dabei in den Rücken gepikst hat. Und hinterher konnte ich die Tür dann auch zumachen...
Das Frühstück war gut, in erster Linie englisch. Die Hausdame war sehr freundlich.
In Dover selbst sind wir etwas rumgelaufen und wir waren auf dem Admirality Pier bei den ganzen Anglern und dem alten Kanonenturm (Turret), der leider nicht zu besichtigen ist. Alles easy.
Des Weiteren hatten wir Ambitionen auf Dover Castle, das war uns allerdings mit über 13 Pfund/Person zu teuer. Stattdessen fuhren wir zu den White Cliffs. Die haben da einen ausgedehnten Parkplatz mit Meerblick für 3,50 Pfund.
Ein Besucherzentrum gibt es da auch, da haben wir leckeres Ingwereis gefunden. WIr sind dann ein wenig auf den Kreidefelsen herumgelaufen, was in der Hitze/Sonne teilweise anstrengend war, wenn es hoch und runter ging.
Dann hat mich mein Freund dazu überredet, die "Treppen" zum "Strand" runterzugehen. Das waren wohl 30 bis 40m (schlechte Idee bei dem Wetter). Die "Treppen" waren größtenteils verschwunden, es war also eine Art felsiger Trampelpfad mit teils sehr hohen Stufen, teilweise ohne Geländer.
Am Ende der "Treppen" kam noch eine "Metalltreppe", die eher eine Leiter war. Die war dagegen ein Kinderspiel. Und das alles für einen "Strand" aus dicken runden Kieseln, auf denen du andauernd ausrutschst und drin versinkst wegen des Gewichts... Aber das Klima war recht angenehm und die Aussicht auch schön. Der Aufstieg war böse und gefährlich.
Als ich oben war, hab ich trotz einiger Pausen gezittert und hatte Mega-Durst (den halben LIter Wasser hab ich quasi unterwegs verdunstet). Mein Freund gab dann später zu, dass er das Ganze unterschätzt hat und ich das besser nicht hätte machen sollen mit den Treppen. Nach ein paar MInuten hatte ich mich dann ein wenig erholt, so dass wir uns dann mit Pausen auf den Rückweg zum Besucherzentrum machen konnten.
Fazit: Auf die Klippen ja, aber nicht runter an den Strand, wenn man nicht gerade eine gute Kondition hat.
Danach ging es nach Brighton. Hier hatten wir ein Hostel direkt im Zentrum, und das Glück, einen kostenlosen Parkplatz fast direkt vor der Haustür zu erwischen (zumindest bis morgens um 9 Uhr). Der Hauswirt war sehr nett. Da wir ein Zimmer mit Bad hatten, kamen wir in den ruhigen Teil des Hauses. Das Treppenhaus ist eher eng, aber ok.
Die Decke unseres Zimmers war so niedrig, dass nicht nur mein Freund, sondern auch ich beim Duschen in der Badewanne nicht aufrecht stehen konnten. Personen bis 1,64m haben es da echt leichter... Die Betten waren einfach, eher schmal, aber es ging. Mein Freund hatte wieder das quietschende Bett erwischt...
Schränke und Kommoden sucht man hier vergebens. Es war immerhin billig., das Grapevine Seafront. Wir hatten das Fenster zum ruhigen Innenhof. Insgesamt also durchaus dickentauglich.
WIr sind abends und am nächsten Tag in Brighton rumgelaufen, haben ein wenig Geld verjubelt, uns den Royal Pavilion angesehen und sind mit der Volk's Railway gefahren, alles super viel Spaß. Geparkt haben wir in der Marina beim Supermarkt (wieder kostenlos).
Da es in Brighton "Bravissimo" gibt, habe ich die Gelegenheit für ein Fitting wahrgenommen. Ich hab sogar eine dicke Fitterin gehabt (Zufall?), die laut meinem Freund "niedlich" aussah.
Leider gibt es bei Bravissimo nicht größer als Umfang 40, ich hab nur einen BH gekauft. Jedes Mal, wenn ich das Teil anziehe, sehe ich viel "besser" aus. Echt ein toller Effekt.
DIe nächsten beiden Nächte verbrachten wir in Portsmouth. Dort hatten wir das einzige Mal zwei Zimmer für uns. Ich hab in dem schmalen Doppelbett geschlafen, mein Freund im extra Raum im Einzelbett. Das war mal ne nette Abwechslung, so ein Bett und einen Raum ganz für sich allein...
Das "Duke of Buckingham" besteht aus zwei Gebäuden, einmal eins an der Straße mit dem Pub unten drin, zum anderen in der Gasse um die Ecke ein kleines Häuschen mit vier extra Zimmern. Sehr ruhig, sehr stilvoll. Und ein Parking Permit für die Straßen in direkter Umgebung gab es kostenlos dazu.
WIeder einen super Parkplatz gefunden, und die Attraktionen waren alle fußläufig erreichbar (ca. 10 Minuten). Einziges Manko: Es gibt kein Frühstück. Man kann aber im 200m entfernten Tea Room gut frühstücken.
Am ersten Abend haben wir, da erst spät angekommen, nichts mehr unternommen.
Am zweiten Tag haben wir uns den größten Teil des Historic Dockyard angeschaut, mit Hafenrundfahrt dazu. Man kommt auch als dicke Person überall hin und kann sich alles anschauen. Anschließend waren wir im Gunwharf Quay kurz shoppen. Abends haben wir wieder nichts gemacht, sondern ausgespannt.
Am Folgetag sind wir nochmal zu den Historic Dockyards und sind über Bournemouth nach Plymouth. In B. haben wir einen Abstecher zum Essen gemacht, weil es da ein leckeres mexikanisches Restaurant im Univiertel namens Coriander gibt.
So, erster Teil fertig. Erzähl den Rest später.
Gruß
Dani