bin ich zu empfindlich?

Zitat von romanticle

Wie habt ihr immer so reagiert?

Bei mir kommen Sprüche oder ähnliches nur aus der Familie die ich oft auch mit nem Spruch kontere. Wer diesen dann nicht verträgt hat selber Schuld. Krumm nehmen tun wir das unter uns aber nicht.

Zitat von ameisenelch

Wenn mir jemand blöd kommt sage ich dem gegenüber das ich weiss das ich eine fette Sau bin.

/ironie on "Macht ja auch total Sinn sich selbst runterzumachen damit andere das nicht mehr tun" /ironie off

Also ich bin überrascht. Viele von euch scheinen solche Sprüche von Freunden zu kennen. Ich würde mich an dieser Stelle dann fragen, ob sie den Titel "Freund/in" gerecht werden, geschweige denn verdient.

Meine Freundinnen, die alle meist sehr schlank sind, würden nie soetwas zu mir sagen. Es gab mal einen Mann, der sich zwar nicht negativ zu meinem Äußeren ausdrücken wollte, sich jedoch etwas unbeholfen zu argumentieren versuchte. Jedenfalls hab ich es ganz locker aufgenommen und meine Freundinnen wären ihm am Liebsten an die Gurgel gegangen.

Wenn zu mir jemand etwas verletzendes über mein Gewicht sagt, dann denke ich in erster Line "pfff...klar, wie du meinst... und wenn du dann noch Zeit hast, dann verschaff deinem beschränkten Denken etwas Intelligenz!"

Ganz ehrlich, Menschen, die so oberflächlich sind, dass sie versuchen Menschen, die nicht dem gesellschaftlichen Optimal entsprechen, verletzten und kränken zu wollen, verstecken meist ihre Angst hinter ihrem hässlichen Charakter!
Und ganz ehrlich, meine Lieben...diese Menschen sind die ärmsten auf der Welt, weil sie ihr Herz, ihr kleines verkümmertes Herz nicht zu benutzten wissen, weil sie zu schwach dafür sind aus ihrer Haut und ihrem engstirnigen Denken zu fahren.

Also ich hab mit Kommentaren wie diesem kein Problem, erst Recht nicht wenn sie von Freunden kommen...damit kann ich gut umgehen und ggf entsprechend kontern.
Viel peinlicher finde ich es wenn jemand meint (er/sie) müsste besonders politisch korrekt sein oder wenn man glaubt besonders rücksichtsvoll sein zu müssen..aka..der arme Kerl...
(Wenn die wüssten wie sehr sich der "arme Kerl" in solchen Situationen zusammenreissen muss um nicht in gewisse Hintern zu treten Oo )

Dann tritt doch, denn der oder die Beschränkte brauchen bestimmt ein bisschen Anstoß um über ihre hirnrissigen Bemerkungen nachzudenken.

Ich finde es immer schrecklich, in die "Dicken"-Schublade geschoben zu werden, ohne daß mich der oder diejenige länger kennt. Jeder hier ist aus einem anderen Grund dick. Die einzelnen Geschichten sind nie gleich, obwohl es bei dem ein oder anderen durchaus Paralelen gibt.

Ich frage doch auch nicht, ob so sehr dünne Mädchen Eßstörungen haben (was wahrscheinlich meistens der Fall ist).

Da hat sich mein Chef nämlich mal in die Nesseln gesetzt. Wir hatten hier eine sehr schlanke Auszubildende und er hatte Angst, daß sie uns hier umkippt. Er konnte allerdings nicht wissen, daß sie Männerportionen verdrückte und ständig irgendetwas reinschob, weil sie eine Stoffwechselstörung hatte. Tja, leider total verlaufen ....

Zitat von mandan69

Ich frage doch auch nicht, ob so sehr dünne Mädchen Eßstörungen haben (was wahrscheinlich meistens der Fall ist).

Da hat sich mein Chef nämlich mal in die Nesseln gesetzt. Wir hatten hier eine sehr schlanke Auszubildende und er hatte Angst, daß sie uns hier umkippt. Er konnte allerdings nicht wissen, daß sie Männerportionen verdrückte und ständig irgendetwas reinschob, weil sie eine Stoffwechselstörung hatte. Tja, leider total verlaufen ....

gegen ein Klischee ein anderes zu setzen ist auch nicht hilfreich.

Ich war als Heranwachsende so eine fragile Erscheinung und meine Tante holte immer wenn ich zu Besuch kam, den größeren Kloßtopf heraus.
Mein Appetit war legendär und ich war schwer satt zu kriegen.
Trotzdem schickte man mich als 13-oder 14jährige "zur Erholung" in Ferienheime in denen ich gemästet werden sollte bei viel guter Luft und Bewegung. Ich kam dann grundsätzlich dünner zurück, da mir die Küche nicht zusagte und es einfach zu wenig zum essen gab.
Allerdings hatte ich mit Sicherheit keine Essstörung noch Stoffwechselprobleme. Ich war auch kein darbendes Nachkriegskind, bei uns gabs schon allein wegen der großen bäuerlichen Verwandschaft genug zu essen.
In Erinnerung blieben mir all die Kommentare von besorgten Tanten und Onkels, Bauarbeitern und rotzigen Lausbuben "Fünfpfennigkipferlarsch" war noch das Liebevollste.
Meine Mutter frägt mich heut noch gewohnheitsmäßig, ob ich denn auch genug essen würde.

Meine Seele nahm keine Schaden und heut als Dicke ist mir Dickfelligkeit und momentane Verblödung sehr vertraut.
Meist nehm ichs ja mit Humor und das hilft immer.

hm, ich bin auch häufiger ziemlich selbstironisch, halte das aber (zumindest bei mir, bei anderen kann ich dazu nichts sagen) nicht für einen Ausdruck von Minderwertigkeitskomplexen.

Grade, wenn ich privat neue Leute treffe und mich mit meinem Spitznamen "Hummel" vorstelle, gucke ich oftmals in lange Gesichter, hinter denen man es rattern sieht, so à la "Oh, darf ich die dann wirklich so nennen oder wäre das dann gemein/politisch nicht korrekt?"
Da kommt dann schon häufiger ein Spruch von mir, der so in die Richtung "Darfst mich ruhig so nennen, ich hab einen Spiegel und weiß wie ich aussehe, also keine Panik" - freundliches Gesicht dazu und ein netter Tonfall und schon ist alles wieder ganz locker

Beispiel für Aussagen von Freunden, die einen treffen können oder auch nicht:

Bekannte, selber nicht mager aber auch WEIT vom Übergewicht entfernt (nicht nur in meinen Augen, bei ihr stimmen halt einfach die Proportionen) jammert mir immer mal wieder beim Baden die Ohren voll, dass sie in ihrem Bikini "total fett" aussieht (für mich kommts wie ein absolutes "Fishing for Compliments" rüber ...
da kann und will ich dann nichts drauf sagen, weil irgendwie alles unfreundlich wäre (habs einmal mit Ironie probiert "ja voll, du musst unbedingt abnehmen, sonst passt du bald durch keine Tür mehr" - da war sie sauer, aber wenn ich ihr sage "nein, stimmt nicht, im Vergleich zu mir würdest du noch mit viel mehr auf den Rippen wie ne Elfe wirken", dann wird sie rot und merkt, dass sie da vielleicht bei mir an der falschen Adresse ist - merkt sie sich nur nicht lang ...)

ne Freundin, beim Tabu-Spielen, muss das Wort "Fett" umschreiben
- guckt ganz verschämt, wird rot, sagt "Tut mir leid, tut mir leid, tut mir leid - aber: Hummels Bauch"
(wäre auch meine Beschreibung gewesen bei den Wörtern, die sie nicht sagen durfte ^^) - da bin ich doch niemandem böse!

und generell gilt eben: wenn ich nen blöden Witz mach, dann muss ich damit rechnen, dass andere in die gleiche Kerbe schlagen - gilt in meinem Freundeskreis aber für jeden von uns, sind untereinander halt manchmal auch schonungslos ehrlich und kontern dann entsprechend;
oder wenn einem mal was wirklich gegen den Strich geht, dann wird das angesprochen und danach ist's gut

Und dieses "Dicke sind ja eh die Lustigsten/Nettesten" find ich irgendwie blöd ...
Ich bin ein lustiger, humorvoller, (meistens) netter und offener Mensch, weil das mein Charakter ist, und nicht, weil ich dick bin ...
Von einigen Leuten würd ich für diese Aussage schon wieder den Stempel "unbegründete Arroganz" bekommen - aber was solls!

Bei mir macht es einen Riesenunterschied von wem solche Bemerkungen kommen.

Meinen Freunden und Bekannten kann ich das verzeihen, aber für die ist mein Gewicht ja auch meist kein Problem.

Meine Schwiegermutter würde ich am liebsten lynchen (grrrrr), aber sie ist schon seit Kindes Beinen an eßgestört. Mittleres Kind von vieren, erst die Zwillinge, dann der Kleine und dann, ach ja, da war doch noch was. Ihrer Meinung nach könnte ich noch gut 40 bis 50 kg abnehmen.

Sie hat nie verstanden, daß mein Mann mich u.a. als Partnerin hat, weil ich eben nicht im Essen rumstochere und mir Essen und Kochen totalen Spaß macht.

Kommt ein Kommentar oder blöder Spruch von Fremden, dann kommt es echt auf meine Tagesform an. Meist überhöre ich das, aber wenn ich schon morgens nach dem Aufstehen auf Krawall gebürstet bin, dann kommentiere ich das dann auch schon mal je nach Situation.

Ich bin nun mal wie ich bin, jeder hat so seine kleine Macken, aber manchmal kann man eben auch aus Schwächen Stärken machen.