Auf die Knie!

  • Hallo,

    ich trag dann hier auch mal was „nettes“ bei:


    Vorab zum besseren Verständnis:


    Ich hab von meinen Eltern, desolate Knie geerbt. Die Patella ist zu klein und 15 Grad von der Mittelsenkrechten nach außen verlagert, weil am Knochen außen ein Stück nicht angelegt ist. Außerdem sind die Bänder zu lang (oder die Beine zu kurz). Deshalb kommt es bei mir ziemlich leicht zur Patellaluxationen, die mir GottseiDank nicht weh tun und nach 10 Tagen ist normalerweise wieder alles ok. Ich kann dann meist nach dem Ausrenken noch 60min humpeln / autofahren, danach geht nix ohne Krücken. Ein Knie ist auch schon operiert worden, dabei ist so einiges schief gelaufen ( Wundwasser lief nicht ab, Entzündung der Narben, 8 statt 2 Schnitte, Reha vergessen) nach 22 Jahren leuchten die Narben immer noch lila.

    Außerdem bin ich ein großer Freund von Sarkasmus, deshalb klingt es hier an einigen Stellen echt flapsig…


    So, nu ma los:


    Vor über 3 Jahren hab ich mir mal wieder die Kniescheibe ausgerenkt. Nur lief diesmal nix normal. Statt das Patella und Gelenk nach außen knickten, ging das Gelenk nach innen und die Patella nach außen. Ich habs deutlich knacken hören.


    Klinik: Erstversorgung
    Arzt: Was wollen sie denn hier, die Kniescheibe ist doch wieder drin? Wozu untersuchen? So wie sie aussehen, wird das schwierig. Röntgen sinnlos, da sieht man nicht, ob die Bänder hin sind (trotzdem Bilder gemacht). CT, nicht mit ihnen. Krücken, ham wa nich.
    Ich hab dem Arzt genauso unhöflich erklärt, da ich vor ihm stehe bin ich beim letzten CT wohl nicht stecken geblieben. Wenn er Angst um sein Maschinchen hätte, könnte er mich ja an die Uniklinik Hannover für Tiermedizin verweisen. In der ihr CT passen auch Pferde. Angezogen und zum Auto gehüpft.


    Ortho1: Am nächsten Tag mit geliehenen Krücken zum <-


    Arzthelferin vor vollemWartezimmer:
    Ob sie hier in die Stühle passen, könnte schwer werden…
    Arzt:
    Untersuchung schwierig bei der Körperfülle, Krücken nehmen solange wie sie sie brauchen, hochlegen, kühlen. Und sie kriegen ne Bandage.


    Nach 9! Wochen Generve mit Krankenkasse und insolventem Bandagenhersteller endlich Bandage erhalten. Immer noch auf Krücken, Knie spielt nicht mit..


    Mittlerweile hatte ich über VitaminB in der 4. Woche nach dem Unfall ein MRT machen lassen. Ergebnis: Kniescheibe war angebrochen, Hämatom unter der Kniescheibe, Wundwasser in Hülle und Fülle, nette Entzündung der Knochenhaut, Bänder ok.


    Mit Ergebnis und Bandage zum Ortho1:
    Da sie jetzt die Bandage haben sofort die Krücken weg, die Bandage hält das Bein. MRT ne bodenlose Frechheit, treibt die Behandlungskosten nur unnötig in die Höhe. Was da drin steht, hätte er mir auch sagen können. Mach mir von dem MRT-Bericht mal ne Kopie…
    Gegenfrage von mir: Warum hat er nix davon gesagt, wenn er das alles wußte und seit 5 Tagen Schmerzen in der Ferse am anderen Bein. Diagnose aus 3m Entfernung ohne Untersuchung, man war ja am Kopieren: Fersensporn Arzt als inkompetent abgehakt, gegangen.


    Auf dem Weg zu meiner Hausärztin: ÜBERRASCHUNG! Bandage hielt nicht, lang gelegt, Bänderdehnung am Fuss desselben Beins.


    Ortho2::)
    Untersuchung? Klar, kein Problem mit ein paar Pfunden zuviel. Bandage wegschmeissen, taugt für die Fehlstellung ihrer Patella nicht, komplette Fehlleistung. Warum wurde nicht eher ein MRT veranlaßt, warum mußten sie das selber veranlassen? Warum keine Entzündungshemmer verschrieben? Warum wurde das Knie nicht punktiert? Versuchen so oft wie möglich die Krücken nach und nach wegzulassen, nicht von jetzt auf gleich. Nach so viel Murks mal nach D zu einem Kniepapst, der soll mal ne Endo machen, ob man da was retten kann.


    Klinik in D:
    So wie sie aussehen selber schuld, wenn das Knie schmerzt. Endo? Nö, wenn richtige OP mit Verlagerung des Muskels etc. Nochmal Röntgen zwecks OP wegen der Längsachse. Danach kommt noch ein Kollege.
    Ich hab dann mal angedeutet: Ich hatte nen Unfall mit dem Knie und deshalb Schmerzen, Ich will nur ne Endo-keine OP, meine Achse ist voll ok.
    Mein Röntgenbild hat dann bestätigt, das trotz des Gewichtsdruck von oben sich keine krummen Beine entwickelt haben.
    Ich stand dann zu weiteren Untersuchungszwecken in Unterwäsche im Raum, die Tür ging auf, der Kollege kam rein und sagte bei meinem Anblick angewidert „Ach du schei*! Natürlich hat er die Tür zum Gang mit Blick ins Wartezimmer aufgelassen, sonst hätten die ja dort den Anblick einer Übergewichtigen in Unterwäsche verpasst.
    Angezogen. Die beiden als A*löcher bezeichnet, gegangen.
    Eine mir bekannte übergewichtige Krankenschwester wollten diese beiden Ärzte nicht zur Prüfung in Diätik zulassen, da sie so dick wie sie wäre von Diätik wohl keine Ahnung hätte…


    Ortho2 hat sich bei mir für seine Kollegen entschuldigt und Wörter für die benutzt, die nicht Jugendfrei sind.


    Ich hab mich dann selber therapiert: Mit Theraband Übungen gemacht, kühlen, hochlegen/bewegen abwechselnd, etc.


    Hätte ich in meinem Bekanntenkreis nicht einige aus dem medizinischen Bereich wäre es noch schlimmer gekommen. Die haben meine Unterlagen mal rumgereicht.
    Dabei wurde festgestellt, das sich eine Entlastungsosteoporose entwickelt hatte, was auf den Bilder aus D sichtbar war. Hätten die mich in D operiert, wäre im Knie einiges zerbröselt. Allgemeine Meinung:
    Ich solle froh sein, das ich noch laufen kann, wenn auch mit Einschränkungen. Trotz dem ganzen Murks noch Glück gehabt
    .


    Mittlerweile sind ein ( kein Scherz) Tierarzt ( Salbe ist leider Verschreibungspflichtig) und eine Tierheilpraktikerin ( Globuli) involviert.


    Zur Zeit geht’s fast wieder wie vor dem Unfall. Nur manchmal zeigt mir mein Knie wer der Boss ist. Für solche Fälle ist immer eine Krücke im Auto ( Das bringt viel, wenn du IM Supermarkt am Regal hängst.. Seitdem liebe ich Einkaufswagen!).

    Beschwerden bei der Ärztekammer?: Worte/Briefe in den Wind geschmissen...
    Klagen wegen Behandlungsfehler?: Solange lebe ich statistisch nicht um das Ende des Prozeß zu erleben...

    Meine Eltern haben mich zu allen Arztbesuchen begleitet und bei der ganzen Sache bald den Glauben an die Menschheit verloren.


    Ich bin mir nicht sicher ob ich nicht echt nen Knacks bekommen hätte, wenn ich nicht so ein humorvoller Sturkopf wäre.
    Bei der Geschichte geh ( neeeiiin, Kriechen ) ich immer noch auf die Palme. Ich kann gar nicht so schnell tippen, wie es raus will.

    Asche auf mein Haupt für den Schreibstil.


    Lg Bigette

    Jeder Post spiegelt nur MEINE persönliche Meinung wieder...

    Glaubst du noch, oder denkst du schon?

  • Hi,


    bei deinen Worten bin auch nah dran den Glauben an den Anstand und Professionalität von Ärzten zu verlieren. Aber es sind nicht alle Ärzte solche Schweine, auch wenn das manchmal schwer zu glauben ist. Bleibt dran an den Beschwerden, denn niemand darf so mit dir umspringen, schon gar nicht jemand dem du deine Gesundheit anvertraust.


    Ich war auch mal wegen einer Sprunggelenksverletztung bei einer "Berühmtheit". Das war eher Zufall. Ich habe jedesmal mindestens 2-3 Stunden warten müssen, nur damit der Idiot sich für exakt 2 Minuten im Behandlungszimmer aufhält und am Ende noch eine absolut falsche Diagnose macht. :mad:

  • Stimmt nicht alle sind so. Beim ersten Ortho hab ich von 8- 12.45 Uhr gesessen. :eek:
    Mein jetziger Ärztestamm ist echt super. Ortho is nett und kompetent, Hausärzte sind supi, ansonsten läuft alles über zwischen Tür+Angel-Konsultationen am Stall ab. Keine Wartezeit, keine Praxisgebühr, Rezepte werden von Arzt auf der Stallgasse direkt an den Apotheker gegeben, der bringt die Medis mit und zusammen trinkt man noch nen Kaffee aufe Terrasse...
    Mmmhh, klingt jetzt irgendwie nach Drogenlabor... Aber seitdem gehts echt wieder wie früher.:)

    Jeder Post spiegelt nur MEINE persönliche Meinung wieder...

    Glaubst du noch, oder denkst du schon?

  • Sag mal, Bigette, wie wäre es denn, eine spezielle, dritte Krücke aus Hartmetall in einer Art Köcher auf dem Rücken zu tragen? Dann hättest du gleich was dabei, um Ärzte zu vermöbeln ... Das hielte ich in Anbetracht dieser Story für eine sinnvolle Erfindung ...

  • Mmmh, ich werd mal drüber nachdenken für solche "Notfälle" nen Basi mitzunehmen...Allerdings hab ich ja immer noch für Streitigkeiten zwischen dem Knie und mir nen Alupumps im Auto und fahr den durch die Botanik. Wäre auch ein schlagkräftiges Argument. Allerdings sind meine Ärzte, die mich jetzt noch behandeln dürfen alle spitze und zu den anderen Flachpfeifen setz ich keinen Fuss mehr in die Nähe.

    Jeder Post spiegelt nur MEINE persönliche Meinung wieder...

    Glaubst du noch, oder denkst du schon?

  • Kann es sein, dass du zusätzlich zum Pech mit deinen Knien auch noch extremes Pech mit deinen Ärzten hast ?


    Ich bin auch ein extremer Brocken Mensch, aber bin in meinem ganzen Leben noch an keinen Arzt geraten der mich auch nur schief wegen meines Gewichtes angesehen hätte.
    Vielleicht hatte ich auch nur Glück und du hast die "richtigen" Ärzte getroffen. Das wäre dann allerdings traurig für die Ärzteschaft.


    Aber Gratulation, dass du damit so umgehen kannst, ich wäre an der Sache wohl schon verzweifelt.

  • Bär
    Danke.
    Leider habe ichdas Gefühl, das eine dicke Frau in der Gesellschaft mit nem schieferen Blick bedacht wie ein Mann. Meine Mutter wurde auch wegen ihrem schlechten Beispiel (Übergewicht=Kniearthrose) von dem Kniepapst runtergeputzt, mein Vater (Übergewicht=Kniearthrose+2Knie-ops) dagegen nicht behelligt. Wie gesagt nur meine subjektive Meinung. Da die Story sich über insgesamt fast 8 Monate hinzog, lieg ich mit "fiesen" Ärzten wohl wieder im "Durchschnitt".:)

    Jeder Post spiegelt nur MEINE persönliche Meinung wieder...

    Glaubst du noch, oder denkst du schon?

  • Hallo Bigette,

    auch wenn meine Erfahrungen nicht ganz so schlimm sind wie Deine - kompetente und menschlichen Problemen zugewandte Ärzte zu finden ist wirklich SEHR schwer. Das kann ich aus leidvoller Erfahrung, hervorgerufen durch mehrere beruflich bedingte weit weg Umzüge in den letzten 20 Jahren nur bestätigen. Aber ich kann auch sagen, es gibt sie doch.
    Mein härtestes Erlebnis: im Schwimmbad hatte ich mir einen Fußpilz zugezogen. Der Hautarzt meinte doch tatsächlich, das käme vom Übergewicht.
    Mein tollstes Erlebnis: Endikrinologische Abteilung einer Uniklinik in L. Ein einziger Arzt hat sich mehr als 2 in Worten: zwei Stunden Zeit für mich genommen, viele Fragen gestellt, mich auf den Kopf und zurückgestellt, schon vor dem Termin die zuvor zugeschickten Berichte wirklich gelesen und eine Top-Diagnose gestellt. Diese hat meine Einstellung zu mir und meinem Gewicht verändert.
    UND: seither geht es mir (bei gleichgebliebenem Gewicht) noch besser als vorher schon.

    Aber trotzdem habe ich immer wieder ein mulmiges Gefühl, wenn ich wieder mal zu einem neuen Arzt muss.
    Wenn der Besuch eingeplant ist, zieh' ich immer extra meine sexiest lila Spitzenunterwäsche an, sowas sieht er nicht mal an der Hälfte seiner dünnen Patienten. Auch wenn's den Arzt vielleicht nicht beeindruckt, mir hilfts!;)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!