Mein Gewicht oder mein Ich?

  • So, nun hab ich mich nach einer weiteren schlaflosen Nacht, nachdem ich dieses Forum ausfindig gemacht habe recht gut eingelesen denke ich. Dennoch bin ich für mich nicht wirklich weitergekommen.


    Ich leide (oder eigentlich auch nicht?) unter Übergewicht. Seit mehreren Jahren nun schon habe ich des öfteren schlaflose Nächte gepaart mit endlosen Grübeleien, die das Ganze noch unerträglicher machen, da meine Sicht auf mein Leben nicht gerade sonderlich positiv ist. Dazu kommen Motivationslosigkeit, Antriebslosigkeit und seit längerem auch Isolation.


    Ich bin mittlerweile 23 und eigentlich hatte ich nie so sonderlich ein riesen Problem damit, dick zu sein. Seit dem aber vor einem Jahr meine erste und einzige Beziehung recht schnell zuende ging, habe ich daran immer mehr zu kauen, dass ich so dick bin. Seit dem ich mich hier eingelesen habe, bin ich mir allerdings gar nicht mehr so sicher, ob Abnehmen wirklich DIE Lösung wäre, oder ob ich mich selbst extrem ändern muss.


    Zu den Umständen ansich: Ich habe leider keinen Autoführerschein (was sich demnächst ändert, da mir endlich die Mittel dazu zur Verfügung stehen), wohne in einem Kaff, abgeschottet von jeglichen Möglichkeiten was zu unternehmen, auch sind hier höchstens eine Handvoll Leute überhaupt in meinem Alter. Leider hat es sich ergeben, dass ich keine Arbeit habe (da ich auch nicht jede annehmen kann, aufgrund eines Handycaps meiner Hände, das allerdings hat nichts mit meinem Übergewicht zu tun), und nun seit ein paar Jahren recht ziellos mein Leben "abwarte", was aber nicht heißen soll, dass ich mich nicht bemühen würde etwas zu finden.
    Hinzu kommt, dass ich eigtl kaum einen Freundeskreis habe (von denen ich mal alle 2-3 Wochen wen sehe), und auch sonst einfach nicht der Typ bin, der Leute ansprechen könnte, und selbst wenn, nicht wüsste was er zu erzählen hat.


    Ich muss auch gestehen, dass ich ein wenig neidisch auf Andere hier bin, da ich, was Beziehungen angeht, offenbar völlig weltfremd bin. Ich hatte nur eine Beziehung, ansonsten habe ich noch nie etwas in diese Richtung gehend erlebt geschweigedenn ein nettes Wort von anderen (Frauen) vernommen.


    Nun, durch das Einlesen hier, frage ich mich, ob es tatsächlich mein Übergewicht ist, was mich deppressiv macht, oder ob es ich selbst bin, der sich unbewusst isoliert hat, und so langsam die letzte Freude an seinem Leben verliert und ob ich eine Diät mache, die mein Gewicht reduziert und meinen Körper "aktiver" werden lässt, oder ob ich mich ändern muss, der kein Selbstbewusstsein, keine Lebensfreude und kein soziales Leben hat? Oder ergibt sich aus dem einen das andere?




    Es wäre schön wenn mir andere, auch wenn sie sicherlich schonmal darauf geantwortet haben (in anderer Form), ihre Erfahrungen zukommen lassen würden.

  • Hallo Varg, und erstmal willkommen in dieser Runde.

    Zitat

    Oder ergibt sich aus dem einen das andere?


    Zumindest gibt es sicher Zusammenhänge.

    Eigentlich hast Du es ja selbst bereits geschrieben. Die Figur an sich ist es nicht. Für mich klingt das eher nach einer Mischung aus Einsamkeit, Frust, weil bei Euch nichts los ist, bzw. Du nur mit denen zusammenhängen kannst, die gerade da sind, das ist ja keine wirkliche Wahl. Die Arbeitslosigkeit, die sich in Deinem kleinen Umfeld kaum ändern kann... Und zuviel Zeit, über das Ganze nachzugrübeln.

    Ein Führerschein ist doch schonmal eine große Veränderung. Erst hast Du mit dem Führerschein selbst eine Weile zu tun mit Schule, lernen und Fahrstunden. Und dann kannst Du auch den Suchradius für einen Job vergrößern. Oder wärst Du bereit, deswegen umzuziehen?

    Und Freunde, oder erstmal Bekannte, mit denen Du etwas unternehmen kannst, die müssen sich finden. Da bist Du mit Auto auch flexibler. Und wenn Du eh im Netz unterwegs bist... Es gibt viele Leute, die Gesellschaft suchen, und keine Lust haben, ihre Interessen alleine zu pflegen. Und es gibt hier und auf vielen anderen Plattformen die Möglichkeit, Leute für gemeinsame Unternehmungen zu finden, Stammtische für unterschiedliche Interessen, etc. Wie new-in-town, oder lokale Seiten, die bieten auch oft solche Kleinanzeigen-Rubriken. Man muß sich nur aufraffen, und vielleicht ein wenig Geduld haben. Und glaube mir, die anderen da haben auch ihre Ängste und Bedenken, Du bist da nicht allein.

    Ich meine damit aber nicht unbedingt eine neue Beziehung. Partnersuche ist für jeden schwer, und oft mit überhöhten Hoffnungen und Erwartungen, und damit mit Fehlschlägen verbunden. (Und das hat auch nichts mit der Figur zu tun, auch Schlanke sitzen schonmal jahrelang solo da.) Das ist vielleicht, wenn man überhaupt erstmal in die Puschen kommen muß, ein sehr großer Schritt.
    Leute zu finden, mit denen man etwas gemeinsam unternehmen kann, ist meist einfacher. Jemand, mit dem man mal ins Kino/Konzert/Museum gehen kann, oder einfach mal ein Bierchen trinken, oder was immer Du gerne mal tun würdest. Da sind die Erwartungen nicht so hoch (und eventuell die Enttäuschung), man hat gleich ein Gesprächsthema...

    Versuch's einfach, erstmal in kleinen Dosen. Herumsitzen und darauf warten, daß eine Traumprinzessin an die Tür klopft und einen aus der Situation errettet, das funktioniert nicht.

  • Glaubst du, du wärst ein anderer Mensch, wenn du dünner wärst?


    Ich habe meinen Körper schon in sämtlichen Gewichtsklassen aktiv oder sehr träge verspürt. ;) Für mich spielt das Gewicht in der Hinsicht irgendwie keine Rolle.


    Hast du Ziele und Aufgaben im Leben?

  • Zitat

    Hast du Ziele und Aufgaben im Leben?

    Nein habe ich nicht, mein Ziel wäre es ein beschauliches, einfaches Familienleben "wie jeder andere" zu führen, dass ist aber schon seit langem in weite Ferne gerückt.



    Zitat

    Glaubst du, du wärst ein anderer Mensch, wenn du dünner wärst?

    Jaein, bis vor kurzem habe ich so etwas in der Art gedacht, dass es dünner einfacher sein könnte, aber wie gesagt, seit dem ich mich eingelesen hab, kann das so nicht richtig sein.



    Zitat

    Man muß sich nur aufraffen, und vielleicht ein wenig Geduld haben

    Hört sich blöd an, aber es fällt mir einfach verdammt nicht leicht, mich aufzuraffen. Nicht weil ich es nicht nötig hätte, oder "keine Lust", aber da ich in den letzten 7 Jahren nicht sonderlich was erreicht habe, oder mal anders ausgedrückt keine Erfolgserlebnisse hatte, bin ich da extrem abgeschreckt. Die einzigen Erfolgserlebnisse und Zuspruch habe ich in den letzten Jahren traurigerweise nur in Onlinerollenspielen erfahren. Und nun trauere ich der Zeit nach, die ich im Spiel war...leider zu spät diese Einsicht. Und wie gesagt, ich fühle mich gar nicht fähig dazu, fremde Menschen wirklich darauf anzusprechen, ihre freie Zeit mit mir zu vergeuden, geschweigedenn ein längeres Gespräch was über "Hallo, schlechtes Wetter heut hm?, Tschüss" geht zu führen.


    Zitat

    Oder wärst Du bereit, deswegen umzuziehen?

    Ich wäre der Erste der weg wäre. Ich habe ein Jahr lang norwegisch gelernt, um mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (welche ich noch immer nicht habe) in Erwägung ziehen zu können, auszuwandern. Allerdings wirds wohl letztenendes nie mehr als ein Norwegen-Urlaub werden :)


    Danke schonmal für eure Antworten

  • Zitat

    Und wie gesagt, ich fühle mich gar nicht fähig dazu, fremde Menschen wirklich darauf anzusprechen, ihre freie Zeit mit mir zu vergeuden, geschweigedenn ein längeres Gespräch was über "Hallo, schlechtes Wetter heut hm?, Tschüss" geht zu führen.



    Deswegen meinte ich ja, etwas zu suchen, was schon ein Gesprächsthema beinhaltet. Du gehst gerne ins Kino? Dann schau, ob Du jemanden dafür findest. Das ist unverfänglich, man kann sich vorher über die bereits gelesenen Kritiken unterhalten, oder was man sonst so schaut, hinterher über den gesehenen Film, und währenddessen muß man ja gar nicht reden. Ich bin viel unterwegs, aber auch nicht der große Smalltalker. Aber ich habe auf genau diesem Wege einen Freundeskreis gefunden, bei dem das gar nicht nötig ist.

    Und warum mit Dir Zeit verschwenden? Die anderen, die solche Anzeigen schalten, oder sich auf Deine melden, haben doch genau das gleiche Problem wie Du. Sie suchen jemanden, mit dem sie das zusammen machen können, weil sie alleine keine Lust oder keine Traute haben.

    Ich sage auch nicht, daß das einfach ist, die ersten Schritte zu tun. Und daß alles glatt geht dabei. Man trifft immer mal auf Leute, die einem nicht liegen, oder die sich dann doch nicht trauen zu kommen. Das ist saublöd, aber nicht restlos zu vermeiden, so ist das Leben. Aber es ist eine Chance. Ob Du sie ergreifst oder nicht, mußt Du schon selbst wissen.

  • Zitat

    Wie sehen deine Versuche aus?

    Ich hab weder Job noch Beziehung gefunden, was sollte ich denn sonst versuchen?


    Zitat

    Ob Du sie ergreifst oder nicht, mußt Du schon selbst wissen.

    Ich gebe dir prinzipiell recht, Möglichkeiten sind da, ich muss sie "nur" ergreifen. Ich kann dir keine plausible Erklärung geben, warum das bei mir nicht angelaufen ist, oder warum ich mich schwer tu. Meistens ist es so, dass wenn ich mal wieder ein Loch habe (mehrere Tage Depressionen, oder Frust..wie auch immer), ich überhaupt (in diesem Moment) keinen Wert auf andere Menschen lege, mir alle samt gestohlen bleiben können, weil ich mich von der Welt verraten fühle. Ich kanns aber irgendwie nicht einfach abstellen, natürlich weiß ich dass das Unsinn ist. Ich hab es seit Jahren nicht geschafft über meinen Schatten zu springen, und durch die Zeit ists nicht leichter geworden.
    Das ist recht allein bin, liegt auch ein Stückweit an mir, ich bin sicher alles andere als unkompliziert, würde aber nicht unbedingt unerträglich behaupten (oder hoffen?)

  • Ich kann dir versichern, dass ich das seit mehreren Jahren anstrebe, der Erfolg ist ausgeblieben ;)


    Ich glaube Dir gerne, dass Du es versuchst, aber schonmal daran gedacht, dass Deine "Erfolgs-Strategie" eine falsche sein könnte? ;)


    Keiner hier wird Dir ein "Patentrezept" für mehr Erfolg geben können, aber wenn Du seit mehreren Jahren in keinster Weise einen Erfolg in Deinem Leben verzeichnen kannst (wobei Du da vielleicht mal genau in Dich gehen und das nochmal prüfen solltest, ob das wirlich so ist), dann wäre das Naheliegenste, dass Du Dich irgendwo nicht nur in Deinem Denken, sondern auch in Deinem Handel festgefahren hast. Wenn Du schreibst, dass es Dir schwerfällt Dich aufzuraffen, nun... ich meine das nicht böse, aber NUR Du kannst das ändern und ohne sich aufzuraffen, wird sich nichts ändern! Und um es mal provozierend zu verdeutlichen: Solange Du das "sich nicht aufraffen können" vor allem schiebst und das nicht änderst, dann kann es so schlimm ja nicht sein ;). Wie gesagt, das ist nicht böse gemeint, aber ohne Deine Eigeninitiative geht es nicht.


    Ich finde, dass mollycrossy doch schon gute Möglichkeiten genannt hat. Du schreibst, dass Du Online-Rollenspiele gespielt hast... das ist doch ein Ansatz. Wenn Du mobil bist, dann suche Dir doch eine "reale" Rollenspielgruppe... da triffst Du auf Gleichgesinnte, Du bist "real" unter Leuten und kannst Dich austauschen. Mein Mann hat auch einige Jahren Rollenspiele gespielt und selbst hier in einer Großstadt wie Hamburg, ist man immer über Zuwachs in den Gruppen erfreut. Lässt sich da denn nicht z. B. über die Online-Bekanntschaften eine reale Gruppe finden, die sich mehr oder weniger regelmäßig zum spielen treffen?


    Wenn Du bereit bist, sogar auszuwandern, warum nicht erstmal nur einen kleinen Schritt gehen und in eine andere Gegend/Stadt ziehen? Du bist unzufrieden in Deinem kleinen Kaff, dort gibt es keine Möglichkeiten was zu unternehmen oder raus zu gehen... nun, wenn Du dort nicht gebunden bist, was hält Dich dort? Es muß ja nicht gleich ein Umzug mehrere hundert Kilometer weg sein, aber wie sieht es mit einer mittelgroßen, nächstgelegenen Stadt aus? Möglicherweise lässt sich das auch mit einer beruflichen Weiterentwicklung verbinden?! Wende Dich an das Arbeitsamt und erzähle denen, dass Du Dich verändern möchtest. Mache z. B. eine vom Arbeitsamt angebotene Ausbildung/Qualifizierung und gehe in eine Gegend, wo Du das findest, was beruflich zu Dir passt. So bist Du gezwungen jeden Tag unter Leute zu gehen und auch so bauen sich Kontakte auf. Die Arge finanziert Dir in dem Fall sogar den Umzug...


    Also ganz ehrlich: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg ;), das Übergewicht ist da (denke ich zumindest in Deinem Fall) eher eine Ausrede, welche sich so sehr in Deinem Kopf festgesetzt hat, dass Du den Blick nach vorne verloren hast. Du bist erst 23!! Da ist doch noch sooo viel drin und es gibt in meinen Augen keinen Grund, warum Du Dich selber so runterziehst und aus Dir eine Art "Sozialversager" machst. Aber DU mußt das anpacken und Dir selber einen Tritt in den Allerwertesten verpassen... Selbstmitleid ist da ehr kontraproduktiv ;)

    Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit. (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Hallo Varg,


    ich kann gut nachvollziehen, dass du deine Situation derzeit nicht bereuschend findest. Wie die anderen bereits gesagt haben, liegt es an dir, diese Situation zu ändern.
    Ich habe den Eindruck, dass du jede Menge machen könntest, dich aber nicht aufraffen kannst, es zu tun... Dieser Effekt tritt bei vielen ein, die längere Zeit nichts zu tun haben, dass man antriebslos wird, sich selbst als Versager sieht, einem alles egal wird etc.
    Du solltest dich an die Arbeitsagentur wenden und nachfragen, ob es die Möglichkeit gibt, dass du ein wenig... hm... Motivationstraining erhältst. Vielleicht nennt sich sowas auch psychologische Betreuung. Halt etwas, was dir hilft, aus dem Loch, in dem du steckst, erstmal rauszukommen. Du solltest denen damit auf den Keks gehen, dass du eine Ausbildung abschließen willst, dass du einen Ausbildungsplatz brauchst. Von selber machen die da nicht so viel, egal wie freundlich sie auch sind. Wenn du erstmal 25 bist, schreiben sie dich mehr oder weniger ab, weil du dann nicht mehr in der "ausbildungswürdigen" Gruppe bist...


    Ich selbst stand zwar nicht direkt vor dem Problem, was du hast, allerdings habe ich mit 23 auch über ein Jahr nach einem Ausbildungsplatz gesucht, nachdem ich mein Studium abgebrochen hatte. Das frustriert enorm. Jetzt, wo ich die Ausbildung beendet habe, geht die Suche wieder von vorne los... und ich hatte auch schon meine erste "depressive Doppelwoche", wie ich das mittlerweile nenne (weil dieser gelähmte Zustand bei mir etwa 2 Wochen anhält...).


    Wie gesagt, es ist durchaus normal, wenn man zwischendurch solche Phasen hat, wenn man über längere Zeit nichts tun kann. Ich frage mich nun, ob du etwas dagegen unternommen hast, dass sich das zu einem Dauerzustand entwickelt. Wenn du dich dauerhaft gelähmt fühlst, solltest du dir Hilfe holen, dass du dich wieder motivieren kannst...


    Was du meiner Meinung nach auch tun solltest: dir konkrete realistische Ziele setzen, Etappenziele festlegen (kleine Schritte) und einen Zeitplan erstellen. Alles schriftlich übersichtlich festhalten. Und nebenher Tagesziele erstellen (zB "ich schreibe heute eine Bewerbung" und das am Montag bis Freitag eintragen) und aufschreiben. Alles, was du geschafft hast, abhaken, durchstreichen, was auch immer. Und sofort anfangen... Hört sich gut an, nehme ich an ;) Ihc bewundere jeden, der das schafft, hab ich bisher noch nie dauerhaft hingekriegt. Aber es macht das Leben wirklich leichter... *seufz*


    Gruß
    Dani


    P.S.: Gewicht ist natürlich eine gute Ausrede, dass es nicht klappen will. Aber da gibt es noch tausend andere Dinge... ;)

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Warum ich mich nur schlecht bis gar nicht aufraffen kann, ist unter anderem mein Lebensrythmus, der sich völlig verschoben hat. Da ich nachts vor Grübelei kaum schlafe, komme ich natürlich extrem schlecht morgens aus dem Bett, zum Nachmittag hin extrem müde, und sobald es dunkel wird wieder hellwach. Es ist auch einfach das pseudo Wissen, dass es eh nichts bringt (eben weil in den letzten Jahren nichts lief)


    Zum Anderen, weil wie jeder weiß, dass Selbstmitleid ne super bequeme Sache ist.


    Natürlich wird mein Handeln nicht das Richtige gewesen sein, aber na ja...wer soll denn sonst für mich entscheiden, und ich bezweifle das man sich immer für das Richtige entscheidet.

  • Natürlich wird mein Handeln nicht das Richtige gewesen sein, aber na ja...wer soll denn sonst für mich entscheiden, und ich bezweifle das man sich immer für das Richtige entscheidet.


    Du hast vollkommen Recht - niemand ist frei von Fehler und jeder schägt wohl mal den falschen Weg ein. Es ist auch gut, dass DU für DICH entscheidest.


    Aber meinst Du nicht, dass es an der Zeit wäre für Dich aus den Fehlern zu lernen? ;)
    Ich meine, dass macht doch auch viel in der Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit aus - nicht nur Fähigkeit Fehler zu erkennen, sondern eben auch seine Konsequenzen daraus zu ziehen und aus ihnen zu lernen. Das mag abgedroschen klingen, aber ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass da ziemlich viel dran ist.


    Zu Deinen Lebensrythmus: Viele, die schonmal aufgrund von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Urlaub längere Zeit zu Hause ohne Aufgabe waren, können das wohl nachvollziehen (ich selber war früher ein absoluter Frühaufsteher und war um 7:00 Uhr im Büro, derzeit bin ich auch zu Hause und stehe frühestens um 8:00 Uhr auf), aber ich halte das ehrlich gesagt für das kleinere Problem. Man kommt auch schnell wieder in einen "normalen" Rythmus, wenn man muß. Allerdings mußt Du halt irgendwann aufhören, Dich im Kreis zu drehen.

    Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit. (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Ich bin euch dankbar für euer Interesse und Vorschläge bzw Anmerkungen, und ich erkenne, dass da auch durchaus das "Richtige" drinsitzt. Ich tu mich einfach nur schwer damit, aus dem alten Trott zu kommen und lasse mich extrem leicht aus der Bahn werfen.


    Was das Handeln angeht, klar, aus Fehlern lernen, aber irgendwie fehlt mir die Umsetzung dazu. Klar, einen Fehler macht man nicht nochmal, aber was zieht man noch daraus, als den Fehler nicht nochmal zu machen.

  • Könnte es denn auch sein, dass deine Antriebslosigkeit physische Ursachen hat? Zum Beispiel: Schilddrüsenunterfunktion, Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen etc.?
    Habe ich zumindest schon oft erlebt, wenn meine Schilddrüsewerte im Keller sind, dass ich da total schlapp bin.

  • Ich habe eine Unterfunktion, und nehme eigtl Tabletten (100er). Ehrlich gesagt habe ich aber durch meine Stimmungsschwankungen etc. die Tabletten schon seit längerem nicht genommen, da ich keine Unterschiede festgestellt hab, und ich prinzipiell gegen Medikamente bin. Manch einer mag sich jetzt (zurecht) an den Kopf fassen, und ein "selbst schuld" mag sicher auch angebracht sein. Die Unterfunktion wurde vor einem Jahr festgestellt und selbst nach 3 Monaten Tabletteneinnahme hat sich nichts geändert.

  • Das mit dem Tagesrythmus läßt sich wieder umkehren. Wenn Du demnächst den Führerschein machst, dann lege die Termine tagsüber. Darüber freuen die sich eh, dann kommst Du nämlich den Berufstätigen nicht ins Gehege. Und Du hast perfekte Gründe, aufzustehen, und nicht den ganzen Tag zu verdümpeln.

    Vielleicht ist da auch jemand, mit dem Du die Übungen mal gemeinsam durchgehen kannst? ;)

  • Tabletten einfach absetzen? Geht's noch???????

    Sorry, aber das war wirklich eine saudämliche Idee.

    Solche Medikamente sind oft auf Langzeiterfolge ausgerichtet. Das geht nicht von heute auf morgen. Und wenn es wirklich nicht klappt, dann bespricht man das mit dem Arzt, und läßt sich ggf. etwas anderes verschreiben. Der kann ja auch nicht immer wissen, wie Dein Körper auf was reagiert, da ist nunmal etwas Geduld gefragt.

    Ich bin auch kein Medikamentenfreund. Aber wenn es mangelnde Stoffe oder Funktionen im Körper auszugleichen gilt, was soll man denn sonst dagegen tun?

    Also hopp, schleunigst zurück zum Arzt!

  • Blöd dass ich das alles nach und nach schreibe, ich habe allerdings gedacht, dass es ohne langweilende Vertiefung geht (nicht böse gemeint), ich erwähnte das Handycap meiner Hände. Ich war 2 jahrelang bei sämtlichen Ärzten im größeren Umkreis, bis per Zufall rauskam, was es ist, worauf mir dann eine unnötige OP aufgedrückt wurde. Sämtliche Ärzte haben sich nicht mit Ruhm bekleckert, seit dem traue ich den allerwenigsten Ärzten über den Weg.

  • Ich habe eine Unterfunktion, und nehme eigtl Tabletten (100er). Ehrlich gesagt habe ich aber durch meine Stimmungsschwankungen etc. die Tabletten schon seit längerem nicht genommen, da ich keine Unterschiede festgestellt hab, und ich prinzipiell gegen Medikamente bin. Manch einer mag sich jetzt (zurecht) an den Kopf fassen, und ein "selbst schuld" mag sicher auch angebracht sein. Die Unterfunktion wurde vor einem Jahr festgestellt und selbst nach 3 Monaten Tabletteneinnahme hat sich nichts geändert.


    Ja und wie stellst du dir das vor? Glaubst du deine Unterfunktion verschwindet von heute auf morgen, nur weil du keine Tabletten nehmen magst. Da kann ich echt nur noch den Kopf schütteln.
    Ich will dich ja nicht verletzten, aber dein Verhalten ist schon sehr unreif. Dir gefällt dein Leben nicht und du willst nichts daran ändern. Was willst du eigentlich? Sollen wir dir einen Arschtritt geben oder dich bemitleiden?

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