Kann man eine Essstörung alleine besiegen?!

  • Hallo Cailly,


    soweit sinbd wir gar nicht entfernt in unseren Ansichten. ;)


    Zitat

    Und sorry aber ich finde es schon sehr wichtig die Ursache zu kennen, da man erst mit diesem Wissen fähig wird an den Folgen zu arbeiten.
    Auch wenn dieses an den Folgen arbeiten der Hauptteil auf dem Weg aus einer ES ist.


    eben, das meinte ich, klar man sollte wissen wo die Ursachen liegen, aber ich erlebe es leider zu oft, daß Menschen sich darauf quasi ausruhen. So nach dem Motto: meine Mutter ist Schuld an meiner ES, ich habe in der Kindheit nicht richtig gelernt mit Nahrung umzugehen und fertig.- Schuldzuweisungen nutzen niemandem, deshalb ist es mir lieber von Gründen oder eben Ursachen zu sprechen.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Von einem Großteil der Menschen wird man mit 86-88 kg bei 170 cm als Fett angesehen. Nicht als "ein paar Kilo zuviel", sondern als fett.


    So einfach ist das ;) Und die Leute sind auch noch so dreist und stellen Fragen wie z.B. "Fühlst du dich SO wohl?!" ... solche Dinge halt.


    Ich finde es nicht schön, ständig auf das Gewicht reduziert zu werden!
    Ständig Komplimente wie "Oh, du hast abgenommen!" ... aber das Leid, das dahinter steckt, sieht niemand...


    Auch, wenn ich die magische 100 kg Grenze nicht überschritten habe... euer schlechtes Sozialverhalten könnt ihr euch tatsächlich schenken.


    Der respektvolle Umgang sollte hier doch nicht Mangelware sein! Gerade hier!


    Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.

  • Zitat

    Von einem Großteil der Menschen wird man mit 86-88 kg bei 170 cm als Fett angesehen. Nicht als "ein paar Kilo zuviel", sondern als fett.


    So einfach ist das ;)


    Nö. So einfach isses nich. Ich hänge irgendwo bei der magischen Grenze der 100kg mit der selben Körpergröße und mir wird nicht ständig das Gefühl vermittelt, dass ich fett bin und mich fragt auch keiner, ob ich mich so wohl fühle. Und ob ich nicht mal abnehmen will.


    Und ich glaube du verwechselst hier Respekt mit Zustimmung. Das ist einer der Grundpunkte des Forums, ob man eben nur weil man grade auch mollig/dick/fett ist, auch immer gleich einer Meinung sein muss. Muss man nich. Du glaubst du hast ein Problem, willst aber nicht unbedingt behandelt werden, weil es der Versicherung oder was weiß ich schadet...das ist dein Ding, aber wenn du sowas hier schreibst dann musst du damit rechnen, dass andere ihre Meinung dazu äußern. Auch hier, grade hier, wie du willst.

  • Ich finde es nicht schön, ständig auf das Gewicht reduziert zu werden!
    Ständig Komplimente wie "Oh, du hast abgenommen!" ... aber das Leid, das dahinter steckt, sieht niemand...


    Hallo


    ich habe eher das Gefühl, daß du dich selbst sehr stark aufs Gewicht reduzierst. Das Leid tutst du dir selbst an indem du dich selbst so herabsetzt.


    Auch, wenn ich die magische 100 kg Grenze nicht überschritten habe... euer schlechtes Sozialverhalten könnt ihr euch tatsächlich schenken.


    Der respektvolle Umgang sollte hier doch nicht Mangelware sein! Gerade hier!


    Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.


    Wo hast du hier Repektlosigkeiten gelesen? - Nur weil jemand anderer Meinung ist, ist er nicht respektlos. Auch denke ich, daß unser Sozialverhalten hier völlig in Ordnung ist.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • (...)

    Der Thread kann geschlossen werden - das Thema ist beendet!


    Gut, daß wir darüber geprochen haben. ;)

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Die Frage war doch, ob man eine Essstörung alleine besiegen kann...


    um eine Essstörung zu besiegen, muss man aber erst einmal eine haben.


    Und da ich das nicht wusste und ihr demnach auch nicht, war die Frage schon ziemlich sinnlos.

  • Die Frage war doch eigentlich ob du eine EssStörung hast die du besiegen kannst - allein...


    Normal ist dein Essverhalten so wie du es beschrieben hattest nicht, aber was ist schon normal?


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Und sorry aber ich finde es schon sehr wichtig die Ursache zu kennen, da man erst mit diesem Wissen fähig wird an den Folgen zu arbeiten.
    Auch wenn dieses an den Folgen arbeiten der Hauptteil auf dem Weg aus einer ES ist.



    Hallo Cailly,

    ich fang mal mit diesem Zitat von Dir an, auch wenn es gar nicht direkt die Reaktion auf mein geschriebenes ist. Aber genau da schreibst Du das, was für mich am wichtigsten ist: Die Ursache muß klar sein. Und nicht nur daß, sie muß auch akzeptiert werden. Dabei ist es fast wurscht, ob Eltern absichtlich oder unabsichtlich Mist gebaut haben. Egal, weil es durchaus sein kann, daß das Handeln der Eltern schon längst verziehen wurde.

    Am besten kann ich das wohl an meinem Beispiel erklären: Mein Papa hatte in meiner Jugend ein massives Alkoholproblem. Das Ganze eskalierte irgendwann darin, daß er von unterwegs anrief und mir sagte, er würde sich jetzt umbringen. Das ist schon eine klasse Sache für eine etwa 14-Jährige. Es gibt ja diese ganz typischen Geschichten von Kindern von Alkoholikern und ich könnte Dir viele davon erzählen. Nach ungefähr 2 Jahren hat er selbst erkannt, daß es so nicht weiter gehen kann und er hat mit dem Trinken aufgehört. Das hört sich schrecklich einfach an, aber so war es garantiert nicht. Mein Vater hat einer Generation angehört, die in ihrer Kindheit lernen mußten alles selbst und allein durchzustehen und so hat er es auch sein Alkoholproblem allein bekämpft. Ich weiß nicht, ob er eventuell mit seinem besten Freund damals darüber gesprochen hat oder mit unserer damaligen Hausärztin, der er blind vertraut hat, aber eine Therapie hat er nie gemacht. Irgendwann haben wir darüber ganz normal reden können. Ich hab ein klein wenig seine Beweggründe verstanden und ihm war offensichtlich immer klar gewesen, was er mir damit antut. Ihm war klar, daß er das Geschehene nicht rückgängig machen konnte, aber ich weiß, daß er es sofort und für jeden Preis gemacht hätte, wenn es denn eine Möglichkeit gegeben hätte. Für mich war die Wut auf ihn irgendwann erledigt und ich konnte wieder Papis Liebling werden. Aber ihm und mir iwar immer klar, daß sein Verhalten bei mir langfristig einiges kaputt gemacht hat.
    Als ich Jahre später aus einem ganz anderes Grund tatsächlich eine Therapie angefangen habe, gab es nie die Frage nach der Schuld. Die Frage, ob ich ihm verzeihe oder nicht stellte sich nicht, weil das Verzeihen schon längst erledigt war. Trotzdem wußte ich um den Grund für meine Verhaltensweisen und weil ich den Grund akzepzieren konnte, konnte ich auch an den automatischen Abläufen in meinem Hirn arbeiten.

    Ich glaube aber auch, daß es umso schwerer ist, den Grund für ein Problem zu akzeptieren, wenn man dem "Verursacher" schon längst verziehen hat. Vielleicht, weil es einem dann wie ein Verrat vorkommen könnte? Ich weiß es nicht genau, aber ich verstehe da Killerdolls Ablehnung gegenüber den Therapeuten ein klein wenig. Was aber nichts daran ändert, daß es einem nicht weiterhilft, wenn man die Augen aus falsch verstandener Liebe und Dankbarkeit vor Tatsachen verschließt.

    Liebe Grüße
    Krötenjule :)



  • Auch, wenn ich die magische 100 kg Grenze nicht überschritten habe... euer schlechtes Sozialverhalten könnt ihr euch tatsächlich schenken.

    Der respektvolle Umgang sollte hier doch nicht Mangelware sein! Gerade hier!



    Das ist so lächerlich nach allem was Du hier schon von Dir gegeben hast, daß es schon fast wieder lustig ist.

  • Moin Kroetenjule,
    über das Leben eines Kindes mit Eltern (bei mir beide) die Alkoholiker sind brauchst du mir nicht mehr viel erzählen es gibt glaub ich nichtd was ich nicht mindestens mit einem von beiden schon durchmachen durfte ;)
    Ich denke aber auch das man als Erwachsengewordenes Kind hier durch Information über Alkoholismus eine ganze Menge verstehen kann. Auch darüber warum Kinder von Alkoholikern besonders Anfällig sind bestimmte psychische Störungen zu entwickeln und sogar wieso dies so ist. Ich würde das als "normale Reaktion" auf eine "unnormale Umgebung" bezeichnen.
    Meine Eltern haben beide nie eingesehen das sie ein Alkoholproblem haben - meine Mutter bis zu ihrem Tod nicht und mein Vater zumindest so lange nicht wie es noch Kontakt gab.


    Das was du über das Umgehen mit Ursachen die man längst verziehen hat schreibst kann ich gut nachvollziehen.
    Ich denke auch das man da etwas abstrahieren muss und statt "Person = Schuldig" eher auf "Situation/Handlung = Ursache" umschwenken sollte.
    Dies geht aber auch nur wenn man nicht nur schwarz/weiß sieht - also entweder muss ein Elternteil absolut (und nur) gut sein, oder eben absolut (und nur) schlecht sein.


    Trotzdem muss man nicht alles "Vergeben" wenn man das Gefühl hat sich selbst dabei aufgeben zu müssen.
    Aber das betrifft wohl eher nur wenige Menschen hier, wie mich.


    Liebe Grüße,
    Cailly

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