MolligsBienchen:
Ich kenne keinen vernünftigen Arzt, der seinen Patienten rät, bei Blutdruck-Langzeitmessung auf die gewohnten Medis zu verzichten. In Deinem Fall vermute ich, daß Du die Medis eigenverantwortlich abgesetzt hast.
Das ist doch auch unlogisch. Wenn ich sehen will, ob ich medikamentös richtig eingestellt bin, dann überprüfe ich die Werte unter Einnahme der Medis. Wenn ich dabei bei einem Langzeit-Test feststelle, daß er Blutdruck zu niedrig ist, dann muß die Dosis der Tabletten verringert werden. Ist der Wert normal, dann bleibt alles beim alten. Das ist schonender für den Körper und führt zum gleichen Ergebnis. Ich kenne nicht eine Krankheit, bei der man die Medikamentendosierung durch Medikamentenabsetzung überprüft. Höchstens die Messungen vom Zucker bei Diabetikern, aber die haben ja ganz andere Gründe.
Ehrlich gesagt will mir auch gar kein sinnvoller Grund einfallen, wieso bei jemandem mit zu hohem Blutdruck, der regelmäßig Medikamente nehmen muß überhaupt überprüft werden sollte, wie seine Werte ohne Medikamente sind. Dabei geht es doch darum zu überprüfen, ob man mit den Medikamenten optimal eingestellt ist. Vor allem kenne ich niemanden (und in unserer Familie ist Bluthochdruck vermutlich genetisch veranlagt, es erwischt nämlich viele und auch die Schlanken) der mehr oder weniger regelmäßig ein Langzeit-Meßgerät angehängt bekommt. Dazu kommt es eigentlich nur wenn Probleme auftreten. Abgesehen davon sollten Leute mit zu hohem Blutdruck ein Meßgerät zuhause haben und hin und wieder selbst mal überprüfen, ob alles in Ordnung ist.
Zitat von MolligsBienchen
Was die Ärzte echt bis heute nicht verstehen, ist, daß man auch als ehemals schlankerer Mensch, so einen Blutdruck haben kann...tja, also doch eher ein Vorurteil, daß nur die Dicken darunter leiden??!
Einem Arzt, der ernsthaft glaubt, daß nur Dicke unter zu hohem Blutdruck leiden, dem könnte ich so vertrauen wie einem Metzger, der meint Gammelfleisch schmecke lecker.
Ich hatte Anfang des Jahres auch massive Probleme mit meinem Blutdruck. Wie gesagt, in meiner Familie grassiert dieses Problem wie wild. Mir wurde trotz hohem Blutdruck nicht schwindelig (das kenne ich eher, wenn der Blutdruck bei mir total in den Keller maschiert) , ich war total unruhig und kam nie zur Ruhe. Mein Doc meinte, es könne dafür mindestens zwei Gründe geben: die bevorstehende Abschlußprüfung von meinem berufsbegleitenden Studium und der damit verbundene Streß der letzten Monate oder eben daß auch bei mir jetzt die Familienkrankheit zuschlägt. Ich hab einige Medis ausprobieren müssen, bis sich mein Blutdruck mit Metoprolol wieder beruhigt hatte. Inzwischen nehme ich nicht mehr wie anfangs zweimal sondern nur noch einmal am Tag die Tabletten und es besteht die Hoffnung, daß sich jetzt nach der Prüfung mein Blutdruck auch wieder einkriegt. Und wenn nicht, dann werde ich halt weiterhin die Pharmaindustrie unterstützen müssen.