Ich verzweifle, ich heule seit Stunden, und kann einfach nicht mehr!

  • Ich muss mir das jetzt einfach von der Seele schreiben, ich kann nicht anders!
    Meine Vorgeschichte ist einigen Bekannt, habe mit Atkins und Weightwatchers im letzten Jahr viel abgenommen, dann aber alles über 1 Jahr wieder zugenommen, und jetzt sogar um 10 Kilo übertroffen.
    In meiner Verzweiflung bin ich Donnerstag zum Arzt, zu dem Arzt, zu dem ich mich seit meiner Zunahme nicht mehr getraut habe, und ihn um Hilfe gebeten.


    Die Hilfe ist Reductil. Ich weiß, umstritten, aber für mich ist es in meiner Verzweiflung die letzte Rettung. Ich hab mir die Dinger gekauft, und Freitag angefangen sie einzunehmen.


    Das Wochenende war schrecklich. Morgens aufgewacht, der erste Gedanke: ESSEN.


    Samstag habe ich einen ganzen Topf Geschnetzeltes aus 1 KG Fleisch und 250 gramm Pilzen verdrückt. Dazu 500 gr gekochte Nudeln! Verteilt auf 3 riesige Teller. Dann eine Packung Tuk Cracker, Knäckebrote mit Aufschnitt, zwischendurch mal eine Möhre... usw.usf. !!! Und ich hätte immer mehr gefuttert, ich war wie ein Faß ohne Boden! Zwischendurch habe ich noch 2 oder 3 0,1 Optiwell Puddings verschlungen.


    Heute: Erster Gedanke: ESSEN!
    Eine Packung Knäckebrot, 1 Packung Aufschnitt, Mayo drauf damit es gut rutscht, Pudding, 2 Fertiggerichte die ich im Eisschrank gefunden habe, Weetabix mit Milch... jetzt gerade habe ich mir einen Liter Vanille Pudding gekocht!


    Ich kann einfach nicht mehr! Ich habe nur Hunger und Appetit, beides gleichzeitig! Ich habe hier noch eine Dose Erbsensuppe stehen, die werde ich sicher auch noch verschlingen! Ich bin wirklich am Ende... ich denke jetzt schon daran, morgen Einkaufen zu gehen! Chips Fleisch, Zuckerzeug!


    Ich wollt mir das einfach mal von der Seele quatschen :(
    Liebe Grüße, Sebastian

  • "Viel Spaß beim Kotzen", war mein erster Gedanke, als ich das jetzt gelesen habe... Aber als Bulimikerin darf ich das auch denken. :p

    Hm, wenn das jetzt eine Ausnahmesituation ist, dann ist das nicht so wild, wenn du dich jedoch immer mehr darauf versteifst, dass du unbedingt abnehmen willst, und die Fressanfälle mehr und stärker werden, dann solltest du dir unbedingt professionelle Hilfe suchen. Erstmal ist das eigentlich normal, dass man FAs bekommt, wenn man auf Diät war und nicht mehr kann, das geht vielen so. Deswegen sind Diäten ja auch in den meisten Fällen sinnlos.

    DU musst aufpassen, wenn das die Regel wird, dass du soviel und so unkontrolliert isst, dann brauchst du Hilfe, mehr kann ich dir nicht sagen. Nur, dass es nichts bringt, dich für dieses Verhalten zu hassen, oder dich bestrafen zu wollen... Ich weiß,wohin das führt... Also...

    Wünsche dir alles Gute, wenn du willst, kannst du mir gern eine PN schreiben

    Das Fangirl

  • Hallo Sebastian


    ja, ich schon wieder, mein Tip bei deinem letzten Thema, größere T-Shirts zu kaufen war durchaus ernstgemeint.


    Meine Frage nun an dich: warum glaubst du, durch Reductil langfristig erfolgreicher abzunehmen als mit Weight Watchjers und Atkins? - Klar unter Umständen kannst du durch das Medikament Gewicht verlieren, unter Umständer aber auch nicht. Aber - was ist nach der Diät? - du kannst diese Dinger nicht dein Leben lang nehmen (ich würde sie nicht einmal eine Woche nehmen bei den Nebenwirkungen :eek: ).


    Das Problem bei jeder Diät ist, daß man nur an Essen denkt, Hunger oder/und Apetit bekommt und ißt. Erfolge langfristiger Art kannst du nur erziehlen, wenn du Essen nicht mehr soviel Bedeutung zumißt, es nicht mehr zum Lebensinhalt machst. Das ist eine reine Kopfsache und die kann Dir keine Tablette der Welt abnehmen.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • hm...klingt ja gar nich gut!


    was sagt dein doc? haste mal ne blutuntersuchung machen lassen??? von reductil tät ich persönlich die fingerchen lassen. ich schick dir mal ne pn, wenn ich das auf die reihe bekomme... mom

    -----------------------------------------------------

    Was deinem Partner lieb und teuer, ergibt das schönste Osterfeuer.Wenn Blumen Nachbars Beete zieren, musst du es mit Gift probieren.:cool:

  • Hallo SebastianMS,

    Zitat

    Aber wie kann man denn bewerkstelligen dass das Essen nicht mehr so viel Präsenz in meinem Denken fordert?


    Ich bin gerade dabei, es herauszufinden. Im März hab ich mit ner Psychotherapie begonnen. Mein Leben war/ist einfach nicht mehr lebenswert - SO will ich nicht mehr weitermachen. Alles dreht sich ums essen - bzw. ums nicht-essen. Der Druck, den ich mir auferlege (denn nur wenn du dünn bist, bist du liebenswert...) - dann die Verzweiflung, wenn ich es nicht schaffe - die darauffolgende Abwertung, den Selbsthaß - dieses "stopfen", weil ich mir denke: auch schon egal - die Depressionen ect.

    In meinem Leben stimmt so einiges nicht - und ich weiß, dass ich sehr viel durch Essen kompensiere. Ob das nun der richtige Weg ist, weiß ich nicht. Aber es ist auf jeden Fall den Versuch wert!

    Lieben Gruß
    Lilit

  • Hallo Sebastian,


    ich kann deine "Attacken" sehr gut nachvollziehen, habe ich selber auch.
    Mein Rat: Lass die Finger von Medikamenten....mein Dad ist Apotheker und ich PTA, daher kenne ich was davon.
    Von Reductil nimmst du bei normalem Essen höchstens 6 kg pro JAHR ab, bei heftigen Nebenwirkungen.
    Das ist ein abgewandeltes Phsychopharmakon...lass es sein. Das ist gefährlich, wirklich.


    Du schaffst das auch anders....

  • Willkommen im Club !!

    Sebastian, so geht es mir auch! Ich kenne das total, was du da beschreibst und ich denke, wie meine Vorredner das auch schon gesagt haben, hilft wirklich keine Tablette der Welt. Du brauchst eine Therapie. Reductil habe ich auch mal genommen und habe auch 12 Kg. abgenommen. Aber was ist, wenn du die Tablette nicht mehr nimmst? Genau !! Jojo-Effect lässt grüssen.

    Das dumme ist, man muss sich vom Essen ablenken. Mit Hobbys oder sonstwas. Wenn man abgelenkt ist, denkt man natürlicherweise nicht mehr ans Essen. Und dann merkt man auch, dass Essen doch nicht der Lebens-Mittelpunkt ist.

    Leichter gesagt als getan, aber kleine Schritte führen auch zum Ziel !!


  • Da gebe ich dir vollkommen recht nur bei mir ist es zb so, dass ich mich...je dicker ich werde...immer mehr zu Hause verstecke....
    Aber Du hast Recht...Ablenkung ist die halbe Miete...

  • Moin Sebastian,


    sag mal, wundert dich folgendes eigentlich wirklich?

    Zitat

    Ich muss mir das jetzt einfach von der Seele schreiben, ich kann nicht anders!
    Meine Vorgeschichte ist einigen Bekannt, habe mit Atkins und Weightwatchers im letzten Jahr viel abgenommen, dann aber alles über 1 Jahr wieder zugenommen, und jetzt sogar um 10 Kilo übertroffen.
    In meiner Verzweiflung bin ich Donnerstag zum Arzt, zu dem Arzt, zu dem ich mich seit meiner Zunahme nicht mehr getraut habe, und ihn um Hilfe gebeten.


    Die Hilfe ist Reductil. Ich weiß, umstritten, aber für mich ist es in meiner Verzweiflung die letzte Rettung. Ich hab mir die Dinger gekauft, und Freitag angefangen sie einzunehmen.


    Das Wochenende war schrecklich. Morgens aufgewacht, der erste Gedanke: ESSEN.


    Warum kannst du nicht einfach den aktuellen Zustand bzw dein aktuelles Gewicht erstmal akzeptieren und dich um deine ES kümmern?


    Du wirst wenn du es überhaupt schaffst mit diesem *sorry* "Mistzeugs" ab zu nehmen, die verlorenen Kilos ganz schnell mit nem weiteren plus wieder drauf haben, sobald du es absetzt bzw absetzen musst. Das kann gar nicht anders laufen.


    Deine Ess-Attacken mit dem "dauerhunger" sind "normale Reaktionen!" - vielleicht nichtmals nur von der "Psyche" sondern auch vom schon "hungergeschädigten Körper" der sich sowas nicht nochmal bieten lassen will.
    Versuch doch mal deinen Körper nicht als "FEIND" zu betrachten der dich mit diesen Kilos belasten will, sondern als "Freund" der dir damit etwas sagen will. Denn genau das will er! DU musst es nur hören und verstehen können... das ist natürlich nicht einfach, aber dafür gibt es eben Therapeuten die einem dabei helfen sollen zu verstehen was da zwischen "Psyche" und "Soma" abläuft.


    Zitat

    Aber wie kann man denn bewerkstelligen dass das Essen nicht mehr so viel Präsenz in meinem Denken fordert?


    Das ist nicht so einfach wie es klingt, aber dafür musst du zwei kleine Dinge beachten:
    1. verbiete dir/deinem Körper nicht mehr das Essen! (die Energie aus dem Essen)
    2. finde heraus weshalb du solche Ess-Attacken hast!


    Während ersteres noch halbwegs einfach ist, wird es mit dem zweiten schon erheblich schwerer denn dazu musst du dich sehr intensiv mit Dir selbst, mit deinen Gefühlen & Gedanken befassen.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • "Aber wie kann man denn bewerkstelligen dass das Essen nicht mehr so viel Präsenz in meinem Denken fordert?"

    Such dir doch irgendein schönes Hobby, welches ab sofort Platz Nummer 1 in deinem Leben einnimmt.
    ... muss ja nicht gerade "Kochen" oder "Backen" sein :)

    Außerdem würde ich anstatt des Knäckebrots lieber Weißbrot nehmen. Das macht nicht so satt und es passt mehr rein. Außerdem ist es billiger :)

    Liebe Grüße,
    arne

    P.S.:
    Hast du eigentlich keinen Beruf oder warum hast du soviel zeit, um zu ... ähem ... essen?

  • Ich bin momentan krank geschrieben, da ich eine Bronchitis habe. Ich bin Heilerziehungspfleger und arbeite in einem Behindertenwohnheim.

  • Und ...?
    Fühlst du dich in deinem Beruf wohl und von den anderen Mitarbeitern und Bewohnern und deren Angehörigen akzeptiert?
    Hast du eine intakte Beziehung? Was tust du gerne in deiner Freizeit? Hast du einen Freundeskreis?

    Das alles kann mit für deinen derzeitigen misslichen Zustand verantwortlich sein.

    ... und noch eine private Frage am Rande:
    Hast du zu dem Geschnetzelten Champignons oder Pfifferlinge genommen?
    Das Gleiche wollte ich mir nämlich morgen abend auch zubereiten, ... allerdings mit Bratkartoffeln.

    Gruss,
    arne

  • Moin Sebastian,


    mich würde jetzt mal interessieren wieso du jetzt wo dein Körper durch Bronchitis eh geschwächt ist noch mit Diät und Reductil angefangen hast?
    Wie hatte das Reductil vom letzten August eigentlich gewirkt? Hat es etwa nicht funktioniert mit dem Abnehmen? *vorsichtig anfrag*


    Hasst du deinen Körper so sehr das du seine Bedürfnisse ignorieren musst? Ich mein wieso gibst du deinem Körper nichtmal die Zeit sich von einer akuten Erkrankung zu erholen bevor du dich in den "Abnehmwahn" stürtzt?


    Sicherlich kann das direkte Umfeld eine ES beeinflussen, aber bei dir fällt mir eben diese "Ablehnung", "Ignorantz" und ja für mich sieht es nach "Hass auf den Körper" aus auf.
    Besonders wenn ich an deine Berichte vom letzten Jahr denke.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Hallo Sebastian,

    mir kommen Deine Fressorgien auch total bekannt vor :-))) Obwohl, ich hätte mir nie einen Topf Rindergulasch gekocht. Dazu bin ich einfach zu faul.

    Ich hab von vier Jahren mit Diäten aufgehört. Seitdem geht es mir richtig gut. Die Fressanfälle hab ich nur noch bei akuten seelischen Problemen, ansonsten kann ich mich ganz "normal" ernähren.

    Für mich ist das viel mehr wert, als wenn ich 30 Kilo abnehme und dabei weiß, dass ich doch nicht richtig mit Essen umgehen kann.

    So richtig wird man seine Essstörung zwar nie los, aber man kann lernen, damit zu leben.

    Aber sich trotz seiner Kilos wirklich gern zu haben und anzunehmen, das ist schon ein langer und schwieriger Prozess, bei dem der richtige (!) Therapeut sicherlich hilfreich sein kann. Man muss diese Hilfe aber eben auch wollen...

    Ich drück Dir die Daumen!

  • Zitat von SebastianMS

    Aber wie kann man denn bewerkstelligen dass das Essen nicht mehr so viel Präsenz in meinem Denken fordert?


    Hallo Sebastian


    bei mir hat es geholfen, daß ich aufgehört habe Diäten zu machen und wieder gelernt habe auf meinen Körper zu hören. Ich esse nur noch wenn ich wirklich Hunger habe und habe auch wieder gelernt Sättigung zu spüren. Ich esse was ich will, auch Schokolade und Chips, aber eben nur bei wirklichem Hunger. Gut - in den ersten Wochen habe ich sogar etwas zugenommen, aber das reguliert sich wieder. Ich denke nicht mehr viel darüber nach wann ich essen soll, mein Körper sagt es mir. Genauso wie ich ja auch nicht darüber nachdenke wann ich zur Toilette gehe, wenn ich merke ich muß, dann gehe ich. ;)

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Hallo Sebastian,
    aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen Reductil ist das Letzte, ich hatte zwar fast 30 kg abgenommen (45 waren nach einem Jahr wieder drauf) war danach aber nur noch krank, unteranderem habe ich auch mit Bronchitis angefangen und aufgehört mit Astma.

    Nimm die Erfahrung mit, mache eine richtige Terapie und lerne dich erstmal so zu akzeptieren wie du bist.

    Heute kann ich so wie ich bin ins Fitnessstudio gehen und fühle mich auch mit 115 kg nicht deplaziert.

  • Wow, so viele Kommentare :)


    Beruf: Akzeptiert fühle ich mich schon, ich bin aber der Fußabtreter, und werde gerne für Teildienste bei Mitarbeiterengpass usw. vom Team vorgeschlagen, vom Chef bekomme ich beschissene zusätzliche Organisatorische Aufgaben zugeteilt, ich bin momentan recht unzufrieden in meiner Arbeit. War aber auch seit nun mehr 14 Tagen nicht mehr dort.


    Freunde habe ich nicht viele. Und die die ich habe, akzeptieren mich mit meinem Gewicht auch nicht so wirklich. Sie unternehmen zwar gerne was mit mir, aber ich muss mir ständig fragen anhören wie es mit WW oder sowas klappt, und wie toll sie ja alle ihr Gewicht halten...


    Partnerschaft? Guter Witz, kann ich mit dem Body doch eh vergessen.


    Ich werde jetzt gleich Einkaufen gehen, und versuchen, nicht allzusehr über die Strenge zu schlagen. Ich habe schon überlegt, ob mein Heißhunger nicht irgendwie von Reductil kommen könnte, quasi eine Reaktion auf diese Umstellung?


    Gruß, Sebastian

  • Zitat von SebastianMS

    Partnerschaft? Guter Witz, kann ich mit dem Body doch eh vergessen.


    Hallo Sebastian


    wieso? - ich habe einen Partner und bin verhältnismäßig übergewichtiger als Du. Deinen Freunden könntest du sagen, daß du jetzt andere Wege gehst und nicht darüber reden willst. Wenn es wirklich e Freunde sind werden sie es akzeptieren und dich untzerstütze. Wenn meine Freundin mir sagen würde, sie nimmt Medikamente um abzunehmen würde ich versuchen sie von einer Therapie zu überzeugen.


    Pass bitte auf dich auf, es bringt nichts kurzzeitig schlank und langfristig krank zu sein.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

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