Ich habe eben einen tollen Beitrag zum neuen "Punkte/Ampel"-system für Lebensmittel gesehen.
Das stand auf einer Limonadenflasche doch tatsächlich dünn und mager ('dick und fett' will ich ja nicht sagen ) die Information:
"98 kcal = 5% des Tagesbedarfs"
Da frage ich mich doch, welche Hirnakrobaten sich das ausgedacht haben.
Anhand dieser Angaben kann man den zugrundeliegenden Tagesbedarf ausrechnen - nämlich 2000 kcal.
Das ist der Energiebedarf eines durchschnittlich großen, normalgewichtigen (!!!) Mannes mittleren Alters, der nichts weiter als sitzende Tätigkeiten ohne sportliche Aktivität verrichtet.
Wer's ausprobieren will, google nach "Grundumsatz" und füttere den Rechner mit den folgenden Werten: 70kg , 170 cm, 30 Jahre und sitzende Tätigkeit. Macht 2087 kcal Tagesbedarf.
Da komme ich doch schwer ins Grüblen, mit welchen Argumenten dieses schwachsinnige System "verkauft" wird. Das hörte sich aber ganz bestimmt nicht so an, als wollten die Normalgewichtige(!!!) ansprechen.
Man will doch schließlich den Dicken ans "Leder", denen man natürlich gleichzeitig auch noch mehr Bewegung als das Rumsitzen verordnet.
Nun frage ich mich, wieviele (dicke) Menschen diese 2000 kcal für bare Münze nehmen und sich im blinden Glauben an Etiketten streng genau so ernähren werden, daß sie die 100% nicht überschreiten und damit nicht einmal ihren Grundumsatz decken - mit entsprechenden Folgen.
Oder genauso schlimm: Wieviele Dünnere werden sich denken, daß sie es sich leisten könnten, die 100% vollzumachen, obwohl sie ja eigentlich schon satt sind - mit ebenfalls entsprechenden Folgen.
Was wollte man durch dieses System noch mal erreichen? *grübel*