Warum....

  • Zitat von artemis

    Die generelle Behauptung, daß Adipositas ungefährlich ist, ist definitiv falsch.


    Die generelle Behauptung, dass Adipositas gefährlich ist, ist aber ebenso falsch. Es gibt gesunde Dicke und kranke Dünne.

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
    ---------------------------------------------------------------------
    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Im Psychologiestudium habe ich mal gelernt, dass die Diagnose einer Krankheit erst erfolgen kann, wenn der Patient subjektiv Beschwerden äußert oder Einschränkungen objektivierbar sind (bei Psycho-Diagnosen nicht immer der Fall). Alles andere ist ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte des Patienten. Ich persönlich sehe das bei der Adipositas-Diagnose ähnlich. Nun ist das Gewicht messbar und damit objektivierbar, aber ob und wie sehr es auch einschränkend oder schädlich sein kann, ist doch sehr einzelfallabhängig, der BMI von 25 als Grenze zwischen "normal" und "dick" darüber hinaus willkürlich. Und die Mühe einer Differentialdiagnose scheint sich der ein oder andere Arzt im festen Vertrauen in seine Vorurteile dann zu sparen. Naja, auch Ärzte sind Menschen und demzufolge gegen Medien und Werbung nicht immun - das erklärt die nicht hinterfragten Vorurteile.

    Zitat von Cailly

    7. Warum sind viele Ärzte so unsensibel?
    Weil sie das so in ihrer Ausbildung lernen, sensibilität ist in dieser Branche nicht "gefragt", die "sensiblen Ärzte" habens doppelt so schwer während der Ausbildung.

    Ich glaube weniger, weil Sensibilität nicht gefragt ist, sondern weil sie bei der Ausbildung tatsächlich im Weg ist. Das Studium und vor allem der Praxisschock sind per se überfordernd - zeitlich und auch was die zu tragende Verantwortung betrifft. Da muss man fast schon die Patienten als "die anderen" wahrnehmen, die etwas haben, was man selbst nie bekommen wird. Und je mehr man glaubt, sich vom anderen zu unterscheiden, umso weniger Empathie kann man aufbringen.

  • Moin Zusammen,


    @ Rieke:
    Deine These zur mangelnden Sensibilität von Ärzten kann ich gut Nachvollziehen. Wenn du recht hast - dann wäre also die "Art" der Ausbildung, insbesondere der Anfang im Praxisbereich, nicht gut für die angehenden Ärzte. Vielleicht ist genau hier eine "Reform" notwendig?


    @ All: die Diskussion um die Insulingeschichte zwischen Artemis und mir wurde

    verschoben.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat von walfischbaby


    Wobei ja scheinbar (immer noch) nicht geklärt ist, wie genau es zu Ablagerungen kommt.



    Wikipedia: "Unter Arteriosklerose (auch Atherosklerose, umgangssprachlich auch Arterienverkalkung) versteht man eine Systemerkrankung der Schlagadern (Arterien), die zu Ablagerungen von Blutfetten, Thromben, Bindegewebe und Kalk in den Gefäßwänden führt. Wörtlich übersetzt heißt Arteriosklerose bindegewebige Verhärtung der Schlagadern."

    ...

    "Risikofaktoren der Arteriosklerose [Bearbeiten]

    Zitat von Cailly

    nun mich würde mal interessieren welche nachgewiesenen Belege es für folgende Aussagen gibt:



    Ôo Langsam fühl ich mir hier in die Rolle eines Arztes gedrängt, nur weil ich sage, dass Übergewicht negative Auswirkungen auf den Körper und auch die Seele haben kann. Ich finde, dass man sich das eingestehen sollte.

    Bezüglich der Diäten kann ich nichts dazu sagen, ich hatte bis jetzt noch nie Probleme durch eine Diät.

    Mir tut manchmal das Knie weh. Ich könnte mich auch selber anlügen und behaupten, dass das *füge Grund, der nicht mit meinem Übergewicht zu tun hat ein* daran liegt, aber das ist ganz klar die Folge davon, dass meine Knie halt verdammt viel tragen müssen. Was ist daran so schlimm? Ich wiege zu viel und bin unzufrieden damit und hätte manchmal auch gern mehr Puste oder würde mich gerne etwas leichter fühlen. Aber es ist nun mal so. Und du kannst in jedes medizinische Buch schauen und genau diese Risikofaktoren nachlesen.

    Ich fühle mich doch etwas darauf reduziert, dass ich nun mit den Fakten auffahre, die auch ein Arzt vorbringt und die unangenehm sind. Ich kann ehrlich sagen, dass ich meinen Frieden damit habe, dass ich nun mal so bin, wie ich bin und, dass das nunmal ganz klar kein wahnsinnig gesunder Zustand sein kann. Wenn jetzt wieder Argumente kommen, dass Dünne auch kränklich sind - ein Veganer, der nur noch ein Strich in der Landschaft ist, ist für mich auch nicht gesund - aber ich bin das nicht, darum interessiert mich das ehrlich gesagt recht wenig. Ich bin das Gegenteil und das ist es, was mich auch interessiert, da es mich schließlich selber betrifft.

    Abschließend, und damit schwenke ich mal offiziell die weiße Flagge, was ich aussagen will - ich wiederhole es nochmal - ist, dass auch Ärzte nur ihren Job machen, den sie gelernt haben und, dass sie nicht immer unbedignt schlechte oder unsensible Ärzte sein müssen (es gibt den unsensiblen und profitgeilen Arzt, das will ich auch nicht bestreiten, aber es sind einfach nicht alle so), nur weil sie uns mit einer Wahrheit konfrontieren, die uns unangenehm ist.

  • Moin Shiranui,


    dieses eine von dir nun "fettgedruckte" Wörtchen "kann" ist etwas ganz anderes als "fakt ist"....


    was in irgendwelchen Medizinischen Büchern steht - muss noch lange nicht wahr sein - für mich ist es das nicht solange ich keinen Beleg dafür habe das es "wahr ist".


    Meine Adipositas hat jedenfalls absolut nix damit zu tun das ich immer wieder Schmerzen in der linken Hüfte hab - weil egal wieviel Gewicht diese Hüfte trägt es die drehung in der Wirbelsäule ist die diese Schmerzen verursacht. Die gehen auch nicht weg wenn ich mein Gewicht abhungere - im gegenteil dadurch kamen noch andere Schmerzen dazu.


    Und dieses "rumreiten" auf dem gewicht, dieser "Abnehmzwang" im Gesundheitswesen ist es gegen den ich angehe - gerade weil vieles was angeblich vom Übergewicht kommen soll niemals bewiesen wurde.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat von Shiranui

    Mir tut manchmal das Knie weh. Ich könnte mich auch selber anlügen und behaupten, dass das *füge Grund, der nicht mit meinem Übergewicht zu tun hat ein* daran liegt, aber das ist ganz klar die Folge davon, dass meine Knie halt verdammt viel tragen müssen.


    Genau! DIR! DEINS!
    Das bedeutet aber noch lange nicht, daß sich bei jedem anderen, der Gelenkschmerzen hat und dick ist, diese Symptome auf sein Übergewicht zurückführen lassen.
    Ich (und ich rede hier von mir) bin sämtliche über Jahre hinweg bestehende und sich verschlimmernde Gelenkbeschwerden, deren Symptome einfach grandios zum Übergewicht "paßten", innerhalb weniger Wochen komplett losgeworden, ohne daß sich mein Gewicht großartig verändert hätte. Denn es lag definitiv an etwas völlig anderem. Dafür, daß dieser Zustand nun schon seit 3 Jahren anhält würde ich das auch nicht unbedingt als verlogene Eintagsfliege ansehen.


    Zitat

    Und du kannst in jedes medizinische Buch schauen und genau diese Risikofaktoren nachlesen.


    Das ist das Problem. Dieses Wissen, welches nicht wirklich als solches bezeichnet werden kann, solange es nicht eindeutig differenziert wird, ziehen sich Ärzte im Studium rein und halten es für das Non-Plus-Ultra ohne zu hinterfragen wie diese Ergebnisse zustandegekommen sind.
    Eine Wissenschaft (zu der die Medizin nun einmal gehört) lebt davon, Thesen und Theorien zu hinterfragen. Tut sie es nicht, ist es totes Wissen, das mehr schadet als nützt.


    Was man Dir hier klarmachen möchte ist, daß "wir" nicht deswegen giftig werden, weil man "uns" mit "unangenehmen" Wahrheiten konfrontiert.
    Kaum ein Arzt fragt danach, ob es im individuellen Fall des vor ihm sitzenden Patienten überhaupt "Wahrheiten" sind, die ihm da aus dem Gesicht fallen.
    Es mag zwar auch eine Wahrheit sein, daß bei einem großen Feuer mehr Feuerwehrleute vor Ort sind als bei einem kleineren Brand, aber deswegen die Feuerwehr abzuschaffen, um Großbrände zu verhindern, wäre wohl ja kaum die richtige Lösung.
    Leider herrscht genau dieses Denken unter den Medizinern vor!


    Ein Arzt, der sein Handwerk versteht, bezieht alle "Wahrheiten" in seine Diagnose mit ein.
    In seine Diagnose, wohlgemerkt! Eine Diagnose ist etwas völlig anderes als eine Beobachtung, die jeder halbwegs nicht-debile Mensch selbst vor dem Spiegel oder auf der Waage oder durch sein Schmerzempfinden machen kann.
    Wenn ich dem Arzt erzähle, daß ich Durchfall habe, dann ist seine hochstudiert klingende Aussage "Ja, sie haben Diarrhoe" noch lange keine Diagnose sondern einfach nur etwas, was mir jeder mickrige Lateinlehrer auch hätte übersetzen können.
    Genausowenig ist "Sie haben Übergewicht" eine Diagnose, wenn ich über Gelenkschmerzen klage.
    Eine Diagnose ist die Suche nach Ursachen und (sehr sehr wichtig!!!) der Ausschluß von möglichen Ursachen. Dies kann nur durch eingehende Untersuchungen geschehen und nicht durch das Runterleiern von Zitaten aus beliebigen Büchern.
    Allein die dynamische Verknüpfung des Wissens aus unterschiedlichen Quellen bringt eine wirklich befriedigende und hilfreiche Lösung, mit der man in der Lage ist, den beklagten Zustand zu mildern oder gar zu heilen.


    Und genau dies wird den angehenden Ärzten im Studium nicht vermittelt.
    Weder Ernährungslehre noch die Grundlagen der beschreibenden Statistik sind Pflichtfächer - weswegen sie ausschließlich von jenen gewählt werden, denen bereits zu diesem Zeitpunkt klar ist, welche umfangreichen und wichtigen Gebiete sich damit auftun.

  • Zitat von Shiranui

    Mir tut manchmal das Knie weh.


    Wem tut nicht manchmal etwas weh? Und wenn es am Übergewicht liegt - warum nur das eine Knie? Bist du auf der anderen Seite schlanker? :rolleyes:

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
    ---------------------------------------------------------------------
    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Zitat von Gloriaviktoria

    Wem tut nicht manchmal etwas weh? Und wenn es am Übergewicht liegt - warum nur das eine Knie? Bist du auf der anderen Seite schlanker? :rolleyes:



    :D
    Dazu fällt mir noch ein, dass ich mal eine lange Zeit mit einer Knochenhautreizung am Schienbein herumlaboriert habe. Zwei von drei der von mir verschlissenen Orthopäden haben natürlich gesagt, das liegt an meinem Gewicht und dürfte damit garnicht Joggen. Der dritte Arzt hat zwar nichts zu meinem Gewicht gesagt, aber geholfen haben mir seine teuren Bestrahlungen auch nicht.

    Erst mein Heilpraktiker hat die Ursache für die Erkrankung herausgefunden und dort angesetzt. Seitdem jogge ich beschwerdefrei :) .

    Ich lese ja auch in Laufforen und da haben unheimlich viele Leute Probleme mit den Schienbeinen, aber komischerweise sind die alle schlank :p

  • Zitat von Pferdeflüsterin

    Ich lese ja auch in Laufforen und da haben unheimlich viele Leute Probleme mit den Schienbeinen, aber komischerweise sind die alle schlank :p


    Hat nicht dieser Dr. Strunz geschrieben, dass er so arge Probleme mit Schmerzen in den Schienbeinen hatte und das durch seinen "erfundenen" Laufstil wieder weg ist? Irgendwie war mir so. Und der ist nun wirklich nicht dick :p


    Ich will ja gar nicht sagen, dass es überhaupt nicht sein KANN, dass die Beschwerden am Übergewicht liegen, aber nur weil es seit Jahren so gelehrt wird und in den Fachbüchern steht, MUSS es nicht automatisch so sein :(

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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  • Daß Wissen auch richtig eingesetzt werden muß, hab ich ja schon geschrieben.


    Leider scheint es eingeschliffene Praxis zu sein, jedes Symptom (ich schreibe hier ganz bewußt nicht "Krankheit") bei Übergewichtigen primär auch an dem Gewicht festzumachen.
    Die zugrundeliegenden Gedankengägne werden sich wohl immer auf eine Art wie diese in den entsprechenden Köpfen abspulen: Es mag ja zwar sein, daß auch Dünne diese Symptome bekommen, aber da die ja die entsprechende Krankheit gar nicht bekommen dürften - sie sind ja schließlich dünn, gelle? - wird dann ganz genau geschaut, was sie denn nun eigentlich haben, damit sie auch bald schon wieder so gesund sein können wie man es aus reiner politischer Korrektheit erwarten kann.


    Diese "Zweifel" werden Dicken (und die Grenze hierzu ist oft rein politischer Natur) nicht eingeräumt. Das ist bei den Krankheiten, auf die man ohne weitere Untersuchung schließt, weil die Symptome ja schließlich dazu passen, schließlich nicht nötig.
    Ne ... da sollen sich die Patienten doch erst mal ihren guten Willen zeigen und sich eine Behandlung "verdienen" indem sie fix mal ein paar Kilo abnehmen.
    Wenn sie das geschafft haben, und die Zipperlein dann immer noch nicht fort sein sollten, dann - ja dann - kann man immer noch schauen, was es denn wirklich ist.


    Das Dumme ist, daß sich diese Denkweise sogar schon bis in die Gehirne der meisten Betroffenen gefressen hat und diese deswegen nicht auf einer eingehenden Untersuchung bestehen, weil es ihnen ja schließlich recht geschieht.


    Und es wird auch kaum gefragt wieso sie es nicht schaffen, ihr Gewicht zu verringern oder warum die Beschwerden sich nicht trotzdem bessern. Dann war eben nicht genug Wille dahinter oder man hat eben noch nicht genug abgenommen als daß es sich bemerkbar machen könnte. Also immer brav weiter im Text.


    Und genau diese Verzögerung der Maßnahmen - die jedem ausreichenden dünnen Patienten von vorneherein zugestanden werden - können die tatsächlich zugrundeliegende Ursache soweit fortschreiten lassen, daß sie am Ende kaum noch in den Griff zu bekommen ist. Es kann natürlich auch das übergewicht selbst sein ... aber woher will man das wissen, wenn man nicht einmal ansatzweise offen an die Situation herangeht und zunächst alle anderen bekannten Möglichkeiten definitiv ausschließt?

  • Zitat von Cailly

    Moin Shiranui,

    dieses eine von dir nun "fettgedruckte" Wörtchen "kann" ist etwas ganz anderes als "fakt ist"....

    was in irgendwelchen Medizinischen Büchern steht - muss noch lange nicht wahr sein - für mich ist es das nicht solange ich keinen Beleg dafür habe das es "wahr ist".



    Ich hab schon vermutet, dass ich hier an Worten aufgehängt werde. Mit "Fakt ist" meinte ich nicht, dass es bei allen so ist. Mit Risikofaktor ist ja auch nicht gesagt, dass es so ist - es besteht nur ein erhöhtes RISIKO (und DAS ist Fakt, dass das gegeben ist). Entschuldige, aber damit könnte man ausholen und sagen "alles, was einem selbst nicht als wahr bewiesen wird, muss nicht stimmen". Man könnte also sagen, dass, wenn man einen Herzinfarkt oder von mir aus nur eine Thrombose hatte, es nicht stimmen muss, dass einem ein Arzt deshalb Medikamente zur Blutverdünnung verschreibt, weil das ja nicht stimmen muss, dass man das benötigt. Wann glaubt man es ihm dann? Bei der zweiten Thrombose?

    Wenn du in einem Fachbuch liest, ist das für dich alles unwahr solange es für dich persönlich keinen Gegenteilsbeweis gibt? Gut, interessante Einstellung, aber nicht meine.

    Zitat von MeiersJulchen

    Genau! DIR! DEINS!



    Jap, meins! Deins kenn ich ja nicht. Also ich kann beim besten Willen nur von mir schreiben, weil das bei mir halt so ist.

    Zitat von MeiersJulchen

    Eine Diagnose ist etwas völlig anderes als eine Beobachtung

    ....

    Dies kann nur durch eingehende Untersuchungen geschehen und nicht durch das Runterleiern von Zitaten aus beliebigen Büchern.



    Das stimmt nicht ganz! Es gibt auch "Blickdiagnosen", die wie der Name schon sagt, die ersten Eindrücke beschreiben. Das wär zB, dass man Adipös ist. Die Diagnose können wir uns selber stellen, da hast du Recht. Aber ich möchte mal erwähnt haben, dass das tatsächlich auch als (oberflächliche) Diagnose gilt.

    Also ich hab bis jetzt noch keinen Arzt (und wie erwähnt, ich hatte in den letzten 4 Jahren SEHR viel mit vielen verschiedenen Ärzten zu tun) kennen gelernt, der einfach nur eine Blickdiagnose gestellt hat und dann alles darauf abgeleitet hat.

    Obwohl das Beispiel, das für mich persönlichen Charakter hat, aber gut, macht damit was ihr wollt, meines Knies in der Luft zerfetzt wurde... Obwohl ich meinen Hausarzt nicht grad für den Knüller halte, weiß ich, dass er mir sicher nicht nur ein "Das ist wegen dem Übergewicht" vor die Füße wirft, wenn ich ihm von Schmerzen erzähle. Er wird es erwähnen, dass dies durchaus ein Grund dafür sein kann, wird mich dann aber zum Röntgen oder was auch immer schicken. Ich mein, wenn er das nicht tut, ist er fahrlässig. Wenn ihr solche fahrlässige Ärzte kennt, ok.. ich kenn jedenfalls keinen.

    Zitat von Gloriaviktoria

    Wem tut nicht manchmal etwas weh? Und wenn es am Übergewicht liegt - warum nur das eine Knie? Bist du auf der anderen Seite schlanker?



    Danke für besagtes zerfetzen. :rolleyes:



    Also ich bleib dabei. Ich denke nicht, dass die ganze Ärztewelt so schlecht ist, wie sie dargestellt wird und ich finde es wichtig, dass man nicht nur das Negative herauskramt, sondern auch mal die andere Seite betrachtet. Ich denke auch nicht, dass die gesamte Gesundheitsindustrie eine Verschwörung gegen Übergewichtige ins Leben gerufen hat. Meine Güte, die verdienen ihre Brötchen mit Diäten, genauso wie mit Haarwuchsmitteln und Pickelwässerchen. Wer's kauft oder macht, tja, der ist selber schuld. Gezwungen wird man schließlich nicht dazu.

    Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich hier niemanden angreifen will. Ich hab aber das Gefühl, dass man sich angegriffen fühlt, warum auch immer. Wenn ich als Arztverfechter dastehe, dann bitte. Ist eure Sicht. Ich möchte eigentlich nur auch erwähnen, dass nicht jeder Arzt ein Monster ist, das kein bisschen über irgendetwas nachdenkt, wenn er einen Übergewichtigen sieht und ihn ausschließlich darauf reduziert.

  • Zitat von Shiranui

    Mit Risikofaktor ist ja auch nicht gesagt, dass es so ist - es besteht nur ein erhöhtes RISIKO (und DAS ist Fakt, dass das gegeben ist).


    Fakt ist auch, daß es einen Riesenunterschied macht, ob eine zukünftige Folge ursächlich aus einem jetzigen Zustand abgeleitet werden kann (Risiko) oder ob es sich bisher nur um eine beobachtete Korrelation handelt.


    Wenn ein angeknabberter Mensch in einem Löwenkäfig liegt, dann war dies ein Risiko, mit dem zu rechnen war ... wenn aber viele Feuerwehrleute bei einem Großbrand anwesend sind, so ist dies nichts weiter als eine zwangsläufige Korrelation.


    Und leider leider kann man an unzähligen Berichten hier im Forum erkennen, daß die jeweiligen konsultierten Ärzte diesen Unterschied entweder nicht machen oder nicht einmal kennen. (Wegen der oben bereits ausgeführten mangelhaften Ausbildung)


    Das Übergewicht wird von den wenigsten Medizinern als begleitendes Symptom wahrgenommen, daß es wert wäre, selbst untersucht zu werden.
    Dabei gibt es genug (vor allem hormonelle) Störungen, die nicht durch Übergewicht ausgelöst werden sondern dieses bedingen bzw. beides eine gemeinsame andere Ursache hat (Veranlagung).


    Ich habe im Laufe meiner Karriere mehr Ärzte kennengelernt als mir lieb war.
    Die meisten benahmen sich rundheraus demütigend.
    Einige haben sich sehr bemüht, aber nach erfolgloser Suche nach organischen Ursachen dann auch nichts weiter gewußt als zu sagen, daß es dann eben vom Gewicht käme.
    Dazu zählt
    - der Internist, der hinter meiner heftigen Migräne und meiner übermäßigen Gewichtszunahme einen Gehirntumor vermutete. Mehrere MRTs blieben jedoch ohne Befund.
    - der Frauenarzt, der PCO vermutete. Eine Bauchspiegelung blieb ohne Befund.
    - der Allgemeinmedizinier, der wegen der heftigen Bauchschmerzen Morbus Crohn vermutete. Ohne Befund.
    - ein weiterer Arzt, der Schilddrüsenprobleme vermutete. Ohne Befund.
    - die Notaufnahme der Herzstation, die hinter dem schweren Herzrasen und Taubheitsgefühlen einen Herzanfall vermutete. Ohne Befund.
    - der Allergologe, der hinter regelmäßigen schweren Mandelentzündungen eine Allergie vermutete. Außer den üblichen Pollen ... ohne Befund.
    - der Orthopäde, der hinter den schon früh (bei 60kg) einsetzenden Gelenkbeschwerden und Muskelschmerzen eine Überlastung vermutete und Schmerzmittel einsetzte, die zu schlimmen Ausschlag führten. Röntgenbilder waren ohne Befund.
    - sämtliche Ärzte, die sich keinen Reim auf die schwersten rheumatischen und gichtartigen Symptome mit hohem Fieber und bis zum Platzen geschwollenen Gliedmaßen machen konnten, eben weil die Rheuma und GIchtwerte einfach vor Gesundheit nur so strotzten.



    Nicht ein einziger hat sich wirklich Gedanken gemacht, wie es einem Menschen ohne nachweisbare organische Defekte dermaßen dreckig gehen kann.
    Das war dann alles nur Einbildung, Hysterie und alles, was man so wunderbar auf den Betroffenen abwälzen kann.


    Hätte auch nur einziger dieser Mediziner jemals in seinem Leben von "Histaminintoleranz" oder anderen ernährungsbedingten Störungen gehört, hätte es bei der Gesamtheit aller dieser Symptome (und ihrer fehlenden organischen Ursachen) nur eines Fingerschnippens bedurft, um in der richtigen Richtung weiterzusuchen. Denn recht hatten sie alle... es lag am Essen ... nur ganz bestimmt nicht so, wie sie sich das gedacht haben.


    Dies habe ich selbst herausfinden müssen als ich mich fragte, wieso es mir plötzlich so unglaublich viel besser ging als vorher ... und das einzige, was sich geändert hat, war meine Ernährungsweise.


    Alles, was ich den meisten Ärzten vorwerfe, ist, daß sie sich auf ihrem einmal erworbenen und "abgeprüften" Wissen ausruhen anstatt unerklärliche Dinge als Chance zum Nachhaken wahrzunehmen.


    Aber ein solcher Einsatz wird von den Krankenkassen weder vergütet noch wird er traurigerweise von den Patienten anerkannt, die sich oft genauso in diese Hängematte der schnellen Symptombekämpfung durch Pillen fallen lassen.
    Und zu viele Menschen sehen in einem weißen Kittel immer noch eine Hemmschwelle, eine bi-direktionale Kommunikation zu suchen, falls die Heilung auf sich warten läßt.


    Ein Ausbildungs- und Behandlungs-System, in dem es so einfach ist, unpassende Fakten auf die fehlende Mitwirkung der Patienten zu schieben, ist selbst nicht ganz gesund.
    Die Komplexität des Themas kommt doch meistens nur in Gerichtssäälen ans Licht, wenn es darum geht, warum eine Behandlung eben nicht den gewünschten (sondern sogar gegenteiligen ) Erfolg brachte.
    Warum ist eine solch differenzierte Betrachtungsweise nicht schon viel früher möglich?

  • Hm, trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast... Das gilt leider auch für Lehrbücher. Und für medizinische Studien gilt, dass man sich mit Statistik auskennen muss, um sie interpretieren und bewerten zu können. Und es ist so, wie MeiersJulchen es beschrieben hat: Statistik ist im Medizinstudium eher unterbelichtet. Das wird sich wohl auch generell nicht ändern lassen - das Studium ist eh schon arg umfangreich. Problem: Nicht jeder Patient weiß, dass sein Arzt die Ergebnisse ihm vorliegender Studien möglicherweise glauben muss, weil er nicht in der Lage ist, die Methodik zu hinterfragen.

    Zitat von Shiranui

    Mit Risikofaktor ist ja auch nicht gesagt, dass es so ist - es besteht nur ein erhöhtes RISIKO (und DAS ist Fakt, dass das gegeben ist).

    Fakt ist leider nur, dass es Studien gibt, denen zufolge Adipositas einen Risikofaktor für diverse Erkrankungen darstellt. Nicht selten wird dabei voreilig aus einer Korrelation ein kausaler Zusammenhang gestrickt. Fakt ist aber auch, dass es ebenso Studien gibt, die das Gegenteil ergeben. Mitunter ergeben dieselben Studien - je nach Verwendung und Interpretation der Daten - mal das eine, mal das gegenteilige Resultat.

    Zitat von Shiranui

    Entschuldige, aber damit könnte man ausholen und sagen "alles, was einem selbst nicht als wahr bewiesen wird, muss nicht stimmen".

    Ja, im Prinzip schon. Wenn man ein Problem hat, für das die Allgemeinheit oder die Ärzteschaft üblicherweise sehr einfache Antworten hat, ohne dass das Problem aber flächendeckend gelöst ist, ist man mit einer derart kritischen Haltung gut beraten. Siehe oben: Trau keiner Statistik... Das ist aber auch das Problem: Es ist keinem Laien zumutbar, erstmal die medizinische Fachliteratur zu wälzen und sich fundierte Statistikkenntnisse anzueignen, um dann auch noch die einschlägigen Studien nachzurecherchieren. Nun ist das Wälzen der Fachliteratur Aufgabe des Arztes, und eigentlich sollte er sich auf das verlassen können, was da steht. Genau das kann er aber nicht, denn die zugehörige Forschung ist weder politisch noch wirtschaftlich unabhängig. Abgesehen davon geben Fachbücher nicht die Wahrheit wieder, sondern die aktuell herrschende Lehrmeinung - untermauert durch Studien. Da gilt für alle Wissenschaften: "Unsere Erkenntnisse von heute sind die Irrtümer von morgen!"

    Ich glaube nicht, dass es hier darum geht, Ärzte per se schlecht zu machen. Ich glaube auch, dass die Schwierigkeiten mit vielen Ärzten - neben einigen sozial inkompetenten Exemplaren - eher systembedingt sind. Zwar kann und sollte man von einem Arzt regelmäßige Fortbildungen erwarten, jedoch m.E. nicht, dass er neben seiner praktischen Tätigkeit permanent Studien auf ihre wissenschaftliche Tauglichkeit überprüft. So lange dort aber immer wieder zu lesen ist, dass Adipositas für sich genommen das Problem sei, werden Ärzte weiterhin reflexartig zum Abnehmen raten, egal welche Beschwerden ihre adipösen Patienten haben und welcher Ursache die Beschwerden sind. Ganz idiotisch wird es dann, wenn sogar - wie unlängst hier berichtet - dringendst zur Magen-OP geraten wird, obwohl keine Beschwerden bestehen und die Blutwerte alle in Ordnung sind.

  • Zitat von Cailly

    Moin Zusammen,


    2. Warum gibt es Arztpraxen wo man "öffentlich" Gewogen wird?
    - weil die Verantwortlichen absolut gar kein Problem mit ihrem Gewicht haben und diese Probleme auch bei keinem ihrer Patienten akzeptieren bzw sich nicht Vorstellen können das Andere damit ein Problem haben.


    Ja, das kenne ich auch, allerdings aus dem Krankenhaus, ich war mal auf einer Station für Diabetis und Übergewichtige. Und dann ist die Krankenschwester mit mir zusammen zum Wiegen gegangen. Die Waage stand mitten auf dem Flur.


    Und das musste ich jeden Morgen machen, waren glaub ich 3 Tage.



    Wo stehen die Waagen denn in der Arztpraxis? Bei meinem hausarzt steht die Waage glaub ich ich nem extra Raum.


    Greez

  • Zitat von Rieke

    So lange dort aber immer wieder zu lesen ist, dass Adipositas für sich genommen das Problem sei, werden Ärzte weiterhin reflexartig zum Abnehmen raten, egal welche Beschwerden ihre adipösen Patienten haben und welcher Ursache die Beschwerden sind. Ganz idiotisch wird es dann, wenn sogar - wie unlängst hier berichtet - dringendst zur Magen-OP geraten wird, obwohl keine Beschwerden bestehen und die Blutwerte alle in Ordnung sind.



    Also mal ehrlich, glaubst du nicht, dass einem Dicken bis zu 70 oder 80 % der Menschheit automatisch zum Abnehmen raten würden, wenn dieser um einen gesundheitlichen Rat bitten würde?

    Wenn das gesamte Idealbild unserer Gesellschaft aus schlanken Menschen mit schönen Körpern und ohne Makel besteht, dann passen wir nun mal nicht in dieses Muster und somit sind wir nicht dem Ideal entsprechend. Reflexartig würden also fast alle sagen, dass man diesem Ideal nacheifern soll. Das hat dann auch kaum noch was mit Studien zu tun (Studien sind übrigens schwere Arbeit und diese Leute denken sich auch was dabei - also bitte nicht Studien allgemein in den Dreck ziehen). Das hat was mit Menschlichkeit zu tun. Wäre es nicht so, würde es kein Idealbild geben. Wir sind eine Gesellschaft und die schreibt uns vor, was wir zu tun und zu lassen und auch zu sein haben.

    Zitat von MeiersJulchen

    Alles, was ich den meisten Ärzten vorwerfe, ist, daß sie sich auf ihrem einmal erworbenen und "abgeprüften" Wissen ausruhen anstatt unerklärliche Dinge als Chance zum Nachhaken wahrzunehmen.



    Da fühle ich mich jetzt selber angesprochen. Ich habe vor bald einem Jahr diplomiert und als ich auf meiner jetzigen Stelle angefangen habe, zu arbeiten war ich eine von 4 Diplomierten. So, jetzt war ich also mal 1 Woche oder so auf der Arbeit, da sind mir schon Pflegehelfer nachgelaufen und haben mir gesagt ich soll mir dies und das anschauen und sagen, was man da machen soll.

    Was ich damit sagen will - man wird mit erworbenem und abgeprüften Wissen da raus geschickt und bei Gott, das hat man sich hart erarbeitet und erlernt. Du stehtst also da, und plötzlich wollen alle was von dir. Diese Pflegehelfer haben 15 Jahre Berufserfahrung und wollten von mir "Gerade mal mit der Schule fertig" Pimpf wissen, was sie tun sollen.

    Und jetzt ist es bei mir so, dass ich auf Fortbildungen gehe. Nur musst du mal daran denken, wie komplex der Körper ist. Ich müsste also vermutlich 365 Tage im Jahr auf Fortbildungen gehen, damit ich mal halbwegs alle Neuerung oder Verbesserungen mitbekommen würde. So ist man auf sich allein gestellt und muss halt nach besten Kräften versuchen, die richtigen Ursachen und Behandlungsmethoden zu finden. Und auf Anhieb klappt das eben nicht.

    Wenn man also ein oder von mir aus mehrere Symptome hat, dann gibt es mind. 10 verschiedene mögliche Ursachen. Also Hellsehen kann auch ein Arzt nicht. Es ist natürlich unangenehm, dass man von einer Stelle zur nächsten geschickt wird, aber die können sich eine Ursache auch nicht einfach so aus den Fingern saugen. Und, dass man jedes Mal da einen Rundumcheck macht, das ist einfach nur unrealistisch. Das kostet schließlich auch. Und in so superreichen Gesundheitssystemen leben wir auch nicht, bei denen jeder Arzt sich 2 Stunden für jeden Patient nehmen kann, der da gerade heranspaziert.


    Vor allem ist es komplex genug, überhaupt Diagnosen zu stellen. Wenn einem ein Zeh weh tut, dann kann man da grüblen und prüfen wie man will, wenn schlussendlich eine Psychosomatische Sache dahinter steckt. Diagnosen zu stellen ist nicht einfach und ein Arzt ist oft dazu gezwungen, eine Diagnose innerhalb von Minuten zu fällen, das erwarten Patienten schließlich von ihm.

    Götter und Allwisser sind Ärzte genausowenig wie wir. Und Ärzte arbeiten für höchst komplexe Auftraggeber, nähmlich uns. Wir sind kein Computer, dessen Gehäuse man mal auseinander nehmen kann und einfach mal wühlen kann und schließlich ein winziges Defektes Kabel sieht. So einfach sind wir nicht gestrickt.


    Die Diskussion bezüglich der Risikofaktoren wird mir auch langsam etwas zu mühsam. Ich akzeptiere für mich persönlich, dass ich vielleicht, wenn ich so weiter mache und noch 10 oder 20 kilo zunehme (gott bewahre), dass ich dann durchaus Gesundheitliche Probleme bekommen kann. Und ich bin mir auch nicht zu schade, das zuzugeben. Dazu nehme ich nun keine Stellung mehr!

    ICH, MIR, MEINS - das ist meine Meinung und wie gesagt ich bleibe dabei. Auch wenn Studien nicht immer stimmen müssen, alles ist auch nicht falsch, was einem jemand erzählt. Wenn man nur glauben will, dass einem Lügen erzählt werden und sowieso alle gegen einen sind, gut. Aber, und wieder wiederhole ich mich, das ist nicht meine Denkensweise. Ich registriere und akzeptiere, wenn mir andere Menschen etwas mitteilen wollen und tue es nicht gleich als Lüge ab.

  • Zitat von Shiranui

    Studien sind übrigens schwere Arbeit und diese Leute denken sich auch was dabei - also bitte nicht Studien allgemein in den Dreck ziehen


    Es mag sein, daß die Vorbereitung, die evetnuell notwendige Randomisierung und die anschließende Datensammlung selbst gut durchdacht und mit großem Aufwand betrieben wird.
    Aber leider werden die Ergebnisse oft wie in der "stillen Post" von Zitat zu Zitat dermaßen entstellt, daß das, was in den Medien für den Endverbraucher (zu denen leider leider auch die meisten Ärzte gehören, wenn man sie an ihren Aussagen gegenüber Patienten mißt) übrigbleibt, der allergrößte Unfug ist.
    Viele Studien (auch sehr große und aufwendige) werden nicht einmal vollständig ausgewertet, wenn sich abzeichnet, daß das Ergebnis "niemandem" nützt. Dies ist z.B. mit einigen Studien der WHO geschehen, deren Rohdaten zwar vorliegen, und die auch jeder Interessierte einsehen kann, aber wer eine umfassende Auswertung sucht, steht im Regen, wenn er sie nicht selbst durchführt. (Stichwort MONICA)


    Noch einmal: "Wir" greifen nicht das "Wissen" an sondern den Umgang damit.



    Zitat

    Ich müsste also vermutlich 365 Tage im Jahr auf Fortbildungen gehen, damit ich mal halbwegs alle Neuerung oder Verbesserungen mitbekommen würde.


    Es geht nicht darum, sich alle Neuerungen und Verbesserungen in die Birne zu knallen (oder knallen zu lassen).
    Es würde schon genügen, wenn Du überhaupt bereits vorhandenes Wissen als solches anerkennen und in Dein Repertoire aufnehmen würdest.


    Zitat

    Also Hellsehen kann auch ein Arzt nicht.


    Verlangt auch niemand. Aber mal ein Buch in die Hand zu nehmen, welches nicht unbedingt auf der Bücher-Liste des jeweiligen Studienganges stand, wäre schon ein wahnsinniger Fortschritt.


    Ich selbst habe mir mal die Mühe gemacht als ich auf der Suche nach der Antwort auf meine Frage "Warum bin ich plötzlich gesund?" war (und immer noch bin).
    Hinweise auf alle meine Symptome befinden sich mit entsprechenden Bezügen in Werken wie "Toxikologie" (Marquardt/Schäfer), "Grundbegriffe der Ernährungslehre" (Bäßler), "Grundzüge der physiologischen Chemie" (Löffler)... alles Dinge, die man für absolute Standardwerke für Mediziner halten könnte ...
    ... aber (oh Schreck!) sie sind es nicht. Nicht einmal die Uni-Buchhandlungen hatten sie vorrätig, weil sie eben nicht in den Lehrplan eingebunden sind.


    Zitat

    aber die können sich eine Ursache auch nicht einfach so aus den Fingern saugen.


    Ich bekomme langsam schwerste Bedenken wie Du mit der Erstellung einer Diagnose umgehst, wenn nichts entsprechend Vorgekautes in Deinen schlauen Büchern steht.



    Zitat

    Und, dass man jedes Mal da einen Rundumcheck macht, das ist einfach nur unrealistisch. Das kostet schließlich auch. Und in so superreichen Gesundheitssystemen leben wir auch nicht, bei denen jeder Arzt sich 2 Stunden für jeden Patient nehmen kann, der da gerade heranspaziert.


    Ganz ehrlich, jetzt ruderst Du aber ganz gewaltig in der Luft.
    Mit kommt es so vor als würdest Du hier auf dieselbe Art Ausreden für das kranke System suchen, wie Du "uns" vorwirfst Ausreden für Beschwerden zu suchen, die ganz offensichtlich vom Dicksein selbst verursacht werden.


    Der Rundumcheck bei jedem Arzt ist absolut unnötig, wenn die Kommunikation untereinander sowie die Kommunikationsbereichtschaft in Richtung des Patienten größer wäre.
    Das mag zwar vielleicht 15 statt 5 Minuten dauern, wenn man den Betroffenen seine Leidensgeschichte zusammenfassen läßt, aber das gehört zu einer Diagnose, die die Komplexität berücksichtigt soll, nun einmal dazu.


    Zitat

    Diagnosen zu stellen ist nicht einfach und ein Arzt ist oft dazu gezwungen, eine Diagnose innerhalb von Minuten zu fällen, das erwarten Patienten schließlich von ihm.


    Mir würde es absolut genügen, wenn ein Arzt sich für jene Patienten Zeit nähme, die signalisieren, daß sie nicht auf ein schnelles Rezept zur Unterdrückung der Symptome aus sind.
    Aber selbst das ist nicht der Fall. Mir persönlich ist es mehr als nur einmal passiert, daß ich mich nach 3 Minuten nur noch mit dem Rücken des Arztes unterhielt, der bereits wieder auf dem Weg zur Tür war und im vorbeigehen seinen Damen zurief, welche Rezept sie ausdrucken sollten.


    Zitat

    Wir sind kein Computer, dessen Gehäuse man mal auseinander nehmen kann und einfach mal wühlen kann und schließlich ein winziges Defektes Kabel sieht. So einfach sind wir nicht gestrickt.


    Du bist nicht die erste, die dies feststellt. Aber warum wird es letztendlich immer so hingestellt als ob?

    Zitat

    Die Diskussion bezüglich der Risikofaktoren wird mir auch langsam etwas zu mühsam.


    Das ist schade und zeigt nur zu deutlich, wie lernmüde und uninteressiert die Schulen/Universitäten ihre Abgänger entlassen, die sich doch mit solchen unglaublich komplexen Dingen ihr ganzes weiteres Leben beschäftigen müssen.
    Mich jedenfalls fasziniert diese Komplexität und schreckt mich keineswegs ab.


    Ich finde das oft ernüchternd, wie oberflächlich eine Chance zur gegenseitigen Horizonterweiterung - gerade von Leuten "vom Fach" - abgetan wird.



    Mir kommt es jedenfalls so vor als ob jeder Automechaniker mit mehr Freude und Verstand an die Ursachenforschung - an einer zugegeben mäßig komplexen Maschine - herangeht als ein Durchschnittsnmedinziner an die Symptomabklärung bei seinen Patienten.
    Und das komische daran ist: Die Autobesitzer zahlen auch recht hohe Rechnungen ohne allzu großes Murren, weil es ihnen das wert ist, und sie die Arbeit des Mechanikers anerkennen.
    Wer aber durch 5-Minuten-Diagnosen und entsprechender anscheinend allgemeingültiger Vorschriften impliziert, daß das alles ja eigentlich eine supereinfache Sache wär, soll sich nicht wundern, wenn die Patienten diese Arbeit nicht entsprechend würdigen können.


    Dann aber gleichzeitig damit zu argumentieren wie komplex doch alles ist, und wieviel Zeit es doch kostet und welchen Aufwand man betreiben müßte .... das ist in meinen Augen nicht nur schizophren sondern pervers.
    Denn es wird damit genau in jede Kerbe geschlagen, die ich hier schon oft angesprochen habe: Es ist zu leicht - und gesellschaftlich sogar sanktioniert - , es auf den Patienten abzuwälzen.

  • Ich möchte in diesem Zusammenhang noch einmal auf das

    hinweisen :D

  • Zitat von Shiranui

    Also mal ehrlich, glaubst du nicht, dass einem Dicken bis zu 70 oder 80 % der Menschheit automatisch zum Abnehmen raten würden, wenn dieser um einen gesundheitlichen Rat bitten würde?

    Womöglich würden das sogar über 90 % raten, deshalb fragt man ja nicht irgendjemanden um Rat, sondern einen Fachmann, also Arzt. Und dessen Kenntnisse sollten schon deutlich über Allgemeinplätze, Idealvorstellungen und Vorurteile hinausgehen.

    Zitat von Shiranui

    Wenn das gesamte Idealbild unserer Gesellschaft aus schlanken Menschen mit schönen Körpern und ohne Makel besteht, dann passen wir nun mal nicht in dieses Muster und somit sind wir nicht dem Ideal entsprechend. Reflexartig würden also fast alle sagen, dass man diesem Ideal nacheifern soll. Das hat dann auch kaum noch was mit Studien zu tun (Studien sind übrigens schwere Arbeit und diese Leute denken sich auch was dabei - also bitte nicht Studien allgemein in den Dreck ziehen). Das hat was mit Menschlichkeit zu tun. Wäre es nicht so, würde es kein Idealbild geben. Wir sind eine Gesellschaft und die schreibt uns vor, was wir zu tun und zu lassen und auch zu sein haben.

    Gerade weil es solche übermächtigen Idealvorstellungen gibt, wäre es die Aufgabe von Experten unterschiedlicher Fachrichtungen (Ärzte, Psychologen, Ernährungswissenschaftler z.B.), sich davon abzugrenzen und die Notwendigkeit, gesundheitliche Unbedenklichkeit und Umsetzbarkeit solcher am (Mode-)Ideal orientierter Vorstellungen zu hinterfragen. Erfolgreiche Models (die dem Ideal am ehesten entsprechen) unterschreiten auf den ersten Blick erkennbar den als (ein) diagnostisches Kriterium für Anorexie geltenden BMI. Laut WHO sind sie unterernährt. Verantwortungsvolle Menschen (und Ärzte) können das nicht gutheißen und auch noch unterstützen. Und der nächste Punkt: Selbst wenn es am anderen Ende der Skala definitiv für die meisten Dicken medizinisch notwendig wäre, abzunehmen, wie sieht es denn mit der Umsetzbarkeit aus? Doch bescheiden, um nicht zu sagen katastrophal. Kann und darf ein Arzt dann auf Maßnahmen drängen, die in den meisten Fällen nicht erfolgreich durchführbar sind? Richtet er dann nicht - zu vielleicht unvermeidlichen gesundheitlichen Problemen - vermeidbare psychische Schäden an, ganz abgesehen von den unerwünschten Nebenwirkungen jedweder Diät?

    Zitat von Shiranui

    Studien sind übrigens schwere Arbeit und diese Leute denken sich auch was dabei - also bitte nicht Studien allgemein in den Dreck ziehen

    Ich finde nicht, dass ich das getan hätte. Aber ich weiß um die Manipulierbarkeit von Studien und um die Manipulationsmöglichkeiten, die sich noch in der Verkündung der Ergebnisse bieten. Da werden Medikamente (so z.B. ein neues Eisenpräparat) nach einer Studie als 100 % wirksam und verträglich ausgelobt, was auch stimmte - die Studie war korrekt. Leider umfasste sie nur drei (!) Versuchspersonen und hatte damit keinerlei Aussagekraft. Studien sind in der Tat mit viel Arbeit verbunden - v.a. für diejenigen, die die Daten sammeln. Umso schlimmer, wenn dann bereits beim Studiendesign geschlampt wird. Da das Ganze auch noch teuer ist, sollte aber doch was dabei rumkommen. Dass da ausschließlich ergebnisoffen und erkenntnisstrebend geforscht wird, ist mitunter (nicht immer, nicht einmal meistens) eine romantische Vorstellung. Und selbst wenn das alles supertoll und korrekt gelaufen ist, müssen aus den Ergebnissen immer noch Schlüsse gezogen werden, aus denen wiederum ggf. Handlungsanweisungen abzuleiten sind. Da setzt gerne ein ungünstiger Vereinfachungsprozess ein. An dessen Ende steht dann nicht z.B. "Adipöse mit BMI > x, Blutdruck von y, Fettverteilung z und was auch immer haben ein erhöhtes Risiko für eine bestimmte Krankheit und sollten deshalb ihren BMI um soundsoviel Punkte verringern", sondern "Dicke müssen abnehmen."

    Zitat

    For those of you who watch what you eat, here's the final word on nutrition and health. It's a relief to know the truth after all those conflicting medical studies:

    1. The Japanese eat very little fat and suffer fewer heart attacks than the Americans, Australians, British, or Canadians.
    2. The Mexicans eat a lot of fat and also suffer fewer heart attacks than the Americans, Australians, British, or Canadians.
    3. The Japanese drink very little red wine and suffer fewer heart attacks than the Americans, Australians, British, or Canadians.
    4. The Italians drink large amounts of red wine and also suffer fewer heart attacks than the Americans, Australians, British, or Canadians.
    5. The Germans drink a lot of beer and eat lots of sausages and fats and suffer fewer heart attacks than the Americans,Australians, British, or Canadians.
    6. Ukrainians drink a lot of vodka, eat a lot of perogies, cabbage rolls and suffer fewer heart attacks than the Americans, Australians, British, or Canadians.

    CONCLUSION: Eat and drink what you like. Speaking English is apparently what kills you.

    Quelle: http://www.mohanjava.com/jokes.php?112

  • Zitat von MeiersJulchen

    Noch einmal: "Wir" greifen nicht das "Wissen" an sondern den Umgang damit.



    Indem ihr also Ergebnisse als Lügen bezeichnet, greift ihr also den Umgang an, nicht das Wissen, eh klar. Aber, dass ALLE falsch mit den Studien umgehen, sicher. Das gesamte Gesundheitssystem ist auf Studien und Forschungen aufgebaut, dass das also alles Lügen und "falsche Umgänge" sein sollen, bitte. Ich habe engeräumt, dass das euer Denken sein mag, aber nicht meines. Ich sage nicht, dass ihr das Wissen von etwas angreift, sondern die Tatsache, dass Studien Lügen erzählen und ihr kein bisschen davon glauben wollt. Wobei, wenn ich genau darüber nachdenke, eigentlich greift ihr das Wissen an, da ihr das Wissen angreift, was ich gelernt habe bzw. das man mir beigebracht hat. Ich glaube nicht alles so blindlings, aber trotzdem kann man nicht ALLES als Lüge bezeichnen, nur weil einem etwas nicht passt.

    Zitat von MeiersJulchen

    Verlangt auch niemand. Aber mal ein Buch in die Hand zu nehmen, welches nicht unbedingt auf der Bücher-Liste des jeweiligen Studienganges stand, wäre schon ein wahnsinniger Fortschritt.



    Und welche Bücher schweben dir da so vor? Wenn ich 3 seriöse Fachbücher habe, steht in 3 von 3 das selbe. Du wirst in jedem Buch über Bluthochdruck, in jedem Artikel darüber lesen, dass Adipositas zu Hypertonie führen kann.

    Zitat von MeiersJulchen

    Hinweise auf alle meine Symptome befinden sich mit entsprechenden Bezügen in Werken wie "Toxikologie" (Marquardt/Schäfer), "Grundbegriffe der Ernährungslehre" (Bäßler), "Grundzüge der physiologischen Chemie" (Löffler)... alles Dinge, die man für absolute Standardwerke für Mediziner halten könnteHinweise auf alle meine Symptome befinden sich mit entsprechenden Bezügen in Werken wie "Toxikologie" (Marquardt/Schäfer), "Grundbegriffe der Ernährungslehre" (Bäßler), "Grundzüge der physiologischen Chemie" (Löffler)... alles Dinge, die man für absolute Standardwerke für Mediziner halten könnte.



    Und was genau sagt dir, dass mit diesen Werken der richtige Umgang stattfand? Was sagt dir, dass diese Ergebnisse, diese Studien keine "Lügen" sind? Wenn so eine große Verschwörung im Gange ist, warum sind genau diese Schriften die Richtigen, die die absolute Wahrheit erzählen?

    Das ist dann wohl ein kleiner Widerspruch.

    Zitat von MeiersJulchen


    Ich bekomme langsam schwerste Bedenken wie Du mit der Erstellung einer Diagnose umgehst, wenn nichts entsprechend Vorgekautes in Deinen schlauen Büchern steht.



    Mal davon abgesehen, dass das nun gerade eine Beleidigung war, kann ich mich nur nochmal wiederholen. ICH bin auf MICH ALLEINE gestellt. Ich habe kein schlaues Buch zur Hand, wenn vor mir gerade einer erstickt. Ich habe KEIN schlaues Buch in der Hand, wenn ich eine zu tiefst ekelhafte Wunde verbinden muss und rausfinden muss, was nun der beste Wundverband ist und mich anstrenge, irgendetwas zu finden, das den schrecklich, fauligen Geruch eines unoperablen Krebsverseuchten Fistelganges für den Patienten zu überdecken, damit er nicht selbst darunter leiden muss. Und wenn du dir auch nur im geringsten vorstellen kannst, wie es riecht, wenn ein Mensch vor sich hin verfault, und das bei lebendigem Leib, dann wirst du kapieren, dass das nicht so einfach mit Raumspray zu überdecken ist.

    Alles, was ich sagte ist, dass Studien und Bücher nicht immer lügen und, dass ich nun darauf reduziert werde und als Bücherfanatikerin hingestellt werde zeigt nur, dass meine Versuche zu zeigen, dass auch Ärzte Menschen sind, die nicht alles wissen können gänzlich ignoriert wird und nur das rausgepickt wird, das Angriffsfläche bietet und man meine Beiträge nicht richtig liest, sondern nur das herausliest, was einem selbst in den Kram passt, d.h. man sich mit selektivem Zuhören begnügt.

    Zitat von MeiersJulchen

    Ganz ehrlich, jetzt ruderst Du aber ganz gewaltig in der Luft.
    Mit kommt es so vor als würdest Du hier auf dieselbe Art Ausreden für das kranke System suchen, wie Du "uns" vorwirfst Ausreden für Beschwerden zu suchen, die ganz offensichtlich vom Dicksein selbst verursacht werden.



    So, wann genau habe ich das jemandem vorgeworfen? Ich habe NUR gesagt, DASS in der Medizin VIELE Krankheiten Übergewicht als Risikofaktor miteinbeziehen. Ich habe nie behauptet, dass ihr irgendwelche Ausreden sucht. Ich will nur sagen, dass man es nicht komplett von sich schieben soll, dass man Übergewichtig ist und das vielleicht auch Probleme verursachen und Risiken darstellen kann. Das ist bei Gott alles, was ich sagte. Ich habe NIE jemanden persönlich angegriffen und angesprochen. Ich habe NUR versucht wiederzuspiegeln, was in der Medizin einfach Gang und Gebe ist und, dass es nun mal Risiken haben kann, Übergewichtig zu sein.

    Grundsätzlich kenne ich es von vielen, die beim Arzt waren, der ihr Übergewicht angesprochen hat und die dann gleich meinten "ah, der sagt das doch nur, um mich zu ärgern. Der ist ein totaler Idiot und hat keine Ahnung. Dauernd werde ich auf mein Gewicht reduziert... usw."

    Was ICH schon die ganze Zeit sage ist, dass man sich nicht dauernd darauf ausruhen soll, dass man übergewichtig ist und nicht dauernd das Opfer spielen soll, das angegriffen wird. Ärzte sehen Übergewicht zu recht als Gesundheitsrisiko und DARUM spielen sie immer wieder darauf an. (das wären Punkt 1 und Punkt 4)

    Ich bin selber NIE darauf eingegangen, dass Krankheiten aufgrund des Übergewichtes gleich als Folge dessen angesehen wird. Ich habe NUR den Punkt angesprochen, an dem es hieß, dass Ärzte einen bei jedem oder fast jedem Besuch auf das Gewicht ansprechen.

    So, wer ist nun der, der rudert?

    Zitat von MeiersJulchen

    Das ist schade und zeigt nur zu deutlich, wie lernmüde und uninteressiert die Schulen/Universitäten ihre Abgänger entlassen, die sich doch mit solchen unglaublich komplexen Dingen ihr ganzes weiteres Leben beschäftigen müssen.
    Mich jedenfalls fasziniert diese Komplexität und schreckt mich keineswegs ab.



    Hallo? Ich meinte damit, dass mir diese Diskussion zu blöd wird, weil ich gegen eine Wand rede.

    Und genau das selber beweist du gerade. Ich habe erklärt, dass der Mensch komplex ist aufgrund dessen, weil du deine Krankengeschichte hier präsentiert hast und gemeint hast, warum der Arzt da nicht gleich drauf gekommen ist (so jedenfalls habe ich das verstanden). Darauf habe ich gesagt, dass der Mensch komplex ist und es mind. 10 Ursachen für 1 Symptom gibt. Jetzt sagst du wieder, dass dich diese Komplexität fasziniert. Ein ganz klarer Widerspruch!

    Ergo - mir ist es zu blöd, dauernd das gleiche zu erklären und mir wird es langsam auch zu blöd, hier beleidigt zu werden.

    Ich klammere mich also an vorgekautes Wissen, bin gleichzeitig zu Faul, in "anderen" und für dich "guten" Bücher nachzulesen (in denen natürlich kein vorgekautes Wissen steht) und dann interessiere ich mich auch noch zu wenig für meinen eigenen Beruf und bin lernfaul. Oh und zum schluss bin ich noch pervers Schizophren (warum bitte Schizophren? Ich sehe keine Giftwolken, keine weißen Mäuse und glaube auch nicht, dass ich fliegen kann oder höre auch keine Stimmen in meinem Kopf - also was soll bitte der Ausdruck "Schizophren"?)

    So fasse ich das auf und das sind für mich ganz klar Beleidigungen.

    Der Vergleich mit Arzt und Automechaniker zeigt nochmal, wie wenig du meine Beiträge durchliest. Ein Auto ist wie ein Computer, kann man auseinander nehmen und normalerweise ist alles an seinem Platz. Ein Auto kann man auch einfach so kaputt machen, wenn es Fahruntüchtig ist. Was ist also an einem Auto komplex? Selber hast du auch gesagt, dass dich diese komplexität des Menschen interessiert? Was ist also an MEINER Aussage dann falsch?

  • Zitat von Rieke

    Womöglich würden das sogar über 90 % raten, deshalb fragt man ja nicht irgendjemanden um Rat, sondern einen Fachmann, also Arzt. Und dessen Kenntnisse sollten schon deutlich über Allgemeinplätze, Idealvorstellungen und Vorurteile hinausgehen.



    Nochmal, ein Arzt sagt dir, was für dich gefährdend ist. Das ist Übergewicht nunmal und ich spiele da nur (um der Ursprungsaussage des Threads mal wieder Aufmerksamkeit zu widmen) darauf an, dass man immer wieder darauf von Ärzten angesprochen wird. Wenn du rauchst, wird dich der Arzt auch immer wieder fragen, ob du viel rauchst. Und nur weil einem ein Arzt sagt, dass man abnehmen sollte, ist das doch nicht schlimm. Ich weiß echt nicht, was daran so schlimm sein soll. Ich habe schon mal gesagt, es gibt die schwarzen Schafe und ich habe auch immer wieder sehr viel Ärger mit Hausärzten. Aber es sind nicht alle so und es gibt einen Grund dafür, warum Ärzte einem das immer wieder sagen und das ist auch alles, was ich die ganze Zeit sagen will.

    Zitat von Rieke

    Und der nächste Punkt: Selbst wenn es am anderen Ende der Skala definitiv für die meisten Dicken medizinisch notwendig wäre, abzunehmen, wie sieht es denn mit der Umsetzbarkeit aus? Doch bescheiden, um nicht zu sagen katastrophal.



    Ich kann darüber auch nichts sagen, weil mir mein Arzt noch nie zu einer speziellen Diät geraten hat (außer FDH, was aber auch keine radikale Diät ist). Ich denke auch, wenn es um Diäten geht, muss jeder seinen Weg finden, womit er am besten klar kommt. Und wenn sich jemand gesundheitlich schädigt, dann aber auch nur, weil er sich damit selbst überfordert. Ich sagte ja schon, man wird nicht dazu gezwungen. Wenn einem ein Arzt einen idiotischen Tipp gibt, dann sollte man ihn wechseln. So viel sollte man sich selber wert sein und auf Ärzte nicht immer hören (das bestreite ich auch nicht, aber es gibt trotzdem gute Ärzte, die einem gute Ratschläge geben).

    Zitat von Rieke

    Da setzt gerne ein ungünstiger Vereinfachungsprozess ein. An dessen Ende steht dann nicht z.B. "Adipöse mit BMI > x, Blutdruck von y, Fettverteilung z und was auch immer haben ein erhöhtes Risiko für eine bestimmte Krankheit und sollten deshalb ihren BMI um soundsoviel Punkte verringern", sondern "Dicke müssen abnehmen."



    Das hast du auch nicht. Aber wenn jemand bestreitet, dass Adipositas = unmöglich mit Herzinfarkt, Hypertonie usw. zusammenhängen kann und das dann auf lügenhafte Studien zurückschiebt, stimmt das einfach nicht. DAS ist erwiesen und das sind nicht mehr nur irgendwelche fehlerhaften Studien. Ich habe nie von BMI Studien, Medi Studien oder sonst was angefangen. Ich habe immer nur davon gesprochen, dass Übergewicht ein Risiko haben kann. Und diese Aussage wird hier wehement bekämpft. Mit Studien habe ich also kein bisschen angefangen und auf Studien stützen sich meine Aussagen auch nicht. Aber ich finde doch, dass man nicht alle Studien verteufeln sollte.

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