Diskriminierung an der Uni

Zitat von choco

Also mir wurde das damals beim Arbeitsamt auch gesagt. Als ich vorschlug, dass die Beraterin doch auch Ausbildungsstellen in einer Anwaltskanzlei (also als Rechtsanwaltsfachangestellte) suchen solle für mich, sagte sie mir, dass ich in der Branche eher weniger Erfolg haben werde, weil ich nicht das Äußerliche dazu hätte die Kanzlei gut zu repräsentieren. Also bekannt kommt mir dieser Spruch sehr vor!!!!!

Hm ... Deja vu ... irgendwie. Mir hat auch eine nette Dame vom Arbeitsamt gesagt, dass ich es mit meiner Figur vergessen könnte, den Beruf der Mediengestalterin zu erlernen und ausüben zu können. *schimpf* ... Muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich mittlerweile eine ganz pasable Mediengestalterin bin?

Wirbelwind: Lass dich von so einem Gelaber nicht unterkriegen. Geh deinen Weg. Du wirst immer irgendwelche Menschen haben, die meinen, dir Steine in den Weg legen zu müssen. Lächle, steig ganz souverän über den Stein hinweg und zeig ihnen so, wozu du fähig bist.

Mein Vater ist Anwalt,hat lange Haare und einen Bauch und es interessiert nun wirklich niemanden wie er aussieht.Sorry, aber was die Frau dir da erzaehlt hat, ist der absolute Mist. Es kommt auf die Kompetenz an, nicht wie man aussieht.

Also jetzt mal ehrlich...was ist das denn für ne blöde Tussi gewesen? Ich hab ja schon viel Stuss von irgendwelchen Aktenpuschern gehört aber das ist echt übel.
Hab zwar auch schon gelesen, dass Karrierechancen geringer für fülligere Menschen sind aber ich hab bisher persönlich noch keine negativen Erfahrungen gemacht...eher im Gegenteil. Ich hab nach meiner 1 zwar nur ne 9 hinter dem Komma stehen aber auch das reicht bei den Meisten schon aus um nen gutes Praktikum zu bekommen. Mir wurde mal gesagt, dass scheinbar der Durchschnittsbürger sich lieber von ner Dicken beim Einkaufen oder sonstwo beraten lassen würde, wenn die Leute kompetent wirken, weil die sich dann nicht selbst hässlich oder so vorkommen als wenn da ne Angelina Jolie steht. Naja, weiss nicht ob das stimmt aber ich geh lieber zu nem Anwalt mit Köpfchen und Bauch als zu ner Modeltante, die den Job vll nur bekommen hat, weil sie nett anzuschaun ist (ja ich weiss...scheiss vorurteile)

Für nen Studium ist das Gewicht echt egal...vll für Sport oder Ok...Ernährungswissenschaften sieht vll. auch komisch aus wenn man selbst dick ist aber sonst kommt es doch eher auf die Arbeit an, die man da reinsteckt.
Schmeiss dich in ein schönes Outfit und such dir ein gutes Praktikum und dann studier worauf du Lust hast.

Mal noch ne Frage an alle hier...ist Jura nicht total überbesucht? Hab von Bekannten gehört, dass man so gut wie keine ordentliche Chance hat wenn man nicht nen Top Abschluss hinlegt (und dann müssen ja echt viele nach dem Studium doof dastehen, oder nicht?!)

Ich würd sowas nicht mit mir machen lassen und mich über die Dame beschweren...da würd ich deren Job doch lieber noch selbst machen als sojemanden auf verunsicherte Abiturienten loszulassen.

Lass dich von den Aussagen dieser Person bitte nicht verwirren oder sogar dazu bringen kein Studium zu mache!

Du möchtest Jura studieren? Dann tu es! Du wirst ganz sicher einen Studienplatz kriegen.
Ich habe 2 Kolleginnen, die auch stark übergewichtig sind, die studieren beide Jura!
Die Frau die dir sowas unverschämtes gesagt hat, hat wohl einfach etwas gegen Menschen mit mehr Format.

Auch dickere Menschen können repräsentant wirken! Es kommt auf die Ausstrahlung an und nicht auf das Gewicht!

Lass dich bloss nicht unterkriegen!

Ich finde nicht, dass man generell sagen kann, dass das Gewicht beim Studium keine Rolle spielt. Ich habe es selbst mehr als oft erlebt, dass ich (damals BMI 56) nicht in die Hörsaalsitze reingepasst habe oder den Tisch vor mir ganz einfach nicht runterklappen konnte, was natürlich besonders bei Klausuren ein sehr großes Problem war. Ich habe nachher vor einem bestimmten, sehr engen Hörsaal eine solche Angst gehabt, dass ich Vorlesungen die dort abgehalten wurden einfach nicht besucht habe sondern gewartet habe, bis diese im nächsten Semester in einem anderen Hörsaal abgehalten wurden. Das ganze hat mir gut 2 Semester mehr beschert.

Was Jura im speziellen betrifft kann ich Dir sagen, dass im Studium selbst NUR nach Leistung und dies sehr exzessiv beurteilt wird. Aber trotzdem muss ich Dir auch sagen: Leistung ist gerade bei Jura wiederum nicht alles. Ich kenne z.B. keine übergewichtigen studentischen Hilfskräfte oder wissenschaftliche Mitarbeiter, wenn man sich diese "Spezies" ansieht erkennt man, dass da immer die Schema F Studenten genommen werden. Generell hat man es bei Jura schwerer wenn man optisch "anders" ist als die ganzen Perlenpaulas, aber es ist auch zu schaffen ohne sich verbiegen zu lassen - ich hab mein Piercing z.B. auch immernoch.

Wo allerdings spätestens die Probleme anfangen ist bei der suche nach einem Praktikumsplatz. Du musst 12 Wochen Praktikum nachweisen können, 6 Wochen Anwalt und 6 Wochen Verwaltung. Bei der Verwaltung ist es nicht so schwierig, aber stell Dich mal mit BMI 56 bei nem Anwalt in einer renomierten Kanzlei vor - da hast Du keine Chance.
Das gleiche Spielchen wenn Du den Platz beim Anwalt für das Referendariat suchst... ehrlich gesagt wundert mich das auch nicht großartig, denn mit BMI 56 habe ich alles andere als dynamisch gewirkt, ich hätte mich wahrscheinlich auch nicht eingestellt.

Mich hätte das Übergewicht NIE vom studieren abgehalten, aber ich muss ehrlich sagen, jetzt wo mein Studium dem Ende zugeht und ich meinem BMI um mittlerweile 23 Punkte verringern konnte, fällt mir sooo viel so sehr leichter, aber das ja nicht nur im Studium. Und ich weiß, dass der geringere BMI mir auch die Jobsuche (wenn denn das Examen stimmt) erleichtern wird. Hätte ich nicht angefangen abzunehmen dann hätte ich eben spätestens nach der Uni im Berufsleben die Konsequenzen tragen müssen.