Noch nie eine Beziehung

  • Zitat von Rieke

    Ich glaube jedenfalls nicht, dass "für einen selbst" so völlig losgelöst von "für die anderen" existiert.

    Das sehe ich zwar genauso, aber doch wieder ganz anders: Ich glaube, es ist erst mal gar nicht so einfach zu merken, dass man Angelina Jolie *nicht* für die geilste Frau der Welt hält, sondern dass man selber eher auf wahlweise dickere/ ältere/ kleinere/... Frauen steht. Bedenke, was Homosexuelle oft über ihre "Bewusstwerdung" erzählen: Irgendein diffuses Gefühl gibt es, dass man anders empfinde, aber weil *man* das halt so macht, legt man sich irgendwann eine Freundin zu.

    Natürlich sollte dieser Bewusstwerdungsprozess irgendwann abgeschlossen sein. Aber selbst wenn: Stell Dir vor, Mann findet Frauen erst ab 200 cm Körpergröße attraktiv. Meinst nicht, dass es dem Mann bewusst ist, dass er abweicht? Und dass er mit Kommentaren aus dem Umfeld zu rechnen hat, wenn seine Frau 30 cm größer ist als er? Und dann, meinst Du, kann er stark genug sein, um...

    Zitat von Rieke

    Geht man denn, wenn man jemanden wirklich attraktiv findet, nicht automatisch davon aus, dass auch andere diesen Menschen attraktiv finden werden? Und entwickelt - im besten Sinne - einen gewissen "Besitzerstolz"?

    Ich glaube, das erfordert eine emotional erwachsene, unabhängige Persönlichkeit. Ganz ehrlich, was Du beschreibst, ist für mich der Idealfall. Aber nicht die Regel. Zumindest ein bisschen kämpfen müssen wird Mann, bis er zu der Erkenntnis kommt, die tollste Frau der Welt an seiner Seite zu haben, auch und weil sie nicht Angelina Jolie ist.

    Zitat

    Jenseits der Pubertät halte ich die Suche der Männer nach Vorzeigefrauen jedenfalls für ein Klischee, das nur auf eine verschwindend kleine Minderheit zutreffen dürfte.

    Hmm... Ja, ich sagte es ja oben schon zu "Moppelchen 21": Irgendwann kommen die Jungs dann auch mal zur Vernunft. Indessen: Man liest hier auch viel von Männern, die in eine dicke Frau verliebt seien, aber dazu "nicht stehen" könnten. Vielleicht beeinflusst das meine Einschätzung von Mehr- und Minderheiten. Aber über Mehr- und Minderheiten will ich auch gar nicht unbedingt debattieren. Zumal ich ja gar keine Allgemeingültigkeit meiner These beansprucht habe, sondern nur ein Vorkommen des Phänomens.

  • Hallo Hermine,

    ich glaube, streckenweise haben wir ein wenig aneinander vorbei geschrieben... Damit, dass man "für einen selbst attraktiv" nicht von "für die anderen attraktiv" komplett trennen kann, wollte ich darauf hinaus, dass die meisten Menschen kein solcher Ausbund an Selbstsicherheit sind (und es auch nie werden), als dass sie völlig unabhängig vom allgemeinen Schönheitsideal ihre Partner wählen (können). Ein Stück weit finde ich das ganz einfach menschlich, problematisch wird's erst, wenn es denn wirklich Angelina Jolie sein müsste bzw. die Wahl auf eine sehr enge Schablone eingegrenzt wird.

    Zitat von Hermine

    Stell Dir vor, Mann findet Frauen erst ab 200 cm Körpergröße attraktiv. Meinst nicht, dass es dem Mann bewusst ist, dass er abweicht? Und dass er mit Kommentaren aus dem Umfeld zu rechnen hat, wenn seine Frau 30 cm größer ist als er? Und dann, meinst Du, kann er stark genug sein, um...

    Hm, der Vergleich hinkt... Es geht m.E. nicht um Vorlieben fast schon im Sinne eines Fetischs (und das wäre es, wenn ein Mann nur auf extrem große oder eben extrem dicke Frauen abfährt), sondern um Attraktivität und Akzeptanz. Ist eben ein Unterschied, ob jemandem eine Frau gefällt, die zufällig 2 m groß ist, oder ob er erst Maß nimmt und dann ins Gesicht schaut. In letzterem Fall gäbe es mehr zu erklären als die Körpergröße der Frau... Grundsätzlich weichen dicke (ebenso wie große) Frauen ja nicht per se von allem ab, was die Allgemeinheit für schön halten könnte, und da bedarf es keines göttergleichen Selbstwertgefühls (seitens des Mannes), sondern nur einer gewissen Verliebtheit und Begeisterung, um anzunehmen, dass auch andere diese Frau attraktiv finden werden. Ich glaube aber auch, dass es einer gewissen persönlichen Reife bedarf, um sich überhaupt in einen Menschen zu verlieben, der in wesentlichen Merkmalen von allgemeinen Vorstellungen abweicht.

    Zitat von Hermine

    Ganz ehrlich, was Du beschreibst, ist für mich der Idealfall. Aber nicht die Regel. Zumindest ein bisschen kämpfen müssen wird Mann, bis er zu der Erkenntnis kommt, die tollste Frau der Welt an seiner Seite zu haben, auch und weil sie nicht Angelina Jolie ist.

    Das mit dem Kämpfen sehe ich auch so. Ist aber eine andere Liga, als den eigenen Geschmack und gleich noch die Partnerin mit zu verleugnen. BTW muss man (frau) vom Partner nicht mehr verlangen als von sich selbst. So selbstverständlich ist Selbstakzeptanz bei Dicken nicht, viele haben sie sich mühsam erarbeitet, und viele scheitern auch daran. Ein bisschen sehe ich daher die immer wieder ins Feld geführten Männer, die angeblich nicht zu ihren dicken Traumfrauen stehen können, als Sündenböcke für die eigentlich fehlende Selbstakzeptanz.

    Deshalb würde ich auch nicht von Idealfall oder Normalfall o.ä. reden. Ich sehe das vielmehr als Entwicklungsaufgabe, mit der jeder erwachsene Mensch mehr oder weniger konfrontiert wird. Irgendwann muss man sich von kindlichen Größenphantasien verabschieden, und dann geht es darum, sich und andere als Mensch zu akzeptieren und wertschätzen zu können. Wenn das gelingt, hat man vielleicht einigermaßen unabhängig vom allgemeinen Schönheitsideal den Traumpartner an der Seite, wenn es nicht gelingt, sucht man entweder ewig oder gibt sich mit jemandem zufrieden, mit dem man nicht zufrieden ist, weil man selbst ja glaubt, nichts zu bieten zu haben - womit ein schöner Bogen zu einem anderen Thread geschlagen wäre... ;)

  • Zitat von Rieke

    Damit, dass man "für einen selbst attraktiv" nicht von "für die anderen attraktiv" komplett trennen kann, wollte ich darauf hinaus, dass die meisten Menschen kein solcher Ausbund an Selbstsicherheit sind (und es auch nie werden), als dass sie völlig unabhängig vom allgemeinen Schönheitsideal ihre Partner wählen (können).

    *nick*

    Zitat

    Es geht m.E. nicht um Vorlieben fast schon im Sinne eines Fetischs (und das wäre es, wenn ein Mann nur auf extrem große oder eben extrem dicke Frauen abfährt), sondern um Attraktivität und Akzeptanz. Ist eben ein Unterschied, ob jemandem eine Frau gefällt, die zufällig 2 m groß ist, oder ob er erst Maß nimmt und dann ins Gesicht schaut.

    Hmmm... Da sind jetzt gleich ein paar Dinge...
    1. Warum gleich diese Einordnung als Fetisch, wenn bestimmte äußere Merkmale conditio sine qua non sind? Ich glaube, auch ein Mensch, der ausschließlich sehr dicke oder sehr große (usw.) Frauen anziehend findet, ist durchaus in der Lage, den ganzen Menschen zu lieben.

    2. Ein Mann, der sagt, er finde ausschließlich schlanke Frauen attraktiv und er könne sich niemals was mit einer Dicken vorstellen, der läuft in der Regel nicht Gefahr, als Fetischist eingeordnet zu werden. Ich denke, das liegt daran, dass diese "Vorliebe" als normal empfunden wird, die Vorliebe für sehr dicke Frauen hingegen als Abweichung. Deswegen ist das eine akzeptiert, das andere Fetisch. Ich glaube dagegen, um von einem Fetisch sprechen zu können, muss man sich nicht die Art der Vorliebe ansehen, sondern die ARt der gelebten Beziehung. Wenn da nichts anderes mehr wichtig ist am Partner als eben diese eine körperliche Eigenschaft, dann würde auch ich von einem Fetisch sprechen. Aber noch nicht bei ausgesprochenen und ausschließenden Vorlieben.

    3. Die ganze Unterscheidungsproblematik jetzt mal beiseite gelassen:Warum genau ist es Deiner Meinung nach wichtig und nötig, zwischen einem Menschen mit Vorlieben und einem Fetischisten zu unterscheiden - in Hinblick auf Akzeptanz? Ich verstehe gerade nicht, warum Du in diesem Zusammenhang diese Unterscheidung eingeführt hast, also: Was macht in Sachen "Zur Partnerin stehen" den Unterschied aus zwischen Vorliebendem und Fetischisten?

    Zitat

    Ich glaube aber auch, dass es einer gewissen persönlichen Reife bedarf, um sich überhaupt in einen Menschen zu verlieben, der in wesentlichen Merkmalen von allgemeinen Vorstellungen abweicht. (...) Ich sehe das vielmehr als Entwicklungsaufgabe, mit der jeder erwachsene Mensch mehr oder weniger konfrontiert wird. Irgendwann muss man sich von kindlichen Größenphantasien verabschieden, und dann geht es darum, sich und andere als Mensch zu akzeptieren und wertschätzen zu können.

    *nick*

    Zitat

    BTW muss man (frau) vom Partner nicht mehr verlangen als von sich selbst. So selbstverständlich ist Selbstakzeptanz bei Dicken nicht, viele haben sie sich mühsam erarbeitet, und viele scheitern auch daran. Ein bisschen sehe ich daher die immer wieder ins Feld geführten Männer, die angeblich nicht zu ihren dicken Traumfrauen stehen können, als Sündenböcke für die eigentlich fehlende Selbstakzeptanz.

    Könntest Du diesen Zusammenhang bitte noch ein bisschen weiter ausführen. Ich verstehe den emotionalen bzw. psychischen Zusammenhang zwischen fehlender Selbstakzeptanz und dem eingebildeten Fehlen der Fremdakzeptanz nicht recht - ist noch nicht ganz "gefühlslogisch" für mich.

    Und erwähnte ich schon, dass Diskutieren mit Dir Spaß macht? :)

  • toni


    Ich führe keine Listen, was für gute Sachen ich dem und dem angetan habe. Und ich rede auch nicht hinterrücks über jemanden. Das mit der lütten passierte nachdem der Typ bei uns gewohnt hat. Und sei mal ehrlich, würdest du nicht auch vorsichtig werden, wenn jemand deine Hilfe nutzt und sich dann nach der Geschichte gar nicht mehr meldet? Und zusätzlich auch noch Storys über einen erzählt, so nach dem Motto, ich würde meine Katze mißhandeln und er hat bei uns mal Katzenfutter zu essen bekommen und noch so einiges anderes. Sowas empfinde ich durchaus als ausnutzen, undankbarkeit. Die Wohnung die wir ihm besorgt haben, hat er übrigens als Mietnomade verlassen (also keine Miete bezahlt, verdreckt hinterlassen), ich denke das sagt schon viel über den Charakter dieses Menschen aus. Leider haben wir das nicht früh genug gemerkt
    Es ist auch richtig das eine gute Freundschaft ein ehrliches Wort vertragen kann. Das merke ich ja auch an meiner Freundin mit der lütten. Wir haben darüber gesprochen, ich habe ihr meine Sichtweise erklärt, sie mir ihre und heute ist das eine normale gute Freundschaft. Sie nimmt mich mal mit auf Tour, ich passe auch gerne wieder mal auf die Kiddies auf. (Sie hat wieder geheiratet, jetzt sind es 4!) Aber das ist egal, ich tue es gerne, aber wie heißt es so schön: "Gebranntes Kind scheut das Feuer!"
    Ich hoffe es ist jetzt verständlich, warum ich so vorsichtig geworden bin:). Aber mittlerweile sollten wir wieder zum ürsprünglichen Thema dieses Thread zurückkehren, oder aber wir eröffnen einen neuen...;)


    Liebe Grüße
    Die Devilin

  • Zitat von Hermine

    Und erwähnte ich schon, dass Diskutieren mit Dir Spaß macht? :)

    Das lese ich gern - und danke gleichfalls... :)

    Zitat von Hermine

    Warum gleich diese Einordnung als Fetisch, wenn bestimmte äußere Merkmale conditio sine qua non sind? Ich glaube, auch ein Mensch, der ausschließlich sehr dicke oder sehr große (usw.) Frauen anziehend findet, ist durchaus in der Lage, den ganzen Menschen zu lieben.

    Da möchte ich vorausschicken, dass die Bevorzugung bestimmter Körperformen, auch wenn sie extrem ausfallen sollte, streng genommen kein Fetischismus ist, denn dieser bezeichnet den Gebrauch toter Objekte. Außerdem möchte ich trotz des Vergleichs mit Fetischismus niemanden in die psychopathologische Ecke rücken (die ist ohnehin auch bei echtem Fetischismus fragwürdig). Ich finde (und meine) es nicht despektierlich, von Fetischismus oder Perversion zu sprechen. Es dient mir nur der Beschreibung bzw. der Unterscheidung von der Mehrheit, die weniger ausschließende Vorlieben hat. Im Übrigen sind Fetischisten oder sonstwie von der Norm Abweichende i.d.R. ganz normale, beziehungs- und liebesfähige Menschen, die mitunter nur größere Schwierigkeiten haben als der Durchschnitt, passende Partner zu finden.

    Zitat von Hermine

    Ein Mann, der sagt, er finde ausschließlich schlanke Frauen attraktiv und er könne sich niemals was mit einer Dicken vorstellen, der läuft in der Regel nicht Gefahr, als Fetischist eingeordnet zu werden. Ich denke, das liegt daran, dass diese "Vorliebe" als normal empfunden wird, die Vorliebe für sehr dicke Frauen hingegen als Abweichung. Deswegen ist das eine akzeptiert, das andere Fetisch.

    Hm, wenn ein Mann sehr knabenhafte Frauen unbedingt bevorzugt und mit jeder Anmutung von Weiblichkeit nichts mehr läuft, könnte schon mal die Frage z.B. nach Pädophilie auftauchen. In beide Richtungen sind Ausschließlichkeit und Ausmaß der "Normabweichung" durchaus Hinweise auf Paraphilien, wobei diese ja nur dann etwas Schlimmes sind, wenn irgendwer darunter zu leiden hat.

    Zitat von Hermine

    Ich glaube dagegen, um von einem Fetisch sprechen zu können, muss man sich nicht die Art der Vorliebe ansehen, sondern die ARt der gelebten Beziehung. Wenn da nichts anderes mehr wichtig ist am Partner als eben diese eine körperliche Eigenschaft, dann würde auch ich von einem Fetisch sprechen. Aber noch nicht bei ausgesprochenen und ausschließenden Vorlieben.

    Wenn außer dem "Fetisch" nichts anderes mehr wichtig ist, darf man wohl annehmen, dass der Betroffene und/oder seine Partnerin darunter leiden. Und dann ist m.E. die Grenze zur Psychopathologie überschritten. Aber nur dann.

    Zitat von Hermine

    Warum genau ist es Deiner Meinung nach wichtig und nötig, zwischen einem Menschen mit Vorlieben und einem Fetischisten zu unterscheiden - in Hinblick auf Akzeptanz? Ich verstehe gerade nicht, warum Du in diesem Zusammenhang diese Unterscheidung eingeführt hast, also: Was macht in Sachen "Zur Partnerin stehen" den Unterschied aus zwischen Vorliebendem und Fetischisten?

    Im Hinblick auf Akzeptanz wollte ich gar nicht zwischen Fetischist und Nicht-Fetischist unterscheiden. Drauf gekommen bin ich auch nur durch dein Beispiel mit der 2-Meter-Frau. Ich meinte lediglich, dass ein Nicht-Fetischist - ein Minimum an Selbstwertgefühl vorausgesetzt - eher annehmen wird, dass eine Frau, die ihm gefällt, auch für andere attraktiv ist. Ein Fetischist kann dagegen davon ausgehen, dass speziell das Merkmal, das ihm besonders gefällt, von der Allgemeinheit für weniger attraktiv gehalten wird. Da zur Partnerin zu stehen auch immer bedeutet, zu sich selbst zu stehen, sind die Anforderungen an Fetischisten vielleicht etwas höher, wie man denen aber gerecht wird, ist m.E. eine Frage der individuellen Persönlichkeit.

    Zitat von Hermine
    Zitat von Hermine

    Könntest Du diesen Zusammenhang bitte noch ein bisschen weiter ausführen. Ich verstehe den emotionalen bzw. psychischen Zusammenhang zwischen fehlender Selbstakzeptanz und dem eingebildeten Fehlen der Fremdakzeptanz nicht recht - ist noch nicht ganz "gefühlslogisch" für mich.

    Es ist für mich eher ein "gefühlter" Zusammenhang... :D und hat damit zu tun, dass mir "in Echt" noch kein (erwachsenes!) Exemplar der Gattung Mann begegnet ist, das eine Vorzeigefrau suchte aber eigentlich eine ganz andere wollte. Nur hier im Forum sind mir schon diverse Beiträge dieser Art aufgefallen. Die Existenz des Phänomens möchte ich gar nicht leugnen, aber die Häufigkeit, mit der es hier berichtet wird, lässt bei mir den Eindruck entstehen, als handele es sich um Unterstellungen aufgrund fehlender Selbstakzeptanz. Psychologische These: Der Neid und die Unzufriedenheit mit dem eigenen Äußeren (das für die erfolglose Partnersuche mitverantwortlich gemacht wird) können dazu führen, Männern unlautere Motive (Oberflächlichkeit/Dummheit/Profilneurose etc.) zu unterstellen, wenn diese sich für Frauen entscheiden, die dem allgemeinen Schönheitsideal besonders gut entsprechen. Gleichzeitig werden die "Vorzeigefrauen" abgewertet, weil sie ja dumm genug seien, sich zum Vorzeigen herzugeben, bzw. weil sie ohnehin zu nichts Anderem taugten. Übrigens betrachte ich das als einen psychisch normalen Vorgang in einer emotional sehr schwierigen Situation, nicht als etwas, das einen zum schlechten Menschen macht.

  • Zitat von Rieke

    Ich finde (und meine) es nicht despektierlich, von Fetischismus oder Perversion zu sprechen. Es dient mir nur der Beschreibung bzw. der Unterscheidung von der Mehrheit, die weniger ausschließende Vorlieben hat.

    In diesem Wortsinn kann ich damit gut leben. Ich habe da möglicherweise noch ein "Niemals mit einem, der dicke Frauen mag, der macht einen ja bloß zum Objekt!" im Ohr, wie man es ebenfalls desöfteren lesen kann. Diese Interpretation von "Vorliebe" oder auch "normabweichender ausschließlicher Vorliebe" finde ich nicht zwingend und auch nicht sehr nett den betroffenen Herren gegenüber.

    Zitat
    Zitat

    In beide Richtungen sind Ausschließlichkeit und Ausmaß der "Normabweichung" durchaus Hinweise auf Paraphilien

    *Spitzfindigkeitsmodus an* Wie ich sagte: Ausmaß und Ausschließlichkeit der Normabweichung, aber nicht schon die Normabweichung selbst. *Spitzfindigkeitsmodus aus*

    Zitat
    Zitat

    Ich meinte lediglich, dass ein Nicht-Fetischist - ein Minimum an Selbstwertgefühl vorausgesetzt - eher annehmen wird, dass eine Frau, die ihm gefällt, auch für andere attraktiv ist. Ein Fetischist kann dagegen davon ausgehen, dass speziell das Merkmal, das ihm besonders gefällt, von der Allgemeinheit für weniger attraktiv gehalten wird. Da zur Partnerin zu stehen auch immer bedeutet, zu sich selbst zu stehen, sind die Anforderungen an Fetischisten vielleicht etwas höher, wie man denen aber gerecht wird, ist m.E. eine Frage der individuellen Persönlichkeit.

    Oder man sagt: Wer bereits so weit ist, sich seinen Fetisch (in obigem Wortsinn) bewusst zu machen und dann auch noch ausleben zu wollen, der ist schon ziemlich weit im "zu sich selber stehen" und wird dann auch zu einer entsprechenden Partnerin stehen können. Ich merke aber gerade selbst, dass es gerade etwas arg spekulativ wird. Einigen wir uns also auf die "Frage der individuellen Persönlichkeit".

    Zitat
    Zitat

    Es ist für mich eher ein "gefühlter" Zusammenhang... :D und hat damit zu tun, dass mir "in Echt" noch kein (erwachsenes!) Exemplar der Gattung Mann begegnet ist, das eine Vorzeigefrau suchte aber eigentlich eine ganz andere wollte.

    Ich halte es für möglich, dass dieses Phänomen auch nur in bestimmten Sphären auftaucht: Unerwachsene Männer. Politiker. Leute mit sehr viel Geld und gesellschaftlichem Geltungsanspruch. Solchen Menschen begegne zumindest ich nicht allzu häufig.

    Allerdings muss ich sagen, dass ich spaßeshalber gern mal durch Kontaktanzeigen schaue. Und da wird schon recht häufig eine Partnerin gesucht, die "repräsentativ in Jeans und Abendkleid" ist. Und das ist nur die Formulierung der hiesigen Regionalzeitung, ein Blick in Süddeutsche und Frankfurter Allgemeine konfrontiert einen dann mit ANforderungen nach "Parkettsicherheit" und Umgangsformen, die auch in höchsten Kreisen bestehen können. Repräsentation scheint also sehr wichtig zu sein. Und ich bezweifle, dass diese EIgenschaften auch von "nichtoffiziellen" Frauen gefordert würden.

    Zitat

    die Häufigkeit, mit der es hier berichtet wird, lässt bei mir den Eindruck entstehen, als handele es sich um Unterstellungen aufgrund fehlender Selbstakzeptanz. Psychologische These: Der Neid und die Unzufriedenheit mit dem eigenen Äußeren (das für die erfolglose Partnersuche mitverantwortlich gemacht wird) können dazu führen, Männern unlautere Motive (Oberflächlichkeit/Dummheit/Profilneurose etc.) zu unterstellen, wenn diese sich für Frauen entscheiden, die dem allgemeinen Schönheitsideal besonders gut entsprechen.

    Zitat

    Hmmm... dann haben wir möglicherweise verschiedene Beiträge gelesen. Ich meinte diejenigen, die dann so in etwa lauten: "Ich bin total verzweifelt... Ich habe im Internet einen Mann kennen gelernt und wir haben uns gleich ineinander verliebt. Und wir hatten drei total schöne Wochenenden, als er bei mir war, er hat mir sogar gesagt, er liebt mich. Aber als ich dann zu ihm kommen wollte, war er plötzlich ganz komisch. Und eine Woche später hat er mir dann gesagt, dass er mich zwar total liebt, aber nicht mit meinem Gewicht klar kommt. Ihn selber würde es zwar nicht stören, aber von seinen Freunden kämen bestimmt dumme Bemerkungen, und er wolle sich icht fragen lassen, ob er denn pervers sei oder sonst gar nichts mehr abbekommen habe."

  • [color=#003399]Hmmm... dann haben wir möglicherweise verschiedene Beiträge gelesen. Ich meinte diejenigen, die dann so in etwa lauten: "Ich bin total verzweifelt... Ich habe im Internet einen Mann kennen gelernt und wir haben uns gleich ineinander verliebt. Und wir hatten drei total schöne Wochenenden, als er bei mir war, er hat mir sogar gesagt, er liebt mich. Aber als ich dann zu ihm kommen wollte, war er plötzlich ganz komisch. Und eine Woche später hat er mir dann gesagt, dass er mich zwar total liebt, aber nicht mit meinem Gewicht klar kommt. Ihn selber würde es zwar nicht stören, aber von seinen Freunden kämen bestimmt dumme Bemerkungen, und er wolle sich icht fragen lassen, ob er denn pervers sei oder sonst gar nichts mehr abbekommen habe."[/QUOTE]

    ich mische mich mal ein, wenns erlaubt ist.

    Leider ist der Druck der Öffentlichkeit über die Freunde wirklich so groß. Selbst ich als dicker Mann musste schon von Freunden hören "das ich mich nicht mit dicken Frauen abgeben soll " ! Als ich dann erklärte das ich mollige Frauen schön finde, erntete ich nur ungläubige Blicke. Männer wie ich Frauen geben diesem Druck nach, und lassen deswegen Partner fallen.
    Ich habe auch schon erlebt das eine Frau mich sehr mochte, aber (so mollig) nicht vor den Freundinnen zeigen wollte.

    André

  • sorry Gehls, aber was hast du denn für Freunde die dir vorschreiben wie deine Partnerin aussehen sollte?

    Noch keiner meiner Freunde hat sich über die Äußerlichkeit meines Partners geäußert und selbst wenn, wäre es mir auch egal.

    Soviel Selbstbewusstsein sollte man(n)/Frau schon haben, da drüber zu stehen.

    Für so etwas, hätte ich absolut kein Verständnis.:rolleyes:

    LG, Maria

  • Zitat von Hermine

    *Spitzfindigkeitsmodus an* Wie ich sagte: Ausmaß und Ausschließlichkeit der Normabweichung, aber nicht schon die Normabweichung selbst. *Spitzfindigkeitsmodus aus*

    *nick*

    Zitat von Hermine

    Allerdings muss ich sagen, dass ich spaßeshalber gern mal durch Kontaktanzeigen schaue. Und da wird schon recht häufig eine Partnerin gesucht, die "repräsentativ in Jeans und Abendkleid" ist. Und das ist nur die Formulierung der hiesigen Regionalzeitung, ein Blick in Süddeutsche und Frankfurter Allgemeine konfrontiert einen dann mit ANforderungen nach "Parkettsicherheit" und Umgangsformen, die auch in höchsten Kreisen bestehen können. Repräsentation scheint also sehr wichtig zu sein. Und ich bezweifle, dass diese EIgenschaften auch von "nichtoffiziellen" Frauen gefordert würden.

    Das würde ich ganz naiv so verstehen, wie es da steht, und annehmen, dass eine im Lebensstil passende Frau gesucht wird. Aber es scheint mir vor allem eine Frage dessen zu sein, wie man eine Beziehung sieht bzw. was man sich davon erwartet. Und wenn der Beruf nicht nur Broterwerb, sondern v.a. Karriere sein soll, kann das Portfoliomanagement schon mal bis ins Privatleben reichen.

    Zitat von Hermine

    Ich meinte diejenigen, die dann so in etwa lauten: "Ich bin total verzweifelt... Ich habe im Internet einen Mann kennen gelernt und wir haben uns gleich ineinander verliebt. Und wir hatten drei total schöne Wochenenden, als er bei mir war, er hat mir sogar gesagt, er liebt mich. Aber als ich dann zu ihm kommen wollte, war er plötzlich ganz komisch. Und eine Woche später hat er mir dann gesagt, dass er mich zwar total liebt, aber nicht mit meinem Gewicht klar kommt. Ihn selber würde es zwar nicht stören, aber von seinen Freunden kämen bestimmt dumme Bemerkungen, und er wolle sich icht fragen lassen, ob er denn pervers sei oder sonst gar nichts mehr abbekommen habe."

    Hm. Internetbekanntschaften. Ich nehme nicht an, dass meine obige These von den Projektionen auf Frauen zutrifft, die so etwas erlebt haben. Aber ich halte derartige Texte von Männern entweder für unaufrichtig (weil sie sich nach ein paar Treffen aus der Affaire ziehen wollen) oder für pubertär bzw. unreif. Oder wie könnte man sonst den Widerspruch zwischen "Liebe" und "deinetwegen lass' ich mich nicht als pervers bezeichnen" erklären?

    Zitat von gehls72

    Leider ist der Druck der Öffentlichkeit über die Freunde wirklich so groß. Selbst ich als dicker Mann musste schon von Freunden hören "das ich mich nicht mit dicken Frauen abgeben soll " ! Als ich dann erklärte das ich mollige Frauen schön finde, erntete ich nur ungläubige Blicke. Männer wie ich Frauen geben diesem Druck nach, und lassen deswegen Partner fallen.

    Ich finde das unfassbar - auch die Tatsache, dass einige Dicke "Freunde" haben, die sich ihrer schämen. Anscheinend bin ich bezüglich meines Bekannten- und Freundeskreises privilegiert, denn das habe ich noch von keiner Seite gehört - auch nicht, als ich selbst noch zu den Schlanken gehörte (glaube also nicht, dass sich nur keiner traut, es mir ins Gesicht zu sagen). Ich kenne viele, die Dicke nicht attraktiv finden, außerdem etliche Schlanke, die vorsorglich Diät halten, um bloß nicht dick zu werden. Soll heißen: Das Schönheitsideal der meisten Menschen, die ich kenne, ist schlank. Aber dass man sich mit Dicken nicht zeigen oder nicht zu einem dicken Partner stehen könnte - nein, der Haltung bin ich noch nie begegnet... :(

  • Zitat von Rieke

    Aber ich halte derartige Texte von Männern entweder für unaufrichtig (weil sie sich nach ein paar Treffen aus der Affaire ziehen wollen) oder für pubertär bzw. unreif.

    Damit könntest Du Recht haben. Aber sowas von.

    Zitat

    Oder wie könnte man sonst den Widerspruch zwischen "Liebe" und "deinetwegen lass' ich mich nicht als pervers bezeichnen" erklären?

    Ich glaube, dass manche Männer "Liebe" und "Beziehung" sehen wie einen One Night Stand, der sich ein bisschen in die Länge zieht. Oder weniger männerfeindlich ;) ausgedrückt: Ich glaube, nicht jeder Mensch versteht unter Liebe eine tiefe emotionale, geistige und körperliche Verbundenheit. Und ich habe mit dem Wort Liebe schon einiges an Schindluder treiben sehen. Da staunte die Hermine - und die Rieke, glaube ich, würde sich wundern.

    Zitat

    Ich finde das unfassbar - auch die Tatsache, dass einige Dicke "Freunde" haben, die sich ihrer schämen. Anscheinend bin ich bezüglich meines Bekannten- und Freundeskreises privilegiert, denn das habe ich noch von keiner Seite gehört - auch nicht, als ich selbst noch zu den Schlanken gehörte (glaube also nicht, dass sich nur keiner traut, es mir ins Gesicht zu sagen). Ich kenne viele, die Dicke nicht attraktiv finden, außerdem etliche Schlanke, die vorsorglich Diät halten, um bloß nicht dick zu werden. Soll heißen: Das Schönheitsideal der meisten Menschen, die ich kenne, ist schlank. Aber dass man sich mit Dicken nicht zeigen oder nicht zu einem dicken Partner stehen könnte - nein, der Haltung bin ich noch nie begegnet... :(

    Da hast Du Glück gehabt. Oder Du ziehst eine spezielle Art Mensch an, die eine solche Haltung nicht an den Tag legen. Oder Du selbst hast Menschen mit dieser Haltung, bewusst oder unbewusst, nicht nah genug an Dich heran kommen lassen, um sie als Freunde zu bezeichnen.

    Ich muss aber gestehen, dass es mir manchmal auch so geht, dass ich kaum fassen kann, wie Menschen miteinander umgehen. Anscheinend bekomme ich doch so einiges nicht mit in meiner Ecke der Welt.

  • Ich liebe es, mich mit dir stundenlang zu unterhalten.


    ... und ich mag es, wenn du sprichst,

    ... ich könnte dir stundenlang zuhören, ...

    - und nun leg' dich hin und halt' die Klappe! :)

  • Hallo,


    ich bin 19 und habe auch noch nie etwas mit einem jungen gehabt. Eigentlich bin ich nicht wirklich übergewichtig .. ich wiege 74kg bei 1,69.. aber in meinem umfeld sind eigentlich alle viel schlanker und irgendwie wird darauf auch viel wert gelegt. Zumindest hab ich den eindruck.
    In meiner kindheit wurde ich ständig wegen meinem gewicht geärgert und deswegen war ich ziemlich traurig, verschlossen, hatte wenige freunde und war null selbstbewusst. dementsprechend hatte ich auch nie erfahrungen mit jungen.
    Vor zwei jahren war ich sehr verliebt in jemanden, der mich auch interessant zu finden schien.. aber ich war gehemmt wegen meiner fehlenden erfahrung. ich bin abgehauen, ihm seltsamerweise aus dem weg gegangen.
    Dann hat sich viel in meinem leben geändert. Ich habe mich selbst angefangen zu mögen und war neun monate im ausland. Als ich wiedergekommen bin, war ich auf einmal ein aufgeschlossener mensch. Mittlerweile habe ich viele freunde, bekannte, unternehme viel mit ihnen. Und trotzdem hat sich im bezug zu jungen nichts geändert. Diesen sommer im urlaub hat jemand, nachdem wir uns schon in etwa eineihalb wochen kannten(freundschaftlich) sehr direkt anzumachen. Er war jemand, der schon seehr viel erfahrung hatte und auch nur auf sexuelles aus war. ich mochte ihn und es hat mir gefallen, wenn er mich berührt hat... aber als er mich küssen wollte habe ich ihn weggedrückt und gemeint, nein, könnte jemand kommen (ja..).. wieder weil ich nicht zeigen wollte, dass ich keine erfahrung habe und noch nicht mal jmd geküsst hab.
    ich habe keine probleme mit jungen zu reden. von meinen engsten freunden sind die meisten männlich, ich finde es irgendwie unkomplizierter mit jungen als mit so typischen mädchen... und im moment bin ich in so einer phase wo ich mir sage; hey, klar.. als freundin ist die mollige gut, aber nicht für eine beziehung.
    das paradoxe ist ja, dass ich es mir nie im leben vorstellen könnte mit ihnen was zu haben. aber ich komm von dem gedanken nicht ab, weil es kein männliches wesen gibt das interesse an mir zeigt.
    am wochenende machen wir halt alle was zusammen und da sind sowieso immer nur die jungen mit dabei mit denne ich befreundet bin.
    meine freundinnen werden wenn wir auf parties sind öfter mal angesprochen, ich nie. und ich rede mir ein, dass es an meiner figur liegt. und dabei hoffe ich, dass es auch der kleinstadtsch..ß ist.. (iwelche prollos wo man dann hört: hey, gott ist die fett.. und dann guckst du hin wo die hin gucken und siehst ein mädchen dass vllt mal größe 38 hat ist schon ziemlich .... krass. da kommt immer dieses: hmm, ok was bin ich dann?)
    aber mir sagen: hey, in einem jahr haste abi und bist in hamburg/berlin.. sonstwo ist iwie auch keine lösung.
    keine ahnung wo genau das problem ist und wie ich davon wegkomm. aber ich möchte einfach wie alle anderen mal ne beziehung haben.

  • Na, dann will ich auch einmal.


    Ich war 18, als ich meine erste Beziehung hatte, falle also vielleicht fast ein wenig aus dem Rahmen. Ich war damals schon leicht übergewichtig, und bin es heute (nicht mehr leicht ;) ) immer noch. Ich hatte in all den Jahren seitdem Glück, nie allzu lang allein zu sein (was sich bei mir aber leider auch schnell in Einsamkeitsgefühlen auswirkt, wenn ich solo bin).


    Ich war auch schon oft in Frauen verliebt, deren "Typ" ich aufgrund meiner Körperfülle nicht war. Früher hat mich so etwas immer sehr mitgenommen. Mittlerweile denke ich mir, dass ich so oberflächlich denkende Leute gar nicht in mein Leben lassen sollte. Unabhängig von meiner Figur hatte ich schon kleine, große, schlanke und dicke Freundinnen (eigentlich auch schon zu viele Ex-Freundinnen für meinen Geschmack...), und ich habe sie alle sehr, sehr gern gehabt. Und selbst wenn ich dünn wäre und/oder ein Sixpack hätte, würde ich mich immer in erster Linie in den Menschen verlieben, und nicht in die Kilos, die sie auf den Knochen hat (oder auch nicht).


    Ich glaube, dass es in erster Linie fehlendes Selbstbewusstsein ist, wenn man "keinen Erfolg" auf romantischem Sektor hat. Mir hat mal ein guter Freund gesagt, dass ich dick sei, mich aber nicht so verhalten würde. Ich mag vom Aussehen her kein Hauptgewinn sein, aber ich denke, ich kann auf andere Aspekte meiner Person sehr stolz sein, und leiste mir daher auch ein gesundes Selbstbewusstein. Und dadurch kann man sehr leicht auf sich aufmerksam machen. Natürlich ist das für generell eher introvertierte Personen nicht ganz so leicht.


    Letztendlich ist es aber so, dass man sich durch nichts und niemanden unter Druck setzen lassen sollte. Durch Freundeskreise und Medien wird schnell vorgegaukelt, dass man ein "Freak" sei, wenn man spätestens mit 16 Jahren kein voll erfülltes Sexualleben hat. Das ist Unsinn. Aber früher oder später erwischt es jeden.

  • Zitat

    Mittlerweile denke ich mir, dass ich so oberflächlich denkende Leute gar nicht in mein Leben lassen sollte.

    Was hat denn das mit oberflächlich zu tun? Wenn ich sage, daß jemand nicht mein Typ ist, dann ist das eben so. Dann paßt die Chemie nicht, der Kerl ist ungepflegt, benimmt sich ungehobelt, was auch immer mir da nicht gefällt. Aber das ist einfach meine Meinung. Leider können das viele Männer einfach nicht akzeptieren, und dann kommen Sprüche wie "Du bist oberflächlich."

    Du kannst doch nicht davon ausgehen, daß Dich jede mag. Magst Du jede Frau? Wenn Du über die Straße gehst, wie viele sind dabei, die Dir nicht liegen, und die Du Dir nicht als Freundin vorstellen kannst? Das ist nunmal so. Und ein "Nein" gehört eben zum Leben.

    Zitat

    Mir hat mal ein guter Freund gesagt, dass ich dick sei, mich aber nicht so verhalten würde.



    Und wie benimmt man sich dick?

  • Was hat denn das mit oberflächlich zu tun? Wenn ich sage, daß jemand nicht mein Typ ist, dann ist das eben so. Dann paßt die Chemie nicht, der Kerl ist ungepflegt, benimmt sich ungehobelt, was auch immer mir da nicht gefällt. Aber das ist einfach meine Meinung. Leider können das viele Männer einfach nicht akzeptieren, und dann kommen Sprüche wie "Du bist oberflächlich."

    Du kannst doch nicht davon ausgehen, daß Dich jede mag. Magst Du jede Frau? Wenn Du über die Straße gehst, wie viele sind dabei, die Dir nicht liegen, und die Du Dir nicht als Freundin vorstellen kannst? Das ist nunmal so. Und ein "Nein" gehört eben zum Leben.


    Wenn ich von Oberflächlichkeit spreche, bedeutet das natürlich nicht, dass man eigentlich jeden Menschen anziehend finden muss oder gar sollte. Nein. Aber ich finde es problematisch, wenn man einen Menschen abstempelt. Und ich finde es bedauerlich, wenn man sich einem Menschen verschließt, weil er übergewichtig ist. Immerhin ist man ja nicht aussätzig. Aber vielleicht ist das auch ein bißchen so etwas wie ein "Schutzmechanismus", den ich benutze, um Enttäuschungen nicht allzu sehr auf mich wirken zu lassen.


    Und wie benimmt man sich dick?


    Das weiß ich leider auch nicht ;) Ich benehme mich so, wie ich es für richtig halte. Wie gesagt: Das meinte ein Freund zu mir. Ich könnte mir vorstellen, dass es das klischee-hafte Bild eines Menschen ist, der vor Gram gebeugt durchs Leben geht, und ob seines Gewichts keinen Spaß hat. Aber ich denke, wir alle hier wissen, dass das absolut nicht der Realität entspricht.

  • Ich hatte mal eineinhalb Jahre einen Freund, aber ich hatte noch nie eine Beziehung mit Sex. Ich hätte ihm vielleicht mal sagen sollen, dass ich Sex von ihm möchte. Selber ist er da irgendwie nie drauf gekommen. Das tut mir heute zwar nicht direkt leid, denn eigentlich gefiel er mir vom Aussehen her sehr gut, aber ich konnte die Art, wie er sich verhielt, meinentwegen wie er den Löffel beim Frühstück hielt, wie er ging, wie er redete, einfach alles an ihm, was über das bloße Aussehen hinausging, überhaupt nicht leiden. Im Grunde habe ich ihn täglich mehr gehasst. Ich glaube, ich bin im meinen Inneren ein extrem feindseliger Mensch. Ich weiss nicht, wie ich das beheben kann. Ich würde zwar nicht direkt behaupten, dass ich sozusagen liebesunfähig wäre. Ich vermute, ich wäre mit ein paar Veränderungen ein sehr liebevoller Mensch. Oder könnte mich zumindest zu einem entwickeln. Aber ich habe eine extrem fiese Ader, die mich immer wieder einholt, egal, wie verzweifelt ich versuche, ein liebevoller, vertrauensvoller und selbstreflektierter Mensch zu sein. Ich bin oft sarkastisch und verletzend, misstrauisch, berechnend und bin mit einem Einfühlungsvermögen von unter Null gesegnet. Ich glaube, es ist sogar besser für die Welt, wenn ich, zumindest im Moment, erstmal keine Beziehung habe.


    Lieben Gruß, :D
    Arja.

  • Das hat mir damals auch sehr zu schaffen gemacht und ich schob alles auf mein Gewicht - inzwischen weiß ich, dass es damit nur bedingt was zu tun hat, eher mit der Ausstrahlung, die dadurch nicht die positivste ist!


    Dito, ging mir bis vor ca. 14 Monaten genauso. Ich war frische 18 und ungeküsst, unbegrapscht, whatever. Ich fand es schrecklich als romantischer Mensch immer noch keinen Freund zu haben, und das Schlimmste war das plötzlich alle um einen rum glücklich sind oder werden. Letzten Sommer hatte ich da einen totalen Tiefpunkt wo ich dachte ich muss durchdrehen, ich hab alles auf mein Gewicht geschoben und dachte ich bekomme niemals einen Mann usw. :)
    Natürlich der total falsche Weg und ne echt blöde Art zu denken. Dementsprechend war ich gelaunt, als ich abends auf ne Geburtstagsfeier von einer meiner damaligen besten Freundinnen ging. Ich hatte an dem Abend geschworen, mich das letzte Mal hübsch zu machen da mich ja eh keiner mehr wollte.....

    ....und an diesem Abend (ich glaube immernoch an ein Wunder :) ) habe ich einen Jungen kennen gelernt, einen Jungen, mit dem ich heute, nach über einem wunderschönen gemeinsamen Jahr immer noch überglücklich bin. Ich meine, das klingt sicher übertrieben, aber er hat quasi mein Leben gerettet. In der Hinsicht auf meine ganze Person. Ich habe jetzt das Gefühl voll und ganz geliebt zu werden, habe eindeutig viel mehr Selbstbewusstsein und kann heute zurückblicken und feststellen, wie blöd ich doch damals war und alles nur auf mein Aussehen reduzierte.
    Mein freund hat mich nämlich angesprochen, weil ich schöne Augen habe und süß lächelte als er mit mir erzählte.
    Und ich sehe heute die Menschen anders. Man kann niemanden allein aufs Aussehen reduzieren! ;)

  • @Arja: Ich denke nicht, dass du ein schlechter Mensch bist. Ich kann deine Worte sehr gut nachvollziehen und weiß, wie verletzend und blöde es ist, wenn man seinen Partner mit der Zeit einfach nur noch, sorry für die Wortwahl, ankotzen möchte. Meine letzte Beziehung ist aus dem gleichen Grund in die Brüche gegangen. Okay, in meinem Fall hat sich mein Ex mir gegenüber auch sehr unfair und intolerant verhalten, aber schon nach kurzer Zeit habe ich angefangen, alles an ihm in irgendeiner Form abstoßend zu finden. Seine Stimme, sein Verhalten, seine Kleidung, selbst die Einrichtung seiner Wohnung. Ich denke, dass es damals bei mir damit zu tun hatte, dass ich frustriert und nicht mit mir im Reinen war. Darunter mussten dann auch andere leiden, denn weil ich das Gefühl hatte, nicht liebenswert zu sein, konnte ich mich auch nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass mich ein anderer Mensch jemals lieben könnte. Bei mir war es auch nicht das erste mal, dass eine Beziehung wegen solch einer Fluchtreaktion in zugrunde gegangen ist und mittlerweile bin ich froh, dass ich endlich erkannt habe, was mein Problem ist. Ich glaube, dass es dir auch so geht. Tief in dir drinnen bist du ein wundervoller Mensch, der viel Liebe zu geben hat und sich das auch von anderen wünscht, aber vielleicht fürchtest du dich, diese verletzliche Seite auch anderen Menschen offen zu zeigen. Du brauchst jemanden, der das erkennt und weiß, wie er mit dir umzugehen hat und auch darüber hinwegsehen kann, wenn du manchmal etwas schroff bist, denn dann wirst du merken, dass du keineswegs beziehungsunfähig bist.

  • ach das is garnich so wild, meine erste Beziehung war auch erst mit 19, irgendwas! Ich denk wenn man selbst etwas reifer ist dann weiß man erst wie man andere Menschen zu schätzen hat und dann is die Beziehung viel schöner und dauert auch länger an!

  • Hallöle,


    Ich bin mittlerweile 24 und auch noch beziehungslos.
    Ich habe zwar schon ein paar Erfahrungen sammeln können aber diese haben mich im Nachhinein eher verunsichert.
    Da war z.B. mal ein Mädchen das wirklich in mich verschossen war, das war zwar eher so hals über Kopf, aber auf jedenfall war da echtes interesse an mir. Aber ich war mir unsicher ob ich das wirklich wollte, bzw. nach 2 wochen war ich mir ziemlich sicher das ich mit ihr keine beziehung will. Damit war es dann auch zuende.


    Dann war da noch das Mädchen für das ich alles getan hätte, das mich aber nicht wollte.


    Vor diesen erfahrungen war ich immer nur der beste Freund, vielleicht auch weil ich damals selbst noch nicht bereit war für mehr (klassischer spätzünder ;) )


    Wenn ich heute Jemanden kennenlerne hab ich allerdings das Problem das ich mir ständig unglaubliche Gedanken mach ob das auch länger halten kann. Ich habe das bedürfnis nach einer längeren beziehung die nicht nach einem halben Jahr zuende ist.
    Ich habe das Gefühl das mich diese Gedanken manchmal unnötig ausbremsen.
    Mein Gewicht ist dabei vielleicht ein zusätzlicher Hemmschuh weil ich das bei meinen Gedankenspielen immer zusätzlich in den Ring werfe (Hat Sie wirklich interesse an einer Beziehung mit mir? Warum hat Sie interesse an einem Dicken Kerl wie mir ? Was wird Sie denken wenn Sie mich Nackt sieht ?) aber grundsätzlich ist mein Problem nicht nur auf mein Dicksein zu beziehen.


    Habt ihr vielleicht einen Rat wie ich überflüssige Gedanken nicht zu sehr an mich ranlassen kann ? Oder was denkt ihr dazu ?

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