Ärger über den SPIEGEL...

  • ...da kommt die Todesnachricht über den zugegeben politisch eher unbedeutenden König von Tonga in der Print und in der Online- Ausgabe

    (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,436282,00.html) des SPIEGEL:
    "Seine Maße entsprachen dem Gewicht seines Amtes:
    Taufa'ahau Tupou IV., Regent über 170 Pazifikinseln, brachte bei einer Größe von 1,90 Meter noch zu seinem 85. Geburtstag 140 Kilogramm auf die Waage. Nun ist der Monarch mit einem Faible für Deutschland im Alter von 88 Jahren in Neuseeland gestorben ....Nach langer Krankheit sei Tupou IV. heute in einem Krankenhaus in Auckland gestorben, meldete Radio Neuseeland. Er litt seit längerem unter Herzproblemen sowie Diabetes und wurde schon seit Monaten in der Klinik behandelt."


    und ich muss mich ärgern denn wieder wird hier die Gleichsetzung von Dick gleich krank gemacht, ganz klar meint der BMI-Normalo: "Herzprobleme und Diabetes, wer zu seinen besten Zeiten 210 Kilo wog, KANN ja nicht gesund sein, und muss daran sterben" das der gute Mann aber 88 Jahre alt wurde, wird (fast) unter den Teppich gekehrt, in der Printausgabe stand der Mann noch neben der schlanken Oriana Fallaci, dei mit 76 Jahren jetzt starb - natürlich ohne Ursachenangabe, denn ganz klar, Menschen sterben halt einfach mal.....

    Ich frag mich nur: Offenbar ist Dicksein schon automatisch eine plausible Todesursache an sich oder anders- wie alt muss ich als Dicker denn werden, um zu widerlegen, dass Lebenserwartung nur wenig mit dem Gewicht zu tun hat????- meine Grosstante starb mit 95 Jahren mit 150 Kilo, die sie seit ihrem 30 Lebensjahr hatte, überlebte alle ihre Geschwister und musste sich aber jahrzehntelang von ihren Ärzten Diätpladoyers anhören, weil sie sonst bald sterben müsse.....

    Unterstellung: Wahrscheinlich wäre der König von Tonga locker über 90 geworden, wenn er nicht mit der Diäterei angefangen hätte und seine 210 gehalten hätte!!

    Es ist nur noch zum Kotzen, ich hielt bisher den SPIEGEL für weitgehend ideologiefrei und ausgewogen, aber einmal mehr manipuliert man auch dort fleissig umeinander....



  • HÄÄÄÄ?????
    Ich verstehe dein Problem bei dieser Berichterstattung nicht!
    Das ist wohl nicht so zu verstehen wie du es interpretierst. Wenn er an Krebs verstorben währe hätten sie das dann auch da rein geschrieben und wenn er Rheuma gehabt hätte wohl auch. Oder hätten sie nur schreiben sollen "der König ist Tot"????


    liebe Grüße
    pfundgrube

    "Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt." - Dante Alighieri

  • Ich muß auch sagen, daß ich den Artikel jetzt ganz in Ordnung finde... Da find ich schon eher die obligatorische Erwähnung von seinen armen Untertanen in Betracht, die unter seinem nicht-demokratischen Regime zu leiden hatten... (also so hört sich das fast an);)


    Liebe Grüße
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Jaja... solche Argumente hört meine Familie auch ständig.
    Wir sind zwar nicht übermäßig dick, aber unser Cholesterinwert läßt die Ärzte mit den Ohren schlackern.
    Dafür ist aber auch noch niemand mit weniger als 88 Jahren abgetreten.
    Ich frage mich wirklich, ob es den Wortführern - die das mal wieder als Argumetn mißbrauchen könnten (haben sie es?) - nicht klar ist, daß niemand ewig lebt und sich für jeden Tod eine Ursache finden läßt. :rolleyes:


    Außerdem neigen Südseevölker aus genetischen Gründen (regelmäßig durchlebte Hungersnöte ihrer Vorfahren nach schweren Stürmen) extrem stark zu Diabetes und Übergewicht. Das heißt aber nicht, daß sie nicht alt werden könnten.


    Der einzige sinnvolle Tip gegen Alter und Krankheit: Live fast, die young, leave a good looking body :p

  • Ich sage nur:

    Wir haben alle Allzheimer Bullemie!

    Wir essen gerne und oft über den Tag verteilt.

    Und vergessen uns zu übergeben!!!

    Damit fahre ich gut.Laß sie reden, so lange wir uns wohlfühlen und es uns gut geht.

    Wenn nicht, ändern wir es halt.

    In diesen Sinne:

    Guten Hunger!

  • Zitat von pfundgrube

    HÄÄÄÄ?????
    Ich verstehe dein Problem bei dieser Berichterstattung nicht!
    Das ist wohl nicht so zu verstehen wie du es interpretierst. Wenn er an Krebs verstorben währe hätten sie das dann auch da rein geschrieben und wenn er Rheuma gehabt hätte wohl auch. Oder hätten sie nur schreiben sollen "der König ist Tot"????

    liebe Grüße
    pfundgrube



    Nein, es ging darum: Bei einem 210 kg schweren Mann, der immerhin 88 alt wurde werden wertvolle Zeilen für die Erwähnung seiner Todesursache verwendet, bei Oriana Fallaci, die mit 76 stirbt, wird es nicht erwähnt - es geht hier um die verzerrte Brille auf das Thema Sterblichkeit: Stirbt ein dicker Mensch, wird automatisch das Attribut Dick unweigerlich Erwähnung finden, stibt ein dünner Mensch, dann wird sein Status dünn als nicht relevant für die Todesursache gesehen, dann war es halt "Krebs" oder Herzschlag, aber die implizite Gleichung "Krebs, weil dick" oder "Herz, weil dick" wird nicht aufgemacht!!

    Ähnliches war etwa beim Tod von Günther Strack zu beobachten.

  • Soweit ich weiß hat Oriana Fallaci an Krebs gelitten. Aber da ich mich nicht dran erinnern kann Berichte über ihren Tod gelesen zu haben, kann ich leider dazu nichts sagen . Aber ich denke mal das das auch dabei gestanden hat sonst wüste ich glaube ich auch nicht das sie Krebs hatte da ich sie ja auch persönlich nicht kannte.



    liebe Grüße
    pfundgrube

    "Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt." - Dante Alighieri

  • Ich glaube Du leidest unter Verfolgungswahn.
    Vernünftig argumentierten kannst du auf jeden Fall nicht.


    Rein sprachlich wird sein Todesalter nicht weniger oder mehr gewichtet als sein Gewicht (ja, das ist Wortwitz:rolleyes:).


    Man kann es mit der dicken PC auch übertreiben. Seit Jahrzehnten ist der König von Tonga bekannt für sein sehr hohes Gewicht. Und alle Welt glaubt daß es eine signifikante Korrelation zwischen extremen Übergewicht und Diabetes und Herzproblemen gibt.


    Sich dabei über das Henne-Ei Problem Gedanken zu machen, überfordert die meisten, auch die meisten Ärzte.



    Zitat

    Ich frag mich nur: Offenbar ist Dicksein schon automatisch eine plausible Todesursache an sich oder anders- wie alt muss ich als Dicker denn werden, um zu widerlegen, dass Lebenserwartung nur wenig mit dem Gewicht zu tun hat????- meine Grosstante starb mit 95 Jahren mit 150 Kilo, die sie seit ihrem 30 Lebensjahr hatte, überlebte alle ihre Geschwister und musste sich aber jahrzehntelang von ihren Ärzten Diätpladoyers anhören, weil sie sonst bald sterben müsse.....


    Sowas macht mich nur furchtbar aggressiv.


    Das Dicksein eine plausible Todesursache sei, steht rein sprachlich nirgends.


    Woher beziehst Du deine Weisheit, daß Lebenserwartung und Gewicht nicht korreliert sind?


    Und mal ehrlich, da könnte ich vor Wut kotzen, kannst Du und die anderen Teilgebildeten endlich mal einen Kurs in Stochastik besuchen, damit ich mir nicht diesen hanebüchenen Schwachsinn durchlesen muß wie Omi war fett und lebte lange?

    Ne, ne Botero das ist überflüssig. :mad:

  • Hallo Zusammen,
    ich habe mir gerade den Online-Bericht durchgelesen - dort steht niergends etwas über sein Maximalgewicht, ich hab nix von 210Kg gelesen. Herzprobleme und Diabethes wurden aufgeführt da er daran seit längerem litt. Mit dem Hintergrundwissen das er von einer Südseeinsel stammte und wie hoch dort die genetische Vorbelastung zu Übergewicht, Diabethes und dementsprechend auch Herzproblemen ist würd ich nicht sagen das hier die Todesursache an dem Gewicht festgemacht wurde.
    Was aber auch mir sauer aufstößt ist die Art wie sein Gewicht ins Spiel gebracht wurde - so wird der Gedanke "der ist wegen seines Gewichts krank geworden und daran verstorben" auf dem Hintergrund der aktuellen Gewichts-Krankheits- Diskussion (die ja absolut nicht so belegt ist) in der Öffentlichkeit (den Medien) automatisch angestoßen.


    @ Artemis: sorry aber ich glaube du bist mit deiner Antwort ziemlich heftig geworden.
    Über die Korrelation zwischen Gewicht und Sterblichkeit gibt es Studien die bewiesen haben das leichtes Übergewicht oft mit der höchsten Lebenserwartung korreliert, das ein BMI von 35-45 (bei Frau!) durchaus einer gleichwertigen Lebenserwartung wie der "normal" BMI <25 entspicht und ein höherer BMI nicht zwangsläufig die Lebenserwartung genauso negativiert wie Untergewicht (BMI <18).
    Was den Satz mit Teilgebildeten und Stochastik-Kurs betrifft - sorry aber den find ich absolut daneben und ganz ehrlich abgesehen davon das ich davon (Stochastik) absolut keine Ahnung habe, würde ich mir von niemandem solch einen Satz an den Kopf werfen lassen
    - wer meint sich auf sein Bildungsniveau was einbilden zu müssen der muss ja wohl ein mageres emotionales Niveau haben zumindest wenn er es so Rüberbringt.(das ist meine persönliche Schlussfolgerung!)
    Das Bildungsniveau in diesem Forum ist nunmal sehr unterschiedlich und das sollte jeder hier so akzeptieren, ansonsten kann ich nur empfehlen nur noch mit Leuten zu diskutieren die eine "gleichwertige Bildung" erhalten haben - denn sorry aber nicht Jeder hier durfte das Gymnasium besuchen oder gar noch (die deutsche Sprache) studieren.


    Liebe Grüße,
    Cailly




  • Thema "Teilbildung" : Dann erläutere es, wenn Du so schlau bist...musste übrigens grinsen, denn DAS hatte ich hier ja noch nie zu hören bekommen, würdest Du wissen, was ich ausserhalb des Forums mache würdest Du mich kleinlaut um Verzeihung bitten....höhö, DAT war echt ein Witz von Dir!!

    Ja, habe ich gesagt, dass es keine Korrelation gibt, dann ist das falsch, es gibt nur keine einzige seriöse Studie die von einer signifikanten Korrelation ausgeht, anders etwa beim Rauchen.

    Erklärungsansätze für die Korrelation gehen dahin, dass das Lebensalter wohl ebenso wie sozialer Stand, genetische Disposition oder aber auch ethnische Zugehörigkeit Parameter für diesen korrelativen Zusammenhang darstellen..... im übrigen Pflichtlektüre beim Thema Stochastik: Krämer und "So lügt man mit Statistik" - beim Thema Gewicht und Medizin gibt es einfach keine unabhängigen Studien, die das belegen, was alle Welt glaubt und wie Du als gebildeter Mensch ja weisst, verkündet Wissenschaft ja keine absoluten Wahrheiten, sondern immer nur Annäherungen an eine mögliche Wahrheit, eben sogenannten Paradigmen im Sinne von Thomas Kuhn. Paradigma unserer heutigen Welt ist es, dass Dicksein das Leben verkürzt - gespeist wird diese "Erkenntnis" durch eben von Dir angesprochene Halbbildung - darüber, wie Übergewicht entsteht oder ob es das Leben verkürzt oder nicht gibt es eben kaum gesicherte Erkenntnisse, auch wenn alle Welt das glauben mag!!!

  • Zitat von Cailly

    Hallo Zusammen,
    ich habe mir gerade den Online-Bericht durchgelesen - dort steht niergends etwas über sein Maximalgewicht, ich hab nix von 210Kg gelesen. Herzprobleme und Diabethes wurden aufgeführt da er daran seit längerem litt.
    Cailly



    Diese Info stand in der Printausgabe!

  • Hallo Botero,
    danke - die Printausgabe kenne ich leider nicht, beim Nephrologen hab ich heute zwar in den Spiegel geschaut aber das war wohl die Ausgabe davor, denn ich hab nix dazu drin gefunden :o


    Aber so kommen dann eben Mißverständnisse und "Halbwissen" auch zustande *denk*


    Ein weiterer Aspekt für unterschiedliche Bewertungen ist natürlich der aktuelle Wissensstand des Einzelnen - und ja wer sich mit dem Thema Übergewicht und wie kann es dazu kommen, wann hat man eigentlich wirklich "fühlbares Übergewicht" und wie wirkt es sich aus - der sehr unterschiedlich ist, hab das heut beim Nephrologen gerad wieder erlebt und dem armen Doc nen riesenschock verpaßt nur weil er meinte "Sie sollten aber auf jeden Fall ihr Gewicht reduzieren" - tja sowas sollten Ärzte bei mir doch lieber lassen wenn sie nicht geschockt werden wollen :p
    Jedenfalls war nach meiner Erklärung zu den bei mir vorliegenden Ursachen das Thema vom Tisch und er hat mir zugestimmt das Streßreduktion und die Behandlung meiner Allergien mehr bringen als eine "Gewichtsreduktion" (so die nicht dann eh automatisch erfolgt *g*). Es ging übrigens um Bluthochdruck.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat von Botero_2005


    Erklärungsansätze für die Korrelation gehen dahin, dass das Lebensalter wohl ebenso wie sozialer Stand, genetische Disposition oder aber auch ethnische Zugehörigkeit Parameter für diesen korrelativen Zusammenhang darstellen..... im übrigen Pflichtlektüre beim Thema Stochastik: Krämer und "So lügt man mit Statistik" - beim Thema Gewicht und Medizin gibt es einfach keine unabhängigen Studien, die das belegen, was alle Welt glaubt und wie Du als gebildeter Mensch ja weisst, verkündet Wissenschaft ja keine absoluten Wahrheiten, sondern immer nur Annäherungen an eine mögliche Wahrheit, eben sogenannten Paradigmen im Sinne von Thomas Kuhn.


    Es gibt keine Studien, so so. Deswegen glauben wir ja gerne Pollmer.
    Er selbst zitiert immer auf EU.L.E. immer wieder Untersuchungen und wissenschaftliche Veröffentlichungen.


    Ich brauche keine populistischen Krämer - Bücher. Scheinkorrelationen waren Gegenstand der ersten Stochastikvorlesungen.


    Kuhn, Popper, Rostow waren Pflichtlektüre. Aber danke für den Hinweis.


    Zitat

    Paradigma unserer heutigen Welt ist es, dass Dicksein das Leben verkürzt - gespeist wird diese "Erkenntnis" durch eben von Dir angesprochene Halbbildung - darüber, wie Übergewicht entsteht oder ob es das Leben verkürzt oder nicht gibt es eben kaum gesicherte Erkenntnisse, auch wenn alle Welt das glauben mag!!!


    Ich unterstelle Dir weiterhin unseriös zu sein. Auf den Dir wütend unterstellten Trugschlußder Verallgemeinerung bist Du in keinem Satz eingegangen. Oder ist Deine Oma eine repräsentative Stichprobe ?


    Gähn

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