Huhu Zusammen,
hier der Bericht unserer Hochzeit, er ist sehr lang geworden, also nur für alle, die Lust auf´s Lesen haben:
Nachdem wir schon seit einigen Tagen Besuch hatten und unser Haus total auf dem Kopf stand, bin ich am 10.09. auch nicht verwirrter aufgewacht, als an den Tagen davor. Irgendwie war alles so organisiert, dass ich nicht mehr aus dem Haus musste. Wie gesagt, an dem Trubel und dem Kontrollverlust in meinen eigenen vier Wänden hatte ich mich gewöhnt, so konnte ich mich voll und ganz auf meinen Starfrisör Matthi einlassen. (Ein Freund aus Heilbronn, der abends zuvor angereist war) Haare eingedreht, mit Trockenhaube auf dem Sofa relaxt, frisiert und vom Ergebnis mehr als begeistert. Matthi ist ein Genie!
So langsam füllte sich unser Haus mehr und mehr, eigentlich wollten wir gegen 14.00 Uhr zum Schlosspark fahren, um Fotos zu machen und von dort zur Kirche, die um 16.00 Uhr beginnen sollte. Naja eigentlich.....aber alles kam anders, denn die Fotografin, eine Freundin vom Niederrhein, stand im Stau und war erst gegen 14.15 Uhr völlig ausgedurstet und hungrig bei uns. Olli und ich haben uns schnell umgezogen und zum ersten Mal hatte ich mein Kleid total komplett an. Es war ein schönes Gefühl. Irgendwie kamen immer mehr Leute, sodass wir erst gegen 15.00 Uhr im Schlosspark waren. Das Wetter war übrigens wider aller Erwartung und Berichte gut 
Fotos im Eilverfahren, es war wirklich lustig und dann ging es ab zur Kirche: Es war soweit.....ich hatte voll den Klumpen im Magen, mir war so was von flau vor Nervosität. Unser Auto war übrigens der neue Supi-Golf meines Bruders, den meine Geschwister ganz niedlich geschmückt hatten. Mein Bruder war sooo stolz 
An der Kirche begrüßte uns zunächst Hans-Gerd, der befreundete Pfarrer, der extra vom Niederrhein gekommen ist, um uns zu trauen. Als ich ihn sah, da wusste ich: Alles wird gut. Mein Olli war wie immer die Ruhe selbst und strahlte und strahlte und lächelte in die Welt. Er ist sooo süß!
Dann zogen wir in die Kirche ein, alle meine Lieben waren dort versammelt, alle strahlten uns an und es war so schön. Der Gottesdienst war traumhaft: Er war so persönlich, sehr lustig, feierlich und ergreifend. Mein ehemaliger Kammerchor vom Niederrhein war da und hat für uns Beatles-Songs gesungen. Das waren ehrlich gesagt die härtesten Momente für mich und es fiel mir schwer, nicht zu weinen. Ich vermisse den Chor und die Musik so sehr, dass ich es kaum aushalten konnte, ihnen zuzuhören und immer wieder zu Olli flüsterte "ich vermisse sie so" und er meine Hand drückte und ich mich stark fühlte. Eine Freundin hat für uns "Sei stille dem Herrn" aus dem Elias und "Somewhere" aus der West Side Story gesungen. Es war toll. Hans-Gerd hat klasse gepredigt. Bei der Trauung und unserem selbst formuliertem Treueversprechen sind viele Tränen geflossen – also bei den Gästen. Es war unser Wunsch, auch Abendmahl zu feiern. Dabei hat er uns einbezogen, wir haben das Brot verteilt. Es war Gemeinschaft pur. Als meine Oma bei den Fürbitten auf holländisch den Anfang machte, schauten einige etwas verwirrt Der Gottesdienst dauerte fast 1,5 Stunden, die für alle - auch für kirchenferne Gäste - schnell vergangen sind. Alle waren so sehr begeistert, dass sie solch eine positive Erfahrung mit "Kirche" machen konnten.
Vor der Kirche flog dann Reis und es hagelte Glückwünsche, bis wir uns zum Sudwerk, einem Brauhaus, aufmachten. Nun hatten wir Dosen und ein Schild "just married" am Auto und fuhren mit einer riesigen Hup-Kolonne durch Siegen.
Im Sudwerk gab es einen Prosecco-Empfang, endlich hatte man Zeit, die ersten Worte zu wechseln. Um 19.00 Uhr baten wir unsere knapp 100 Gäste zu Tisch. Olli eröffnete unsere Ansprache und ich schloss mich seinen Worten an und stellte unsere Gäste grob vor und bedankte mich besonders bei meiner Mama und Tante dafür, dass sie mein wunderschönes Kleid genäht haben.
Das Essen war klasse, es schmeckte allen und besonders die Vegetarier waren mehr als begeistert. Gegen 21.00 Uhr eröffneten wir auf "You light up my life" das Tanzen – nur gut, dass wir in der Nacht davor noch ein bisschen geübt hatten.
Getanzt wurde bis spät in die Nacht, der DJ war einfach klasse. Noch einmal kam unser Pfarrer zu Wort, zusammen mit einem ehemaligen Kollegen hielten sie eine weltliche Dialog-Predigt über Olli und mich. Sehr lustig. In einer weiteren Aktion wurden unsere Gäste aufgefordert, mit Acrylfarben kleine Kästchen auf einer großen Leinwand zu gestalten. Es ist ein tolles Bild entstanden. Gegen 22.00 Uhr haben wir dann die Hochzeitstorte, die von einer lieben Freundin gebacken wurde, angeschnitten. Ach, alles war sooooo schön und niemals hätte ich gedacht, dass ich diesen Tag so genießen kann.
Der Bericht ist wirklich lang geworden.
Ich habe auch Fotos, kann sie aber nicht online stellen. Wenn jemand das für mich tun könnte, würde ich mich sehr freuen.
Eure Kiki
P.S. Noch einmal Mut an alle Mädels ohne Modell-Maße. Ich war eine XXL-Braut und habe mich in meinem Kleid (und Mantel) wirklich total wohl und wie eine Braut gefühlt. Seid mutig und verwirklicht eure Träume, ihr müsst euch nicht verstecken!!!!
