Unglücklich und alleine und keine Chance auf Glück

  • Hallo.


    Ich war schon oft auf dieser Seite aber irgendwie hab ich mich nie getraut auch über meine Probleme zu schreiben.
    Im Moment bin ich so traurig ,einsam und hab niemanden mit dem ich drüber reden kann. Aber vielleicht fange ich mal von vorne an.


    Ich war immer schlank wurde aber vor ein paar Jahren ziemlich krank und bin gerade noch so dem Tod von der Schippe gesprungen. Die folgen der Erkrankung war das ich stetig zugenommen habe. Von 60 Kilo bin ich jetzt Ü150.


    Erst als ich plötzlich Beschimpfungen und diesen Sprüchen ausgesetzt war wurde mir richtig bewusst wieviel sich für mich geändert hatte.


    In der Zeit hatte ich 2 beste Freunde gefunden die mich absolut gestützt haben,die immer da waren. Die ohne Worte wussten wie es mit geht und mich von jedem Tiefpunkt wieder hochgeholt haben. Beide hatte ich im Internet kennengelernt. Viele frühere Freunde hatten sich mit meinem steigenden Gewicht von mir verabschiedet. Dann kam der Tag der mir den Boden unter den Füßen weggezogen hat.


    Ich hatte mich mit meinem besten Freund für den nächsten Morgen zu einem Treffen verabredet. Wie immer haben wir abends im Messy geschrieben , als plötzlich keine Antwort mehr kam. Ich dachte noch er wäre eingeschlafen was ab und an mal vorkam. Aber auch am nächsten Tag erschien er nicht am Treffpunkt und er war nicht zu erreichen. Ich machte mir solche Sorgen und bin zu ihm gefahren. Auf dem Weg dorthin erreichte mich der Anruf das er vor seinem PC gestorben war und sein Sohn in morgens dort fand. An diesem Tag hat sich meine Welt aufgehört zu drehen.


    Er war so herzensguter Mensch. Das Leben ist so unfair.


    Ohne meinen anderen Freund hätte ich mich komplett aufgegeben.Er hat mir geholfen darüber wegzukommen und trotzdem weine ich jeden Tag um ihn.


    In der Zwischenzeit habe ich im Internet einen Mann kennengelernt.Es ging nicht ums Aussehen das war nie ein Thema, wir beide hatten keinen Gedanken an eine Beziehung. Trotzdem hat es sich immer weiter entwickelt. Irgendwann sollte es zu einem Treffen kommen. Ich habe ihm gesagt das ich optisch nicht seiner Vorstellung entspreche und er meinte nur wir schreiben jetzt 2 Jahre da spielt das Aussehen keine Rolle wichtig ist der Mensch der Charakter und er möchte mit mir Zusammensein.


    Genau zu diesem Zeitpunkt erfuhr mein bester Freund das er unheilbar an Krebs erkrankt ist. 1 Monat später war er tot.


    Ich war nun völlig alleine. Niemand war mehr da. Ich Habe mich dann trotz meiner Bedenken mit meiner Internet Bekanntschaft getroffen.Ich habe mich so verliebt. Ein toller Mann. Sein Art sein Aussehen alles so passend. Er sagte er hat mich auch lieb er will eine Beziehung mit mir. Ich dachte er meint es ernst. Aber von Anfang an kamen Ausreden wie das ich morgens nicht kommen soll er brauche seinen Schlaf obwohl er im Chat immer sagte für ihn wäre das schönste wenn ich mich morgens nach meiner Arbeit zum kuscheln kommen würde.Es gab zwar Küsse aber berührt hat er mich nie richtig.


    All das hab ich aber ausgehalten weil ich ihn so liebe. Aber es wurde immer schlimmer. Jeden kleinen Anlass hat er genutzt früher nach Hause zu fahren. Immer mehr wurde an mir gemeckert. Ich hatte im zb ein tolles Valentinstagswochenende geschenkt mit Hotel und Krimidinner ,da kam von ihm das er da ja dann früher kommen muss und was mir einfällt ihn zu verplanen. Ich habe mir doch soviel Mühe gemacht.


    Ich bin ein Mensch der anderen gerne Freude macht,der bei allem hilft aber auch ein Mensch der absolut viele Gefühle gibt aber eben auch gerne selber spürt das ich geliebt und gebraucht werde. Ich habe dieses Gefühl aber nicht im Gegenteil ich fühle mich so unnütz auf dieser Welt.


    Meine Kids sind groß ( ich wurde sehr früh Mutter ) meine besten Freunde tot, ich fett ohne die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen und habe einen "Partner" der mich so verletzt aber ich nicht von ihm loskomme.


    Mein Vater will nichts von mir wissen weil ich dick bin.Ich weiß nicht wie ich das Leben weiter meistern soll ohne irgendein Gefühl der Freude und des Glücks.

    Es tut mir leid hier soviel zu schreiben aber ich habe niemanden zum reden und vielleicht gibt es hier jemanden der mich versteht oder Tipps hat für mich. Ich wäre so dankbar dafür.

  • Hast du schonmal überlegt eine Trauerbegleitung in Anspruch zu nehmen oder in eine Selbsthilfegruppe für Trauerbewältigung zu gehen?
    Du hast eine Menge zu stemmen, das würde ich alleine auch nicht packen, und packen wollen. Gut ich würde wohl zu einer Beratungsstelle gehen, oder eben gezielt nach obigem suchen.


    Ich finde wichtig ist, dass du persönlich mit Jemandem redest, nicht nur über das Netz, obwohl das erstmal eine gute Lösung ist um nicht komplett allein zu sein. Und das es eine neutralere Person ist, wo du dir keine Gedanken machen musst, ob du gut genug bist, oder was sie eigentlich von dir wollen könnte.
    Das Gewicht würde ich erstmal hinten anstellen, auch eine eventuelle Trennung, denn ich finde das sind extra Themen, die über die Trauerarbeit sicher mitbearbeitet werden würden. Erstmal ist wichtig, dass du wieder auf die Beine kommst und wieder Lebensfreude und Lebensqualität erfährst. Bzw überhaupt erstmal Raum bekommst dich richtig fallen zu lassen und zu trauern.


    Wenn dir das zu nah ist im Moment, es gibt auch Foren die sich damit beschäftigen. Oder Online Möglichkeiten Beratungen in Anspruch zu nehmen.
    Vielleicht überlegst du dir das ja mal.


    Weißt du natürlich könnte ich dir vorschläge machen, ein Hobby zu suchen usw. aber ich sehe das Problem, dass die Trauer im Moment alles verschleiert und verunsichert. Und deshalb würde ich an deiner Stelle erstmal versuchen einen klaren Kopf zu kriegen, damit sich Ideen und Wünsche wieder neu entwickeln können, damit du wieder spüren kannst, worauf du überhaupt Lust hast.

  • Aber liebe Sanshine, jeder, aber auch wirklich jeder hat die Chance auf Glück.


    Es ist wirklich tieftraurig, was Du erlebt hast. Ich möchte keinen von den platten Sprüchen bringen, die Du sicher schon mehrmals gehört hast.


    Viele Menschen haben schlimme Schicksalsschläge hinnehmen müssen und haben sie überwunden. Das wirst Du auch! Den ersten Schritt hast Du ja schon getan. Du hast Dich damit auseinander gesetzt und Du hast ausführlich darüber geschrieben.


    Da musst Du anknüpfen und den Weg weiter gehen. Und wenn Du in Deinem Umfeld niemanden hast, mit dem Du darüber sprechen kannst, dann ist eine Selbsthilfegruppe, oder eine Trauerbegleitung, wie Daena sie vorschlägt, sicher eine sehr gute Möglichkeit für Dich.


    Vielleicht denkst Du auch einmal darüber nach, ob Du nicht vielleicht die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch nehmen willst. Aber ich glaube, das hat Daena schon mit der Trauerbegleitung gemeint.


    Wenn Du einen Termin bekommst, kannst Du ja in einem ersten Gespräch feststellen, ob so etwas für Dich in Frage käme. Da wird dann auch sicher nicht nur über die Trauer gesprochen. Aber das hat Daena ja schon gesagt. Sprich doch einmal mit Deinem Arzt über die Möglichkeiten in der Richtung.


    Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles Gute auf Deinem Weg zum Glück!

  • Sansine, herzliches Beileid - das ist ja unvorstellbar.


    Vielleicht solltest Du in dieser Situation sogar über einen Aufenthalt in einer Tagesklinik nachdenken? An Deiner Stelle wüsste ich ehrlich gesagt nicht wie ich alleine damit fertig werden könnte.


    In der Zeit hättest Du dann auch etwas Abstand zum Alltag und zu Deinem jetzigen Freund und wirst ja dann dort auch Menschen haben mit denen Du sprechen kannst.


    Verkrieche Dich nicht - hole Dir Hilfe wenn Du kannst.


    Alles Gute.

  • Sansine - Deine Geschichte berührt mich als Leser sehr und der Verlust deiner geliebten Freunde muss erschütternd für dich sein, dass tut mir sehr Leid.


    Da die Trauer nicht nach einem Ordnungsschema abläuft trauert jeder Mensch anders, der eine Mensch trauert sehr sehr lange und der andere trauert wiederrum kürzer und auf eine andere Art. Manche Menschen sind „schon“ nach ein paar Monaten wieder die Alten und andere sind noch nach Jahren gezeichnet von ihrem Verlust.


    Es gibt Menschen die Trost in den Grabbesuchen finden und andere im Gebet andern helfen Gespräche mit Freunden oder Bekannten über das Erlebte … es gibt einige Wege die du versuchen könntest du gehen. Wie hier schon schrieben wurde – Trauerbegleitung, Tagesklinik und ich gebe dir noch den Tipp bei der Telefonseelsorge anzurufen. Die Telefonseelsorge gibt es für jeden Kreis und dort kannst du Tag und Nacht mit jemand reden der dir auch Hilfe und Kontakte, zu Stellen, anbieten könnte, die dir in der jetzigen Situation zur Seite stehen.


    Es gibt Menschen die dir helfen können und wollen - bleib nicht alleine in deiner Trauer.

    Zitat


    Zitat von Sansine: Ich bin ein Mensch der anderen gerne Freude macht,der bei allem hilft aber auch ein Mensch der absolut viele Gefühle gibt aber eben auch gerne selber spürt das ich geliebt und gebraucht werde.

    Ein Mensch zu sein der anderen gerne eine Freude bereitet ist etwas göttliches, denn wie schon Don Bosco sagte „Lieben heißt: Das Glück des anderen suchen“ … du liebst halt von ganzen Herzen. :)

  • Deine Geschichte hat mich sehr berührt. Es tut mir leid, was dir widerfahren ist und ich wünsche dir von Herzen, dass Du einen Ort findest , wo du dich mit deiner Trauer aufgehoben fühlst. Das kann ein Seelsorger, eine psychologische Begleitung oder auch erstmal ein Urlaub an eine Ort wo du dich wohlfühlst und wo du zu allem erlebten Abstand gewinnen kannst, um zu überlegen, was du brauchst um wieder lebensmut zu fassen und nach vorne zu blicken.


    Dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft!!!


    LG lavendelzwerge

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