Ok. Dies hier betrifft mich nicht selbst und hat auch nicht mit Dicksein zu tun, aber ich wollte doch gerne mal aufschreiben, wie total unseriös sich jetzt schon Orthopäden gegenüber "normalen" Patienten verhalten.
Meine Mutter hat seit Wochen mit Schmerzen im Fußgelenk zu kämpfen. Zuerst hieß es von Seiten des Orthopäden, es wäre eine Fehlstellung und es gab Einlagen. Half nicht wirklich.
Endlich kam er dann auf die Idee, doch mal nachschauen zu lassen, was sich im Gelenk so tut und es gab eine Überweisung zum MRT.
Dort wurde dann mehrere kleine Wasseransammlungen im Gelenk entdeckt, alles ganz wunderbar erklärt (ohne Ironie jetzt) und die CD mit den Bilder in die Hand gedrückt. Fürs Heimkino zu Hause und natürlich auch, damit man sie an den Orthopäden weiterreichen kann.
Der eigentliche Bericht wurde direkt aus dem Computer an den Kollegen übermittelt.
Aber was der Orthopäde dann beim nächsten Termin daraus gemacht hat, war echt der Hammer.
Die CD? Nööö. Die Bilder braucht er nicht sehen Der Bericht genügt ihm. Hm. Jajaja. Also das im Sprungelenk, das bissel Wasser ... nein, das alleine könnte es nun wirklich nicht sein Da ist sicher noch ein Bandscheibenvorfall und ein eingeklemmter Nerv im Spiel, was bis ins Fußgelenk ausstrahlt. Was? Letztes Jahr war der Rücken bei der Untersuchung noch in Ordnung? Unwichtig. So einen Bandscheibenvorfall spürt man manchmal gar nicht.
Ja, da müssen sie noch mal ins MRT. Und überhaupt am besten noch zum Neurologen. Da ist sicher auch eine Lähmung drin, wenn Sie den Fuß nicht richtig bewegen können.
Und zackzack... wieder 2 Überweisungen in die Hand gedrückt.
Wozu eigentlich? Damit die Kollegen keine langeweile bekommen? Das stinkt doch bis zum Himmel so eine Nummer, oder sehe ich das falsch?
Meine Mutter hat sich auf jeden Fall einen schönen Spruch angewöhnt, wenn Ärzte sie auf die schnelle Tour und mit komplett sinnentleerten Sprüchen und Behandlungen abspeisen wollen.
"Ich bin alt aber nicht doof!"
Funktioniert meistens, daß die Vertreter der Medizinliga schlagartig zu einem vernünftigen Ton wechseln. Ganz erstaunlich.
Hier aber leider nicht wirklich.
Weil sie sich mit dem Typen nicht weiter rumstreiten wollte, ist sie dann einfach nochmal in die MRT-Praxis gegangen, aber nicht zur Untersuchung, sondern um sich dort den Bericht ausdrucken lassen, um zu sehen was da nun wirklich drinstand.
Und schau an: "Wasseransammlungen blabla, nen bissel Arthritis bla, dadurch bedingt leichte Arthrose blabla". Also nichts was die Schmerzen und Bewegungseinschränkung nicht von ganz alleine erklären und sich nicht mit ein wenig Einsatz zurückbilden könnte.
Von wegen Vorfälle, Klemmungen, Lähmungen und Gedöns. Komisch nur, daß ihr der Orthopäde die Sache mit der Arthritis etc gar nicht vorgelesen hatte, nicht wahr?
Wie abgehoben sind die Herrschaften in Weiß inzwischen eigentlich?
War in der Behandlung eines Fußgelenks nicht genug Gewinnspanne drin oder was?
Was ist das für eine "Kultur", die sich da auf dem Rücken der Krankenkassen entwickelt? Und alle heulen über explodierende Kosten. Wo die herkommen, dürfte bei solchen Späßen ja wohl klar sein, oder?
Beschweren bei der Kasse könnte man zwar machen, aber was wird dabei rumkommen? Der ewiggleiche Spruch, daß es im Verantwortungsbereich des Arztes liege, wie er eine Behandlung durchführt. Blablaballaballa.
Orthopäde wird auf jeden Fall gewechselt. Wir lassen uns gerne verarschen, aber erwarten doch schon, daß man sich ein wenig Mühe dabei gibt. Also ehrlich!