Einstellungsuntersuchung Öffentlicher Dienst

  • Hallo,


    ich bin neu hier im Forum und habe auch gerade ein Problem/eine Frage, die mir sehr unter den Nägeln brennt...


    Ich hatte mich im Sommer auf eine Stelle im öffentlichen Dienst beworben und bin nach einem Vorstellungsgespräch auch für diese Stelle ausgesucht worden.


    Irgendjemand aus meinem Bekanntenkreis hat mir damals erzählt, dass ich wohl vor Vertragsabschluss zu einer ärztlichen Untersuchung gehen müsse. Da ich unter sehr starkem Übergewicht leide (im Moment 135 Kilo), könnte es dann passieren, dass ich eingestellt werde, aber die Auflage bekomme, bis zum Ende der 6-monatigen Probezeit XKilo abnehmen zu müssen, und mir kurz vor Ablauf der Probezeit gekündigt werden würde, wenn ich das nicht schaffe.


    Ich habe nun ganz ängstlich darauf gewartet, zu dieser Untersuchung eingeladen zu werden, aber irgendwann habe ich dann meinen Vertrag bekommen und meine Stelle angetreten, ohne dass von einer ärztlichen Untersuchung die Rede war. Ich hatte nun das Gefühl, einen dummen Gerücht aufgesessen zu sein und war froh. Aber dann habe ich leider gehört, dass es wohl doch eine ärztliche Untersuchung geben würde, allerdings wohl erst kurz vor Ablauf der Probezeit.


    Und das macht mir nun noch mehr Angst... Die Auflage: "Bis zum xx.xx.xxxx müssen Sie X Kilo abgenommen haben" wäre ja schon schlimm genug gewesen, aber ich hätte dann doch immerhin die Chance gehabt - notfalls "mit Gewalt" - die Vorgaben zu erfüllen und den Job auf Dauer zu bekommen.


    Jetzt habe ich große Angst davor, dass ich kurz vor Ablauf der Probezeit aufgrund meines Übergewichts einfach entlassen zu werden, OHNE auch nur die Chance zu haben, noch etwas zu ändern und die Stelle doch noch zu behalten.


    Kennt sich hier irgendjemand mit sowas aus?


    Ich muss dazu sagen, dass ich psychisch nicht ganz gesund bin und aufgrund meiner Depressionen sogar einen Behindertenstatus habe und einer Schwerbehinderten gleichgestellt bin. Das ist aber nicht meine Sorge, denn ich konnte bisher sowohl an meinem Arbeitsplatz als auch in der Personalabteilung guten Gewissens sagen, dass es mir in dieser Hinsicht im Moment recht gut geht und ich nicht ernsthaft damit rechne, dass meine Leistungsfähigkeit im Beruf dadurch eingeschränkt ist. Ohne die Gleichstellung hätte ich die Stelle sowieso gar nicht bekommen, ich DURFTE also gar nicht vollkommen gesund sein.:D


    Sorge macht mir nur mein Übergewicht. EKG und Blutzuckerwerte waren bei den letzten Untersuchungen immer in Ordnung und ich fühle mich körperlich auch gesund und fit, ich habe lediglich einen zu hohen Blutdruck (durch Tabletten 100% unter Kontrolle) und meine Cholesterin- und Leberwerte sind zu hoch. Und ich habe halt einen sehr hohen BMI durch mein erhebliches Übergewicht. Kann es sein, dass ich alleine aufgrund dieser Sachlage nach der Probezeit nicht in einer unbefristete Anstellung übernommen werde? Und falls ja, werde ich dann gleich rausgeschmissen oder bekomme ich dann halt nochmal einen befristeten Arbeitsvertrag mit der Auflage, vor Ablauf dieses Vertrages eine bestimmte Menge von Kilos abzunehmen?


    Es wäre schön, wenn sich jemand damit auskennt und mir was dazu sagen könnte... Ich habe echt schlaflose Nächte deswegen, weil ich mich so gefreut habe, nach langer Arbeitslosigkeit endlich wieder eine Stelle gefunden zu haben und dann auch noch eine, mit der ich in jeder Hinsicht glücklich bin.:confused:


    Columbella

  • Deine Frage kann ich Dir leider nicht beantworten, aber was mir dazu einfiel ... gibt es dort, wo Du arbeitetst, so etwas wie einen Betriebrat oder eine Arbeitnehmervertretung? Dann könntest Du dort doch einmal nachfragen, die sollten das doch aus erster Hand wissen, was auf Dich zukommen könnte - schließlich sind solche Leute ja dazu da, den Arbeitnehmern zu helfen, oder?

    Ich drücke Dir die Daumen, daß Du Glück mit Deiner Arbeit hast und alles in Deinem Sinne sich zum Guten regelt!

  • Hallo,
    Du hast diese Stelle bekommen obwohl Du dieses Übergewicht hast. Das ist ja nun kein verstecktes Problem. Also kann ich mir nicht vorstellen, dass eine ärztliche Untersuchung etwas anderes bewirken sollte. Zumindest nicht was diesen Punkt betrifft. Ich selbst bin bei der Kirche angestellt, was dem Öffentlichen Dienst ja nahezu gleichgestellt ist. Ein "Gesundheitszeugnis" wurde bei allen drei Stellen verlangt, bei denen ich bisher tätig war. Das war jedoch jedes mal nur eine Bestätigung vom Hausarzt, dass ich die Tätigkeiten die in dem Beruf abverlangt werden, ohne Einschränkung ausüben kann.
    An Deiner Stelle Stelle würde ich mir wegen der Sache keine Sorgen machen.
    Liebe Grüße und alles Gute für die neue Arbeit!
    Amazone

  • Bei meiner vorletzten Stelle mußte ich auch zu so einer Untersuchung. Damals war ich auch mollig, aber hab viel weniger gewogen als jetzt. Darum kann ich da nicht so genau etwas zu sagen. Aber ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass du wegen des Gewichts entlassen wirst. Wie oben schon geschrieben, haben die ja dein Gewicht schon bei der Vorstellung gesehen, und es war ihnen egal.
    Warum also sollten sie dich nun entlassen, wenn sie die KG schwarz auf weiß sehen?
    Ich glaub das wirklich nicht.
    Die Idee mit dem Betriebsrat/Personalrat fand ich gut, da würde ich mal nachfragen.
    Aber ich würde mir da keine Sorgen machen. Da gehts eher um "verdeckte Mängel" :cool:

  • Bin selber im öffentlichen Dienst angestellt und musste mich bis jetzt noch nie untersuchen lassen. Die Sache mit der Untersuchung gibt´s meines Wissens nur, wenn jemand Beamter auf Lebenszeit werden will.
    Für Angestellte gelten im öffentlichen Dienst mehr oder weniger die gleichen Regeln, wie auf dem "freien Markt".
    So lange Du in der Lage bist, Deine Aufgaben zu erfüllen, kann ich mir nicht vorstellen, dass es grade im öffentlichen Dienst möglich sein soll, Dich allein wegen des Gewichts zu entlassen.
    Außerdem schreibst Du selber, dass Du eine Gleichstellung mit Schwerbehinderten hast, da gibts sowieso einen besonderen Kündigungsschutz.
    Bei Deinem Arbeitgeber gibts bestimmt einen Schwerbehindertenbeauftragten, mit dem würd ich mich auf jeden Fall mal in Verbindung setzen.

  • Versuch doch bitte das ganze etwas lockerer zu sehen. Die haben dich doch aufgrund deiner Qualifikationen eingestellt!!!!!
    Übrigens meine Freundin hatte und hat immer noch 165 kg und ist seit Jahren im öffentlichen Dienst beschäftigt!
    Lg sun

  • Ich kenne das auch wie teddyblue nur bei Personen die verbeamtet werden. Dazu gibt es hier auch schon einige Threads. Von einer Untersuchung für ein Angestelltenverhältnis habe ich noch nichts gelesen.


    Und was soll es bringen dich einzustellen, dich einzuarbeiten um dich dann nach der Probezeit zu entlassen weil du hohes Gewicht hast.? Logisch wäre eine Untersuchung zu Beginn gewesen, ich denke du machst dir da unnütz Sorgen.


    Wie die Anderen schon geschrieben haben, frag im Personalbüro nach, die können dir sagen ob vor Ablauf der Probezeit noch eine Untersuchung ansteht und welche Auswirkung die haben kann.

    Inside me is a thin woman screaming to get out ....I can usually keep the bitch quiet with chocolate. ;)

  • Die Sache mit der Untersuchung gibt´s meines Wissens nur, wenn jemand Beamter auf Lebenszeit werden will.



    Das denke ich auch - meine Freundin musste das machen lassen, bevor sie verbeamtet wurde. Ich glaube, wenn die irgendwelche "Mängel" bei der Untersuchung feststellen, gibt es eine bestimmte Probezeit. Aber irgendwie schon kurios, dass so eine Untersuchung nur einmal erfolgt. Danach kann man so krank oder so dick sein, wie man will, es schert keinen. Da fragt man sich doch, was für einen Zweck so eine Untersuchung haben soll :confused:

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Das gibts auch bei Angestellten.


    Ich war vorm Studium 5 Jahre im öffentlichen Dienst.
    3 in Ausbildung und danach dann fest.
    Zu dieser Untersuchung musste ich aber, auch wenn ich nur "Angestellte" war. :)


    Naja mit dem Doc bin ich nicht ganz klar gekommen, was nicht unbedingt an meinem Gewicht lag, sondern an der Art und weise wie er sich verhielt. Auf jeden Fall hab ich dann von dem Typen das "Rundum-Programm" bekommen, sprich 24-Std-EKG/-Blutdruck und so weiter. Aber im Endeffekt hat er nichts gefunden, das Gewicht hat er zwar angesprochen, aber mehr auch nicht.
    Und jetzt mal ehrlich, wenn man wegen des Gewichts nicht im öffentlich Dienst arbeiten kann, wo denn bitte sonst? :rolleyes:

  • Es spielt im öffentlich Dienst keine Rolle ob Beamte oder Angestellte. Ich war bis zu meiner vorzeitigen Berentung wegen Krankheit, im öffentlichen Dienst beschäftigt. Früher war es noch so, dass nur jemand eingestellt wurde, der sein Normalgewicht hatte. Er wurde aber vor! seiner Einstellung untersucht.

    Dein Gewicht dürfte jetzt kein Problem mehr sein. Denn du bekommst nach deiner Probezeit eine Beurteilung und auf die kommt es an. Ausserdem kannst du dich jederzeit an deinen Personalratvertreter wenden. Dazu bist du noch behindert, wer will dir da noch was wollen? Glaub mir, ich habe jahrzehntelange Erfahrung, da traut sich keiner ran. Bleib also ganz ruhig und warte gelassen ab.

    Ich habe so viele übergewichtige Kollegen/innen gehabt. Wenn die alle nicht übernommen worden wären, hätten sie die halbe Stadtverwaltung dicht machen können.

    Übrigens, Beamte werden noch einmal vom personalärztlichen Dienst untersucht, bevor sie ihre Urkunde auf Lebenszeit bekommen. Ob das aber bei jeder Behörde so gemacht wird, kann ich aber nicht sagen.

  • Hallo Columbella


    Also ich arbeite auch seit 6 Jahren im öffentlichen Dienst (Öffentlicher Persohnen Nahverkehr) und musste am einer Medizinischen Untersuchung vor der Einstellung bzw bevor ich meinen Festvertrag erhalten habe teilnehmen.
    Ich denke das diese Unteruchung je nach Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst verlangt wird. Je nach Berufsfeld, wie in meinem Fall wird auch das Seh und Hörvermögen untersucht.
    Ich denke all zu viel Stress solttest du Dir nich machen. Das wird schon :):):)

  • Nach meiner Ausbildung bin ich zu einer großen Versicherung gegangen, da mußte ich eine ärztliche Untersuchung absolvieren (1984). Allerdings war ich da nur leicht übergewichtig.
    Als ich dann 4 Jahre später im öffentlichen Dienst anfing, gab es keine Untersuchung, auch später nicht.

  • Vielen Dank für Eure Antworten.:)


    Ich warte darauf, dass es Neuigkeiten in dieser Sache gibt, aber es gibt keine. Wahrscheinlich muss ich jetzt einfach mal abwarten, wie ich durch die Probezeit komme.


    Ich fühle mich aber jetzt schon wieder etwas ruhiger.:)

  • Ja ich bin auch im Öffentlichen Dienst und wir wurden auch vor vertragsabschluß Untersucht, ab wir körperlich ok sind das ist wie ne Untersuchung beim Hausarzt.
    Hier drücken da mal Abtasten, mal Husten,Blutabnehmen man sollte sich die Tage davor mit den Alkohol zurück halten!
    Wenn du bei der untersuchung durchfellst bist du entweder Alkholiker oder schon fast Tod!
    Mach dir nicht solche gedanken wir haben hier bei uns die auch mit Übergewicht angefangen haben. Wir werden auch Regelmässig untersucht alle 2 Jahre wenn wir Fahrzeuge fahren.
    Und wenn du schon ein grade von Behinderung hast ist das auch nicht schlimm den im Öffentlichen Dienst hast du bald besser Chancen als Behinderter den die sollen ja gefördert werden.

  • Früher war es noch so, dass nur jemand eingestellt wurde, der sein Normalgewicht hatte.


    Sorry, ich muß mal blöd fragen: Stimmt das wirklich? Ich hab keine Ahnung vom Beamtentum..:o Aber ich finde das schon sehr diskriminierend.
    Daß du dir, Columbella so viele Gedanken um so ein Thema machst, finde ich erschreckend! Hast du wohl schon mehr solche Erfahrungen gemacht? Ich kanns ja zum Teil nachvollziehen, wenn ein Chef einen Übergewichtigen auf Grund des Gewichts nicht einstellen will. (Das heißt aber nicht, daß ich das gut finde) Aber ich bin davon ausgegangen, daß man dann wenigstens angelogen wird. So nach dem Motto: "Ein anderer Bewerber...blabla...besser qualifiziert."


    Ich glaube aber, du mußt dir keine Sorgen machen. Aus eben den Gründen, die meine Vorschreiber schon genannt haben.

  • @ artanis

    es gibt ehrliche antworten bei ablehnungen und gelogene, mir ist die ehrliche lieber, auch wenn sie weh tut, aber ich weiß dann wenigstens, wo ich dran bin. bei der aussage gewicht zu hoch ist es zwar hart, aber bei der qualifikation käme ich mir dumm vor.

    habe da auch einige erfahrungen sammeln dürfen, z.b. bei der suche nach einem ausbildungsplatz. die antwort zu dick tat zwar weh, aber sie war ehrlich.

    das dollste was mir passiert ist, war bei meiner mündlichen prüfung (nach ausbildung), meine klassenlehrerin war im ausschuss der rest (3 oder 4 - ist schon so lange her) waren männer. ich habe mündlich eine 2 bekommen, mit 90,3 punkten, ab 92 gab es eine 1. bei der verabschiedung dann in der schule sagte mir meine lehrerin: bei besserem aussehen hätte ich eine 1 gehabt, aber sie war als frau halt in der minderheit und die herren fanden mich halt mit 120 kg für eine 1 nicht attraktiv genug, d.h. sie haben meine antworten schlecht geredet. ich habe es hingenommen und den herren in gedanken meine wünsche geschickt. weil alles andere hätte nichts gebracht, der beschiss ist ja nicht nachweisbar.

  • Hallo Columbella,

    ich selbst wurde bereits 3 x im öffentlichen Dienst eingestellt und noch 2 weitere Male bei Arbeitgebern in der freien Wirtschaft.
    Jedesmal gab es eine ärztliche Untersuchung innerhalb der Probezeit.
    Zur ersten bin ich völlig unbedarft hin, mit ca 110 Kilo.
    Der Arzt war absolut ätzend und hat mir gesagt daß er meine Einstellung nicht befürworten wird, aufgrund meines Gewichtes! ( Ich fühlte mich bis zu dieser Untersuchung gesund, und wohl, meine Blutwerte waren top, und ich hatte keinerlei Krankheiten)
    Ich bin unmittelbar danach zu meiner Vorgesetzten gegangen, und habe ihr gesagt was passiert ist. Die hat mich sehr ungläubig angeschaut und mich beruhigt.
    Von den Ärzten gäbe es nur Empfehlungen, und wenn das Gewicht der Grund sei soll ich mir keine Sorgen machen, sie hat mich ja bei der Einstellung gesehen :) Nach mir haben noch 4 weitere stark übergewichtige Menschen bei uns angefangen!
    Bei allen weiteren Einstellungen mit jeweils höherem Gewicht und hinzugekommenen Krankheiten, war es gar kein Problem, weder von AG Seite noch vom jeweiligen Betriebsarzt.
    Bei meiner letzten Einstellung vor 2 Jahren, hab ich dann den Mut zusammengenommen und die Ärzting gefragt. Die hat mir dann gesagt, daß es im Normalfall keinen Grund gibt, auch eine kranken Arbeitnehmer abzulehnen. Sie erklärte mir, daß eben ein Dachdecker oder LKW Fahrer keine Epilepsie haben sollte, oder Alkoholiker oder Diabetiker sein darf.
    Jemand der im Büro arbeitet aber sehr wohl.
    Ich habe ihr mein Gewicht genannt ( 160 Kilo) und die daraus resultierenden Krankheiten. Sie sagte daß dies Einstellungstechnisch kein Problem sei, ich hatte ja schließlich ein Vorstellungsgespräch. Auch sie sagte daß sie nur beratend tätig ist. Und wenn ein dicker Mensch zur Untersuchung kommt, dann hatte er ja bereits das Vorstellungsgespräch.
    Die Ärzte schauen z.B. bei Bürotätigkeit auf den Rücken und sind verpflichtet den AG darauf aufmerksam zu machen wenn es Probleme gibt, damit ein Orthopädischer Stuhl angeschafft wird. Bei einer ehemaligen Arbeitskollegin mit Multipler Sklerose wurde auch auf so etwas geachtetet, und mit Einverständnis der Kollegin wurde die Vorgesetzte über die Krankheit aufgeklärt, und womit zu rechnen ist.

    Also mach Dich bitte nicht verrückt.
    Alles wird gut :)

    Liebe Grüße
    Celestine

  • Hallo zusammen,

    ich sehe dieses Problem auch auf mich zukommen, da ich mich für eine Stelle im ÖD beworben habe (man hat mir schon gesagt, dass es "vorher" eine Untersuchung geben wird) und schon mal bei einer Untersuchung eines Betriebsarztes im Industriebereich schlechte Erfahrungen gemacht habe.

    Deinen Tipp, Celestine, nach so einer ätzenden Erfahrung gleich mit den zukünftigen Vorgesetzten zu sprechen, hat mir Mut gemacht. Ich denke, da ist Offenheit das Beste, wenn man die Stelle wirklich will. Schließlich haben sie einem dann ja schon gesagt, dass sie einen wollen und bei einer Ablehnung nach der Untersuchung wäre ja wohl mehr als offensichtlich, dass es am Gewicht liegt, was dann ja wirklich diskriminierend wäre. Das fand ich wirklich hilfreich und ich hoffe, ich werde es beherzigen, wenn der Fall eintritt.

    Und wenn der Arzt nicht allzu ablehnend und ätzend ist, kann man vielleicht auch schon da etwas klären. Ich dachte mir, ich würde auf jeden Fall fragen, ob er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, mir den Job zu versauen.

    Danke Euch allen für die Antworten! Und Columbella wünsche ich viel Glück, dass alles gut ausgeht!

    LG Das E.

  • Hallo zusammen,

    ich will an dieser Stelle mal ganz aktuelle Informationen geben, denn ich war HEUTE zu einer Einstellungsuntersuchung für eine Stelle im öffentlichen Dienst.

    Es gab das volle Programm: Blutdruck, Blutabnahme, Pipi, Lungenfunktion, Seh- und Hörtest sowie ein Ruhe-EKG. Danach Vorstellung beim Doc inklusive Vorturnen (ja, WIRKLICH!), abtasten & abhorchen, aah sagen und Reflexe testen.

    Dann kam das Urteil!

    Vorab muss ich sagen, dass ich erst einmal eine für ein Jahr befristete Stelle habe, die in einem Jahr "entfristet" werden soll. Auf diese Weise haben sie eine Probezeit von einem Jahr, was sie mir auch gleich offen gesagt haben (ansonsten sind nur sechs Monate "erlaubt").

    Der Doc hat sich erst einmal recht allgemein mit mir unterhalten und dann gefragt, wieso ich so dick bin, wie lange schon und, ob ich etwas dagegen zu tun gedenke. Das hat mich ein Arzt noch nie gefragt!!! Jedenfalls sieht er langfristig Probleme, wenn ich mein Gewicht nicht reduziere und gab mir seinen "Segen" für ein Jahr, mit der Auflage, dass ich an meinem Gewicht "arbeite". In einem Jahr - vor der unbefristeten Einstellung - soll ich also noch einmal vorsprechen! Wenn ich bis dahin also nicht etwas abgenommen habe, kann man sich vorstellen, wie das ausgeht, oder? Oder "dramatisiere" ich das nur?

    Was haltet Ihr davon?


    Eigentlich wollte ich mich nicht auf so einen "Kuhhandel" einlassen und ich bin nicht sicher, ob die mich nun wirklich einstellen, wenn es so eine Einschränkung gibt... schließlich können die ja nicht sicher sein, dass ich ein zweites Mal "durch komme". Leider habe ich im Moment aber keine andere Stelle in Aussicht und ich würde den Job gerne machen, nachdem ich ein Jahr nicht gearbeitet habe (da sind die Aussichten nicht so "rosig").

    Übrigens hat der Doc auch noch gefragt: "Haben die in der Verwaltung nichts zu Ihrem Gewicht gesagt?", was ich mit "Nein, wieso?" beantwortet habe. Wenn die ein Problem mit mir gehabt hätten, hätten die mir ja wohl kaum zugesagt...

    Ich werde jetzt auf jeden Fall morgen zur Arbeit antreten und mit der Personalleiterin und dem Betriebsrat sprechen, ob es ein Problem geben könnte. Es ist ja einzig und allein mein Gewicht, was dem Doc Probleme gemacht hat. Er hat auch gesagt, er hält mich für "geeignet", empfiehlt aber eine Nachuntersuchung in einem Jahr. Ich bin nicht sicher, ob er angeben "darf", wieso und warum. Aber hier halte ich Offenheit für angemessen... sprechen wir aus, was jeder sehen kann. Besser, als wenn die nachher "sonstwas Schlimmes" vermuten.

    Auf jeden Fall kann ich jetzt Columbellas Sorgen nachvollziehen, allerdings denke ich nicht, dass ihr da noch was passiert, denn die wären ja blöd, wenn sie sie sechs Monate arbeiten lassen und dann rauswerfen... das wäre ja auch für den AG vertane Zeit und verschwendetes Geld. Wenn sie den unbefristeten Vertrag "in der Tasche" hat und nichts von einer Untersuchung darin steht (bei mir steht "vorbehaltlich der ärztlichen Untersuchung"), dann dürfte das bei ihr glatt laufen!

    Das waren meine Erfahrungen!

    LG Das E.

  • Hallo Engelchen! Ich hatte von solchem Vorgehen eigentlich immer nur im Bereich Verbeamtung gehört bzw. es selbst erfahren. Dass einem wegen Übergewicht aber auch die unbefristete Anstellung verweigert wird, war mir bis jetzt unbekannt. Ich bin auch im öffentlichen Dienst unbefristet angestellt worden, und zwar ohne jegliche Untersuchung. Wahrscheinlich habe ich auch nur Glück gehabt. Was du aber versuchen solltest, ist den Amtsarzt/Hausarzt (?), den du hattest zu umgehen, da sich die Urteile auf verschiedenen Gesundheitsämtern unterscheiden. Mancher ist toleranter, mancher weniger tolerant. Vielleicht findest du ja einen oder mehrere dir bekannte Übergewichtige, deren Anstellung von einem best. Arzt als unbedenklich angesehen wurde. Gehe dann zu diesem. Auch im Gesundheitswesen gibt es welche, die missionieren wollen, andere, die menschlicher sind, und dir nicht zusätzlich zum Gewicht auch noch die berufliche Zukunft verbauen wollen.

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