heute geht es mir schlecht....

  • und ich habe lange überlegt ob ich das hier schreiben soll. Ich bin mir auch jetzt noch nicht sicher ob es wirklich eine gute Idee ist aber ich muß es jetzt einfach mal loswerden. (Und das an jemand neutrales)

    Die Situation ist folgende: ich bin Anfang Januar zum ersten mal in meinem Leben einem Mann begegnet mit dem ich mir eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann und wünsche. Wir sind fast gleich alt (werde nächsten Monat 36) und es hatte sofort auf beiden Seiten gefunkt. Unsere Vorstellung vom Leben an sich und auch vom Alltag gleichen sich aufs Haar und er ist ein wirklich Netter. Na ja, wie das manchmal so alles passiert. Jetzt kommt der Riesenhaken (war ja klar): er ist, wie kann es anders sein, verheiratet. Wir haben uns kennengelernt über eine Anzeige die ich bei Rubensfan eingesetzt hatte und er hat gesucht weil seine Ehe nicht das Wahre ist. Manchmal treibt man irgenwo rein wo man dann ziemlich hilflos dasteht. Sehe ich ja im Moment an mir selbst. Deshalb kann ich ihm noch nicht mal einen Vorwurf machen. (Oder vielleicht will ich es auch nicht.) Da ich schon einmal über viele Jahre ein Verhältnis mit einem Gatten der nicht der meinige war hatte wollte ich diese Situation nie wieder. Demzufolge habe ich beim dritten Treffen zu ihm gesagt das auf der "Spaßbasis" (wir vergnügen uns ab und an miteinander und gut. So war es eigentlich auch von beiden Seiten angedacht.) nicht geht und das er es direkt sagen soll wenn er nicht bereit ist irgendwann Nägel mit Köpfen zu machen sondern dann besser direkt geht. Er hat von Anfang an gesagt das er gerne mit mir zusammenleben möchte das es da aber noch einige finanzielle Hindernisse gibt. Auch damit kann ich leben. Am Anfang lief es auch ganz gut. Wir sahen uns zwei mal die Woche und für mich war das auch in Ordnung da ich immer nur alleine gelebt hatte und mein Leben auch nicht direkt völlig umstellen wollte. Seit ca. Ostern ist es so das er maximal noch ein mal pro Woche Zeit hat und das auch nur werktags und nicht mehr, wie am Anfang, am Wochenende. Da er sehr viel arbeitet um finanziell überhaupt über die Runden zu kommen versuche ich auch dafür Verständnis aufzubringen. Womit ich mich aber einfach nicht abfinden kann ist die "Kommunikationslosigkeit" die er an den Tag legt. Manchmal höre ich eine ganze Woche nichts und das macht mich rasend. Die Diskussion ob er nicht wenigstens mal eine sms schicken kann habe wir schon so unendlich oft geführt das ich sie langsam echt zum würgen finde. Letzten Samstag hat er, wieder mal, auf den letzten Drücker abgesagt und das per sms ohne ein Wort des Bedauerns. Einfach die knallharten Fakten und gut. Er ist ein Typ der eh nicht groß mit Worten ist und ich weiß das es keine böse Absicht seinerseits ist. Er ist ein durchaus beständiger Mensch und ich weiß ja das er sich irgendwann wieder meldet. (Oder auch nicht da ich ihm gesmst hatte das ich es absolut daneben ich es finde das er noch nicht mal anruft und absagt. :mad: Glaube ich aber nicht.)Trotzdem komme ich einfach nicht klar damit so auf ein Minimum reduziert zu werden und es tut sehr weh. Selbst mit dem guten Glauben daran irgendwann von der Neben- zur Hauptfrau legalisiert zu werden könnte ich grade mal losschreien. Meine Seele und mein Herz führen im Augenblick einen so verzweifelten Kampf mit meinem gesunden Menschenverstand das ich überhaupt nicht weiß wie ich ihm gegenübertreten soll. Mein Kopf sagt ganz eideutig das ich das beenden muß. Meine Seele und mein Herz haben die Liebe zu ihm und die Träume von einer gemeinsamen Zukunft so verinnerlicht das sie nicht bereit sind loszulassen. Bitte versteht mich richtig, wenn er noch Zeit braucht soll er die auch kriegen. Ich habe ja hier auch nicht die ganze Situation bis ins einzelne geschildert und es steckt ja immer mehr dahinter. Es geht auch nicht darum das ich erwarte das er vier mal oder öfter pro Woche auf der Matte steht; aber ist es denn wirklich zu viel verlangt, wenn es eh schon nur ein Treffen von zwei oder drei Stunden pro Woche gibt, das man mal einen Anruf, eine mal oder sonstiges haben möchte?
    Um mehr geht es gar nicht. Alles andere ist nicht unbedingt das Problem für mich und wenn wir zusammen sind ist es auch prima. (So ist es ja immer, gelle?)
    So, genug geschrieben. Es mußte auch nur mal raus. Wahrscheinlich werde ich den Beitrag eh wieder rausnehmen weil es sowieso keine wirklich Lösung dafür gibt. Das das alles nicht das Wahre ist weiß ich ja. Ich wußte, wenigstens ungefähr, worauf ich mich einließ, ich weiß das es moralisch nicht in Ordnung ist und ich weiß das ich es selbst Schuld bin. Trotzdem ist er derjenige mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte und ich frage mich ob ich jetzt wirklich wegen dieser einen Sache alles aufgeben soll.

    Ratlose Grüße
    Steffi

    PS: Sollte ich etwas verwirrend geschrieben habe so bitte ich um Entschuldigung. Es ist manchmal schwierig eine komplexe Situation relativ bündig darzustellen.

  • Liebe Steffi,


    verwirrend finde ich deinen Beitrag nicht. Natürlich kann ich aus der Ferne nicht darüber urteilen, wie es in seinem Kopf aussieht - aber für mich sieht das sehr nach Hinhaltetaktik aus. Viele Männer, die verheiratet sind und eine Geliebte haben, reagieren so. Die "Zweitfrau" erhofft sich eine Zukunft und der Mann denkt überhaupt nicht daran, seine Ehefrau zu verlassen.

    Zitat

    Er hat von Anfang an gesagt das er gerne mit mir zusammenleben möchte das es da aber noch einige finanzielle Hindernisse gibt.

    Das ist die erste schwache Ausrede - du wirst doch sicher nicht von ihm verlangt haben, dich in Zukunft zu versorgen. Also sind seine Mehrkosten wohl nicht unbedingt sooo hoch, daß er seine Frau nicht verlassen könnte. Du hast so viel Verständnis für ihn und seine Situation (das kostet viel Kraft!), daß ich mich frage: Wo bleibst du eigentlich bei der Sache? Eine Beziehung ist immer ein Geben und Nehmen - mir scheint, daß du nur gibst und er nur nimmt.

    Sei gut zu dir, und wenn du merkst, daß du mehr investierst als du zurückbekommst, dann zieh deine Konsequenzen.

    Liebe Grüße
    Pandora

  • ich bin immer sehr froh wenn Du mir schreibst.

    Mein Problem ist einfach das ich die Grenze im Moment nicht finde. Gebe ich zu früh auf habe ich mich, vielleicht, wer weiß das schon, um eine liebevolle und gut Zukunft gebracht. Halte ich zu lange durch gehen meine Gefühle für ihn kaputt (egal ob er sich trennt oder nicht) und ich leide. (Tue ich ja schon.) Dazu kommt ja noch das ich möchte das, wenn er sich trennt, das aus freien Stücken tut und nicht auf Druck. Ach.... es ist einfach eine blöde Situation und wenn ich ihn nicht so lieben würde hätte ich es gar nicht so weit kommen lassen.
    Bis jetzt will ich noch an das Gute in ihm glauben in der Hoffnung das ich es nicht bitter bereuen muß.

    Viele Grüße an Dich und vielen Dank
    Steffi

  • Ich könnte es im Schongang schreiben - ich werde es nicht tun:


    Du erzählst die typische Geschichte einer Dauergeliebten.
    Du versuchst ihn schön zu reden, hast Verständis für Dinge, für die man kein Verständnis haben sollte - und glaubst an Dinge die sich nicht umsetzen werden.
    Sieh der Realität ins Auge: Du bist für ihn das als was Du Dich fühlst.
    Reduziert aufs für ihn Wesentliche. Nicht mehr.



    Das ist das eine - aber spinnen wir den Traumfaden mal - er verläßt seine Frau. Willst Du wirklich einen Mann haben - für eine gemeinsame Zukunft - der Dich im Vorfeld schon so schlecht behandelt? Schau auch was er seiner derzeitgen Frau antut - glaubst Du ernsthaft, daß Dir nicht das Gleiche wiederfahren würde?
    Würdest Du ihm jemals vertrauen können, wenn er am Wochenende weg muß?
    Wenn er in der Woche weg muß?
    Wenn sein Handy eine sms empfängt?
    Du würdest lediglich die Etage der Hölle wechseln - und nicht nach oben.


    Er ist nicht der tolle Mann den Du hier fast krampfhaft zu umschreiben suchst - er ist ein Ar.sch! Nicht allein weil er fremdgeht - sondern weil er Dich anlügt - und Deine Gefühle benutzt - Dich demütigt - weil er Dich hinhält solang Du Dich hinhalten läßt, weil er selbst auf die direkte Konfrontation mit der Situation nur seinen Nutzen im Auge hat.


    Mach die Augen auf philippa - bitte...laß Dich nicht zerstören...das ist er - das ist keiner wert!


    Ich würde Dir gern etwas netteres schreiben - ehrlich - Deine Geschichte tut mir im Herzen weh - nicht unbegründet - ich weiß wovon ich rede....und ich weiß, daß es besser ist die Trennung mit schmerzendem Herzen zu vollziehen - besser als darauf zu warten bis man endgültig daran zerbrochen ist.


    Laß dich mal drücken philippa.
    Ich wünsche Dir alle Kraft dieser Erde - und den Mut den Schritt zu tun der schon längst überfällig ist. Schau in den Spiegel, sieh Dir in die Augen, frag Dich wie Du Dich fühlst...horch in Dich rein...ich bin mir sicher da flüstert es schon leise "geh!"


    Ich laß Dir noch etwas da...kurz nachdem ich das geschrieben hatte, habe ich schmerzlich das beendet was beendet gehörte...und Du glaubst nicht wie deutlich sich an diesem Tag der Trennung das liebliche Gesicht mit den warmen Augen zu einer Fratze der Niedertracht verformte...


    LiebHabBär


    Er kommt immer dann, wenn ich am wenigsten damit rechne.


    Immer zur selben Zeit.


    Seine Frau hat da ihren Selbstverwirklichungsabend.
    Wer sich in dieser Zeit selbstverwirklicht ist eigentlich nur einer - er.


    Er ist leidenschaftlich, zärtlich und verständnisvoll.


    Seine Frau sieht das anders.


    Ob ich ihn gern als Wohnmöbel hätte?
    Gut, er hat genau jene Seiten, die ich bei anderen vermisse.


    Doch zeitgleich mit diesen Streicheleinheiten für Leib und Seele
    öffnen auch die Grausamen und Altbekannten ihre Tore.
    Jene, die Herzen brechen, Tränen fließen
    und Verzweiflung emporsteigen lassen.


    So jemanden möchte man doch nicht wirklich in seinem Leben wissen !?!


    Er hat mehr was von einem Stofftier,
    welches man bei Bedarf in den Arm nimmt,
    aber mit dem man, für kein Geld der Welt, auf die Straße gehen würde.


    Eher öffnet man eine Kammer und stellt ihn weg -
    läßt ihn verschwinden unter dem Altagskrimkrams.


    Es klingelt.


    Gedankenverloren öffne ich die Kammertür.


    Und siehe da - da steht er


    Der LiebHabB är



    Alles erdenklich Liebe
    FrauSue

  • Hallo Philippa,

    ich habe eine Freundin in einer ähnlichen Situation, nur ist ihr "Freund" nicht verheiratet, jedoch seit 13 Jahren in einer festen Beziehung und seit August auch noch Papa von Zwillingen. Tja...was nun?

    Ich wünschte, sie wäre schon soweit wie Du und würde erkennen, dass es nichts bringt, aber sie tut es nicht. Sie klammert sich an ihn. Es ist furchtbar. Er hat sie erstens gar nicht verdient und zweitens sehe ich kein Problem darin, sich zu trennen und zu sagen: Mach Du das erstmal klar und dann kannste wieder zu mir kommen.

    Und gerade dieses Verhalten, dass er es nicht klar macht und dass er ihr immer wieder erzählt, wie sehr er sie braucht und vermisst und liebt, zeigt mir nur, dass er sie nicht liebt, denn wenn ich jemanden liebe, dann tue ich alles für ihn und wenn ich dafür jemanden verlassen muss. Aber das ganze auf ewig hinauszuzögern mit allerlei dummen Ausreden.....das ist keine Liebe. Das ist der Genuss, zweigleisig zu fahren, was zum poppen und vorzeigen zu haben, während man daheim seine Bequemlichkeit und Beständigkeit hat...

    *seufz* ich weiß auch nicht, warum Menschen sowas tun...

    Ich weiß, dass es nicht leicht ist für Dich. Allerdings solltest Du wirklich die Notbremse ziehen und abspringen sobald es geht. Lieber jetzt ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende :)

    *DirfestedieDaumendrückentu*

    Ich habe damals meinen Exfreund verlassen, wegen meines "Geliebten", mit dem ich jetzt zusammen bin. Jemand der sagt, es sei nicht einfach, hat natürlich recht. Nur - ich sage: Für die Liebe tut man alles! Man nimmt sogar in Kauf, dass man finanzielle Probleme hat und sich in 2 Jobs abrackern muss. Ich habe das getan. Wer nicht bereit ist, das auch zu tun, wird nie wirklich Nägel mit Köpfen machen.

    Bei mir waren es 10 Jahre Beziehung - ein kompletter Haushalt der aufgedröselt gehörte, 2 Katzen, die ich hergeben musste *flenn*, Freunde, die ich verloren habe, Nerven, die es mich gekostet hat, graue Haare, die es mir einbrachte (mit 25) und jede Menge Heulerei. Aber ich habe es getan und sage deswegen: Wer es nicht tut und zweigleisig fährt, wird sich nie entscheiden. Also Philippa, raus da, solange Du Dir Deine Selbstachtung erhalten kannst. Es ist alles halb so wild...

    liebe knuddelige Grüße
    die Grit

  • Hallo philippa,


    ich kann dazu auch nicht wirklich viel sagen, aber ich hatte mal eien ähnliche Situation.
    Er war verheiratet und ich bin es noch.
    Tja es gab von ihm aus hoch und heilige Versprechungen, dass er sich trennt, aber es kam nix.
    Er hatte keine Verpflichtungen, ich aber vier Kinder.
    Naja, als er dann zu lange rumgedruckst hat, habe ich ihm den Laufpass gegeben.
    Ich denke wir Frauen sollten usn für soclhe Eskapaden wirklich zu schade sein. Wenn es die große Liebe ist, kann nichts ihn mehr bei seiner Frau halten, auch keine finanziellen Engpässe oder so.
    Ich denke mittlerweile, dass das alles nur Ausreden sind um eine Gespielin für's Bett zu haben und die Bequemlichkeiten des Alltags doch nicht zu vermissen.

    Ich kann und darf dir zwar keinen Rat geben, denn die Entscheidungen musst du selber treffen, aber lass dich nicht vera....

    Lieber jetzt Schluss machen, solange es noch geht, als hinterher ganz kaputt sein.
    Er baut dich dann bestimmt nicht wieder auf.

    Lieben Gruß und viel Stärke wünsch ich dir!!!!:)

  • Hallo Philippa (oder Gruß von Steffi zu Steffi),


    ich muß auch mal meinen Senf dazu geben. Ich war nämlich im Büro jahrelang Zimmergenossin einer "Geliebten". Er verheiratet, 18jährige Tochter. Sie geschieden und frei. Über 4 Jahre konnte ich die Hinhaltetaktik mit ansehen. Er konnte sich nicht trennen weil:


    Weihnachten vor der Tür stand
    Ostern bald ist
    Sommerurlaub schon gebucht war
    die Frau Geburtstag hatte
    Ostern bald ist
    Sommerurlaub schon gebucht war
    die Frau Geburtstag hatte
    Weihnachten vor der Tür stand........


    So ging das all die Jahre. Meine Kollegin lebte immer in der Hoffnung, eines Tages Weihnachten nicht mehr allein sein zu müssen. Leere Versprechungen hielten Ihre Hoffnung am Leben. Bis heute hat sie es nicht geschafft, sich zu lösen. Die Tochter ist inzwischen 22, wahrlich kein Grund mehr. Aber das Haus...und die Nachbarn....


    Glaube mir, wenn es wirklich sein soll, dann verlierst Du ihn durch eine Trennung nicht. Wenn ihm wirklich was an Dir liegt, wird er wachgerüttelt werden. Steh gerade, sei stolz!


    Es gibt ein italienisches Sprichwort, das heißt: Se sono rose, fioriranno!


    Wenn es wirklich Rosen sind, werden sie auch blühen.


    Ganz viele bunte, duftende Rosen wünsche ich Dir für Deine Zukunft,


    Stella

    Man muß noch Chaos in sich tragen, um einen tanzenden Stern gebären zu können Nietzsche

  • Ich kann mich den Vorrednerinnen nur anschließen.


    Ich finde, es hört sich tatsächlich so an, als wolle er zwischendurch nur seinen Spaß haben. Für alles andere ist er wohl zu bequem.


    Ich finde es auch sehr schlimm, dass er seine Frau betrügt. Das zeigt doch schon, dass er ein schwacher Mann ist.


    Sorry wegen der harten Worte. Ich habe nur ganz impulsiv meinen Eindruck niedergeschrieben.


    Vielleicht haben wir ja auch alle unrecht und du überzeugst uns vom Gegenteil. Würde es dir wirklich von Herzen gönnen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!