Wie geht Ihr mit dieser Nachricht um?

  • Gerade hat unser Chef uns mitgeteilt, daß unser langjähriger Kollege, der letzte Woche ins Krankenhaus gekommen ist heute morgen verstarb.

    Wie geht man mit so etwas um? Ich habe keine Ahnung. Bin zudem hier noch Vertrauensfrau und weiß nicht, was ich tun soll.

    Was würdet Ihr machen?

  • Damit kannst du nicht "umgehen". Das musst du auch nicht. So etwas macht und tut halt, was es mit einem macht und tut. Er ist überraschend gestorben. Das ist immer komisch, weil es dich, wie's beim Sterben nun mal ist, vor die unmittelbare Endgültigkeit stellt.


    Wenn du unbedingt etwas tun willst, dann veranstalte die üblichen Riten. Karte besorgen, Unterschriften sammeln. Vielleicht noch ein persönliches Wort drauf. Manche sammeln Geld. Einige Firmen stiften Kränze. Davon halte ich nichts, aber das kann jeder so machen, wie er will.


    Beachte eines: Ihr als Firma/Kollegen stellt eine Gruppe dar. Für euch als Gruppe ist der Tod des Kollegen wesentlich eindrücklicher, wie ihr als Gruppe für die Hinterbliebenen wichtig seit. Gesten von Kollegen/ dem Arbeitgeber werden zwar wohlwollend wahrgenommen, sind aber lange nicht so, nennen wir es ebenfalls "wichtig", wie die der Verwandten und Lebensgefährten.

  • ambesten erstmal sacken lassen und mit denen die es wünschen einfach nur reden oder weinen , ist auch erlaubt !

    Sich als dicken Menschen zu akzeptieren und zu lieben, bedeutet nicht, es toll zu finden, dick zu sein :o ( Martina Mahner )


  • Danke für Eure aufmunternden Worte House und Pipilotta.

    Jetzt sind aus unserer Gruppe nur noch wir Mädels übrig. Wir haben schon zusammen geweint, aber auch die Zeit Revue passieren lassen. Niemand von uns hat damit gerechnet, daß der Kollege bei einem Krankenhausaufenthalt gleich verstirbt.

    Als Vertrauensfrau habe ich alle wichtigen Stellen hier im Haus informiert u.a. auch den Betriebsrat, denn die machen hier immer die Koordination für die Todesanzeigen.

    Die direkte Kollegin (sie haben 19 Jahre zusammen in einem Büro gesessen) möchte erst mal allein vor sich hinwurschteln, hält aber den Kontakt zu den Angehörigen des Verstorbenen. Wir sind durchaus bei der Beisetzung erwünscht, denn eigentlich waren wir seine Familie. Er hat schon vor langer Zeit mit seiner Familie gebrochen.

    Wir werden Geld sammeln, weil wir nicht wissen, ob er verbrannt wird oder so, aber wir wissen, daß er durch seine Scheidung und die Privatinsolvenz immer klamm war, also wollen wir so unser Scherflein dazu beitragen, daß er wenigstens anständig unter die Erde kommt.

    Puh, mir gehen soviel Gedanken durch den Kopf. Ich sehe ihn noch hier sitzen und bekam doch tatsächlich gerade noch über seinen Abwesenheitsassistenten eine Email von seinem Computer. Auf unserem Flur ist es sehr still, selbst unser cholerischer Chef ist ganz niedergeschlagen. Die beiden kannten sich jetzt 28 (!) Jahre.

    Wir müssen jetzt da durch. Die eine oder andere mit mehr Blessuren, aber zusammen werden wir das schon schaffen.

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