Hallöchen,
seit Dezember bin ich wegen meiner massiven Schlafstörungen bei einer neuen Psychotherapeutin/Neurologin. Da meine Hausärztin mir die Tabletten nicht mehr verschreiben darf, mußte ich diesen Weg erneut gehen.
Beim 1. Gespräch im Dezember, bei dem ich massivst erkältet und super schlapp war, wurde ich dann erstmal "durchleuchtet", wobei auch 2 x erwähnt wurde, dass ich ja Übergewicht hätte (ja, stimmt, war mir nicht aufgefallen).. ich konnte förmlich sehen, wie es in ihrem Kopf arbeitete beim Öffnen und Schließen der entsprechenden Schubladen..
Nun will ich nicht behaupten, dass sie nicht willens ist mir zu helfen.. beim 2. Gespräch schlug sie eine Kur vor und auch da wurde erneut mein Übergewicht ins Spiel gebracht..
Es wäre toll, mal einen Arzt/Therapeuten zu kennen, der sich entweder mit Schlafstörungen auskennt und/oder wenigsten zugibt, dass er keine Ahnung davon hat und bereit ist, sich da auch etwas erzählen zu lassen.
Es ist mir wirklich inzwischen zu blöd, mich dahingehend zu verteidigen, dass ich den Ärzten erkläre, welche auch zur Verdauung/Umsetzung der Nahrung notwendigen Abläufe im Körper eines Schlafgestörten ablaufen bzw. eben nicht korrekt ablaufen. Die Blicke, die sich einem dann schon zuwerfen, sind beredt genug.
Beim letzten Mal war sie dann hocherfreut, weil ich ihrer Meinung nach ja viel besser drauf war, nachdem ich ihr erzählt hatte, dass die neuen Tabletten mich in den ersten Tagen absolut nach der Einnahme umgehauen haben.. das heißt zwar nicht, dass ich dadurch besser schlafe, genau wie vorher ca. 2 Std. am Stück im Höchstfall, aber sie hat es eben als Erfolg verbucht, ich war deswegen gut drauf, weil ich am Tag vorher eine tolle Radtour unternommen hatte und die Endorphine in meinem Körper noch purzelten:)
Nun habe ich vor einigen Tagen die Unterlagen für die Kur bei ihr abgeholt
und mußte dort das Übliche lesen, Depression, Antriebsarmut..
letzteres ist ein echter Witz, ich neige eher zu Hyperaktivität, kenne kaum jemand, der in seiner Freizeit neben der Arbeit noch soviel unternimmt wie ich.., gerade mal die letzten 2 Jahre spüre ich zunehmend meine Erschöpfung und brauche daher mehr Ruhe! Da sie ja auch nach meinem sozialen Leben gefragt hatte, weiß sie auch von diesen Aktivitäten..
Bei der modernen Medizin/Psychotherapie habe ich wirklich das Gefühl, nur auf Menschen zu treffen, die völlig konservativ und unkritisch sind und denen es nur darum geht, einen "passend" zu machen.
Als ich bei einem Gespräch erwähnte, dass ich momentan Probleme hätte, und ihre Nachfrage ergab, dass es sich dabei um familiäre Probleme wegen meiner pflegeintensiven Mutter handelte, erlosch das Leuchten in ihren Augen, ach so, wie langweilig, ja, so Themen wie Mißbrauch sind natürlich auch vieeeel spannender für den Arzt.
Schilddrüsenerkrankungen und ihre Auswirkungen waren früher auch nicht bekannt und man hat den Menschen Faulheit unterstellt und sie sollten sich gefälligst mal zusammenreißen... möglicherweise entdeckt die Schlafforschung, die noch in den Kinderschuhen steckt, ja auch noch unbekannte Ursachen für dieses Phänomen..
Danke fürs Lesen:D