Hallo Zusammen!
Mein Name ist Rudi und ich bin 26 Jahre alt. Vor ca. 4 Jahren wog ich bei einer Größe von 1,78 cm knapp 72 Kilo. Inzwischen liege ich bei gefährlichen 98 KG und merke, dass ich immer mehr die Kontrolle über mich verliere. Mein Frühstück beginnt immer gesund mit einer Tasse Tee, Minderalwasser, einer Orange und einem Apfel. Das brauche ich um wach zu werden. Letztlich beginnt mein Problem nach Feierabend. Wie besessen stopfe ich kiloweise Fastfood, Süßigkeiten, Chips und Cola in mich hinein. Man bedenke, dass ich mir die ganze Zeit vornehme den Tag nicht so erniedrigend ausklingen zu lassen. Doch es nutzt alles nichts. Mal lasse ich das Geld zu Hause und fülle dann vor lauter Verzweiflung einen Schuldschein in der Pommesbude aus und bezahle am nächsten Tag... Mal schaffe ich es an drei Fastfood-Läden vorbei zu gehen und werde schließlich beim vierten schwach. Es ist komischerweise so, als wenn ich es absolut nicht in der Hand habe, wozu ich mich entscheide. Vom Kopf her weiß ich schon, dass ich die Macht darüber haben müsste. Die Gefühle blockieren derzeit jedoch alles heftigst. Kennst einer dieses Problem und weiß was dagegen zu tun ist???
Ich bitte dringends um HILFE!!!
Euer Rudi
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Hallo Rudi!
Ich kenne Deine Probleme gut.
Zur Zeit schaffe ich es nicht einen Tag ohne Süßigkeiten auszukommen.
Und durch den Hauptbahnhof zu gehen und mal nichts Zuessen zu kaufen, ist auch sehr schwierig.
Ich habe leider das Patentrezept dagegen auch noch nicht gefunden.
Zur Zeit gehe ich regelmäßig zu einer Therapeutin und versuche in langsamen Schritten mein Essverhalten zu normalisieren. -
Moin Rudi,
wieso sind 98kg "gefährlich" ? Soweit ich weiß sind sie das nicht, es sei den man macht sie dazu.Was du insgesamt über dein Ess-Verhalten schreibst ist für mich einfach nur erschreckend und ich frag mich wieso du deinem Körper vorwirfst das er sich vehement um das "überleben" kümmert???
Morgens gestehst du ihm etwas Tee, Wasser, eine Orange und einen Apfel zu und dann nix mehr? Und wunderst dich dann auch noch das dein Körper sobald er die Chance dazu hat so massiv "HUNGER!!!" schreit wenn es denn endlich geht?
Und dann meinst du auch noch das dein "Wille" doch deinem "Körper befehlen können müsste, das der schweigend und wehrlos hinnimmt was dein Wille verlangt"?
Bist du wirklich so Naiv?Dein Körper sieht seine Hauptaufgabe darin zu "überleben", Nahrung bedeutet für einen menschlichen Körper "Energie die er zum Überleben braucht" und was glaubst Du wie ein menschlicher Körper reagieren sollte wenn man ihm genau dies vorenthält?
Deine vermeintliche "fress-Sucht" ist ganz offensichtlich nichts anderes als eine "gesunde, natürliche Reaktion" deines Körpers auf die Mangelsituation die dein Wille ihm versucht auf zu zwingen.
Mein Tipp wäre daher:
Kümmere dich besser um ausgewogene Nahrungszufuhr über den Tag -> dann wird es auch nicht mehr zu diesen massiven "heiß-" Hungeranfällen nach Feierabend kommen.Bedenke dabei das dein Körper nicht dein Feind sondern dein Freund ist und sich um das "überleben kümmert", selbst wenn es dir egal ist.
Liebe Grüße,
Cailly -
Hey Rudi, genau das kenne ich auch. Auch wenn das mit dem Essen den ganzen Tag klappen kann, dann falle ich manchmal abends in einen Essrausch rein. Das mit dem Geld zu Hause lassen und EC- Karte zu Hause lassen, hab ich auch schon gemacht. Manchmal gehe ich dann aber nochmal los, wenn ich mir zu Hause mein Geld geholt hab oder ich stopfe andere Sachen von zu Hause in mich rein (Brote mit Honig und Salami...). Sag mal, hast du denn abends nach Feierabend gar keine Verabredungen oder ähnliches? Vielleicht solltest Du Dir was vornehmen nach Feierabend?
Oder Dich zu Essen verabreden abends und in Ruhe im Restaurant eine Pizza oder ein Schnitzel mit Salat dazu essen oder mit jemanden zusammen kochen anstatt dich mit Imbisskram allein vollzustopfen. Bei mir klappt es leider auch nicht immer, aber manchmal glaub ich, dass ich einfach nichts anderes zu tun habe oder nichts anderes habe, mit dem ich mich beschäftigen kann.... Bei mir sind es die Süßigkeiten, die ich abends esse. Das ich abends vom Heimkommen noch Schoki kaufen und es esse, heimlich. Mein Freund kommt meist etwas später nach Hause. Ist scheiße. Ich weiß auch manchmal nicht, was ich machen soll. Wenn ich mir was vornehme geht es aber meistens.
Dein Frühstück schein aber auch recht karg. Vielleicht hilft ein Müsli am Morgen? Das hält lange satt? So ich muss los. Ciao und alles alles Gute! -
Hallo Zusammen!
Mein Name ist Rudi und ich bin 26 Jahre alt. Vor ca. 4 Jahren wog ich bei einer Größe von 1,78 cm knapp 72 Kilo. Inzwischen liege ich bei gefährlichen 98 KG und merke, dass ich immer mehr die Kontrolle über mich verliere. Mein Frühstück beginnt immer gesund mit einer Tasse Tee, Minderalwasser, einer Orange und einem Apfel.Das ist doch kein Frühstück, sondern ne Füllung für den hohlen Zahn. Was ist du denn tagsüber?
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Zitat
Mein Frühstück beginnt immer gesund mit einer Tasse Tee, Minderalwasser, einer Orange und einem Apfel. Das brauche ich um wach zu werden. Letztlich beginnt mein Problem nach Feierabend.
Dein Problem beginnt nach Feierabend? Weil du dann doch mal was isst? Seinem Körper morgens Energie vorzuenthalten ist auch nicht wirklich gesund. Irgendwann hat er dann halt mal Hunger. Vielleicht solltest du das, was du zum Frühstück ist, lieber abends essen... -
Gerade heute geht es mir furchtbar schlecht. Mein Freund arbeitet und ich bin alleni zu Hause. Ich hab schon tierische Bauchschmerzen und esse trotzdem weiter... ich will endlich dass das aufhört. Es ist so ätzend. Mich macht das ganze so depressiv, da ich gern schlank wäre. Ich habe zwar eine Therapeutin, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es mir hilft eine Therapie zu machen. Die Aussprach hilft zwar, aber mein Verhalten ändert sich nicht. Ich denke nun wirklich, dass es sich um eine "Sucht" handelt und ich in eine Entzug müsste.....
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@verena:
Wenn du der Meinung bist, dass dir die Therapie "nicht wirklich" hilft, weißt du auch, woran das liegt? Und hast du darüber mit deiner Therapeutin mal gesprochen?
Ich weiß ja nicht wie lang du schon in Therapie bist und ob du selbst aktiv versuchst dir zu helfen... Ich kann dir nur sagen, dass so etwas sehr lange Zeit in Anspruch nehmen kann. Es wird dir, allgemein gesagt, auch eher helfen, wenn du dir aktiv versuchst selbst mitzuhelfen anstatt zu erwarten, dass die Therapeutin deine Probleme für dich löst. Die Therapeutin kann dir eher zur Selbsterkenntnis verhelfen und versuchen, dich an neue Lösungsansätze heranzuführen oder versuchen, dich zu überzeugen, dass du ein wertvoller Mensch bist. Je besser du - ob nun bewußt oder unbewußt - "mitarbeitest", desto schneller geht es meist. Das ist für manch einen schwieriger als für andere. Und es ist nichts schlimmes, wenn man dafür länger braucht.
Ich kann verstehen, wenn du frustriert bist, weil es nicht so klappt wie du es dir wünschst, denn das kenne ich. Mir hat es geholfen, erstmal einen Schritt zurück zu gehen und zu überlegen, was ich mir bei meinen Wünschen für Blockaden in den Weg baue und warum das so ist. Es ist immer noch längst nicht so wie ich es mir wünsche, aber es frustriert mich mittlerweile nicht mehr so sehr und freue mich, sobald es mal gut läuft. Ich habe einfach meine hohen Erwartungen erstmal ein wenig angepasst, zurückgeschraubt. Ich habe versucht, erstmal zu akzeptieren, was ist.
Dies kann ich als solide Grundlage für Veränderungen nutzen. Und diese Veränderungen versuche ich nicht mehr so extrem und radikal zu gestalten, damit ich sie auch beibehalten kann. Es ist nicht so wichtig, dass ich von meinen End-Zielen noch ziemlich weit weg bin. Ich setze mir einfach Zwischen-Ziele und feiere sie so, als wenn sie schon mein End-Ziel wären.
Das ist trotzdem sehr schwierig und ich erlebe jede Menge Rückschläge. Letzten Endes macht das aber nichts, weil ich jeden Tag wieder neu anfangen kann mein Ziel zu erreichen - mein nächstes kleines realistisches Ziel. Alle fernen Wunschträume lasse ich dabei außer Acht, die kommen später dran, wenn ich dazu in der Lage bin.
Konkret auf Ess-Störung und hohes Gewicht bezogen: ich bringe erst mein (seelen-)Leben in Ordnung und versuche erstmal, mir gutes zu tun. Ich richte mir im Tagesablauf kleine Inseln ein, auf die ich zusteuern kann, damit es nicht ein ganz langes Durcheinander ist. Ich versuche mich bewußt zum Essen zu entscheiden, bewußt auch mal mehr zu essen und mir klar zu machen, warum ich das jetzt brauche und warum mir das gut tut. Und so weiter...Ok, ist mal wieder etwas länger geworden. Vielleicht kannst du da ja ein wenig was mit anfangen?
Gruß
Dani -
Hallo Rudi!
Ich kenne das Problem mit den abendlichen Fressattacken.
Ich kenne deine Gewohnheiten ja nicht. Allerdings solltest du vielleicht morgens ein wenig mehr essen, sonst läuft dein Körper auf Sparflamme und wenn du dann etwas ist, freut sich dein Körper besonders. Es ist nicht nur okay, sondern auch gut, wenn du morgens ordentlich frühstückst.
Was kommt bei dir denn mittags auf den Tisch?
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